Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
willy4711

Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von willy4711 » 08.04.2020 07:47:24

Allerings gilt das nicht für selbst angelegte Mountpoints. Ich mounte meine Datenplatten in ein eigenes Verzeichnis unter / und diese Mountpoints sind im Klartext zu sehen.
Ich denke dass er das dann als Standard im Wurzelverzeichnis interpretiert. Geixt werden dann wohl nur die üblicherweise
benutzen Mountpoints.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.04.2020 07:43:31
Wenn ich das auf die Schnelle richtig sehe, ist das aber ohnehin das Standardverhalten von sudo. :?
Hatte zwar auch gesucht, aber nicht gefunden. Thx für die Aufklärung
Hab ja kein sudo. :roll:
Und den Stick /media/willy/Geheime Schwarzgeldkonten hatte ich vorsichtshalber entfernt :mrgreen:

Edit:
Ob das ganze nun besonders hilfreich ist ? Ok- Man kann bei diversen Komponenten einen Kommentar hinterlassen.
Hab in meiner Aufstellung auch ein paar Komponenten mit Ausrufezeichen.

Ich hab es so gemacht: Nach der Entscheidung was ich kaufen will, hab ich erstmal ausführlich gegoogelt.
Meist ist das hilfreicher. Gab es mit irgendeiner Komponente Probleme, findet man in den Foren meist doch mehr
und bessere Hinweise, um welche Hardware besser man einen Bogen machen sollte.
Das war letztlich auch der Grund, warum ich das erste Mal in meinem Leben in einem Desktop eine Intel IGP am werkeln habe.
Bisher gab es bei mir nur AMD + Nvidia. Das schied aber aus Kostengründen diesmal aus.
Die IGP's von AMD neuster Bauart, werfen halt doch diverse Problem auf, die ich nun nicht mehr haben wollte.

Cordess
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von Cordess » 15.04.2020 06:02:30

sjuk hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.04.2020 13:56:31
Ich nutze seit 14 Jahren Ubuntu und probiere alle zwei Jahre erneut Debian aus zu installieren.
Leider ist es im Vergleich zur Ubuntu Installation stets eine frustrierende Erfahrung. :(
Ich kann zwar einen gewissen Fortschritt erkennen aber am Ende scheitert es immer an den selben Stellen:
Eine bestimmte Hardware wird entweder bei der Installation und/oder danach nicht richtig erkannt.
Ursache dafür ist offensichtlich, dass die Firmware und/oder der proprietäre Treiber nicht enthalten oder selbst wenn verfügbar nicht automatisch genutzt wird.
Selbst wenn die "inoffiziellen" Installationsimages verwendet werden bleibt der Prozess unnötig Aufwändig.
Die Hardware funktioniert dann zwar noch bei der Installation, danach aber nicht mehr.
Ich habe mich gestern, nachdem ich mich mit einem Umsteiger und Linux Anfänger unterhalten habe, auch gefragt,
warum man beim Debian Installer nicht einfach den Benutzer informiert und bei der Installation fragt, ob das Repository für none-free eingebunden werden soll?
Mit so einem Kompromiss könnte man bei der Frage den Nutzer zum einen die Thematik um Free Software ins Bewusstsein schaufeln, zum anderen Debian per Default grundsätzlich nur mit FreeSoftware Paketen installieren, aber gleichzeitig dem Anfänger trotzdem die Möglichkeit geben, dass er sich die Closed Source NVidia Treiber installiert, ohne das er zuerst schlechte Erfahrung mit den nouveau Treibern machen muss und das ganze System nach dem ersten Booten mit einem schwarzen Bildschirm da steht und bis zur Unbenutzbarkeit nicht mehr bedienbar ist.
Im letzteren Fall wird er nämlich eher Debian deinstallieren und was anderes ausprobieren, anstatt manuell das none-free Repo einzubinden, denn gerade Anfänger werden sich hier nicht helfen können.
Und selbst wenn er letzteres doch noch machen kann, so ist es zumindest meiner Meinung nach keine gute Idee, so etwas Anfängern gleich am Anfang zuzumuten.

sjuk hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.04.2020 16:02:08
Meine Hardware ist meist älter als fünf Jahre alt. Mittlerweile suche ich sie mir auch schon gezielt nach Linux-Kompatibilität aus.
Das ist aber oft nicht so einfach, da dazugehörige Hardware-Kompatibilitätslisten leider Mangelware sind.
...
Sehr hilfreich wäre eine Hardware-Kompatibilitätsliste (-Datenbank) die man vor dem Kauf durchsuchen könnte.
Da könnte man dann erfahren welche Hardware generell von Linux unterstützt wird und ob dafür Closed Source Treiber/Firmware benötigt würden.
Das ist im Prinzip mit einem kleinen Trick und wenn man sich etwas auskennt gar nicht so schwer.
Hat man ein Produkt ausgewählt, das man kaufen will und bei dem man noch nicht weiß, wie gut das unter Linux läuft oder ob es überhaupt läuft bzw. Treiber dafür gibt, dann kann man sich vor dem Kauf auf der Webseite des Herstellers die Windows Treiber herunterladen, die sind nämlich sehr informativ, dazu komme ich jetzt.

Wenn die Windows Treiber als EXE Datei kommen, versucht man sie mit Programmen wie 7z zu öffnen.
Wenn sie als ZIP Datei herkommen, wird es noch einfacher.
In der Regel sind sie gepackt.

Wenn man sie auspackt, dann findet man in den meisten Fällen eine oder mehrere *.inf Dateien.
Diese kann man jetzt mit einem Editor öffnen.

