Hallo Debian-Forum,
ich habe vor, mir in der nächsten Zeit ein Notebook + Debian anzuschaffen. Vor einiger Zeit habe ich Debian mal ausprobiert, mir ging dann aber leider die Zeit aus .
Naja, auf ein neues...
Ich habe aber ein paar Grundsatzfragen bezüglich Linux bzw. speziell Debian. Ich habe mir schon das Debian GNU/Linux Anwenderhandbuch angesehen, sowie einige Websites, welche aber alle zu komplex oder zu ungenau sind.
Daher ein paar Fragen... :
1. Wie ist Debian Linux aufgebaut (grob). Der Kernel ist ja szs. das Zentrum. Aber gibt es nicht sowas wie eine Registry?
2. Wo tragen sich z.B. Programme ein? Gibt es bei Deinstallationen oder Updates Installationsreste etc. (bzw. durch apt)? Oder kann man das ganze mit BeOS vergleichen?
3. Wie läuft eine Installation mit apt ab (Das Anwenderhandbuch ist da etwas zu komplex)?
4. Welche Installationsart wäre am ehesten zu empfehlen? Netzwerk oder CD (Komplettes Images)? Die CD ist ja eigentlich schon wieder veraltet. Kann man bei einer Netzwerkinstallation gleich seinen eigenen Kernel kneten?
5. Was ist besser? XFree, KDE oder Gnome (ihr werdet diese Frage sicherlich hassen... )
6. Bleiben eigentlich Reste des alten Kernels übrig, wenn man sich einen eigenen bäckt?
Das wär's erst einmal - ich hoffe hier seit mir nicht böse, bei so vielen Fragen...
Danke schon mal an alle!
Mit freundl. Grüßen
Mr. Ohara *lol*
Edit: Noch als Anmerkung: Nur kurz beantworten, ich möchte nur einen kleinen Überblick!
Allg. Fragen zu Linux, Debian, Kernel und vieles mehr...
- Dark-Kamui
- Beiträge: 439
- Registriert: 16.12.2002 20:20:42
- Wohnort: Rosenheim (Oberbayern)
1. Das Kernel sorgt nur für die Kommunikations zwischen Hardware und Software. Das eigentlich System drum rum gehört zu GNU, von der FreeSoftwareFoundation. Das einzige was man mit einer Registry ala Windows vergleichen kann wäre das Paketmanagment, bei Debian eben das Kombination dpkg und apt, bei anderen überwiegend rpm + spezifisches Frontend.
2. Beim normalen deinstallieren bleiben die Konfigurationsdateien zurück. Aber selbst wenn du das ganz --purge machst bleibt ein ab und zu ein Ordner stehen, aber das meldet dir das System dann und die kannst sie selbst kurz wegmachen.
3. apt-cache search suchbegriff (gut auch als normaler Benutzer)
apt-get install paketname (brauchste root-Rechte)
4. Die Installtion über Netzwerk bzw. Internet hat eben den Vorteil das du die meisten Bugfix gleich auch hast. Wie du schon sagst die CDs sind nicht ganz up to date, aber für einen Einzelrechner der nie Kontakt zum Internet hat kann es ja egal sein.
5. Xfree86 ist so weit ich weiß nur der X-Server und somit kein Desktop in dem Sinne. Zwischen KDE und Gnome habe ich mich nie wirklich entschieden, habe beide Installiert weil ich verschiedene Programme aus beiden Desktops brauche.
6. Der alte Kernel bleibt völlig unberührt wenn du einen neuen machst. Somit hat man den Vorteil wenn der andere nicht funktioniert, kann man, wenn man ihn im Lilo bzw. Grub drin lässt immer noch starten.
2. Beim normalen deinstallieren bleiben die Konfigurationsdateien zurück. Aber selbst wenn du das ganz --purge machst bleibt ein ab und zu ein Ordner stehen, aber das meldet dir das System dann und die kannst sie selbst kurz wegmachen.
3. apt-cache search suchbegriff (gut auch als normaler Benutzer)
apt-get install paketname (brauchste root-Rechte)
4. Die Installtion über Netzwerk bzw. Internet hat eben den Vorteil das du die meisten Bugfix gleich auch hast. Wie du schon sagst die CDs sind nicht ganz up to date, aber für einen Einzelrechner der nie Kontakt zum Internet hat kann es ja egal sein.
