Computerklassik

Smalltalk
scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 18.03.2017 08:59:01

Ja die "Mir doch wurscht, ob ich abgehört wurde, ich hab nix zu verbergen"-Einstellung treffe ich auch oft an.
Es geht so gut wie immer um die Angst vor updates...

Erst wenn ich dann erzähle, dass rubd um das Update dann die Lücken auch veröffentlicht werden, und damit weiß dann jeder wie man sie nützen kann, dann gibts wieder ein wenig Aufmerksamkeit.
Ich erzähle dann, dass das wahre Problem der Missbrauch des eigenen Rechners als Spamschleuder, oder wenns ganz blöd kommt, als Kinderpornoverteilstelle ist...
Da schlucken dann die meisten.

Das wird aber sofort wieder "weggeklickt" mit dem Argument, dass sich ja eh keiner für "meinen" Rechner interessiert...

Gelegentlich zeige ich dann

Code: Alles auswählen

 journald -f
damit man live zuschauen kann, wie IP-Adressen aus China, Russland oder Hawaii versuchen mit allen möglichen Usernamen und Passwort-kombinationen auf meinem "ganz normalen unbedeutenden Laptop" einzudringen.

Ich hab dabei eine dynamische DNS-Konfiguration... Das muss aber ein unbelehrbarer Updateverweigerer nicht sofort wissen. Es reicht ja ein präparierter WLAN-Hotspot oder eine Sicherheitslücke im heimischen Billig-Router...

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 3899
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 18.03.2017 09:06:39

OK, hast mich überzeugt. Es ist ja auch kein Problem, eine ältere Linux Version in einer VM zu installieren und nicht ans Netz zu gehen.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

Benutzeravatar
SGibbi
Beiträge: 143
Registriert: 08.09.2015 03:28:11

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 19.03.2017 01:56:36

Wow, Danke für die interessanten Beiträge :hail: Bitte nicht beleidigt sein, wenn ich nicht Alles beantworten kann. Zum /370 fehlt mir schlichtwegs der Zugang, doch sind wenigstens Weblinks dabei, sodaß man im Beitrag auch was Software findet. Und man kann mit dem Autor in Kontakt treten. Genau so soll es sein. :THX:
niemand hat geschrieben: Dazu sage ich: kann man machen, aus Liebhaberei. Sollte man lassen, wenn man ernsthaft arbeiten will. Nicht mehr, nicht weniger.
Kann man mal so stehen lassen. Friede :suche:
SGibbi hat geschrieben:Wie geht das ? Hat irgendjemand irgendwo ein HowTo geschrieben ?
Habe mal reingeklickt. Ist sehr verständlich geschrieben. Ist genau das, was ich haben wollte. vielen Dank! :THX: Wird gelegentlich ausprobiert ! Werde mal Debian 7 auf einem K6 probieren. Oder sind andere Versionen passender ? Werde dann berichten.
niemand hat geschrieben: Nun bin ich aber interessiert: wie lautet der Name der Distribution, die eine Installation ohne die benötigten Daten durchführen kann?
na, die Antwort kannst Du haben. Es ist das eingangs erwähnte Caldra. Der Mechanismus, soweit ich ihn überblicke, betrifft zunächst eine "Grundinstallation", ein "Grundsystem", das stets gleich ist. Während dieses im Hintergrund kopiert & entpackt, werden im Vordergrund Konfigurationsangaben gemacht. Das wird gespeichert (gepuffert). Danach kann man weitere Pakete auswählen, während das Grundsystem weiter im Hintergrund installiert. Sobald das Grundsystem entpackt hat, wird es aus den gespeicherten Angaben automatisch konfiguriert. Danach kommt eine "Nachinstallation" der individuellen Pakete, für die man teils ebenfalls Konfigurationseingaben gemacht hat.

Der Multitasking Installer ist erstaunlich stabil. Meist ist man im Vordergrund schneller, dann kann man vordergründig Tetris spielen, während im Hintergrund weiter installiert wird. Ist man im Vordergrund zu langsam, pausiert die Hintergrundinstallation irgendwann. Eine einfache Installation mit KDE auf 486 DX 4 120 (ca. 600 MB Plattenplatz) dauert nicht viel mehr als eine Stunde insgesamt.

Das Ganze läuft grafisch unter X11 (Motif). Die Quelltexte liegen auf der Sources CD anbei, falls Du es Dir genauer ansehen willst.
ralli hat geschrieben:Danke für Deinen bereichernden Beitrag.
mal ein spätes Dankeschön für Deine Links zu oldSuSE. :P :P :P Sowas ist ja nun wirklich nicht mehr ganz so einfach zu finden, und wird sicherlich dem Einen oder Anderen helfen.
ralli hat geschrieben:Es kribbelt mir, mir Caldera mal näher anzusehen. Nur da wird es wohl keinen brauchbaren Browser mehr zu geben.
Im Original dabei ist der gute alte Netscape 4.6 dabei. Der ist Heute so historisch, den muß man einfach nochmal gesehen haben. Wahrscheinlich wissen die Heutigen Hacker nicht einmal mehr was das überhaupt ist, geschweige denn, wie man den hackt. Sagen wir mal, Google geht noch damit (selbst probiert) und man findet für das alte Zeux immer noch die eine oder andere "AnyBrowser" Website (Any Browser stets als Keyword mit in die Suche eingeben). Aber besonders weit kommst Du damit wirklich nicht mehr. Für meinen 486er hatte ich Opera 6.0 drauf, der läuft noch flüssig und wirkt Heute nicht ganz so steinzeitlich wie der Netscape. Falls Du eine etwas schnellere CPU hast, empfehle ich Opera 7.11. Damit hast Du in etwa das Niveau von Firefox 2, falls Du verstehst was ich meine (Wikipedia geht damit nicht mehr, aber es gibt ja auch Alternativen). Einfach nach "Opera old Version free download" googeln. Du solltest von der Opera Website die statisch gelinkten Tarballs nehmen. Die RPM laufen nicht. Installiere bei Opera den KDE mit virtuellem Desktop, dann hast Du mehr vom Bildschirm.
ralli hat geschrieben:Ich arbeite sehr viel mit Lyx und Latex, schreibe ganze Bücher und mehr damit. Ich weiß nicht mal, ob Latex ein Nischenprodukt ist, aber ich möchte es nicht missen.
Das war doch mal eine klare Ansage von einem, der es auch tatsächlich anwendet. Es ist schon beim alten Caldera mit dabei, stammt wohl noch aus Unix Zeiten, läuft stabil und druckt auch richtig (geprüft mit einem HP Laserjet 4). Außerdem findest Du auf der "Commercial" CD eine Star Office 5 dazu, die damals übrigens auch einen eingebauten Webbrowser hatte. Etwas besser als der Netscape, aber Heute leider auch völlig veraltet.
scientific hat geschrieben: Gelegentlich zeige ich dann