Jetzt sucht man nach dem Produktnamen, dem ist meist eine PCI oder USB ID, je nach dem ob es ein USB oder PCI bzw. PCIe Gerät ist, zugewiesen.

Die PCI und USB ID setzt sich meist aus Vendor, also dem Hersteller und einer Subsystem ID, die die genaue Karte beschreibt zusammen.
Diese beiden Identifikationsmerkmale muss man jetzt nur richtig zusammensetzen, ich glaube das ging in der Form [VendorID:SubsystemID].

Hat man das gemacht, lädt man sich den Quellcode der Linux Kernel Version, die man in seiner Distri einsetzt und den aktuellsten Linux Kernel herunter und durchsucht anschließend rekursiv mit grep den Quellcode dieser beiden Linuxkernelversionen nach eben dieser VendorID:SubsystemID Kombination, wenn man fündig wurde, dann weiß man schon gleich welcher Treiber für diese Karte oder für dieses USB Gerät zuständig ist und das VOR dem Kauf.
Im Quellcode selbst findet man dann noch das ein oder andere Kommentar, eventuell ist der Treiber auch noch als Experimental gekennzeichnet.

All das sind aber schon einmal gute Aussichten, die Rückschlüsse auf die Unterstützung im Linux Kernel zulassen.
Gibt es von anderen Herstellern Karten, die die gleichen Treiber verwenden, meist werden ja die gleichen Chipsätze von verschiedenen Herstellern verwendet, dann kann man mit etwas Glück per Internetrecherche noch etwas mehr über die Qualität der Treiber erfahren.

Das Verfahren funktioniert nicht immer, auch ist nicht klar, wie gut die Treiber wirklich sind oder ob das nur ein stub ist, aber wenn man schon einmal die PCI oder USB ID im Kernelquellcode gefunden hat, dann ist die Karte den Linux Entwicklern wenigstens bekannt und es gibt immerhin einen Treiber. Was man aber nicht erfährt ist eben, wie weit der Treiber schon entwickelt ist, da muss man dann weiter recherchieren, aber es ist zumindest ein guter Anhaltspunkt um vor dem Kauf überhaupt etwas in der Hand zu haben. Im Zweifel lässt man von der Karte oder dem USB Gerät eben die Finger weg.

Findet man die PCI ID oder USB ID überhaupt nicht in den Kernelsourcen, dann gibt es für das Gerät entweder überhaupt keine Treiber oder es gibt Treiber, aber die ID ist dem Treiber nicht bekannt.
Wenn letzteres der Fall ist, dann reicht es die Kernelentwickler darüber zu informieren, dann können die die ID hinzufügen und wenn der Treiber ausgereift ist, dann stehend die Chancen relativ gut, dass die Karte dann trotzdem funktioniert.

Auf jeden Fall hilft dieses Verfahren bei recht neuer Hardware, denn die Hardwarekompatibilitätslisten sind sowieso oft genug veraltet und nicht auf dem neuesten Stand.
Einverstanden, dass die Verbreitung freier Software nicht unmittelbar dadurch erreicht wird unfreie Software zu verwenden. Wenn aber durch die Anzahl der Endanwender der Druck auf die Hardware-Hersteller erhöht werden könnte kann im ersten Schritt ein Kompromiss zur Erhöhung der Anwenderanzahl sinnvoll sein. Anschliessend kann etappenweise die 100% freie Software vielleicht sogar schneller oder eher erreicht werden.
Hardwarehersteller liefern keine Open Source Treiber, weil sie wollen, dass du nach 2-3 Jahren wieder neue Hardware von denen kaufst.
Unter Windows half in der Vergangenheit den Hardwareherstellern der Windowsreleasezyklus, alte Hardware kriegt einfach keine neuen Treiber für die neue Windows Version und schon muss der Kunde neu kaufen, weil die alte Hardware nicht mehr unterstützt wird.
Sind die Treiber für Linux aber Open Source, dann könnte die Hardware noch sehr lange im Einsatz sein und der Kunde kauft somit vielleicht erst in 15 Jahren wieder neue Hardware, das ist aber nicht gewollt, denn daran verdient der Hersteller nicht so viel.
Insofern haben Hardwarehersteller ein Interesse, dass zumindest deren Treiber closed source bleiben.

Natürlich gibt's noch andere Hardware wie bspw. GPUs, wo allein die gesteigerte Leistung dafür sorgt, dass der Kunde neu kauft. Hier müssten dann zumindest die GPU Hersteller keine große Angst bezüglich Einnahmeverluste haben, insofern ist zumindest bei NVidia deren Verhalten mehr als fragwürdig, aber so ist das halt leider derzeit.

Cordess
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von Cordess » 15.04.2020 06:28:37

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.04.2020 16:17:54
Ich persönlich empfehle die Hardware-Unterstützung zu verbessern, damit Debian sich eine signifikante Benutzeranzahl sichern kann.
Damit die ganze Trampelherde ein schönes Nischenprodukt plattwalzt? Die sollen schön bei Mainstream-Betriebssystemen bleiben.
Das sehe ich nicht so, eine größere Nutzerbasis erhöht nämlich auch die Anzahl an Leute, die sich für die Verbesserung der Distribution einbringen.

Nicht IT Leute werden zwar kaum zu Paketbetreuern werden, aber was die durchaus können ist testen und Fehler finden, auf die ein IT Profi nie kommen würde, weil er gar nicht auf die Idee kommen würde, die Software so seltsam zu benutzen.

Die großen Spielepublisher wissen das auch schon lange, deswegen haben die OpenBetas, wo die Nutzer dann Sachen finden, an die kein Entwickler gedacht hat.

