Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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BenutzerGa4gooPh

Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 18.09.2018 17:01:05

Wo ist eine offizielle, verbindliche, "nachhaltige" (vormals/ehemals langfristig genannte) funktionierende Debian-Dokumentation mit funktionierenden Konfiguratonsrichtlinien/Direktiven für Netzwerke? Vermeidung eines "Frickelsystems"? Link/URL? Langfristigkeit, sog. "Nachhaltigkeit"? WLAN-Bridge/Accesspoint usw.

Debian ist angeblich professionell einsetzbar und "natürlich" viel besser vs. RedHat/CentOS/Fedora/OpenSuse/Suse Enterprise Linux und Ubuntu und _xBSD :roll:

Statische Routen wo exakt und definiv funktionsfähig für langfristigen Einsatz dokumentiert?
Bridging mit WLAN (Avvesspoint) wo exakt und definiv funktionsfähig für langfristigen Einsatz dokumentiert?
Netzwerk - wo exakt und vollständig dokumentiert? Einschließlich Erweiterungen von poetterings systemd mit NTP, DNS.

Keine Antwort ist auch eine Antwort. :wink:

Meine Intention für Threaderöffnung (Grundsatzfragen) kam daher:
WLAN-Accesspoint: Exakte Anleitung von Debian?! Accesspoint /Bridge) ist ja wohl ein Standard-Anliegen.
persistente statische Routen: viewtopic.php?f=30&t=170789
(Wozu das "down route del ... " in vielen Anleitungen??? )
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 18.09.2018 17:26:49, insgesamt 1-mal geändert.


BenutzerGa4gooPh

Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 18.09.2018 17:29:48

Wollen wir uns gegenseitig nachweisen, was veraltet ist, nicht funktioniert? Bitte beschreibe den "Probleminhabern" (TOs) die verlinkte Doku näher, insbesondere deren benötigte Netzwerkkonfiguration. Ich lese gern mit.. :wink:
Einschließlich Bridging ETH>->WLAN. Oder wie/womit/welcher Absatz ein derartiges Anliegen abweisen?
viewtopic.php?f=30&t=170806

Code: Alles auswählen

up route add -net 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.1.254
down route del -net 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.1.254
Wozu

Code: Alles auswählen

down route del -net ... 
? erst up dann down? Unlogisch, wozu? Wo steht das offiziell geschrieben?
Problem hier: viewtopic.php?f=30&t=170789#p1184213

Bridging WLAN-Ethernet? Wo offiziell und logisch/nachvollziehbar erklärt?
https://wiki.ubuntuusers.de/Netzwerkbr%C3%BCcke/
Da hätte ich mal gern die exakte, offizielle Doku von Debian. WLAN->Bridge->Ethernet. Jeder billige Accespoint benötigt genau das - ohne Routing. Wie oft gebraucht, produziert, mag ich nicht rechnen.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 18.09.2018 18:48:33, insgesamt 1-mal geändert.

eggy
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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von eggy » 18.09.2018 18:47:41

@Jana66: dass die Doku mal ne Überarbeitung bräuchte, steht ja drin (wheezy *hust*), Links auf aktuelle (?) Dokumente sind direkt unter dem Inhaltsverzeichnis, mir ist nicht so ganz klar, was Du überhaupt suchst, ich dachte Du willst "die" "offizielle" Doku und offizieller als das geht's wahrscheinlich nicht. Dass die nicht auf dem aktuellen Stand ist, ist zwar schade aber halt der übliche Fall von "man müsste mal was tun".

BenutzerGa4gooPh

Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 18.09.2018 18:55:42

Also liebster eggy! Nichts gegen dich und unsere Foren-Doku! Mir geht es ausschließlich um funktionierende und offizielle + internationale Debian-Doku für
- funktionierende WLAN-Ethernet-Bridge (häufig verkauft als Accesspoint)
- permanente (persistente) statische Routen
(einschließlich Erklärung für Syntax up route + down route Letzteres unlogisch. Zumindest die korrekte Doku der Synatx für permanente statische Routen erachte ich als wichtig für Debian als Server.

eggy
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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von eggy » 18.09.2018 19:12:37

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 18:55:42
Also liebster eggy! Nichts gegen dich und unsere Foren-Doku!
hätt ich auch nicht so aufgefasst

https://www.debian.org/doc/manuals/debi ... 05.de.html 5.3 sagt "Unter systemd kann das Netzwerk stattdessen in /etc/systemd/network/ konfiguriert werden. Lesen Sie dazu systemd-resolved(8), resolved.conf(5) und systemd-networkd(8)."

man systemd-networkd sagt unter anderem "siehe systemd.network(5),"

man systemd-networkd sagt dann einiges, incl Beispielen

... reicht?