Code: Alles auswählen

 journald -f
damit man live zuschauen kann, wie IP-Adressen aus China, Russland oder Hawaii versuchen mit allen möglichen Usernamen und Passwort-kombinationen auf meinem "ganz normalen unbedeutenden Laptop" einzudringen.
Ich nutze dafür Wireshark. Das Problem, das Du beschreibtst klingt nach einem Torrent Subserver. Die werden üblicherweise installiert um ill**al Videofilme herunterzuladen, und verteilen dann mitunter auch noch so einiges Anderes, das man eigentlich gar nicht verteilen will.

Es gibt halt wirklich ein paar Dinge, die man mit einem "offenen" System nun wirklich nicht tun sollte, da gebe ich Dir Recht. Bankgeschäfte auf offenem System sind geradezu eine Einladung für "Big Brother" zu wissen, was Du auf der Kante hast, sensible Daten haben auf einem Internet Rechner grundsätzlich nichts zu suchen, und Bit Torrent aus einem offenen System zu fahren ist Overkill, da gebe ich Dir vollkommen Recht, das sollte man nun wirklich nicht tun.

"NSA Hysterie" ist jedoch genauso fehl am Platz wie der Gedanke, daß man einen Internet Rechner wirklich "dicht" bekommen könnte. Es gibt halt ein paar Dinge, die man mit offenen Systemen wirklich nicht tun sollte. Manchmal vermisse ich die LED der alten Wählmodems, da konnte man sehen, ob man gerade was versendet, obwohl man eigentlich gar nichts zu versenden hat. Vielleicht programmiert irgendwann irgendjemand ein "einfaches" Programm, das dem Offenen Prinzip folgend offen auf dem Desktop anzeigt, was die Netzwerkkarte gerade tut. Oder, gibt es das bereits ?

Vielleicht hatte ich Glück. Ich habe alte Systeme Den Anfang machte mir Arachne für DOS als Webbrowser. Der ist nun wirklich völlig offen, und doch ist mir nie etwas passiert. Im Zweifelsfall den Netzwerk Stecker ziehen. Etwas Aufmerksamkeit und "Netiquette" gehören halt dazu, sorry wenn ausgerechnet ich das so sage.
The police are uneducated, evil, and sadistic. Do not trust them.
(Ian Murdock)

scientific
Beiträge: 3020
Registriert: 03.11.2009 13:45:23
Lizenz eigener Beiträge: Artistic Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von scientific » 19.03.2017 04:22:27

SGibbi hat geschrieben:
scientific hat geschrieben: Gelegentlich zeige ich dann

Code: Alles auswählen

 journald -f
damit man live zuschauen kann, wie IP-Adressen aus China, Russland oder Hawaii versuchen mit allen möglichen Usernamen und Passwort-kombinationen auf meinem "ganz normalen unbedeutenden Laptop" einzudringen.
Ich nutze dafür Wireshark. Das Problem, das Du beschreibtst klingt nach einem Torrent Subserver. Die werden üblicherweise installiert um ill**al Videofilme herunterzuladen, und verteilen dann mitunter auch noch so einiges Anderes, das man eigentlich gar nicht verteilen will.

Es gibt halt wirklich ein paar Dinge, die man mit einem "offenen" System nun wirklich nicht tun sollte, da gebe ich Dir Recht. Bankgeschäfte auf offenem System sind geradezu eine Einladung für "Big Brother" zu wissen, was Du auf der Kante hast, sensible Daten haben auf einem Internet Rechner grundsätzlich nichts zu suchen, und Bit Torrent aus einem offenen System zu fahren ist Overkill, da gebe ich Dir vollkommen Recht, das sollte man nun wirklich nicht tun.

"NSA Hysterie" ist jedoch genauso fehl am Platz wie der Gedanke, daß man einen Internet Rechner wirklich "dicht" bekommen könnte. Es gibt halt ein paar Dinge, die man mit offenen Systemen wirklich nicht tun sollte. Manchmal vermisse ich die LED der alten Wählmodems, da konnte man sehen, ob man gerade was versendet, obwohl man eigentlich gar nichts zu versenden hat. Vielleicht programmiert irgendwann irgendjemand ein "einfaches" Programm, das dem Offenen Prinzip folgend offen auf dem Desktop anzeigt, was die Netzwerkkarte gerade tut. Oder, gibt es das bereits ?

Vielleicht hatte ich Glück. Ich habe alte Systeme Den Anfang machte mir Arachne für DOS als Webbrowser. Der ist nun wirklich völlig offen, und doch ist mir nie etwas passiert. Im Zweifelsfall den Netzwerk Stecker ziehen. Etwas Aufmerksamkeit und "Netiquette" gehören halt dazu, sorry wenn ausgerechnet ich das so sage.
So viel Platz für Spekulationen...

Es ist schlicht ein ssh-Server, damit ich meinen Rechner von außen auch erreichen kann. Es dauert nicht lange bis die ersten Loginversuche starten, nachdem ich den erstmalig unter der Domain mittels dynamischem DNS online gestellt habe.
Erstaunlicherweise kamen relativ schnell erste Loginversuche, obwohl der anfangs nur mit einer IP online war...

Scheinbar grasen die Bots ganze IP-Bereiche nach offenen Ports ab und starten dann Wörterbuchangriffe mit verschiedensten Login-Usernamen. "root" und "admin" sind dabei die häufigsten.
Ich habe jetzt einmal den Port am Router nach außen auf eine sehr hohe Nummer gelegt. Damit sind so gut wie alle Loginversuche aus China und Russland weg. Dann hab ich fail2ban aktiviert und noch den pam-google-authenticator... Root-Login ist sowieso verboten.

