Ferndiagnose Wlan Ausfall [gelöst] -> dev softblocked

[mclien]

Die Situation:
Meine Tochter ist seit einiger Zeit in London. Dort hat sie ihr Notebook (HP8530w) dabei, was ich vorher eingerichtet habe.
Als Netzwerkmanager habe ich Wicd installiert, das WLAn war im BIOS auf "switching" gestellt, was normal bedeutet, dass bei ausgestöpseltem Kabel der WiFi chip aktiv ist, bei eingestecktem deaktiviert.

Nun ist es so, dass die ersten tage alles einwandfrei lief und sie über den router ihrer Gastfamilie ins Netz kam. Einige Zeit später funktionierte lt. ihrer Aussage nur noch das Mailen, nun geht nix mehr.
Es gibt eine HW Leuchte die den Zustand des WiFi anzeigt (rot=aus/ blau=an). Da die auf ihren Foto auf rot war, habe ich sie zunächst im BIOS die Funktion switching deaktivieren lassen, damit beide Netzwerkchips aktiv sind. Leider hat das gar nichts gebracht...

Mit ihrem Smartphone geht das WLAN offenbar prima.

Momentan warte ich gerade auf ihre Antwort zu:
df -h
top
ps -ef|grep wicd

Hat irgendwer hilfreiche Tips??

EDIT:
Jetzt wo ich drüber nachdenke, entsinne ich mich dunkel, dass ich auf dem Notebookmodell schonmal massive Probleme mit WiCd hatte (Prozesse die allen Speicher fressen o.ä.)
Jemand ähnlich Erfahrungen?

EDIT2:

Code: Alles auswählen

rfkill list al

ergab: wlan soft blocked. per

Code: Alles auswählen

rfkill unblock <ID>

wieder angeschaltet.
Leider keine Erkenntnis, wer/was/wieso/wann das überhaupt auf "blocked" gesetzt hat.

[Felis]

angenommen wicd wäre tatsächlich der Übeltäter - was mich wundern täte, finde super tool - dann fiele mir spontan die Lösung ein, die ich auf meinem Raspberry pi3 von dem ich gerade schreibe habe. Der hat mit Raspbian überhaupt keinen Networkmanager, sondern die Zugangsdaten sind einfach in die /etc/network/interfaces eingetragen.

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auto lo
iface lo inet loopback

# WLAN
auto wlan0
allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-ssid "FRITZ!Box 3390"
wpa-psk "4188188072XXXXXXXXXX"

wicd versuchsweise deinstallieren und so eine Interfaces hineinkopieren dürfte nicht so schwierig sein.

[mclien]

Das ist auch mein Plan B.
Allerdings hatte meine Große ja bisher nie die Notwendigkeit vi zu bedienen und ich weiß nicht, ob ein anderer editor installiert ist. Und ohen Netzwerk, wird sie den auch nicht installiert bekommen.

Und ja WiCd find ich auch ziemlich gut. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass ich den zu wheezy Zeiten schon mal als recourcenfresser identifiziert hatte. Und da lief die Kiste erst wieder, als ich das Ding mit purge runter geschmissen habe.
Kann ja gut sein, dass das nur auf der Hardware ein Problem ist. Auf meinen Thinkpads läuft das auch immer prima.

[Felis]

nur soviel: wieso sollte sie vi bedienen? Kann ich auch nicht.
Du schickst ihr die modifizierte interfaces aufs Handy, von dort müsste sie´s halt ins Home-Verzeichnis rüberkriegen. Vielleicht wicd garnicht deinstallieren sondern nur die paar Kommandos eingeben lassen

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su
cd /etc/network
cp interfaces interfaces.bak
cp -f /home/dein_user/interfaces .

fertig. Damit wäre probeweise nix verhaut.
Ansonsten könnte sie die Interfaces mit

Code: Alles auswählen

echo "auto lo
iface lo inet loopback

# WLAN
auto wlan0
allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-ssid "FRITZ!Box 3390"
wpa-psk "xxxxxxxxx"" > interfaces 

ja selbst ohne Editor im Terminal erzeugen.

[mclien]

Muß ich nur schauen, was tatsächlich eher fehlerfrei funktioniert. Den Nano gibts ja auch noch, den können ja die meisten ungeübten bedienen (ich brech mir da immer einen ab als vi Nutzer).

