Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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LinuxKdeFan
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Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von LinuxKdeFan » 24.06.2018 12:56:48

Hallo Forengemeinde,

ich möchte mal an die Programmierende Fraktion eine Frage stellen.
Und zwar, wenn Ihr euch eine Programmierumgebung einrichtet, also bei mir wären das Lazarus Free-Pascal IDE und Qt Creator, macht Ihr das
dann ganz normal auf eurem System, wo z.B. auch eMail, Internet, Office usw. läuft, oder macht Ihr das in einer VM, z.B. VirtualBox.
Es sind ja für den Qt Creator evtl. doch noch einige zusätzliche Libs zu installieren, also z.B. mesa-libs, valgrind, gdb, git usw.
Wie sind da eure Erfahrungen, Meinungen?

Grüße

LinuxKdeFan :D
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KP97
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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von KP97 » 24.06.2018 14:10:58

Für solche Zwecke habe ich eine zusätzliche Partition als Testsystem mit allen benötigten Paketen.
Eine VM geht natürlich auch.
Keinesfalls aber auf Deinem Arbeitssystem, ein Fehler kann schnell mal passieren, und dann stehst Du erstmal dumm da.
Backups sind natürlich ebenfalls Pflicht.

inne
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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von inne » 24.06.2018 14:50:44

LinuxKdeFan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.06.2018 12:56:48
wo z.B. auch eMail, Internet, Office usw. läuft
Was macht ihr dann, wenn ihr beim programmieren ein E-Mail an einen anderen Entwickler schreiben wollt/müsst oder im Internet in der API o.ä. suchen?

Zweites Mail- und Internetkonto, SSH benutzen?
Zuletzt geändert von Anonymous am 24.06.2018 15:01:16, insgesamt 1-mal geändert.

owl102

Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von owl102 » 24.06.2018 15:01:14

Man könnte zwar eine VM verwenden, dort aber mit ssh -X raufgehen und die Entwicklungsumgebung starten. Beim Arbeiten fühlt es sich dann so an, als würde man auf seiner eigenen Kiste arbeiten, tut es aber nicht. (Und die VM bräuchte so nicht einmal eine Desktopumgebung.) Die Frage "Wie mache ich dann im Internet Recherche oder..." stellt sich dann auch gar nicht erst.

KP97
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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von KP97 » 24.06.2018 15:10:12

Klar hat mein Testsystem auch Netzwerk und Office, nur kein Email, Banking und andere Programme, die zum Kompilieren unnötig sind.
Eine zusätzliche anonyme Mailadresse für Bugreports o.ä. habe ich bei gmx, die kann ich ebenfalls über den Browser aufrufen, also alles kein Problem.

LinuxKdeFan
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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von LinuxKdeFan » 24.06.2018 16:22:32

Jetzt sind ja doch schon einige interessante Meinungen und Erfahrungen genannt worden.
Im Augenblick hab ich die Sache in einer VM mit VirtualBox. Die Ordner in denen die Projekte liegen
habe ich per Gemeinsame Dateien in die VM durchgereicht. Somit werden diese dann auch bei einem
Backup (Back in Time) des Gesamtsystems mitgesichert.
Funktioniert eigentlich alle sehr gut. Was nur, seit der Umstellung auf Debian Stretch in der VM auffällig ist,
ist das die Grafische Ausgabe der VM ganz leicht behäbig wirkt an manchen Stellen. Als die Programmier-VM
noch unter Debian 8 lief, wars irgendwie flüssiger.
Den Vorteil einer VM sehe ich auch darin, mal eben schnell einen Snapshot erstellen zu können um evtl. neue
Komponenten oder Librarys testen zu können.
Oder eben wenn man das Grundsystem z.B. auf eine neue Hardware umstellt, dann nur die VM Kontainerdatei
kopieren muß und nicht erst wieder alles neu mühsam installieren zu müssen.
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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von king-crash » 24.06.2018 17:23:08

Also ich benutze nur ein System für alles und habe damit seit Jahren keine Probleme.
Wenn du ein Programm schreibst, das potentiell Dateien löschen oder verändern könnte ist es einfacher es unter einem eigenständigen Nutzer ohne Rechte laufen zu lassen.
Musst du Fremdbibliotheken an der Paketverwaltung vorbei einkompilieren gibtst du dem Configurescript einfach einen lokalen Präfix mit und du hast immer ein Sauberes System.
Keinesfalls aber auf Deinem Arbeitssystem, ein Fehler kann schnell mal passieren, und dann stehst Du erstmal dumm da.
Das sollte bei entsprechender Rechtevergabe doch kein Problem sein oder übersehe ich da was?

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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von LinuxKdeFan » 24.06.2018 17:59:13

Als ich bis vor ca. 3 Jahren noch auf Windoof unterwegs war, hatte ich auch alles in einem System laufen. Und auch nie wirklich Probleme damit.
Außer eben wenn das System mal wieder neu aufgesetzt werden musste, wars ne Orgie bis wieder alles am Laufen war.

Was mich an der VM Geschichte ab und an ein klein wenig nervt, ist der Umstand, das wenn man mal eben eine Idee hat und die kurz mal
Testen möchte, muß man erst der Rechner starten und dann nochmals die VM. Obwohl das ganze doch recht fix geht bei einem komplett
mit SSDs bestückten System.
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MartinV
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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von MartinV » 24.06.2018 19:16:53

Um noch eine Variante zu nennen:

Oft werden Entwicklungsumgebungen in einen docker Container gepackt.
Gut isoliert vom Hauptsystem, aber schneller und sparsamer als eine VM.
Die Vernunft kann einem schon leidtun. Sie verliert eigentlich immer.

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Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von KP97 » 24.06.2018 19:46:50

king-crash hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.06.2018 17:23:08
Das sollte bei entsprechender Rechtevergabe doch kein Problem sein oder übersehe ich da was?
Nein, das entspringt reinem "auf Nummer sicher gehen".
Aber viele Wege führen nach Rom....ganz sicher gibt es noch andere Varianten.
Jeder macht es halt so, wie es ihr/ihm am liebsten ist.

ViNic

Re: Programmierumgebungen in VM oder direkt auf dem System

Beitrag von ViNic » 24.06.2018 22:18:29

Ich mache das ganz normal, nativ auf das System. Einiges läuft aber auch in einer VM(VirtualBox).

Zum Beispiel schreibe ich PHP-Code und lasse es vorerst auf XAMPP laufen. Zum testen wird die Software aber auf eine Linux-VM gepackt.
Wenn ich zum Beispiel unter Windows bin und möchte Code für Linux schreiben, läuft dafür eine VM. Also zum Beispiel Python oder C++ Code, das unter Linux laufen soll, wird unter Linux geschrieben. Das sind bei mir aber eher "Spielsachen", da ich weder Python noch C++ wirklich beherrsche und habe es nur aus Neugier installiert. Da ich die VM selten im Vollbildmodus laufen lasse, sieht die Entwicklungsumgebung wie ein Windows Programm aus.

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