Aber es ist sehr erstaunlich, wie schnell Angriffsversuche auf einen soeben geöffneten Port beginnen. Und wenn ich mir da ungepatchte Router mit niedrigen Kernel/Firmware-Versionen mit bekannten Sicherheitslücken vorstelle, dann weiß ich, dass Rechner sogar im LAN hinter NAT bei einem Router mit Standard-Login-Daten und am Rechner mit Passwörtern wie "123" ganz schnell in effiziente Botnetze integriert sind...

Da geht es gar nicht um den NSA-Wahnsinn, da geht es auch nicht um Torrents (btw... woher hast du die Erkenntnis, dass Torrents für illegale Videodownloads verwendet werden? Debian vertreibt z.B. die Installations-ISOs auch per Torrent... und ich habe in den letzten 10 Jahren ausschließlich für Debian-Isos Torrents verwendet...) und illegale Machenschaften... (nochmals Torrent und Videos... Das Downloaden ist in Österreich nicht verboten... nur der Upload!), da geht es schlicht um bekannte Sicherheitslücken in bekannter Hardware, die jeder mit Internetanschluß daheim hat, und dass man Teil eines Botnetzes wird, welches für illegale Machenschaften missbraucht und vermietet wird.

Ein altes Linux auf einem abgeschotteten Rechner (also nicht am Netz hängend), ja das kann schon spannend sein... aber ich würds niemals dauerhaft verwenden oder gar dauerhaft ans Netz hängen.

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.03.2017 07:43:13

Manchmal vermisse ich die LED der alten Wählmodems, da konnte man sehen, ob man gerade was versendet, obwohl man eigentlich gar nichts zu versenden hat.
Du hast in Hardware die Aktivitäts-LED der NIC und auch an den Switches, in Software gibt es Unmengen an Lösungen. Ich selbst bevorzuge einen Graph in Debianconky, wenn ich es genauer wissen will, auch mal Debianiftop, wenn ich wissen will, welches lokale Programm da kommuniziert Debiannethogs, […]
na, die Antwort kannst Du haben. Es ist das eingangs erwähnte Caldra. Der Mechanismus, soweit ich ihn überblicke, betrifft zunächst eine "Grundinstallation", ein "Grundsystem", das stets gleich ist.
Hmm … wieviele Sekunden pro Installation spart man denn da so, und wieviele Sekunden sind das so über’s Jahr verteilt, wenn man, so wie ich in der letzten Zeit, auf etwa 0,2 Installationen pro Jahr über alle Maschinen incl. VMs und Container kommt? Mit anderen Worten: wozu soll das gut sein? Ich habe dann doch lieber die direkte Kontrolle über den Installationsverlauf, und die zwei bis zehn Sekunden, die das Kopieren des „Grundsystems“ dauert, lohnen sich auch nicht für ‘ne Runde Tetris.
Bankgeschäfte auf offenem System sind geradezu eine Einladung für "Big Brother" zu wissen, was Du auf der Kante hast
„Big Brother“ (in Orwells Sinne) fragt, sollte ihn das tatsächlich interessieren, einfach über’s Finanzamt oder sonstige Stellen ab. Der muss sich nicht herablassen, dein Onlinebanking zu belauschen.
"NSA Hysterie" ist jedoch genauso fehl am Platz wie der Gedanke, daß man einen Internet Rechner wirklich "dicht" bekommen könnte.
Stimmt schon, aber „bekomme ich eh nicht komplett sicher, also kann ich mir auch ’ne Distri von anno dunnemals, mit hunderten Angriffspunkten, die alle öffentlich nachlesbar und teils mit kostenlosen, einfach zu benutzenden Exploits ausnutzbar sind, drauftun und nutzen“ ist der verkehrteste Schluss, denn man daraus überhaupt ziehen könnte.

Benutzeravatar
SGibbi
Beiträge: 143
Registriert: 08.09.2015 03:28:11

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 21.03.2017 19:12:24

scientific hat geschrieben: So viel Platz für Spekulationen...
Da haben wir uns gehörig mistverstanden. Von meiner Seite ein dickes "Sorry".

schraube gerade an einem alten P4, bin mal wieder mit der SuSE unterwegs, und wollte mal reinsehen, was aus "meinem" Thread geworden ist.

Ich bin von einem anynoymen Beispiel ausgegangen. Motto: Gefahr erkannt - Gefahr vorgeführt - Gefahr gebannt - Krone aufsetzen lassen". Ansonsten hast Du ja klargestellt, und das lassen wir mal so stehen.

Ich verfolge gerade Deine Diskussionen um gparted und clonezilla. Spannendes Thema, ich rette derzeit alte Linux Installationen damit. Aus verfügbaren Quellen könnte ich die größtenteils nicht mehr neu aufsetzen. Ich habe die CD's einfach fix & fertig runtergeladen, und es hat funktioniert für mich. Auf den Gedanken, das selbst zu bauen, und daß das Alles bereits in Debian drin ist, wäre ich nicht gekommen.

Ich war gerade sehr erstaunt, was Debian 8 aus einem alten P4 (BIOS Datum aus 2004) herausholt. Sicherlich, 3 GHz HT, 2 GB RAM im Paarmodus, P4P800 Board. Für "normale" Büroanwendungen spüre ich kein Limit, und das darf auch schonmal das Video auf Tagesschau.de sein. Und das Ding ist fast 15 Jahre alt.

Was (welches Debian) würdet Ihr auf einen AMD K6, was auf einen Pentium II nutzen ? Was habt Ihr damals benutzt, wie sind Eure Erfahrungen ?

Den P 2 habe ich von meinem Internisten geschenkt bekommen, ich hatte zuvor nie einen Petnium II. Ist ein Siemens Nixdorf Xpert, Riesenkiste in arztweiß, und nichts läuft darauf, zumindest nicht stabil. Mal geht der Sound nicht, mal das Netzwerk nicht, mal wird der Hostname nicht gefunden, usw. Nicht einmal Windows 98 geht darauf installieren. Und wenn er denn doch mal hoch kommt, ist er fürchterlich dröge, als hätte der Arzt den von Vorn bis Hinten desinfiziert. Ist das beim P II so, oder kann man den mit Debian anfeuern ?