5. Xfree86 ist so weit ich weiß nur der X-Server und somit kein Desktop in dem Sinne. Zwischen KDE und Gnome habe ich mich nie wirklich entschieden, habe beide Installiert weil ich verschiedene Programme aus beiden Desktops brauche.
6. Der alte Kernel bleibt völlig unberührt wenn du einen neuen machst. Somit hat man den Vorteil wenn der andere nicht funktioniert, kann man, wenn man ihn im Lilo bzw. Grub drin lässt immer noch starten.
Gruss David
Nyx: Athlon64 3000+ | 512MB RAM | ATI Radeon 9800Pro 128MB
Raziel: PentiumM 1,3GHz | 512MB RAM | Intel 855GM
Prometeus: Pentium3 666MHz | 384MB RAM | Nvidia Geforce2MX
Nyx: Athlon64 3000+ | 512MB RAM | ATI Radeon 9800Pro 128MB
Raziel: PentiumM 1,3GHz | 512MB RAM | Intel 855GM
Prometeus: Pentium3 666MHz | 384MB RAM | Nvidia Geforce2MX
Re: Allg. Fragen zu Linux, Debian, Kernel und vieles mehr...
höchstwahrscheinlich habe ich zuviel zeit oder bin zu christlich erzogen ...
Was Du "Registry" nennst ist im allerweitesten Sinne das Verzeichnis "/etc", in ihm sind die ganzen Details, sprich Konfigurationen von System und der auf dem System vorhandenen Software. Doch wenn Du dich länger mit einem *nix befasst haben wirst, erkennst Du, das es einen Verzeichnis Aufbau gibt, der einer "Philosophie" folgt, und versucht, das digitale chaos in eine Struktur zu giessen. (mei, ich hab meinen poetischen)
aber im ernst, lass Dich nicht durch die Abkürzungen blenden, und mit etwas Phantasie erschliesst sich Dir, was z.B. der Unterschied zwischen "/bin" und "/usr/bin" ist..
Du kannst es so simpel halten, das Du es kaum merkst.
z.b. du suchst eine Software zu dem Thema "ballaballa"
und die datenbank zählt mit etwas Glück ein paar Software Pakete auf
die kannst Du Dir anzeigen lassen
und wenns passt installierst Du es:
es gibt für apt diverse Oberflächen, die , ich sag mal, Dir die Angst nehmen sollen, aber die kenn ich nicht wirklich
der komplexe Part von apt beruht darauf, das die Entwickler sich mit apt ein System geschaffen haben, mit dem sehr viele Aspekte von "Software" verwaltet wird.
Du kannst Software auch an apt "vorbei" installieren -- wie geagt, es dient "nur" zur Verwaltung Deines Systems
Ansonsten, es gibt keinen besseren Desktop! Es gibt nur "Deinen Desktop", und glaub mir, das Angebot ist groooss! Denke mal, auch wenn den linuxern gerne der kommando prompt "vorgeworfen wird (was gibt es besseres als die "BASH") sind es oft die grössten Desktop Freaks! You will see -- wmaker, xfce, blackbox ... um nur einige zu nennen ... jajaj, das Problem ist die Vielfalt, und das die Erde rund ist.
viel erfolg, rote Augen und schlaflose Nächte (hast Du eine Freundin)
gruss carsten
p.s in der letzten ct hat eine susanne schmidt einen sehr lesenswerten Artikel über linux Doku geschrieben -- sehr lesenswert!
Laptop ist ein schwieriges Thema!!! Dabei hast Du es oft mit Hardware zu tun, die am "standard vorbei gebaut ist". Wenn es denn unbedingt ein laptop sein soll, teste es ersteinmal mit einer Knoppix CD aus -- und wenn du Dich noch gar nicht auskennst, möchte ich Dir eigentlich eher eine SUSE empfehlen, hängt aber von Deiner Lern-, Lesebereitschaft und Deiner persönlichen Frustrationsschwelle ab.Mr. Ohara hat geschrieben:Hallo Debian-Forum,
ich habe vor, mir in der nächsten Zeit ein Notebook + Debian anzuschaffen. Vor einiger Zeit habe ich Debian mal ausprobiert, mir ging dann aber leider die Zeit aus .
Naja, auf ein neues...
hmm, ich kann Dich gut verstehen, aber wenn Du Debian verwendest, bnötigst Du ein recherche und lesefreudiges Wesen -- deshalb s.o.Ich habe aber ein paar Grundsatzfragen bezüglich Linux bzw. speziell Debian. Ich habe mir schon das Debian GNU/Linux Anwenderhandbuch angesehen, sowie einige Websites, welche aber alle zu komplex oder zu ungenau sind.