(Und eh das jetzt wieder zu neuen Missverständnissen führt: sollte kein Sarkasmus sein, ich seh Dein Anliegen, also falls Du Zeit und Lust hast die offizielle Doku zu überarbeiten nur zu, ich les dann auch gern Korrektur)

BenutzerGa4gooPh

Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 18.09.2018 19:52:11

Der Trick ist alt: Show us the code. Zeige uns deinen Kot, wenn du meckerst. Soll Kritiker mundtot machen. Geht jedoch nicht, exakte Doku kann nur der Entwickler oder ein von ihm ständig Eingewiesener erstellen.
eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 19:12:37
https://www.debian.org/doc/manuals/debi ... 05.de.html 5.3 sagt "Unter systemd kann das Netzwerk stattdessen in /etc/systemd/network/ konfiguriert werden. Lesen Sie dazu systemd-resolved(8), resolved.conf(5) und systemd-networkd(8)."
Jedenfalls steht im Debian-Manual (Inhaltsverzeichnis gelesen, ohne systemd schon mal sehr schwach) nichts von Bridging und statischen Routen und systemd. Das müsste ein Entwickler oder ein von ihm Eingewiesesener beschreiben und nicht ein Anwender, der oder die bissel rumtestet, singuläre Erfolge hat, Grenzen des Getesteten nicht kennen kann, als Blindes Huhn das gefundene Korn beschreibt/"bloggt", googelt und oft unverständliche Manpages liest. Bei letzteren kotzt mich übrigens an, dass bei Linux-Manpages meist / prinzipiell(?) Beispiele fehlen (häufig benötigtes Zeug könnte man ja als "Dokumentator" für den doofen Anwender reinschreiben), ich mir sowas woanders "hergoogele".

Früher hatte ich auch mal bissel programmiert (Datenbanken, VBA) und Anwender-Doku selber geschrieben - und diese nicht von anderen erraten lassen. Ehrlich, bei Routing und Bridging, DNS und NTP und dem derzeitigem (sich immer mehr "krallendem") Status quo von systemd und derzeitiger, eher nicht vorhandener Doku (nur Blogs, Tests, eher kurzzeitig korrekt) werde ich niemals nie "ever never" Doku erraten und schreiben. Entwicklung ohne Doku kann man eh vergessen. Entweder macht es der Entwickler selber (schade um dessen Zeit) oder er weist in einer professionellen Firma professionelle Dokumentatoren laufend ein. Professionelle Dokumentation kann sogar studiert werden. Dokumentatoren werden m. E. von den Ingenieuren eingewiesen und erraten nicht, was irgendjemand getan oder vernachlässigt hat. Und eine gewisse "Nachhaltigkeit" von Entwicklung, Dokumentation und Anwendung ist meist sinnvoll. Ebenso die Beschreibung von Grenzen der Entwicklung. Dokumentation ist seit Jahrzehnten ein eigenständiger (Fachhochschul-) Beruf in Zusammenarbeit mit Entwicklung und Anwendern - und nicht irgendein Hobby von "Bloggern" und "Foristen". Musste mal einen entsprechenden Diplomanden betreuen, habe dabei selber gestaunt. Also, Dokumentation durch reine Anwendertests kommt noch weit nach unprofessionell.