An dem K6 hänge ich sehr, obwohl es wirklich nix Besonderes ist. Sagen wie "geliebe Katastrophe". Flaschenhals ist ein etwas knapper Cache von nur 128 KB. Zur Zeit läuft ein speziell dafür gebautes SuSE 11.2 darauf, ist schön, aber arg langsam.
The police are uneducated, evil, and sadistic. Do not trust them.
(Ian Murdock)

Benutzeravatar
tegula
Beiträge: 439
Registriert: 04.06.2004 13:51:04
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von tegula » 23.03.2017 10:04:38

SGibbi hat geschrieben:Was (welches Debian) würdet Ihr auf einen AMD K6, was auf einen Pentium II nutzen? [...]
Der AMD-K6 wird von Jessie (Debian 8; aktuelles Stable) noch unterstützt, aber nicht mehr von zukünftigen Debianversionen [1]. Der Pentium-2 wird AFAIK weiterhin unterstützt.

[1] https://lists.debian.org/debian-devel-a ... 00001.html

Benutzeravatar
SGibbi
Beiträge: 143
Registriert: 08.09.2015 03:28:11

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 23.09.2021 15:40:18

Sorry, daß ich das jetzt mochmal hochhiole, aber ich pflege mein Zeux. Wenn auch, zugegeben, von meiner Seite etwas PC lastig. Wir können gerne ins Deutsche Museum in München gehen, und uns z.B. die alte Zuse ansehen. Ist angeblich noch (oder wieder) voll betriebsklar.

Um den letzten Beitrag zu beantworten:
Debian 8 läuft schon lange nicht mehr auf AMD K6 CPU. Das ging mal, ganz am Anfang. Aber irgendwann wanderte derr nVidia Treiber in den Kernel, und der braucht SSE. Der AMD K6 hatte kein SSE. Das schmiert nerim Booten gnadenlos ab. Was der letzte i586 Kernel von Jessie war, der noch mit einem AMD K6 klarkommt, weiß ich nicht. Ich kann es im Moment auch nicht ausprobieren. Mein K6 steht im Oldtimer Regal, und schläft.

Grund hier nochmal zu posten ist, daß MS XENIX mittlerweile zum kostenneutralen Download bereit steht:

https://winworldpc.com/product/xenix/286

Wer sich nicht mehr erinnert: MS XENIX war ein Unix Clone für 16 Bit Maschinen, konkret den IBM AT und kompatibel. "XENIX fähig" war mitte / ende der 1980er Jahre ein echtes Verkaufsargument für den 286er AT.

Besonders erfolgreich war XENIX leider nicht. Es gab kaum Software für XENIX. Shooting Star aus heutiger Sicht war MS-Word, das ursprünglich für XENIX debütierte. Das ist so ähnlich, wie MS EXCEL einst für den MAC debütierte, und das MS BASIC war mal ein MSX Standard für 8 Bit Heimcomputer. Das ist aber eine andere Geschichte.

Mit MINIX für den IBM PC / XT (2 verschiedene Rechner)

https://de.wikipedia.org/wiki/Minix_(Betriebssystem)

sowie MS XENIX stehen dem User nun auch unixoide Systeme für uralte PC Rechner zur Verfügung, ich meine, falls man sowas noch pflegt. Werde es ausprobieren, sobald ich Zeit fürt sowas finde. Im Moment hacke auch ich an Debian 11 herum.
The police are uneducated, evil, and sadistic. Do not trust them.
(Ian Murdock)

baeuchlein
Beiträge: 149
Registriert: 03.09.2020 04:48:45

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von baeuchlein » 23.09.2021 17:25:40

Bei dem K6-Rechner muss man vermutlich mal einen eigenen Kernel aus den Quellen (von Debian oder kernel.org) konfigurieren (z.B. per "make menuconfig" o.ä.) und auf den Rechner abstimmen. Anscheinend hat der Default-Kernel von Debian 8 in seiner kompilierten Form diesen nVidia-Treiber drin, der dann lauthals nach SSE schreit. Also muss man den Kernel selber neu kompilieren.

Vielleicht ist der von Debian kompilierte Kernel zum Glück schon so konfiguriert, dass er in der Datei /proc/config.gz seine Konfiguration drin hat. Diese Datei kann man dann ins Kernelquellen-Verzeichnis kopieren, dort mit gunzip auspacken und schließlich die entstehende Datei config zu .config (mit dem Punkt vor dem Namen!) umbenennen. Dann könnte man die Kernelkonfiguration von Debian gleich mit "make menuconfig" o.ä. nachbearbeiten und z.B. den nVidia-Treiber (bei Drivers/Graphics) mal 'rausnehmen. Wenn das Ergebnis sich dann wieder kompilieren lässt, hat man gleich wieder 'nen funktionierenden Kernel, wenn auch nur mit irgendwelchen Standardtreibern (z.B. VESA) für die alte nVidia-Grafik. Aber besser ein lahmes Treiberchen als gar kein Bild...

Grundsätzlich jedenfalls kann man Debian 8 auch ohne SSE in der CPU betreiben, wie ein alter Pentium-I-Rechner im Regal hinter mir zeigt. Da habe ich allerdings den Kernel komplett nach eigenen Wünschen angepasst, ähnlich wie oben beschroben, äh, beschrieben. :mrgreen:

KP97
Beiträge: 3403
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von KP97 » 23.09.2021 17:40:43

@baeuchlein
Die Debiankernel beinhalteten _noch nie_ propritäre Treiber wie Nvidia. Das wäre ein eklatanter Verstoß gegen die Philosophie der Debian Macher.

@SGibbi
Du scheinst wirklich furchtbare Langeweile zu haben, die jahrealten Threads wieder hervorzukramen.
Davon werden Deine Beiträge aber auch nicht besser.

DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 23.09.2021 18:41:28

Da’s hier keine Bewertungsfunktion gibt, möchte ich hiermit meine unbedingte Zustimmung zu KP97s Beitrag zum Ausdruck bringen.