Und gerade Debian würde von mehr Anfängern und IT fernen profitieren, denn diese Anfänger sind es auch, die mittelfristig Anleitungen für andere Anfänger schreiben und somit die Wikis deutlich aufmotzen, damit die anderen nicht die gleichen Probleme haben, wie sie selbst.
Das kann man gut bei Ubuntu sehen. Die Wikis sind dort in der Regel erstklassig.
Bei Debian sind die Wikis dagegen oft nicht auf dem aktuellen Stand, weil Profis gar nicht diese möglichen Probleme als Problem sehen, die Fehler nicht machen, die Anfänger machen und daher auch kein Anleitung brauchen, der Pro denkt dann: "Wozu die Wiki verbessern, wenn die Sache offensichtlich ist, außerdem ist ja die man page da usw...".
Nach den proprietären Treibern kommen dann so Sachen wie Snap und Flat und App-Kaufläden und Opt-Outs und und und...
Ob das kommt entscheiden aber nicht diejenigen, die nur Wikis verbessern können, sondern eben die Entwickler und Maintainer, die wirklich etwas von Coden verstehen.
Insofern ist gerade das kein Argument gegen mehr Anfänger und IT Ferne.
Den Großteil der User kannst Du sowieso vergessen. Versuche einmal mit einem Durchschnittsuser über Datenschutz oder die Bevormundung von Monopolisten zu reden. Zeitverschwendung.
Das mag sein, aber unterm Strich fällt immer ein Krümmel ab, dass sich darum dann eben doch kümmert und es thematisiert. Das gilt vor allem dann, wenn es selbst von Profis darüber geimpft wurde.
Ich zitiere hikaru, weil ich das Spitze formuliert finde:
Globaler betrachtet glaube ich, dass die (wenn auch begrenzte) Popularität Freier Software ein wichtiger Grund ist, warum AMD brauchbare Freie Grafiktreiber entwickelt. Das strikte Festhalten an der Ethik hat hier also funktioniert.
Das mögt ihr beiden glauben. Ich glaube aber eher, das AMD knapp bei Kasse war und es sehr schwer hat sich gegen Intel und NVidia zu behaupten. Da gibt man als Underdog dann lieber die Specs frei und hofft darauf, dass die Community beim Treiberentwickeln mitentwickelt. Das spart nämlich Geld und mit etwas Glück hat man dann noch extra Kunden, die NVidida nicht bekommt, ebenso findet man qualifizierte Entwickler die es drauf haben, die stellt man dann unter Vertrag und kann sich teure Mitarbeitersuchen sparen.
Ethik war kaum der Auslöser für AMDs handeln, das halte ich eher für Wunschdenken.

Freie Software hat nicht zum Ziel, seinen Nutzerkreis zu maximieren, sondern die Freiheit* seiner bereits existierenden Nutzer zu maximieren.
Sich von diesem Ziel im Interesse des kurzfristigen Pragmatismus' zu verabschieden würde einen auch jeder "Verhandlungsgrundlage" für das spätere Einfordern der bereits vorher geopferten Freiheit berauben.
:THX:
Das klingt schon sinnvoller.
Was jetzt aber nicht bedeutet, dass ich persönlich dafür Position beziehen würde, ich bleibe da lieber neutral.

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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von Cordess » 15.04.2020 06:45:11

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.04.2020 17:59:13
Debianintel-microcode
Processor microcode firmware for Intel CPUs
This package contains updated system processor microcode for Intel i686 and Intel X86-64 processors. Intel releases microcode updates to correct processor behavior as documented in the respective processor specification updates.
For AMD processors, please refer to the amd64-microcode package.
Da fängt es aber schon an. Braucht man die nun oder nicht.
In Zeiten von Meltdown und Spectre braucht man die, wenn die eigene CPU davon betroffen ist und der Mainboardhersteller keine neuen Firmwareupdates bereitstellt.

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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von hikaru » 16.04.2020 10:44:23

Cordess hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.04.2020 06:02:30
Ich habe mich gestern, nachdem ich mich mit einem Umsteiger und Linux Anfänger unterhalten habe, auch gefragt,
warum man beim Debian Installer nicht einfach den Benutzer informiert und bei der Installation fragt, ob das Repository für none-free eingebunden werden soll?
Man wird doch gefragt, ob non-free eingebunden werden soll. Und wenn man das verneint, kommt sogar noch eine Extrafrage nach contrib. :?
Cordess hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.04.2020 06:28:37
Ich glaube aber eher, das AMD knapp bei Kasse war und es sehr schwer hat sich gegen Intel und NVidia zu behaupten. Da gibt man als Underdog dann lieber die Specs frei und hofft darauf, dass die Community beim Treiberentwickeln mitentwickelt.
Die Hoffnung dass die Community bei der Treiberentwicklung mithilft mag AMD haben und ist mMn auch legitim.
Wenn ich mir aber das Hin und Her anschaue, das es vor der Übernahme des amdgpu-Treibers in den Linux-Kernel gab und wie viel Arbeit AMD-Entwickler da reingesteckt haben, einen bereits funktionierenden Treiber "schön" zu machen, dann glaube ich nicht an deine Version. Dann hätten sie nämlich einfach den Code unter Freier Lizenz irgendwo hingekippt und zu den Kernel-Entwicklern gesagt: "Hier! Macht was daraus!"
Cordess hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.04.2020 06:02:30
Ethik war kaum der Auslöser für AMDs handeln, das halte ich eher für Wunschdenken.
Das ist sicher richtig. Einzelne AMD-Entwickler (vielleicht auch die an amdgpu Beteiligten) mögen u.A. ethische Motive gehabt haben, aber AMD als Ganzes arbeitet natürlich genau wie jedes andere Börsenunternehmen.
Nichtsdestotrotz haben wir heute dank Kooperation AMDs einen gut funktionierenden freien AMD-Treiber und dank Nvidia einen mehr schlecht als recht funktionierenden Freien Nvidia-Treiber. Vom Ende her gedacht sollte das für jeden der sich um FLOSS schert ein deutliches Zeichen sein.