Tl;dr: Der Link für offizielle Debian-Netzwerk-Doku mit systemd ist schon bissel "klamm". Gibt ja nicht nur Hobby- und Feierabend-Entwickler.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lennart_Poettering (RedHat)
Entwicklung für Redhat und Debian - aber nur RedHat-Doku? Yeah, Entenscheiss-Linux vs. Frickel-Debian? :wink:
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 18.09.2018 20:50:23, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von jph » 18.09.2018 20:42:51

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 17:01:05
Wo ist eine offizielle, verbindliche, "nachhaltige" (vormals/ehemals langfristig genannte) funktionierende Debian-Dokumentation mit funktionierenden Konfiguratonsrichtlinien/Direktiven für Netzwerke? Vermeidung eines "Frickelsystems"? Link/URL? Langfristigkeit, sog. "Nachhaltigkeit"? WLAN-Bridge/Accesspoint usw.
Selber machen: Wiki-Artikel zum Thema Netzwerk konfigurieren. Du bist herzlich als Mitautorin eingeladen :D

BenutzerGa4gooPh

Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 18.09.2018 21:15:35

Auf welcher (veralteten, falschen, geänderten) Grundlage? Zig Grundlagen, systemd? Richtlinien, Randbedingungen für diese? Gültigkeit von ... bis ...

Im Netz gibt es genug fertige, nett formatierte, fast richtige Netzwerk-Doku für Spezialfälle. Wozu irgendwas neu schreiben? Kannst du es besser?

Es kommt nur darauf an, aktuell/neu/laufend/Spezialfälle zu verifizieren, Randbedingungen zu beschreiben, in eine zentrale, offizielle Doku einzufügen. Kann nur der Entwickler korrekt. Alles andere steht schon nett formatiert und fast richtig im Netz, in Blogs. Nur das "fast" ist problematisch bei professionellem Einsatz. Dafür gibt es dann fertige Linux-Server- und Netzwerk-Distributionen (ClearOS, RedHAT, Suse, IPFire, pfsense, Sophos etc.)

Gute Nacht und Frickeln macht Spaß. In Firmen ist Zeit sowas wie Geld und exakte Doku oder von Profis angepasste Linuxe für Server und Netzwerke sparen Zeit.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 18.09.2018 21:19:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von eggy » 18.09.2018 21:17:37

Das Doku eine vernachlässigte Baustelle ist, wissen wir doch schon seit Jahren ... Progger haben keine Lust, sehen die Notwendigkeit nicht, haben keine Zeit, etc; Anwender trauen sich nicht ("wie kann ich es nur wagen, ich hab doch keine Ahnung") oder halten's für überflüssig ("_ich_ hab das ja auch selbst rausgefunden, ist doch offensichtlich"); dann kommt noch das fast-moving-target-Problem dazu: man schreibt für Version 0.3 während in Version 0.4 die Hälfte der Features schon wieder anders ist: nichts frustriert mehr als unnötige/doppelte Arbeit.

Und ja, man muss ausreichend tiefes Verständnis von der Materie haben. Aber wer definiert ausreichend? Und warum sollten "Foristen" und "Hobbyisten" das nicht haben? Doku schreiben kann man lernen ( https://www.writethedocs.org/meetups/ ), auch wenn es Studiengänge dazu gibt, so abgehoben ist die Materie nun auch wieder nicht. Einfach mal anfangen und verbessern ist immernoch besser als garnichts (oder als so mancher Status Quo). Auch bei Doku ist "release early - release often" nen guter Ansatz. (Und das sag ich als jemand der ab und an selbst mehr oder weniger professionell Software schreibt - und als jemand der sich auch gerne vor der Doku drückt :mrgreen: ).

Ich kenne auch genug Fälle, in denen Anwender die Doku "geschrieben" haben (hier sei schreiben mal im weitesten Sinne benutzt).
Ein dokumentiertes Beispiel: http://book.dpmb.org/debian-paketmanage ... istratoren
Das vorliegende Buch resultiert auch aus einem Ärgernis, das zur weltweit verteilten Zusammenarbeit über das Netz gehört: Das Internet vergisst nichts, und irgendwo ist immer noch eine veraltete Dokumentation verlinkt, deren Hinfälligkeit mangels Verfallsdatums auch nicht zu erkennen ist.

Bei der Recherche nach aptitude-Optionen verzweigen Suchtreffer häufig auf unklare, überholte und vielfach verteilte Erläuterungen. Als erster Anhaltspunkt bei einer überschaubaren Fragestellung mag das helfen, kann aber auch in eine Sackgasse oder gar zu Fehlern führen, wenn sich die Software just in diesem Punkt weiterentwickelt hat.