Benutzeravatar
wico
Beiträge: 73
Registriert: 28.07.2015 21:07:02

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von wico » 23.09.2021 18:50:58

Eine sehr interessante und unterhaltsame Diskussion zum Thema alte Technik, kann, soll man die noch benutzen, macht das Sinn oder kann das weg u.ä. berechtigte Fragen.
Ich sammle keine alten Rechner (meine Thinkpads und Desktops stammen aus den Jahren 2013-2015).
Ich sammel alte analoge Fototechnik und kann daher die Begeisterung vieler Debianfans gut verstehen wenn sie auf alten Rechnern die ersten Linux OS installiert kriegen und der alten Technik "Leben einhauchen können". Genauso geht es mir wenn ich mit meiner alten Rollfilmkamera auf Motivsuche gehe. Bei analogen Aufnahmen muss sich der Fotograf vor der Aufnahme um vieles kümmern und sich vorallem Gedanken machen um eine sehenswerte Aufnahme zu gestalten - kein Vergleich mit den heutigen digitalen Knipsen wo fast gedankenlos durch die Gegend geknipst und bei Bedarf auch schnell wieder die Aufnahmen gelöscht werden können. Da schätze ich doch sehr meine gute alte Fototechnik.
Und ja, dort wo es Sinn macht (Hochzeits - Sportaufnahmen) setze ich auch meine Nikon D300 ein.... :lol: aber mehr Spass macht halt die Arbeit mit den analogen Kameras und das Entwickeln der Positive
in der Dunkelkammer (leider zu wenig Zeit und die Ruhe fehlt auch schon etwas) .....Ü60...... :wink:


In diesem Sinne
bleibt gesund
wico
Ein Leben ohne Linux ist möglich, aber sinnlos...... :wink:

DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 23.09.2021 19:05:17

Ich denke, der Vergleich von alten, analogen Kameras zu alter digitaler Hardware ist hier nicht sinnvoll anbringbar: das Prinzip alter Kameras ist ein Anderes – zumindest ab dem Punkt Sensor/Film. Aber alte Hardware macht im Grunde das Gleiche, wie neue Hardware – nur sehr viel langsamer, eingeschränkter, ineffizienter, unzuverlässiger, lauter. Kann man machen, aus Nostalgie oder Liebhaberei – aber dann sollte man auch die Fakten richtig darstellen, oder zumindest das, woran man sich zu erinnern glaubt, nochmal kurz prüfen. Sonst wirkt man wie der senile alte Opa, der Geschichten von einem Früher erzählt, das es so nie gegeben hat.

Benutzeravatar
SGibbi
Beiträge: 143
Registriert: 08.09.2015 03:28:11

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 24.09.2021 06:50:53

Es scheint wohl etwas schwierig, in einem Umfeld, wo die Updates kostenlos sind, über alte Technik zu laberrn. Ich meine, wenn wir Kulturbanausen sein wollen, dann könnten wir auch alle Museen abschaffen. Nicht nur, daß da nur altes Zeugs drinsteht, es wird nicht einmal mehr benutzt, nur angeguckt.

Linux Kernel selbst compilieren habe ich zuletzt unter SuSE 9.1 gemacht. Damals war der USB 2.0 noch instabil, diesen rausgeschmissen, und es lief. Ich weiß noch in etwa, wie es geht, vielen Dank.

Für Debian 8 / Jessie wollte ich bei Standardkerneln bleiben, der Updates wegen. Am Anfang, wie gesagt, lief es auch auf K6 Rechnern. Welche Kernelversion die aktuellste ist, die noch auf K6 läuft, habe ich leider nicht notiert. Falls es jemand ad hoc weriß --> her damit.

Fotohobby ... muß im Moment Pause machen. Meine Lieblingskamera ist die EDIXA mit Schacht oder Schneider Optik. Ist aber Kleinbildfilm, ich mache DIAs. Handygrafie ja, für die Dokunmentation meiner Basteleien unersetzlich. Ernste Fotografie mache ich nur auf Film. Denn ein Handy kann keine DIAs machen ... Außerdem liebe ich Schallplatten und Röhrentechnik.

Ist aber eine andere Baustelle. Ich hatte gehofft, daß sich irgend jemand über den XENIX Link freut, und, naja, wenn "niemand" meine Beiträge nicht mag, so haben hier ja auch noch andere mitgeschrieben ...
The police are uneducated, evil, and sadistic. Do not trust them.
(Ian Murdock)

Benutzeravatar
ralli
Beiträge: 3899
Registriert: 02.03.2008 08:03:02

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von ralli » 24.09.2021 07:18:26

Hall SGibbi,

ich teile Deine Begeisterung für Computerklassik. Ich habe mehrere Workshops mit LaTeX über die BSD Familie und einigen digitalen Pionieren geschrieben. Nun niemals ohne auch einen Abschnitt Geschichte zu thematisieren und einzufügen. Geschichte ist das geistige und technische Erbe unserer Väter und Vorväter. Es ist auch wichtig, unseren Kindern zu zeigen, wie alles angefangen hat. Und das nicht wirklich alles Neue immer unbedingt das Bessere sein muß. Ich habe die digitale Revolution von Anfang an miterlebt und begleiten dürfen. Es war eine spannnende Zeit und wir ließen keine Cebit aus, wo wir mit Begeisterung alle Innovationen begrüßten. Wer all dies kritisiert, disqualifiziert sich einfach selber. Das ist legal, von Sachverstand und echter Expertise aber weit entfernt. Diejenigen die Dich kritisieren, scheinen auch Langeweile zu haben, denn Sie sind immer auf der Suche nach neuen "Opfern". Pass mal auf, und achte drauf, jetzt bin ich wieder dran ... das halte ich aber aus, weil ich mich nicht mehr provozieren lasse. Xenix werde ich mir auch mal anschauen. Wahrscheinlich bekomme ich noch dieses Jahr einen neuen Rechner, dann ist der jetzige aktuelle Rechner mein Testrechner und Versuchslabor. SGibbi, ich finde das einfach Klasse, das sich Menschen wie Du noch begeisterungsfähig sind. Weiter so, Du verdienst meinen vollsten Respekt und jede Wertschätzung, denn Deine Beiträge atmen Geschichte .... Danke dafür! :THX:

LG Ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

Benutzeravatar
TRex
Moderator
Beiträge: 8038
Registriert: 23.11.2006 12:23:54
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: KA

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von TRex » 24.09.2021 09:49:29

Ich denke schon, dass es durchaus Punkte gibt, die man von alten Systemen lernen kann (das dann aber auch tun sollte, und nicht nur in Nostalgie schwelgen):

1. die "Grundfunktionalität" (was heute durch Komplexität erschwert wird - versuche doch mal, in nem Android-System den init-Prozess/Startup allgemein zu verstehen)
2. früher gemachte Fehler ansehen/erkennen, um sie nicht zu wiederholen (aus Geschichte lernen) - was haben beispielsweise Windows ME, Vista und 8 so schlecht gemacht?