willy4711

Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von willy4711 » 16.04.2020 11:47:14

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 10:44:23
Man wird doch gefragt, ob non-free eingebunden werden soll. Und wenn man das verneint, kommt sogar noch eine Extrafrage nach contrib.
Kleine Korrektur : Diese Frage taucht ausschließlich in der Experten-Installation auf.
Selbst bei der inoffiziellen CD / DVD muss man - solange man sich nicht als Experte erklärt - die sources-list im Anschluss ergänzen.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 10:44:23
Nichtsdestotrotz haben wir heute dank Kooperation AMDs einen gut funktionierenden freien AMD-Treiber und dank Nvidia einen mehr schlecht als recht funktionierenden Freien Nvidia-Treiber. Vom Ende her gedacht sollte das für jeden der sich um FLOSS schert ein deutliches Zeichen sein.
Und ich sage es nochmal: Obwohl ich nie eine AMD-Graka hatte, habe ich hier im Forum immer wieder gelesen, dass
das Paket Debian firmware-amd-graphics (32.069,0 kB ) meist notwendig ist, um die Grafik zum laufen zu bekommen.
Nun stelle ich die Frage: Was ist (zumindest quantitativ) der Unterschied zu den in etwa gleich großen Paketen
für den Nvidia-Treiber ?
Was nutzt ein freier Treiber im Kernel, wenn ich dann doch noch was "unfreies" brauche. :?:
Ich finde. hier werden Widersprüche erzeugt, die keine sind.

Es mag ja sein, dass es gelingt - nach wochenlangem Studium - einen Rechner zusammenzusetzen, der dann auch wirklich
ohne jegliche unfreie Software / Firmware /Treiber läuft. (Mit Sicherheit keiner mit aktueller Hardware)
Aber das scheitert dann trotzdem am Microcode (wenn man die Sicherheit haben will)

Ich bin nach wie vor der Meinung das der Hardware -Nutzer - will er ausschließlich freie Software (nach GPL) nutzen
überhaupt nicht frei ist. Sondern in seinem Handlungsspielraum maximal eingeschränkt ist.
Freie Software nach GPL ist lediglich ein Lizenzmodell und für Entwickler interessant.
Der Nutzer (Hardware Nutzer) hat keinerlei Vorteile.

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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von hikaru » 16.04.2020 13:24:56

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 11:47:14
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 10:44:23
Man wird doch gefragt, ob non-free eingebunden werden soll. Und wenn man das verneint, kommt sogar noch eine Extrafrage nach contrib.
Kleine Korrektur : Diese Frage taucht ausschließlich in der Experten-Installation auf.
Kann sein. Die "normale" Installation habe ich zuletzt vor 10 Jahren oder so gemacht. Fakt ist, der Installer bietet es an. Vielleicht sollte es etwas prominenter platziert werden. Sei mutig! Mach einen Bugreport auf!
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 11:47:14
Und ich sage es nochmal: Obwohl ich nie eine AMD-Graka hatte, habe ich hier im Forum immer wieder gelesen, dass
das Paket Debian firmware-amd-graphics (32.069,0 kB ) meist notwendig ist, um die Grafik zum laufen zu bekommen.
Das ändert nichts daran, dass es einen gut funktionierenden Freien AMD-Grafiktreiber gibt. Natürlich wäre es noch besser wenn auch die Firmwares frei wären. Denkt man den Gedanken weiter, dann landet man am Ende bei Open Hardware. Der Freie AMD-Grafiktreiber ist auf diesem Weg ein Schritt in die richtige Richtung, den Nvidia nicht geht. Dieser Schritt ist anerkennungswürdig - gern auch mit Geld in Form einer Kaufentscheidung für AMD und gegen Nvidia.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 11:47:14
Ich bin nach wie vor der Meinung das der Hardware -Nutzer - will er ausschließlich freie Software (nach GPL) nutzen
überhaupt nicht frei ist. Sondern in seinem Handlungsspielraum maximal eingeschränkt ist.
Du unterchlägst hier völlig das von dir selbst verwendete Schlüsselwort (Hervorhebung von mir).
Ja, die Einschränkung auf Freie Software (was übrigens bei Weitem nicht nur GPL ist) ist eine Einschränkung. Aber es ist eine selbstgewählte Einschränkung, hinter der die persönliche Entscheidung des Einzelnen steht, dass die technischen Einschränkungen durch FLOSS-Konformität nicht so schwer wiegen wie die ideologischen Einschränkungen durch die von der Hardware erzwungene Verwendung unfreier Software.
Der Freiheitsgewinn für den Endnutzer entsteht hier durch die Möglichkeit zur freien Entscheidung für oder gegen die Nutzung FLOSS-kompatibler Hardware. Daher stimmt auch diese Aussage von dir nicht:
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 11:47:14
Freie Software nach GPL ist lediglich ein Lizenzmodell und für Entwickler interessant.
Der Nutzer (Hardware Nutzer) hat keinerlei Vorteile.
Die bewusste Entscheidung gegen die Verwendung unfreier Software (und die sich daraus ergebenden Konsequenzen) könnte man vielleicht als eine Form von Askese betrachten. Jemand der diesem Konzept nichts abgewinnen kann, wird Askese immer als Einschränkung wahrnehmen, aber der Asket selbst erlebt seine selbstgewählte Askese als Erweiterung seiner Möglichkeiten, denn wenn er nicht die Freiheit hätte, sich für die Askese entscheiden zu können, dann wäre er um eine Freiheit ärmer.
Debian ist in dieser Hinsicht ein "asketisches Betriebssystem", wobei die Askeseregeln durch den DSC definiert werden. Debian erlaubt es durch die Bereitstellung von contrib und non-free allerdings Nichtasketen recht einfach, aus der asketischen Basis ein nichtasketisches Betriebssystem zu machen (wofür es übrigens von der streng asketischen FSF kritisiert wird) und ermöglicht so Asketen und Nichtasketen die größtmögliche Freiheit.