Der Wunsch nach einem aktuellen, konsistenten und einsprachigen Nachschlagewerk zur Paketverwaltung mit dpkg, APT und aptitude erhielt also ausreichend Nahrung, zumal auch die an recht prominenter Stelle verlinkte Online-Dokumentation zu aptitude veraltet war (Stand: 2008). Auf Axels Initiative wurde sie aber mittlerweile auf den neuesten Stand gebracht und steht seit August 2013 wieder in sämtlichen bisherigen Übersetzungen zur Verfügung [aptitude-dokumentation].
Spricht aus meiner Sicht jedenfalls nichts dagegen, wenn das der macht, der Spaß dran hat - die Qualitätskontrolle wird das schlimmste schon verhindern :)

eggy
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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von eggy » 18.09.2018 21:22:06

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 21:15:35
Nur das "fast" ist problematisch bei professionellem Einsatz. Dafür gibt es dann fertige Linux-Server- und Netzwerk-Distributionen (ClearOS, RedHAT, Suse, IPFire, pfsense, Sophos etc.

Gute Nacht und Frickeln macht Spaß. In Firmen ist Zeit sowas wie Geld und exakte Doku oder angepasste Lunuxe sparen Zeit.
Sorry, aber wenn es so wichtig ist, dann sollten "Firmen" auch bitte Geld auf den Tisch legen und für Doku bezahlen - und sei es einfach in der Form mal jemanden für nen Nachmittag abzustellen, dass er nen Patch für ne Manpage einreicht.
Jammern geht halt immer, aber sobald's daran geht mal was zu tun ...

(Edit: Typo)

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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von dufty2 » 19.09.2018 14:15:03

Also einiges steht in

Code: Alles auswählen

$ man interfaces
"up" ist ein alias von "post-up" und wird nach dem Hochfahren des Interfaces ausgeführt.
"down" ist ein alias von "pre-down" und wird vor dem Runterfahren des Interfaces ausgeführt.
Letztendlich ist es eine Bash-Zeile, also müsste sogar auch ein
up /sbin/reboot
gehen (hab' ich jetzt nicht ausprobiert ;) )

Früher (glaube ich) hat ifdown die extra route nicht mitentfernt und deshalb hat man das
down ip route del ...
gebraucht (bin mir aber nicht sicher).

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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von bluestar » 19.09.2018 14:27:35

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 17:01:05
Wo ist eine offizielle, verbindliche, "nachhaltige" (vormals/ehemals langfristig genannte) funktionierende Debian-Dokumentation mit funktionierenden Konfiguratonsrichtlinien/Direktiven für Netzwerke? Vermeidung eines "Frickelsystems"? Link/URL? Langfristigkeit, sog. "Nachhaltigkeit"? WLAN-Bridge/Accesspoint usw.
Ist das wirklich ein Standardsetup? Wie viele Menschen betreiben einen WLAN-AP mit Debian???
Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 17:01:05
Statische Routen wo exakt und definiv funktionsfähig für langfristigen Einsatz dokumentiert?
Statische Routen sind für mich auch schon fern ab von Standardsetups.

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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von novalix » 20.09.2018 13:04:21

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 17:01:05
Debian ist angeblich professionell einsetzbar und "natürlich" viel besser vs. RedHat/CentOS/Fedora/OpenSuse/Suse Enterprise Linux und Ubuntu und _xBSD :roll:
Das ist eine völlig unangebrachte Unterstellung.
Der Claim des Debian-Projekts ist *nicht* "'natürlich' viel besser" zu sein. Vor allen Dingen nicht in speziellen professionellen Einsatzszenarien.
Der Anspruch ist vielmehr ein möglichst freies, technisch sauberes, universell einsetzbares Grundgerüst bereit zu stellen, aus dem sich möglichst uniform angepassbare Systeme für spezielle Einsatzszenarien erstellen lassen.
Das ist offensichtlich keine ganz kleine Vornahme, und niemand (auch @niemand nicht) würde behaupten wollen, dass das Ziel bereits erreicht sei oder sich auch nur in erreichbarer Nähe befände.
Auf der anderen Seite gibt es, wenn ich das richtig sehe, keine andere Plattform, die es im Hinblick auf universelle Einsetzbarkeit auch im professionellen Sinne mit Debian aufnehmen könnte.
Ein bisschen was ist also durchaus schon erreicht worden.