Außerdem der Sprung von damals zu heute: bessere Hardware sorgte für mehr Ressourcen und weiterführend Entwicklung mit diesen Ressourcen - niemand hätte früher in Betracht gezogen, ein 10MB großes Bild mal schnell im Speicher zu duplizieren (wenn du nur 32MB hast). Da gab es viel Revolution und Sprünge. Manches davon ist gut, manches weniger (verschwenderische Programmierer gab es früher auch schon, aber mittlerweile kann man OOM nur noch mit Mühe auslösen).
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

KP97
Beiträge: 3403
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von KP97 » 24.09.2021 15:51:50

Mag alles sein, ich z.B. kann auf fast 40 Jahre Arbeitsleben in der IT (früher EDV) zurückblicken. Da hätte ich auch einiges zu erzählen.
Aber wenn jetzt jeder anfängt, langatmig aus dem Nähkästchen zu plaudern, braucht es ein anderes Forum.
Zumindest dieser Beitrag gehört nach Smalltalk, kann das jemand verschieben?

DeletedUserReAsG

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von DeletedUserReAsG » 24.09.2021 18:36:18

SGibbi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.09.2021 06:50:53
Es scheint wohl etwas schwierig, in einem Umfeld, wo die Updates kostenlos sind, über alte Technik zu laberrn.
Ich sehe da kein Problem mit. Man sollte sich halt genau überlegen, ob man den alten Kram als überlegen darstellen möchte (wie’s in anderen, auch technischen, Bereichen durchaus der Fall sein kann). Und insbesondere sollte man seine Darstellungen an der Realität orientieren: nVidia hatte mit der Tatsache, dass antike Prozessoren aus der Unterstützung des Kernels rausgeflogen sind, nunmal nix zu tun.
SGibbi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.09.2021 06:50:53
Ernste Fotografie mache ich nur auf Film. Denn ein Handy kann keine DIAs machen
Meintest du Dia im Sinne von Dia-Positiv als Durchlichtfilm? Das kann ein Handy in der Tat nicht. Was aber problemlos geht: ein Bild von einem Handy über einen Beamer an die Wand werfen, wie man es mit einem tatsächlichen Dia machen würde. Die meisten Leute würden da keinen Unterschied sehen, ein Telefon mit ordentlicher Kamera vorausgesetzt – im Gegenteil: da sind heute Sachen möglich, an die Film seinerseits nicht rankommen kann. Und wenn unbedingt ein „richtiger“ Projektor zum Einsatz kommen soll: man kann heutzutage auch problemlos Bilder auf Film ausbelichten, und hat dann ein „echtes Dia“.

Falls du allerdings tatsächlich „DIA“ meintest: was ist das?
TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.09.2021 09:49:29
Ich denke schon, dass es durchaus Punkte gibt, die man von alten Systemen lernen kann (das dann aber auch tun sollte, und nicht nur in Nostalgie schwelgen):

1. die "Grundfunktionalität" (was heute durch Komplexität erschwert wird - versuche doch mal, in nem Android-System den init-Prozess/Startup allgemein zu verstehen)
2. früher gemachte Fehler ansehen/erkennen, um sie nicht zu wiederholen (aus Geschichte lernen) - was haben beispielsweise Windows ME, Vista und 8 so schlecht gemacht?
Natürlich. Aber dazu braucht’s nicht auch die alte Hardware. Versteh’s nicht falsch: ich habe das turbinenartige Geräusch beim Hochfahren des 286ers mit seinen MFM-Platten, bei denen noch ordentlich Masse in Bewegung gesetzt wurde, nach dem satten „Klack“ beim Betätigen des Schalters geliebt. Aber ich käme nicht auf die Idee, mir nun antike Hardware herzunehmen, um antike Systeme anzuschauen. Ich sehe keinen Sinn darin, freiwillig einen Tag auf den Bau des Kernels (den ich zum Verstehen des Systems angeschubst habe) zu warten, wenn ich das gleiche Ergebnis in weniger als einer halben Stunde auf einer aktuelleren Maschine haben kann. Wenn’s Selbstzweck sein soll – keine Einwände. Aber sonst? Verschwendung auf allen Ebenen (Zeit, Strom, Hardware, …).
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.09.2021 07:18:26
Diejenigen die Dich kritisieren, scheinen auch Langeweile zu haben, denn Sie sind immer auf der Suche nach neuen "Opfern". Pass mal auf, und achte drauf, jetzt bin ich wieder dran ..
Provozieren, um sich dann in der selbstgewählten Opferrolle zu gefallen? Wenn das auch sonst im Leben deine Strategie sein sollte, kannst du dir meines aufrichtigen Mitleids gewiss sein.

baeuchlein
Beiträge: 149
Registriert: 03.09.2020 04:48:45

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von baeuchlein » 26.09.2021 03:33:49

SGibbi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.09.2021 06:50:53
Für Debian 8 / Jessie wollte ich bei Standardkerneln bleiben, der Updates wegen.
Ich habe gerade mal auf einem alten, gammeligen Debian 8.11 nachgesehen, was das so als Debian-Kernel anbietet (nachdem es die Debian-Server im Internet befragt hat). Das Neueste ist da irgendein 4.9.x-Kernel, also Asbach Uralt. Und Updates für Debian 8.11 haben meine Systeme das letzte Mal irgendwann Anfang des Jahres oder vielleicht im Frühjahr gefunden. Da kommt wohl kein Update mehr, eben weil es aus dem Support 'raus ist. Und selbst wenn du den letzten noch auf AMD K6 laufenden vorkompilierten Debian-Kernel kennen würdest: Was machst du denn, wenn der Paketmanager dir dessen Download gar nicht mehr erlaubt? Bei mir wurden nur eine 3.16er- und eine 4.9er-Version noch "angeboten".

Ich glaub', da könnte es sich doch mal lohnen, auf Kernels z.B. von kernel.org zu setzen und die selbst zu kompilieren. Einen Kernel 4.15.7 habe ich zumindest auf einem alten Pentium-II noch mit Debian 8.11 benutzt, womöglich sogar auf einem Pentium-I - Letzteres kann ich gerade aber schlecht nachsehen.