Cordess
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von Cordess » 16.04.2020 16:10:06

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 10:44:23
Cordess hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.04.2020 06:02:30
Ich habe mich gestern, nachdem ich mich mit einem Umsteiger und Linux Anfänger unterhalten habe, auch gefragt,
warum man beim Debian Installer nicht einfach den Benutzer informiert und bei der Installation fragt, ob das Repository für none-free eingebunden werden soll?
Man wird doch gefragt, ob non-free eingebunden werden soll. Und wenn man das verneint, kommt sogar noch eine Extrafrage nach contrib. :?
Welcher Installer?
Welche Menüführungsabzweigung?

Soweit ich mich noch an meine letzte Installation erinnern kann, musste ich contrib und non-free nach der Installation selbst manuell in die sourcen eintragen.
Ich habe damals den klassischen TUI Installer verwendet.
Distri Version war Stretch.
Ich gehe daher davon aus, dass es diese Option nicht gab. Aber ich kann bei Gelegenheit mal in einer VM nachschauen, wenn ich mich geirrt haben sollte, dann nehme ich obiges zurück.
Wenn ich mir aber das Hin und Her anschaue, das es vor der Übernahme des amdgpu-Treibers in den Linux-Kernel gab und wie viel Arbeit AMD-Entwickler da reingesteckt haben, einen bereits funktionierenden Treiber "schön" zu machen, dann glaube ich nicht an deine Version. Dann hätten sie nämlich einfach den Code unter Freier Lizenz irgendwo hingekippt und zu den Kernel-Entwicklern gesagt: "Hier! Macht was daraus!"
So genau habe ich das nicht verfolgt.
Auch bin ich jetzt nicht der Meinung, dass man bei so etwas seitens AMD gar keine Entwickler abstellen würde, natürlich wird das in eine Zusammenarbeit hinauslaufen.
Der Unterschied ist aber, dass die Windows Treiber eben Priorität haben und da kann es dann schon sein, dass allein schon die Manpower bei AMD für das Windows vs, Linux Treiberteams unterschiedlich ist.
Es hat ja auch lange genug gedauert.

Cordess
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von Cordess » 16.04.2020 16:20:15

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 11:47:14
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 10:44:23
Man wird doch gefragt, ob non-free eingebunden werden soll. Und wenn man das verneint, kommt sogar noch eine Extrafrage nach contrib.
Kleine Korrektur : Diese Frage taucht ausschließlich in der Experten-Installation auf.
Selbst bei der inoffiziellen CD / DVD muss man - solange man sich nicht als Experte erklärt - die sources-list im Anschluss ergänzen.
Ah danke.
Dann bleibe ich bei meiner obigen Meinung. Man sollte diese Frage auch die Anfänger stellen.


Nun stelle ich die Frage: Was ist (zumindest quantitativ) der Unterschied zu den in etwa gleich großen Paketen
für den Nvidia-Treiber ?
Was nutzt ein freier Treiber im Kernel, wenn ich dann doch noch was "unfreies" brauche. :?:
Ich finde. hier werden Widersprüche erzeugt, die keine sind.
Das einzige was mir bei NVidia auffällt ist, dass ich die GPU nicht mehr vernünftig nutzen kann, wenn NVidia den Support für die offiziellen closed Treiber einstellt.
Das dauert allerdings in der Regel so lange, dass die Karte bis dahin dann ohnehin im Zweitrechner steckt.
Und im Zweitrechner brauche ich zumindest unter Linux keine schnelle 3d Grafik, da reicht dann auch die iGPU von Intel oder AMD auf der CPU.
Insofern kann ich damit leben, obwohl ich freie Treiber natürlich begrüßen würde, aber als Dual Booter ist mir auch die Leistung unter Windows wichtig und NVidia funktioniert bei Spielen einfach besser als AMD. So ist zumindest meine Erfahrung.
Die Nouveau Treiber haben bei mir jedenfalls noch nie wirklich gut funktioniert, die nutze ich daher auch nicht.