Aber schon mal danke für die Tips, ausser, dass der echo Trick vor dem Passwort abbricht, weil das der doublequate schon wieder zu geht

Und dafür, dass ich ihr die komplette interfaces schicke, bräuchte ich eh das passwd von dem router iher Gastfamilie. Was wir dann wahrscheinlich mangels GPG auf dem Handy im Klartext schicken müssten.

Ich denke mal, ich versuche erstmal den editier Weg mit nano. (wenn wir es denn so nicht zum laufen bekommen. Aber erstmal muß ich rausfinden, ob wicd das Problem ist.

[Felis]

Aber erstmal muß ich rausfinden, ob wicd das Problem ist.

tu das. Wicd mag jedenfalls nur eine ziemlich blanke Interfaces. Auf meinem Laptop mit wicd steht nur dieses drin:

Code: Alles auswählen

auto lo
iface lo inet loopback

[mclien]

so sieht die interfaces auf dem NB auch aus (whrscheinlich war das die INformation, wesswegen ich nach wheezy nochmal wicd genommen habe).

Jetzt warte ich erstmal auf die Ausgaben von ps und top zu dem Thema.

[eggy]

Wie wärs denn die Kiste per Kabel an den Router zu hängen?
a) kann man sehen ob es "nur" am Wlan liegt
b) könntest Du dann per ssh drauf

[mclien]

a) hatte ich zm Testen auch schon vorgeschlagen.
für b) müsste mich der router durchlassen. Kann ich das von aussen hinbekommen? Der rechner wird dann doch nur eine interne IP bekommen.

EDIT:
was mir gerade hier an meinem Notebook aufgefallen ist: Wenn ich Wicd beende habe ich immernoch 3 wicd laufen.
2x von root (wicd deamon und monitor) und vom user 1 (wicd-client). Ist das das zu erwartende verhalten?

EDIT2:
rfkill meldet: "softblock yes" WTF? im WiCd (da hat sie mir einFoto geschickt) ist WiFi enabled (also kein Haken gesetzt bei "switch of WiFi")
--ich warte gerade auf die Rückmeldung von "rfkill unblock <ID>"

[Felis]

a) für b) müsste mich der router durchlassen. Kann ich das von aussen hinbekommen? Der rechner wird dann doch nur eine interne IP bekommen.

richtig. Portforwarding an einem fremden Router von aussen einstellen dürfte schwierig sein. Könnte nur deine Tochter mit Erlaubnis machen. Kaum wahrscheinlich. Dazu müsste übrigens ihr Laptop dann auch per Kabel dranhängen. Versuch doch mal meine Variante. Der Echo-Trick funktioniert übrigens. Gerade nochmal ausprobiert. Musst nur drauf achten alles zu kopieren. Auch die zweiten Gänsefüßchen am Ende.

Ok der Echo-Trick scheint nur nicht zu funktionieren, weil meine SSID so doof mit einem ! ist. Wird ja dort hoffentlich nicht so sein. Versuchs mal mit einem anderen Wort.

[mclien]

a) für b) müsste mich der router durchlassen. Kann ich das von aussen hinbekommen? Der rechner wird dann doch nur eine interne IP bekommen.

richtig. Portforwarding an einem fremden Router von aussen einstellen dürfte schwierig sein.

DEn Trick hätte ich zu gerne drauf

Könnte nur deine Tochter mit Erlaubnis machen. Kaum wahrscheinlich. Dazu müsste übrigens ihr Laptop dann auch per Kabel dranhängen. Versuch doch mal meine Variante. Der Echo-Trick funktioniert übrigens. Gerade nochmal ausprobiert. Musst nur drauf achten alles zu kopieren. Auch die zweiten Gänsefüßchen am Ende.

Also, wenn ich die Situation richtig sehe, dürfte sie das schon, so gut wie sie in der Gastfamilie angekommen ist.

Aber das der echo Trick klappt find eich verwunderlich.... Nach meinem Verständnis müsste er doch an dem 2. Doppelquote bereits wieder "zumachen"....
Da muss ich wohl meine echo-skills noch etwas verbessern....

Wie dem auch sei: tatsächlich war das interface auf "softblock yes" und mich wurmt gewaltig, dass ich nicht weiß wie das passiert ist.