Benutzeravatar
SGibbi
Beiträge: 143
Registriert: 08.09.2015 03:28:11

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 12.10.2021 03:27:14

Servus,
Vielen Dank für die Diskussion und die teils sehr höflichen Antworten
niemand hat geschrieben: Man sollte sich halt genau überlegen, ob man den alten Kram als überlegen darstellen möchte
Naja, hat zwar schon was von Nostalgiewert, aber probiere mal, die erste Version von Tomb Raider in einer DOSBOX zu spielen. Für AUTOCAD gab es eine (meines Wissens einzige) kommerzielle LINUX Version. Aber selbst für das einfache alte GeddyCAD mußte man auf den guten alten DOSEMU zurück greifen. Dieser war im Übrigen bei dem bereits weiter oben empfohlenen CALDERA kostenneutral mit DR-DOS vorkonfiguriert mit dabei. Zumindest bei mir lief das seinerzeit perfekt. Und das noch ziemlich lange, denn es hat geradezu Ewigkeiten gedauert, bis erste wirklich brauchbare freie CAD Programme für LINUX kamen.
niemand hat geschrieben: Und insbesondere sollte man seine Darstellungen an der Realität orientieren: nVidia hatte mit der Tatsache, dass antike Prozessoren aus der Unterstützung des Kernels rausgeflogen sind, nunmal nix zu tun.
Das stimmt, zumindest bei DEBIAN ist es der unkomerzielle NOUVEAU Treiber, halt für nVidia. Eine der Spezifikationen zu DEBIAN 8 ist halt, daß es noch mit dem K6 klarkommt. Ab DEBIAN 9 geht das nicht mehr. Falls man noch einige alte Sockel 7 Rechner besitzt, und diese z.B. als Schreibmaschine abverbraauchen will, hat man halt sein DEBIAN 8 / Jesssie gepflegt. Ich meine, zumindest anfangs hat das auch tadellos funktioniert.
baeuchlein hat geschrieben: Ich habe gerade mal auf einem alten, (...) Debian 8.11 nachgesehen, was das so als Debian-Kernel anbietet (...) also (...) Uralt. Und Updates für Debian 8.11 haben meine Systeme das letzte Mal irgendwann Anfang des Jahres oder vielleicht im Frühjahr gefunden.
Das stimmt, wann genau der LTS Support zu Ende war, kann man bei Wikipedia nachlesen. Ich habe das Problem schon länger im Blick, und war ein richtiger Kernel Sammler für diese frühen DEBIAN 8 Kernels. Und eines der letzten Updates (Sch***) hat sie mir allesamt vollautomatissch gelöscht.

Es gab doch irgendwann mal einen Server, auf dem alle alten DEBIANS zu finden waren. Und dann halt runterladen, händisch installieren, und rechtzeitig umbenennen. Denn ansonsten wird der wieder vollautomatisch abgelöscht.
baeuchlein hat geschrieben: Ich glaub', da könnte es sich doch mal lohnen, auf Kernels z.B. von kernel.org zu setzen und die selbst zu kompilieren.
Das wird jetzt natürlich ungefähr so wie unsere INTEL BIOS Diskussion anderswo. ASUS hatte meist AWARD BIOS drin. Echtes Intel BIOS verreckt allerdings auch, und am gleichen Problem. meine beiden P4, die noch irgendwie durchgehaalten haben, laufen einer mit SIEMENS modifiziertem BIOS, und einer mir einem Hacker BIOS für Elitegroup PF 1 PHOTON (Springdale Chipsatz), ein echtes Showboard in schweinisch lila und mit unzähligen blinkenden LED.

Hast Du jemals probiert, auf einem echten K6 einen Linux Kernel selbst zu compilieren ? Die stürzen alle ab, entweder werden sie zu heiß, oder, falls man die entsprechend Spannung reduziert, werden sie auch instabil. Die K6 CPU war zu ihrer Zeit recht schnell, ist aber nach meiner Erfahrung nicht Vollastfest, zumindest nicht bei längerer Vollbelastung. Man kann natürlich auch anderswo compilieren, und dann händisch verfrachten.

Wir können aber auch vom K6 wegkommen, für mich sind das Aufbrauchrechner. Auch auf alten 1 GHz AMD ATHLON, der ja nun wirklich ein Klassiker ist, laufen die letzten DEBIAN 8 Kernel nicht mehr. Falls man allerdings ein Sockel 462 Board verwischt hat, kann man (mit etwas Glück) ATHLON XP draufstecken, und auf diesem Weg wenigstens das Board retten. Wenn die Elkos noch gut sind. Ob ein 1 GHz ATHLON beim Compilieren eines eigenen LINUX Kernel stabil bleibt, habe ich allerdings noch nicht probiert.

Ich muß und will es jetzt dabei belassen. Mein Zeitfenster schließt sich gerade wieder, und Streit will ich hier auch keinen provozieren. Werde aber gelegentlich noch mitlesen. Viel Spaß beim weiteren Diskutieren !
The police are uneducated, evil, and sadistic. Do not trust them.
(Ian Murdock)

baeuchlein
Beiträge: 149
Registriert: 03.09.2020 04:48:45

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von baeuchlein » 12.10.2021 23:40:06

SGibbi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.10.2021 03:27:14
probiere mal, die erste Version von Tomb Raider in einer DOSBOX zu spielen.
Hab' ich, tat's. Wo ist das Problem?
SGibbi hat geschrieben:
niemand hat geschrieben: Und insbesondere sollte man seine Darstellungen an der Realität orientieren: nVidia hatte mit der Tatsache, dass antike Prozessoren aus der Unterstützung des Kernels rausgeflogen sind, nunmal nix zu tun.
Das stimmt, zumindest bei DEBIAN ist es der unkomerzielle NOUVEAU Treiber, halt für nVidia. Eine der Spezifikationen zu DEBIAN 8 ist halt, daß es noch mit dem K6 klarkommt. Ab DEBIAN 9 geht das nicht mehr. Falls man noch einige alte Sockel 7 Rechner besitzt, und diese z.B. als Schreibmaschine abverbraauchen will, hat man halt sein DEBIAN 8 / Jesssie gepflegt. Ich meine, zumindest anfangs hat das auch tadellos funktioniert.
Debian 8 funktionierte vor Kurzem auf einem Pentium-I hier auch noch (dann freckte wohl die Platte). Okay, ich habe jetzt keine grafische Oberfläche ausprobiert & so, außerdem läuft hier nicht der Debian-Kernel, aber prinzipiell geht's. Für Debian 9 hatten die Debianer aber irgendwo brav angekündigt, dass nun mit allen CPUs unterhalb von Pentium Pro Schluß ist bzw. das System zumindest nicht mehr getestet wird. Damit ist dann nach ca. 20 Jahren eben Sense mit uralten CPUs. Mag schade sein, is' aber so. Wer's nicht mag, muss halt mehr und mehr selbst Hand anlegen.