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hikaru
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von hikaru » 23.04.2020 18:24:22

Cordess hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.04.2020 16:10:06
Der Unterschied ist aber, dass die Windows Treiber eben Priorität haben und da kann es dann schon sein, dass allein schon die Manpower bei AMD für das Windows vs, Linux Treiberteams unterschiedlich ist.
Es hat ja auch lange genug gedauert.
Ich habe das nicht mehr ganz genau im Kopf, aber wenn ich mich richtig erinnere, war der amdgpu-Treiber anfangs genau deshalb so hässlich, weil es im Grunde der Windowstreiber mit einer drumherum gestrickten Linux-Kompatibilitätsschicht war.
Dieses Konstrukt hat leidlich gut funktioniert (annehmbar performant aber wenig stabil - ob die krude Konstruktion mitschuldig an der Instabilität war weiß ich nicht), aber die Kernel-Devs haben zu AMD gesagt, diesen Wust an unnützem Code wollen sie nicht haben. Dann hat sich AMD nochmal hingesetzt, den Treiber abgespeckt und wieder vorgelegt. Die Antwort von Linux war sinngemäß: "Nett, dass ihr euch die Arbeit gemacht habt, aber dass ist immer noch Mist."
Nach ein oder zwei weiteren Runden haben sich die Linux-Devs dann erbarmt, den immer noch kruden Treiber in den Staging-Bereich aufzunehmen, aber gleichzeitig angedroht, dass er da wieder rausfliegt, wenn nicht in absehbarer Zeit eine saubere Linux-Lösung vorgelegt wird, die man ohne Bauchschmerzen in den Hauptzweig übernehmen kann.

Das Endergebnis war dann der aktuelle Zustand: Ein ordentlicher amdgpu-Treiber im Linux-Hauptzweig ohne unötig angeflanschte Windows-Stöpsel. Ich bin froh, dass es so gekommen ist. AMD hätte aber an jedem Punkt des Weges Linux den Finger zeigen können den Linus seinerzeit Nvidia gezeigt hat. Und es hätte mich ehrlich gesagt nicht verwundert, wenn sie es getan hätten. Aber sie haben es nicht getan.
Dafür bin ich beiden Seiten dankbar: Linux für die Hartnäckigkeit und AMD für die Geduld.

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sjuk
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von sjuk » 26.04.2020 20:23:15

Ich bin zu dem Entschluss gekommen mein Netbook (Acer Aspire One) durch eine bessere Maschine zu ersetzen. Dabei habe ich wieder bemerkt wie schwierig es sein kann bereits im Vorfeld Informationen zur Linux-Kompatibilität zu erhalten. Meine Recherchen haben einige interessante Erkenntnisse hervorgebracht, die ich gern mit euch teilen möchte.

Wer fertig vorinstallierte Hardware bevorzugt findet unter folgender Adresse eine umfangreiche Anbieter-Liste.
https://linuxpreloaded.com/

Wer schon ein bestimmtes Gerät ins Auge gefasst hat kann unter folgendem Link prüfen ob jemand anderes die Kompatibilität bereits geprüft hat. Und zwar Distributionen übergreifend.
https://linux-hardware.org/

Wer eine Liste aller "100%-ig" kompatiblen Geräte bevorzugt hat folgende Möglichkeiten.
https://github.com/linuxhw/BestLinuxComputer
oder
https://linux-hardware.org/?view=device_unsupported
Dann Filter an die Bedürfnisse anpassen und auf 0 unsupported devices klicken.

Die Informationen habe ich von info at linux-hardware dot org innerhalb nur eines einzigen Tages erhalten. Meiner Meinung nach eine ansehnlich schnelle Reaktionszeit.

Bei der Gelegenheit habe ich noch erfahren wo das Projekt bevorzugt diskutiert.
https://github.com/linuxhw/hw-probe/issues

Ich denke mit diesen Informationen wird es mir viel Leichter fallen eine valide Wahl zu treffen. Und hoffe darauf, dass es euch ebenso ergehen wird. :-)

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ralli
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von ralli » 27.04.2020 06:55:21

Warum nimmst Du nicht einfach eine Knoppix DVD zum Testen?

Gruß ralli
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von fischig » 27.04.2020 07:11:04

ralli hat geschrieben:Warum nimmst Du nicht einfach eine Knoppix DVD zum Testen?
Wenn ich auf den Threadverlauf zurückblicke, kann ich mir vorstellen, dass Debians Engagement für freie Soft- und Hardware dem TE zumindest eine Überlegung wert ist. Ob Knoppix dahingehend richtig aussagekräftig ist? Ich weiß es nicht, vermute aber eher: nein.

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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von sjuk » 27.04.2020 07:11:46

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2020 06:55:21
Warum nimmst Du nicht einfach eine Knoppix DVD zum Testen?

Gruß ralli
Weil mir das anzuschaffende Gerät noch nicht vorliegt, und ich über die Kompatibilität schon vor dem Kauf informiert sein möchte. Die Linux-Kompatibilität ist ein Kriterium für die Kaufentscheidung. Und diese erfolgt in der Regel bevor das Gerät vorliegt. Zumindest ist das in meinem Fall so.

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ralli
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von ralli » 27.04.2020 08:40:33

Ja, Du hast Recht, das habe ich heute morgen in der Früh nicht bedacht. Debian ist ja ein Universal OS und ziemlich gut aufgestellt, auch was die Hardwareerkennung angeht. Nichts für ungut, Entschuldigung, natürlich erkunde ich mich auch im Vorfeld einer Neuanschaffung von Hardware. Ob dann alles so funktioniert wie erwünscht, zeigt dann letztendlich doch der Praxisbetrieb.