Debian ist nicht wesentlich anders aufgebaut als andere Linux Derivate, und unterscheidet sich wie alle anderen Derivate "lediglich" durch das Software Management.Daher ein paar Fragen... :
1. Wie ist Debian Linux aufgebaut (grob). Der Kernel ist ja szs. das Zentrum. Aber gibt es nicht sowas wie eine Registry?
Was Du "Registry" nennst ist im allerweitesten Sinne das Verzeichnis "/etc", in ihm sind die ganzen Details, sprich Konfigurationen von System und der auf dem System vorhandenen Software. Doch wenn Du dich länger mit einem *nix befasst haben wirst, erkennst Du, das es einen Verzeichnis Aufbau gibt, der einer "Philosophie" folgt, und versucht, das digitale chaos in eine Struktur zu giessen. (mei, ich hab meinen poetischen)
aber im ernst, lass Dich nicht durch die Abkürzungen blenden, und mit etwas Phantasie erschliesst sich Dir, was z.B. der Unterschied zwischen "/bin" und "/usr/bin" ist..
BeOs kenn ich nicht wirklich, aber wer Debian mag, tut es wegen "apt", was kaum etwas anderes ist, als eine Datenbank. "Installationsreste" gibt es im System keine, wobei Konfigurationsdateien der Anwender im /home Verzeichnis nicht angetastet werden und apt in einem festplatten-cache die runtergeladenen Pakete speichert (bis Du sie loswerden willst)2. Wo tragen sich z.B. Programme ein? Gibt es bei Deinstallationen oder Updates Installationsreste etc. (bzw. durch apt)? Oder kann man das ganze mit BeOS vergleichen?
3. Wie läuft eine Installation mit apt ab (Das Anwenderhandbuch ist da etwas zu komplex)?
Du kannst es so simpel halten, das Du es kaum merkst.
z.b. du suchst eine Software zu dem Thema "ballaballa"
Code: Alles auswählen
apt-cache search ballaballa
die kannst Du Dir anzeigen lassen
Code: Alles auswählen
apt-cache show wunschsoftware
Code: Alles auswählen
apt-get install wunschsoftware
der komplexe Part von apt beruht darauf, das die Entwickler sich mit apt ein System geschaffen haben, mit dem sehr viele Aspekte von "Software" verwaltet wird.
Du kannst Software auch an apt "vorbei" installieren -- wie geagt, es dient "nur" zur Verwaltung Deines Systems
hängt von Deiner Netzanbindung ab, aber beim erstenmal ist es sicherlich empfehlenswert, von CD zu installieren, quasi ein basis system, und mit der doch etwas verspulten Installationsroutine kannst Du eh rechnen, das Du ca. 3 Anläufe brauchst -- nebenbei -- solltest Du wie oben Deine Hardware mit Knoppix getestet haben, so spichere Dir die xserver Konfiguration -- Debian ist da recht theoretisch, und unter Umständen bist Du ersteinmal lange mit dem xserver beschäftigt, bevor Du überhaupt daran denkst, einen eigenen Kerne zu backen (bei dem Du Seehr viieel lesen musst.4. Welche Installationsart wäre am ehesten zu empfehlen? Netzwerk oder CD (Komplettes Images)? Die CD ist ja eigentlich schon wieder veraltet. Kann man bei einer Netzwerkinstallation gleich seinen eigenen Kernel kneten?
stimmt! wobei ein grosses missverständniss in Deiner Frage steckt! Xfree ist nicht Dein Desktop, sondern der server, der Deinen Desktop ermöglicht!5. Was ist besser? XFree, KDE oder Gnome (ihr werdet diese Frage sicherlich hassen... )
Ansonsten, es gibt keinen besseren Desktop! Es gibt nur "Deinen Desktop", und glaub mir, das Angebot ist groooss! Denke mal, auch wenn den linuxern gerne der kommando prompt "vorgeworfen wird (was gibt es besseres als die "BASH") sind es oft die grössten Desktop Freaks! You will see -- wmaker, xfce, blackbox ... um nur einige zu nennen ... jajaj, das Problem ist die Vielfalt, und das die Erde rund ist.
hmmm, Du hast irgendwie Angst vor wuchernden Systemen?!? -- aber Du hast recht, ich sollte mal wieder meinen /usr/src aufräumen. Keine Angst, und es ist nicht wirklich nötig, einen Kernel zu kompilieren - und mach es erst, wenn Du etwas "warm gelaufen" bist6. Bleiben eigentlich Reste des alten Kernels übrig, wenn man sich einen eigenen bäckt?
