Nichtlesbare Diskette retten?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
rendegast
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Re: Nichtlesbare Diskette retten?

Beitrag von rendegast » 16.05.2018 00:18:50

Das (systematische) Problem ist wohl, daß ohne eine gefundene Spur 0 der Datenträger nicht ausgelesen werden kann.
Mit normalen Mitteln ist so ein Datenträger erst nach Formatierung wieder lesbar,
obwohl evtl. auch ein Formatieren nicht mehr funktionieren könnte, auch wenn die Magnetoberfläche eigentlich noch in Ordnung wäre.
-> Low-Level-Formatieren, Debianfdutils (fdformat, xdfcopy/xdfformat).
Vielleicht auch ein anderes Betriebssystem, MS-DOS, WinNT4 ...
(Speziell NT4 machte bei mir gelegentlich etwas mit den Disketten, sodaß sie woanders mit 'Spur 0 fehlerhaft' nicht mehr akzeptiert wurden)



Im Fall einer fehlerhaften Spur 0 kann das Laufwerk vielleicht mit sowas wie 'fdrawcmd' aus obigem Paket zum Auslesen des Datenträgers gebracht werden.
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Kontrapunkt
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Re: Nichtlesbare Diskette retten?

Beitrag von Kontrapunkt » 22.05.2018 20:57:45

Hallo,

vorweg: ich muss den (floppy-)Rechner wg. Tastatur und Monitor für jeden Versuch neu zusammenbauen, daher dauert das immer ein paar Tage; muss ich immer schauen, wann das geht...
Zur Sache: Ich habe das jetzt aufgrund Rendegast Hinweis mit (knoppix 7.2 live CD)

Code: Alles auswählen

fdrawcmd drive=fd0 rate=2 read

versucht was nach meinem Verständnis der manpage Leseergebnisse auf stout hätte zeigen sollen und dabei die Fehlermeldung

Code: Alles auswählen

raw cmd: Input/Output error
kassiert. Noch weitere Ideen?

Danke, Kontrapunkt

pferdefreund
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Re: Nichtlesbare Diskette retten?

Beitrag von pferdefreund » 23.05.2018 07:12:15

Thema abhaken oder professionelle Datenrettung beauftragen. Ich fürchte, das kann man vergessen.

wanne
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Re: Nichtlesbare Diskette retten?

Beitrag von wanne » 23.05.2018 13:39:00

Zuerstmal:
Disketten altern eben noch schneller als CDs
Das würde ich etwas einschränken. CDs sind extrem Empfindlich gegen Licht, Mechanische Schäden und Luftfeuchtigkeit. Disketten dagegen eigentlich weitgehend robust.
Dafür verlieren sie halt hin und wieder mal einen 512byte-Block und mögen keinen Staub. (Der CDs wiederum wenig an kann.)
Beiden gemein ist, dass die Laufwerke auch ganz gerne mal über den Jordan gehen. Als ich das letzte mal getestet haben waren alle Drei Laufwerke die ich noch besaß kaputt.

Zum Problem:
Die I/O-errors sind ein übliches Zeichen für kaputte Sektoren auf der Diskette. Da lässt sich mit ddrescue das aller Meiste retten

Code: Alles auswählen

ddrescue -b512 /dev/fd0 floppy.img log.map #schnell
#wenn das erste einigermaßen gute Statistiken liefert, kannst du mal das probieren: Läuft dann aber deutlich länger
ddrescue -b512 -d -r3 /dev/fdo floppy.img log.map
Danach kannst du mit testdisk/photorec gucken welche Dateien du aus floppy.img noch extrahieren kannst.
Das das aber gleich mal mit einem Fehler am ersten Block anfängt klingt für mich aber tatsächlich so als ob das Laufwerk kaputt ist. Ich würde dir dringend raten, mal andere Laufwerke zu testen. Bevorzugt welche, die mit anderen Disketten funktionieren.
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