Wenn Du im Hinblick auf Dein spezielles Problem die Dokumentationsgenauigkeit und den Umfang der Dokumentation vergleichen willst, dann sind die kommerziellen Systeme wie RHEL, SEL, etc. keine fairen Optionen.
Das sind Plattformen, die sich auf ein bestimmtes professionelles Einsatzszenario spezialisiert haben und sich u.a. genau so etwas wie gezielte Dokumentation bezahlen lassen.
Deren Dokumentation solltest Du also eher mit der von Univention Corporate Server vergleichen.

Selbstverständlich kann es sein, dass bei vergleichbaren Community-Projekten in verschiedenen Fällen "bessere" Dokumentation vorliegt, in anderen Fällen dann aber wieder nicht. Über die Herausforderungen und Probleme von Dokumentationen hat @eggy ja schon sinnvoll referiert.

Nur noch eins dazu:
In der Praxis kommt man nicht umhin zwischen Entwicklerdokumentation und Anwendungsdokumentation zu unterscheiden. Deine Forderung danach, nur der Entwickler oder eine von ihm speziell eingewiesene Person müsse die wie auch immer "letztgültige" Doku schreiben, liegt fern jeder praktischen Realität. Das gilt ausdrücklich *nicht* nur für OS-Software.
Allein die hinreichende Schnittstellen- und Funktionsdokumentation in Form von Code-Kommentaren zu erreichen, ist ja ein Fass ohne Boden. Wenn die selben Entwickler jetzt auch noch Anwendungsdoku schreiben sollen ... Prost, Mahlzeit.

Last but not least:
Die "offizielle" Dokumentation der in Debian enthaltenen Software befindet sich grundsätzlich in den Manpages.
In einzelnen Fällen ist das anders. Die Guidelines fordern aber im Zweifelsfall eine Dummy-Manpage, die auf die weitere Dokumentation verweist.
Jetzt sind Manpages normalerweise keine Tutorials für die Konfiguration eines AP. Es lassen sich dennoch die erforderlichen Schritte daraus ableiten.

Happy Hacking, niels
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

BenutzerGa4gooPh

Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.10.2018 12:41:43

Hey Jungs, Mädels, Männer, Unentschiedene und Genderchanger,

nachdem mein Ärger verflogen ist :wink:, danke für eure Gedankenanregungen und Erklärungen.
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.09.2018 13:04:21
Wenn Du im Hinblick auf Dein spezielles Problem die Dokumentationsgenauigkeit und den Umfang der Dokumentation vergleichen willst, dann sind die kommerziellen Systeme wie RHEL, SEL, etc. keine fairen Optionen.
Das sind Plattformen, die sich auf ein bestimmtes professionelles Einsatzszenario spezialisiert haben und sich u.a. genau so etwas wie gezielte Dokumentation bezahlen lassen.
Deren Dokumentation solltest Du also eher mit der von Univention Corporate Server vergleichen.

