Wie habe ich Debian Stretch nun also auf einem Intel Celeron M 350 und integrierter Intel 855GM GPU installiert?
Als erstes habe ich ein (verschlüsseltes) Debian Wheezy via Netinstall installiert und dabei alle Softwarepakete abgewählt (auch, damit das Upgrade schneller geht).
Danach habe ich die Datei /etc/apt/preferences.d/linux.pref angelegt und folgendes hinein geschrieben:
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Package: linux-image-686-pae
Pin: release n=wheezy
Pin-Priority: 1001
Package: linux-image-686-pae
Pin: release n=stretch
Pin-Priority: -1
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deb http://deb.debian.org/debian/ wheezy main contrib non-free
deb-src http://deb.debian.org/debian/ wheezy main contrib non-free
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apt-get dist-upgrade --auto-remove --purge && apt-get autoremove --purge
Nach einem Neustart habe ich dann den Desktop (GNOME Flashback) hinzugefügt:
Code: Alles auswählen
apt install gnome-core gnome-session-flashback
Hallo zusammen!
Ich habe hier ein Acer TravelMate 2304WLMi aus dem Jahr 2005 mit einem Intel Celeron M 350 und der dazugehörigen Intel GPU stehen (Gerät geschenkt bekommen). Dazu sind 1 GB RAM und die originale 60 GB HDD verbaut.
Momentan habe ich Windows XP Professional installiert, was auch ziemlich gut funktioniert und Acer bietet dankenswerter Weise bis heute die Treiber auf der Webseite zum Download an! Allerdings ist XP mittlerweile nur noch eingeschränkt benutzbar und der letzte aktuelle Webbrowser (Firefox) wird im September den Support für XP einstellen (-> SSL Zertifikate werden nicht mehr aktualisiert). E-Mails abrufen via eM Client funktioniert mangels aktueller SSL-Zertifikate auch nicht mehr und über die Sicherheit wollen wir lieber gar nicht erst reden ...
Windows 7 bleibt beim Bootlogo stecken (obwohl es Berichte über funktionierendes Windows 7 auf vergleichbarer Hardware gibt; Vista läuft, aber bringt keinen Vorteil gegenüber XP) und meine Idee eine VM mit Windows 7 oder Debian Stretch für einen aktuellen Browser aufzusetzen ist an Langsamkeit gescheitert. Hab zwar eine funktionierende VM mit Debian Stretch LXQt und ohne PAE (CPU kann PAE, aber damit bootet die VM nicht) am Laufen, aber ohne VT-x ist es wirklich sehr langsam. Bootzeit bis zum geöffneten Firefox liegt z. B. bei fast 10 Minuten. Funktioniert aber grundsätzlich und man kann mit viel Geduld auch HTTPS-Seiten problemlos aufrufen.
Eigentlich wäre mir ein weiteres Linux-"Notebook" (ist ein Notebook mit totem Akku überhaupt noch eines?) sowieso deutlich lieber, jedoch scheitere ich daran etwas neueres als Debian Wheezy zum Laufen zu bekommen. Und Debian Wheezy ist mittlerweile ja bereits so gut wie end of life ...
Debian Wheezy selbst läuft hervorragend und fehlerfrei auf der Hardware und scheint das Gerät bis auf die WLAN-Karte komplett zu unterstützen. Das mit der WLAN-Karte ist aber sowieso irrelevant, denn die kann anscheinend kein WPA2 und ist damit nicht sinnvoll einsetzbar. Außerdem konnte ich sie nicht einmal unter XP zum Laufen überreden. Also: Gerät funktioniert zu 100 % unter Debian Wheezy.
Nun aber zum eigentlichen Fehler, der mir so noch nicht untergekommen ist: Ab Debian Jessie mit dem integrierten Kernel 3.16 kommen beim Booten Fehlermeldungen, die ähnlich der folgenden sind: "drm:i9xx_set_fifo_underrun_reporting pipe underrun"
Ebenso erscheinen beim Booten von Lubuntu 16.04 von einem Live USB-Medium Fehlermeldungen, welche besagen, dass die CPU für 23 Sekunden einfriert.