Noch 'ne Idee: Schau doch mal, ob der Treiber für die nVidia-Hardware als Modul vorhanden ist, und wenn ja, verhindere mal dessen Ladevorgang. Mal seh'n, ob dann mehr geht.
SGibbi hat geschrieben:Ich habe das Problem schon länger im Blick, und war ein richtiger Kernel Sammler für diese frühen DEBIAN 8 Kernels. Und eines der letzten Updates (Sch***) hat sie mir allesamt vollautomatissch gelöscht.
Du könntest einerseits mal Backups machen, andererseits auch die heruntergeladenen Kernels oder Kernel-Quellen irgendwo außerhalb der Reichweite des Debian-Systems abspeichern. Ich selber habe wegen ähnlicher Vorgänge mal den Sprung zu Kernels von außerhalb des Debian-Universums gemacht.
SGibbi hat geschrieben:Es gab doch irgendwann mal einen Server, auf dem alle alten DEBIANS zu finden waren. Und dann halt runterladen, händisch installieren, und rechtzeitig umbenennen. Denn ansonsten wird der wieder vollautomatisch abgelöscht.
Gibt's immer noch: http://cdimage.debian.org/cdimage/archive/. Da sind zumindest die ersten drei DVDs für gewöhnlich noch zu haben. Wie weit man damit kommt, habe ich allerdings nicht ausprobiert bisher.
SGibbi hat geschrieben:
baeuchlein hat geschrieben:Ich glaub', da könnte es sich doch mal lohnen, auf Kernels z.B. von kernel.org zu setzen und die selbst zu kompilieren.
Das wird jetzt natürlich ungefähr so wie unsere INTEL BIOS Diskussion anderswo. ASUS hatte meist AWARD BIOS drin. [...]
Hä? Ach, bleib' doch einfach mal beim Thema!
SGibbi hat geschrieben:Hast Du jemals probiert, auf einem echten K6 einen Linux Kernel selbst zu compilieren ? Die stürzen alle ab, entweder werden sie zu heiß, oder, falls man die entsprechend Spannung reduziert, werden sie auch instabil.
Einen K6 hatte ich nie. Ein Intel/Cyrix 6x86M2 (auch ein Pentium-Clone) hatte aber auch so'n Problem. Nachdem ich ihn von 233 MHz auf 210 MHz untertaktet hatte (generell über FSB-Takt und Multiplikator möglich), lief er jahrelang stabil & kompilierte sich 'n Wolf.

Spannung reduzieren bewirkt irgendwann eh, dass eine CPU nicht mehr bei voller Geschwindigkeit läuft. Da musst du sie dann sowieso langsamer betreiben.
SGibbi hat geschrieben:Auch auf alten 1 GHz AMD ATHLON, der ja nun wirklich ein Klassiker ist, laufen die letzten DEBIAN 8 Kernel nicht mehr. Falls man allerdings ein Sockel 462 Board verwischt hat, kann man (mit etwas Glück) ATHLON XP draufstecken, und auf diesem Weg wenigstens das Board retten. Wenn die Elkos noch gut sind. Ob ein 1 GHz ATHLON beim Compilieren eines eigenen LINUX Kernel stabil bleibt, habe ich allerdings noch nicht probiert.
Bei mir haben jahrelang diverse CPUs ähnlicher Art fröhlich kompiliert: Ein Duron mit 850 MHz, ein Athlon mit 900 MHz (dürfte nahe am 1-GHz-Athlon liegen), zwei Athlon XPs mit wahlweise 1,2 GHz, 1,7 GHz oder 2,1 GHz. Bei allen blieben die Temperaturen unterhalb einer kritischen Grenze; nur in einem Fall musste ich die sehr problematische Kühlung in einem engen Gehäuse etwas verändern.

Langer Rede kurzer Sinn: Versuch's mal mit mehr Eigeninitiative! Sonst ist es mit alten Geräten schnell Essig. Ja, wäre schöner, wenn Softwarehersteller und andere sich mehr drum kümmern würden - tun sie aber leider nicht. Also selber machen! Endlose Postings schreiben und sämtliche Vorschläge ablehnen bringt dagegen nicht viel.

KP97
Beiträge: 3403
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von KP97 » 13.10.2021 13:59:10

Kann das nicht endlich mal ein Mod nach Smalltalk verschieben?
In Grundsatzfragen hat das sicher nichts verloren.

fischig
Beiträge: 3598
Registriert: 24.12.2019 12:25:08
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von fischig » 13.10.2021 14:18:39

+1

Als notorischer Ewiggestriger finde ich das Thema ja durchaus interessant und schaue gerne hier rein (offenbar bin ich da in recht munterer Gesellschaft :P ), aber was das nun mit „Warum Debian? Was muss ich vorher wissen? Wo geht's nach der Installation weiter? “ zu tun haben soll, finde ich wenig einleuchtend. Der TE war sich da im Jahre des Herrn 2017 offenbar auch nicht so ganz sicher. 8)

Benutzeravatar
Tintom
Moderator
Beiträge: 3029
Registriert: 14.04.2006 20:55:15
Wohnort: Göttingen

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von Tintom » 13.10.2021 16:24:34

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.10.2021 13:59:10
Kann das nicht endlich mal ein Mod nach Smalltalk verschieben?
In Grundsatzfragen hat das sicher nichts verloren.
Erledigt.

Benutzeravatar
SGibbi
Beiträge: 143
Registriert: 08.09.2015 03:28:11

Re: Computerklassik // Debian 2.0

Beitrag von SGibbi » 15.10.2021 04:58:30

Sorry, Leute, aber als dieser durchaus klickreiche Thread gestartet wurde, wußte ich noch nicht, was für Euch "Grundsatzfragen" sind. Den Vorschlag, das zu verschieben, hatte ich bereits vor Jahren selbst gemacht, also mal nicht zu rüde, hier. Aus heutiger Sicht würde ich auch das "Debian 2.0" aus der Überschrift herausnehmen, denn eigentlich wollte ich hier tatsächlich über die alten Kisten (und Schränke ...) schwelgen, und nicht gezielt über eine einzige uralte Debian Distro, die sowieso keiner mehr schätzt.
The police are uneducated, evil, and sadistic. Do not trust them.
(Ian Murdock)

Antworten