Gruß ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

rockyracoon
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von rockyracoon » 27.04.2020 13:57:56

@sjuk:
Die Linux-Kompatibilität ist ein Kriterium für die Kaufentscheidung. Und diese erfolgt in der Regel bevor das Gerät vorliegt. Zumindest ist das in meinem Fall so.
Letztes Jahr habe ich mir einen neuen PC gekauft. Und auch ich installiere nur noch Debian.
Mein Vorgehen war daher so:
Ich gehe nicht zu einem Groß-Discounter, sondern zu einem sehr gut sortierten Fachgeschäft.
Dort nehme ich eine Live-DVD mit und teste am Vorführgerät, wie Debian mit der Hardware zurechtkommt.
Bei einem Gerät der großen Marken liegt die Wahrscheinlichkeit guter Kompatibilität nach meiner Erfahrung dabei bei 99,9%
Bei dem erwähnten Kauf war das Hauptproblem eher das neue "UEFI / CSM / FastBoot / SecureBoot etc."-Geraffel.
Nach einigem Recherchieren war mir klar, wie ich das Alles ausgeschaltet bekomme.
Dann habe ich die SSD neu formattiert (Ext4 / GPT) und das "typischerweise" vorinstallierte Windows-10 gleich im Bios-Modus mit Debian überschrieben.
Oh Schreck, oh Graus - :mrgreen: - ohne UEFI-Modus kann man ein (sowieso überflüssiges) Bios-Update nur - :mrgreen: - wie früher im Bios flashen und nicht (unsinnigerweise) aus dem Betriebssystem heraus. Ohne SecureBoot erlebe ich meinen PC zudem paradoxerweise "securer" (O.K., das ist jetzt eine unkorrekte Sprachschöpfung... :roll: ).

Nicht zuletzt durch den Impuls dieses Threads habe ich zwischendurch auf einem Laptop das neueste Ubuntu installiert.
Siehe auch: https://linuxnews.de/2020/04/ubuntu-20- ... sa-ist-da/ Meine Drucker- und Scannertreiber "mußte" ich genau so installieren, wie bei Debian auch.
Außer dass man dort ungefragt SNAP vorgesetzt bekommt und FLAT nicht vorgesehen ist, scheint mir nichts "benutzerfreundlicher" zu sein, sondern Vieles auf der Linie verbreiteterer anderer Betriebssysteme, welche den IT-unkundigen und desinteressierten Nutzer am Händchen nehmen und ihn "führen" (Pacing and Leading > 8) ).

Windows-10 habe ich 1-2-mal auch installiert, das dauerte extrem lange und ich mußte sehr lange herumfriggeln, bis ich all das unnötig vorinstallierte Zeugs gepurged hatte (wenn es überhaupt ging) und die Opt-Out-Einstellungen "korrigiert" bekam. Danach wußte ich wieder ganz genau, warum ich Linux nutze.

Was an der Installation und Konfiguration von Debian so schwer sein soll, erschließt sich mir übrigens immer noch nicht:
Man nehme eine Live-DVD mit nonfree (ich empfehle die dem Ausdruck "benutzerfreundlich" wirklich entsprechende Stable-Version) und installiere das Betriebssystem. Das geht imho leichter und schneller vonstatten als zum Beispiel eine Windows-10-Installation.
Wie oben geschildert, dürften 99,9% aller gängigen Laptops und PCs damit sehr gut laufen. Beim Kauf eines Druckers oder Scanners sollte man auf der Web-Seite des Herstellers schauen, ob es dafür .Deb-gepackte Treiber gibt. Diese sind dann, nebenbei gesagt, bei mir die einzigen Pakete aus Fremdquellen.

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sjuk
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von sjuk » 27.04.2020 17:11:40

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2020 13:57:56
@sjuk:
Die Linux-Kompatibilität ist ein Kriterium für die Kaufentscheidung. Und diese erfolgt in der Regel bevor das Gerät vorliegt. Zumindest ist das in meinem Fall so.
Letztes Jahr habe ich mir einen neuen PC gekauft. Und auch ich installiere nur noch Debian.
Mein Vorgehen war daher so:
Ich gehe nicht zu einem Groß-Discounter, sondern zu einem sehr gut sortierten Fachgeschäft.
Dort nehme ich eine Live-DVD mit und teste am Vorführgerät, wie Debian mit der Hardware zurechtkommt.
Bei einem Gerät der großen Marken liegt die Wahrscheinlichkeit guter Kompatibilität nach meiner Erfahrung dabei bei 99,9%
Bei dem erwähnten Kauf war das Hauptproblem eher das neue "UEFI / CSM / FastBoot / SecureBoot etc."-Geraffel.
Nach einigem Recherchieren war mir klar, wie ich das Alles ausgeschaltet bekomme.
Dann habe ich die SSD neu formattiert (Ext4 / GPT) und das "typischerweise" vorinstallierte Windows-10 gleich im Bios-Modus mit Debian überschrieben.
Oh Schreck, oh Graus - :mrgreen: - ohne UEFI-Modus kann man ein (sowieso überflüssiges) Bios-Update nur - :mrgreen: - wie früher im Bios flashen und nicht (unsinnigerweise) aus dem Betriebssystem heraus. Ohne SecureBoot erlebe ich meinen PC zudem paradoxerweise "securer".

Nicht zuletzt durch den Impuls dieses Threads habe ich zwischendurch auf einem Laptop das neueste Ubuntu installiert.
Siehe auch: https://linuxnews.de/2020/04/ubuntu-20- ... sa-ist-da/ Meine Drucker- und Scannertreiber "mußte" ich genau so installieren, wie bei Debian auch.
Außer dass man dort ungefragt SNAP vorgesetzt bekommt und FLAT nicht vorgesehen ist, scheint mir nichts "benutzerfreundlicher" zu sein, sondern Vieles auf der Linie verbreiteterer anderer Betriebssysteme, welche den IT-unkundigen und desinteressierten Nutzer am Händchen nehmen und ihn "führen".

Windows-10 habe ich 1-2-mal auch installiert, das dauerte extrem lange und ich mußte sehr lange herumfriggeln, bis ich all da unnötige vorinstallierte Zeugs gepurged hatte (wenn es überhaupt ging) und die Opt-Out-Einstellungen "korrigiert" bekam. Danach wußte ich wieder ganz genau, warum ich Linux nutze.