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gruss carsten
p.s in der letzten ct hat eine susanne schmidt einen sehr lesenswerten Artikel über linux Doku geschrieben -- sehr lesenswert!
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Kommt darauf an:sowas wie eine Registry?
Deinstallations infos werden (wenn es Debianpakete sind) von dpkg in /var/dpkg verwaltet, und in dem Verzeichniss sollte man auf keinen fall rumspielen oder willkürlich igendwas löschen (dpkg/apt kümmern sich darum).
Die Configuration geschieht Hauptsächlich im /etc Verzeichniss
Persönliche Einstellungen liegen In deinem Homeverzeichniss (die ganzen
Dateien/Verzeichnisse die mit einem punkt anfangen)
Kommt auch darauf an:Wo tragen sich z.B. Programme ein?
Wenn du Debianpakete installierst kümmern sich dpkg/apt darum die deinstallations infos zu verwalten
Wenn du ein programm selber kompilierst werden keine Deinstallations infos gespeichern, und du muss dich selber darum kümmern wie du sie wieder los wirst.
XFree ein xserver, der dazu da ist grafiche Ausgabe zu ermöglichen (den brauchst du auf jeden fall wenn du KDE, Gnome, XFE , Windowmaker, ... verwenden willst)5. Was ist besser? XFree, KDE oder Gnome (ihr werdet diese Frage sicherlich hassen... )
KDE und Gnome sind komplette Desktopumgebungen mit allem was man so braucht, aber es giebt auch noch andere wie z.b. XFE
Ich z.b. benutze eine Kombination aus Windowmaker (ist für die fensterrahmen und so zuständig) und Rox (ist ein Dateimanager, der auch für die Icons auf dem Desktop zuständig ist).
Aber was letztendlich besser ist ist geshmackssache
MfG Fred
2 Dinge sind Unendlich, das Universum und die Menschliche Dummheit,
wobei ich mir beim Universum nicht sicher bin
-- Albert Einstein
wobei ich mir beim Universum nicht sicher bin
-- Albert Einstein
Re: Allg. Fragen zu Linux, Debian, Kernel und vieles mehr...
Den Antworten, insbes. von brody alias Carsten, ist nicht viel hinzufuegen. Ausser vielleicht, dass Du Dir ueberlegen koenntest, ob es fuer den Anfang nicht sinnvoller waere auf dem Notebook Win zu installieren und dann mit VMWare zu arbeiten. Dann kannst Du nacj Herzenslust experimentieren und nicht allzuviel kaputtmachen.Mr. Ohara hat geschrieben:Hallo Debian-Forum,
ich habe vor, mir in der nächsten Zeit ein Notebook + Debian anzuschaffen. Vor einiger Zeit habe ich Debian mal ausprobiert, mir ging dann aber leider die Zeit aus .
Naja, auf ein neues...
[.].
Gruss,
xtoph
Hui, bin wirklich überrascht - meine Fragen sind wirklich alle wunderbar beantwortet worden! Danke an alle (besonders an brody... )!
@brody: So schwer ist die install per CD gar net - damals atte es bei mir gleich bei ersten Anlauf geklappt - naja, gab aber Hardwareprobleme, da der Rechner etwas sehr eigentümlich war...
Das ich Knoppix vorher rüberlaufen lasse, hatte ich schon im Hinterkopf.
Ich versuch mir jetzt mal von einem Freund einen etwas betagteren Rechner zu besorgen, an dem ich dann mit Debian rumspielen kann *daumenhoch*
Mit freundl. Grüßen
Mr. Ohara ^^
@brody: So schwer ist die install per CD gar net - damals atte es bei mir gleich bei ersten Anlauf geklappt - naja, gab aber Hardwareprobleme, da der Rechner etwas sehr eigentümlich war...
Das ich Knoppix vorher rüberlaufen lasse, hatte ich schon im Hinterkopf.
Ich versuch mir jetzt mal von einem Freund einen etwas betagteren Rechner zu besorgen, an dem ich dann mit Debian rumspielen kann *daumenhoch*
Mit freundl. Grüßen
Mr. Ohara ^^