Aber ich habe ihr eben "einfach" beigebracht wie sie per rfkill unblock <ID> das Ding wieder anschalten kann, danach läuft auch mit wicd wieder alles wie gehabt.
Also workaround in place, (Hacker-)Wissenserweiterung bei meiner Großen. Das ist doch schonmal gut.

Wie immer dank an alle Beteiligten.

[guennid]

Vielleicht wär's für die Zukunft trotzdem gut, den wicd wegzumachen und die interfaces zu konfigurieren. Das ist, wenn dhcp benutzt wird, wirklich keine große Sache. Und nano als Editor ist auf jeden Fall auf der Kiste - falls du den nano nicht vorher weginstalliert hast. Mit dem sollte auch ein wenig versierter User notfalls umgehen können. Dass sie als root arbeiten muss, weißt ihr? Das größte Problem für sie dürfte nach meiner Erfahrung sein, vom Papa ferngesteuert wicd loszuwerden.

Lange nicht mehr ausprobiert, aber ich lasse seitdem grundsätzlich die Finger von solchen "Helferlein". Ich komme ganz gut ohne zurecht.

Grüße, Günther

[Felis]

Könntest du einem Ahnungslosen erklären, warum es unbedingt ein nano, wenn schon kein vi, sein muss? Ich editiere seit 16 Jahren alles mit kedit, gedit et.al. und muss mir keinen "abbrechen". Gut, die Crontab geht so nicht. Ich bin allerdings auch nur doofer User.

[mclien]

Also erstmal zum editor:
Da ich seit Jahren weder Gnome noch KDE nutze, fallen schon mal einige Vorschlöge weg, zumal das aus meiner Sicht wesentlich mehr "einen Abbrechen" ist als vi oder nano zu lernen (immerhin muss ja ein gedit oder kedit erstmal als root geöffnet werden können).

Uns tatsächlich breche ich mir eher einen bei nano ab als bei vi(m).

Zu dem Netzwerkgeraffel selbst:
Ob tatsächlich WiCd die Quelle des Übels ist, weiß ich ja (noch) gar nicht. Zudem muss ja neben dem Editieren der interfaces auch noch der restart von network und interface gemacht werden. (wobei ich immer noch nicht ganz raus habe, was genau den nach dem editieren der infaces wirklich ein MUSS. ifdow/ifup, network restart, dhclient; alle drei/ welche Reihenfolge?).

Aber der erste Schritt ist ja gemacht: per rfkill das WiFi Modul wieder aktiviert und als es wieder lief: "Ich fühle mich wie ein Hacker".
Von da aus sollte die Wonne den vi zu bedienen nicht mehr weit sein

[pdreker]

finales Argument für "vi" (oder im täglichen Leben dann doch lieber vim): vi ist auf jedem UNIX da und gehört lt. POSIX Standard nach /bin. Solange sich also die root Partition/Slice/Volumes mounten lassen, ist auch vi am Start. Alles andere ist nicht garantiert...

[guennid]

Alles andere ist nicht garantiert...

Doch. der nano ist auf jedem Debian - ich glaube seit sarge - zu finden.
Aber nun ja, Editoren sind Geschmacksache. Hoffen wir, dass da Tochter und Vater den gleichen haben.

Ich habe auch nicht gesagt, dass der wicd die Ursache des Problems ist. Ich sagte nur, dass ich ihn als potentiellen Störfaktor betrachte und deswegen meide. Irgendwas muss der NIC ja einen softblock verpasst haben, nachdem das vorher nicht der Fall war.

[pdreker]

Alles andere ist nicht garantiert...

Doch. der nano ist auf jedem Debian - ich glaube seit sarge - zu finden.

UNIX != Linux != Debian

Patrick (der sich auch mit *BSD, Solaris, AIX und dem ganzen Geraffel rumschlagen musste)

[mclien]

Er hat AIX gesagt. verbrennt ihn!

Zum Editor Geschmack: Momentan hat sie eher gar keine Editoren benutzt, aber nachdem sie nun erfolgreich rfkill auf der CLI genutzt hat und sich Hacker-mäßig fühlt, kann ja der nächst Schritt kommen
Mal schauen, was es so an Hackerspaces in London gibt...

[pdreker]

Er hat AIX gesagt. verbrennt ihn!

Ich könnte noch SINIX bieten. Die Kiste hätte ich fast zeremoniell auf dem Parkplatz vorm Haus erschossen. Aber genug, jetzt wird's Smalltalk