Was an der Installation und Konfiguration von Debian so schwer sein soll, erschließt sich mir übrigens immer noch nicht:
Man nehme eine Live-DVD mit nonfree und installiere das Betriebssystem. Das geht imho leichter und schneller vonstatten als zum Beispiel eine Windows-10-Installation.
Wie oben geschildert, dürften 99,9% aller gängigen Laptops und PCs damit sehr gut laufen. Beim Kauf eines Druckers oder Scanners sollte man auf der Web-Seite des Herstellers schauen, ob es dafür .Deb-gepackte Treiber gibt. Diese sind dann, nebenbei gesagt, bei mir die einzigen Pakete aus Fremdquellen.
Danke für den Tipp mit der Live-DVD im gut sortierten Fachgeschäft. Ich bewundere sogar ein wenig Deine Verwegenheit. :THX:
Das funktioniert dann zumindest sofern ein solches Fachgeschäft in erreichbarer Nähe ist, über eine gute Angebotspalette und über geduldiges/offenes Personal verfügt und das Endgerät dazu in der Lage ist von einem externen Medium (DVD oder USB-Stick, Stichwort UEFI mit Secure Boot) zu booten, und und und.
Ganz schön viele Voraussetzungen, aber die Idee als solche finde ich trotzdem richtig pfiffig.

Der gravierende Unterschied bei der Installation zwischen den offiziellen Debian- und Ubuntu-Images bleibt weiterhin die Notwendigkeit von manueller Ergänzung proprietärer Software/Firmware wenn das Zielgerät diese benötigt um ordnungsgemäss zu funktionieren. Bei einer Ubuntu-Installation musste ich das bisher nicht. Bei einer Debian-Installation schon (Beispiel: Acer Aspire One). Aber das haben wir weiter oben meiner Meinung nach schon ausreichend diskutiert. Am Ende steht und fällt es mit der ausgewählten Hardware wie angenehm oder unangenehm die Installationserfahrung von Debian im Vergleich zu Ubuntu werden kann. Daher ist es mir ja so wichtig eine gute Wahl bereits im Vorhinein zu treffen. :mrgreen:

In Bezug zu der Annahme, dass 99,9% aller gängigen Laptops und PCs mit Debian sehr gut laufen würde mich sehr interessieren wie du gängige Laptops und PCs erkennst bzw. definierst.

Die Statistik der Linux-Hardware-Seite ergibt ein ganz anderes Bild über sämtliche nicht unterstützte Geräte: https://linux-hardware.org/index.php?vi ... factor=all.
Bei rund 31% der nicht unterstützten Geräte handelt es sich um Grafikkarten (meiner Meinung nach essentiell für die Nutzung von Computern).
Rund 24% sind Fingerabdruckleser (ohne die Dinger könnte ich persönlich gut leben).
Rund 9% Probleme mit kabellosem Netzwerk (seit dem ich selbst bereits mehrfach Problem damit hatte achte ich stets darauf alternativ zusätzlich ein kabelgebundenes Gerät nutzen zu können).
Die Statistik macht dabei keine Unterscheidung zwischen gängiger und exotischer Hardware. Und das finde ich persönlich auch gut so.

Ich habe mich übrigens für folgendes Gerät entschieden: Asus Vivobook S15 S530FN Intel i5-8265U + Nvidia MX150 | 8GB RAM | 256GB SSD.
Da ich hier definitiv keine Werbung machen möchte sei nur soviel gesagt: Das Gerät wird vorinstalliert mit einer Distribution meiner Wahl und nur innerhalb von Deutschland geliefert.
Wer mehr wissen möchte kann mir gern eine PN schreiben. Hinweis: Ich darf noch keine PN schreiben, daher müsste eine andere Kontaktmöglichkeit angegeben werden wenn eine Antwort erwartet wird.

Ich bin jetzt schon sehr gespannt wie lange ich auf das Gerät warten muss und natürlich wie es dann funktioniert wenn es mir vorliegt. :D

rockyracoon
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Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von rockyracoon » 27.04.2020 17:18:40

@sjuk:
Das funktioniert dann zumindest sofern ein solches Fachgeschäft in erreichbarer Nähe ist,
Ich könnte die Adresse nennen, will hier aber keine Werbung machen, weil das sicher nicht den Foren-Regeln entspricht.
Bei rund 31% der nicht unterstützten Geräte handelt es sich um Grafikkarten (meiner Meinung nach essentiell für die Nutzung von Computern).
Touché! Ja, da bin ich etwas egozentrisch. Die Grafik-Karte ist mir wurscht, weil ich keine Spiele nutze.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 28.04.2020 10:58:21, insgesamt 16-mal geändert.

willy4711

Re: Warum muss die Installation und Konfiguration so schwer sein?

Beitrag von willy4711 » 27.04.2020 17:21:18

sjuk hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2020 17:11:40
Ich habe mich übrigens für folgendes Gerät entschieden: Asus Vivobook S15 S530FN Intel i5-8265U + Nvidia MX150 | 8GB RAM | 256GB SSD.
Und Damit hast du dir gleich ein potenzielles Problem eingehandelt, weil du damit zwei Grafikkarten /Prozessoren hast.
Brauchst nur hier im Forum lesen, dass das immer wieder Probleme gibt.
sjuk hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.04.2020 17:11:40
Das Gerät wird vorinstalliert mit einer Distribution meiner Wahl und nur innerhalb von Deutschland geliefert.

Aber gut, wenn es dann funktioniert...
Sieh gleich mal nach, wie das Umschalten auf die Nvidia -Karte klappt.

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