Modus rwSr--r-- oktal

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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inne
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Modus rwSr--r-- oktal

Beitrag von inne » 12.08.2017 10:49:12

Hallo,

wie muss der folgende Modus rwSr--r-- oktal angegegeben werde:

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$ ls -l fubar
-rwsr--r-- 1 inne inne 23352 Mai 24 12:21 fubar
Gibt es ein Skript, dass diese Angaben hin-und-her umrechnen kann?

MfG
inne

tobo
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Re: Modus rwSr--r-- oktal

Beitrag von tobo » 12.08.2017 11:55:46

Unterschied bei S/s ist, ob x im Bereich gesetzt ist.

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chmod 4644 fubar

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Meillo
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Re: Modus rwSr--r-- oktal

Beitrag von Meillo » 12.08.2017 17:59:56

tobo hat die Frage schon beantwortet, ich will aber doch gerne noch ein paar Erlaeuterungen ergaenzen, die dem Verstaendnis wohl helfen.

Das suid-Bit setzt man mit einer 4 an der Stelle vor den dreistelligen Werten fuer Besitzer, Gruppe, Rest, also mit ``4___'' (Unterstriche sind Platzhalter), oder mit ``u+s''.

Das sgid-Bit setzt man mit einer 2 dort: ``2___'', oder mit ``g+s''.

Das Sticky-Bit setzt man mit einer 1 dort: ``1___'', oder mit ``o+t''.

In der `ls -l'-Ausgabe erscheinen diese Bits jeweils an Stelle des x-Bits, im Besitzer-Block fuer das suid-Bit, im Gruppen-Block beim sgid-Bit und im Rest-Block beim Sticky-Bit. Die ersteren beiden erscheinen als `s' falls `x' auch gesetzt ist, bzw. `S' falls `x' nicht gesetzt ist (was selten sinnvoll ist). Das Sticky-Bit erscheint als `t' falls `x' auch gesetzt ist bzw. als `T' falls `x' nicht gesetzt ist (was ebenfalls selten sinnvoll ist).

Hier ein paar Beispiele aus dem System:

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$ ls -l /usr/bin/passwd      
-rwsr-xr-x 1 root root 51096 Feb 26 23:39 /usr/bin/passwd

$ ls -l /usr/bin/crontab
-rwxr-sr-x 1 root crontab 35880 Jul  3  2012 /usr/bin/crontab

$ ls -ld /tmp
drwxrwxrwt 5 root root 4096 Aug 12 17:39 /tmp

Die suid-Bit hat nur fuer ausfuehrbare Dateien eine Bedeutung, und zwar die, dass das Programm nicht unter dem Useraccount des Aufrufers laeuft, sondern unter dem Useraccount des Besitzers der Datei. (Dieses Verfahren wurde damals von Dennis Ritchie patentiert.)

Das sgid-Bit hat fuer ausfuehrbare Dateien die gleiche Bedeutung wie das suid-Bit, bloss fuer die Gruppe, darueber hinaus kann es bei manchen Unixen (u.a. bei GNU/Linux) zusaetzlich bei Verzeichnissen verwendet werden, damit darin erstellte Dateien die Gruppe des Verzeichnisses erben. Man findet das z.B. bei /var/mail:

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$ ls -ld /var/mail
drwxrwsr-x 3 root mail 4096 Aug 12 17:24 /var/mail
Das Sticky-Bit war anfangs dafuer gedacht, um ausfuehrbare Dateien zu markieren, deren Image im Swapbereich kleben bleiben sollten (daher der Name), um die Startzeit dieser Programme zu verringern. Verwendet wurde es typsicherweise fuer Editoren. Heutzutage ist es dafuer nicht mehr im Einsatz, dafuer aber fuer Verzeichnisse die von allen geschrieben werden koennen, damit darin User keine Dateien von anderen loeschen koennen.


Siehe auch Manpage chmod(1).
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