Ich kann weder Lubuntu 16.04, noch ein installietes Debian Jessie oder Stretch booten. Allerdings kann ich in den Installer von Jessie bzw. Stretch booten und damit Debian installieren. Allerdings läuft der Installer sehr langsam und mit langen Wartezeiten. Dazu passt auch die Meldung von Ubuntu, dass die CPU immer für 22-23 Sekunden einfriert, denn in etwa diese Richtung fühlt es sich mit den Installern an. Installation dauert mit Wheezy nicht länger als eine Stunde, mit Jessie oder neuer über 6 Stunden und danach ist, wie gesagt kein Boot möglich.
Was habe ich bereits probiert?
Ich habe bereits den 586er und den 686er Kernel ohne PAE unter Jessie ausprobiert, konnte allerdings keine Verbesserung feststellen (sprich: bootet trotzdem nicht).
Ich habe den Intel-Treiber deinstalliert, damit Mesa verwendet wird, aber auch hier keine Veränderung (hätte mich auch gewundert, da es ohne GUI ja auch nicht startet).
Ich habe festgestellt, dass ich Jessie absolut problemlos mit dem 3.2er Kernel von Wheezy betreiben kann und dabei das Init-System egal ist.
Ich habe versucht im Internet Hilfe zu finden, sowie Logs auszulesen. Allerdings bin ich - neben den Fehlermeldungen beim Booten - auf keine weiteren relevanten Informationen in den Logs gestoßen.
Habt ihr noch Ideen wie ich die Lebenszeit des Notebooks verlängern kann? Woran könnte das Betreiben mit Jessie und neuer scheitern? Kann ich neuere Debian-Versionen weiterhin mit Kernel 3.2 betreiben oder werde ich da Probleme bekommen (z. B. habe ich vernommen, dass Systemd den Support für alte Kernel einstellen möchte -> Devuan?!; wie schaut es mit Xorg aus?!)?
Wäre wirklich schade, wenn dieses einwandfreie Notebook die Sammlung meiner "End-of-life"-PCs erweitern müsste (dazu gehören unter anderem alte Medion-Rechner mit NVIDIA AGP Grafikkarte, welche nicht mit Nouveau benutzbar sind (Grafikfehler) und damit ebenfalls nichts neueres als Debian Wheezy / CentOS 6 vertragen, da nvidia-96 neuere Xorg-Versionen nicht unterstützt).
Ansonsten fallen mir momentan nur folgende Möglichkeiten ein:
- beim Wheezy-Kernel bleiben und hoffen, dass die nächsten Debian-Versionen damit weiterhin funktionieren (Buster würde ich eigentlich gerne noch drauf installieren, danach darf es von mir aus auch in Rente )
- CentOS 6 bis 2020 nutzen und es dann einmotten (CentOS 7 könnte evtl. funktioneren, da Kernel 3.10 und Ubuntu 14.04 auf der Hardware noch funktionieren soll, aber hab ich noch keine Zeit zum Probieren gehabt)
- Debian Jessie mit Kernel 3.2 nutzen (oder gar das Upgrade auf Stretch probieren) und es nach dessen Supportende weglegen
- Windows XP nutzen und mit einer langsamen Windows 7 VM einen aktuellen Firefox nutzen (Debian Stretch mit LXQt ist noch langsamer als Win 7)
- FreeBSD ausprobieren
Schonmal vielen Dank für Anregungen und Hilfestellungen! Sollte ich für dieses Gerät eine Lösung finden, dann lässt sich diese ja vielleicht sogar auf ein paar meiner anderen Rechner anwenden!
PS: Wäre das Notebook nur ein Jahr jünger und hätte einen Intel Core 2 mit einer GMA 950, dann würde Windows 10 und ein aktuelles Debian Stretch problemlos drauf laufen ... Sogar GNOME Shell läuft mit einer GMA 950!