Selbstverständlich kann es sein, dass bei vergleichbaren Community-Projekten in verschiedenen Fällen "bessere" Dokumentation vorliegt, in anderen Fällen dann aber wieder nicht. Über die Herausforderungen und Probleme von Dokumentationen hat @eggy ja schon sinnvoll referiert.
Warum ist das so? Herr Poettering ist bei Redhat angestellt, dessen bezahlte Programmierarbeiten (systemd) kommen zu Debian. Warum nicht die entsprechende Doku? Man hätte wohl in Lizenzen (GPL usw.) nebst Veröffentlichung von Änderungenm auch Dokumentation und Software-Engineering mit einbeziehen sollen?! Damit wäre absichtliche Verkürzung von Quelltexten (Kommentrare, Variablennamen, hikaru hat das bei chroium festgestellt) auch sinnlos bzw. erschwert.
Warum ist z. B. Arch, was m. E. weit weniger Nutzer als Debian hat, so gut dokumentiert?
bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.09.2018 14:27:35
Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 17:01:05
Wo ist eine offizielle, verbindliche, "nachhaltige" (vormals/ehemals langfristig genannte) funktionierende Debian-Dokumentation mit funktionierenden Konfiguratonsrichtlinien/Direktiven für Netzwerke? Vermeidung eines "Frickelsystems"? Link/URL? Langfristigkeit, sog. "Nachhaltigkeit"? WLAN-Bridge/Accesspoint usw.
Ist das wirklich ein Standardsetup? Wie viele Menschen betreiben einen WLAN-AP mit Debian???
Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.09.2018 17:01:05
Statische Routen wo exakt und definiv funktionsfähig für langfristigen Einsatz dokumentiert?
Statische Routen sind für mich auch schon fern ab von Standardsetups.
Könntest damit zumindest teilweise (WLAN-AP) Recht haben. Statische Routen und Bridging gehören m. E. noch zu Standards. Aber verbuchen wir das unter "Geschmacksfragen" - über die man sich nicht streiten sollte. :wink:
dufty2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.09.2018 14:15:03
"up" ist ein alias von "post-up" und wird nach dem Hochfahren des Interfaces ausgeführt.
"down" ist ein alias von "pre-down" und wird vor dem Runterfahren des Interfaces ausgeführt.
Hhmm. Aber wozu die Route entfernen und wieder aufbauen?

@eggy: So ganz komme ich mit deiner Sicht nicht überein, ich sehe immer noch einen Unterscheid zwischen von Anwendern erstellter Doku (für "Bedienung", Spezialprojekte, Versuch und Irrtum möglich) und Doku der Entwickler einschließlich Randbedingungen und wie das Ganze überhaupt funktioniert (sowas wie Programm-Ablauf-Plan, Software Engineering mit Beschreibung der Schnittstellen, was machen machen Prozeduren und Funktionen). Das können nur Entwickler und deren Software-Enginneering. Manpages sind m. e. reine KURZ-Anweisungen für Nutzer, erklären seltenst Funktion des Programmes. Also zumindest nicht alleine ausreichend. Egal, man/frau muss auch mit unterschiedlichen Sichten leben können.

@jph: Dir möchte ich für deine Anwenderdokumentationen im DF danken!

Nochmals danke für die Gedankenanregungen - und intelligente Menschen leben auch gut mit unterschiedlichen Ansichten. :wink:
Man/frau liest sich beim nächsten Rant. *duck-und-wech*

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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von novalix » 04.10.2018 14:53:52

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.10.2018 12:41:43
Warum ist das so? Herr Poettering ist bei Redhat angestellt, dessen bezahlte Programmierarbeiten (systemd) kommen zu Debian. Warum nicht die entsprechende Doku? Man hätte wohl in Lizenzen (GPL usw.) nebst Veröffentlichung von Änderungenm auch Dokumentation und Software-Engineering mit einbeziehen sollen?! Damit wäre absichtliche Verkürzung von Quelltexten (Kommentrare, Variablennamen, hikaru hat das bei chroium festgestellt) auch sinnlos bzw. erschwert.
Warum ist z. B. Arch, was m. E. weit weniger Nutzer als Debian hat, so gut dokumentiert?
Auch hier muss man - ohne etwas schön reden zu wollen - unterscheiden.
Die Dokumentation von Funktionen, Schnittstellen und Programmteilen innerhalb des Quellcodes ist Teil des Werkes und unterliegt somit den selben Lizenzbedingungen wie der eigentliche Code auch.
Das sagt aber natürlich rein gar nichts über die inhaltliche Qualität, und über diese ließe sich im Einzelfall sowieso trefflich streiten. Was dem einen klar und hinreichend erscheint, mag dem anderen völlig unzureichend sein.
In größeren Projekten werden daher häufig, aber nicht zwangsläufig, intersubjektive Kriterien als Coding Style Guidelines ausgehandelt.
Dann ist es aber eben auch nicht selten so, dass Dokumentation und nachvollziehbarer Stil (z.B. treffende Benennung von Funktionen, Klassen, Methoden, etc.) gegenüber dem "Funktionieren" des Codes letztlich einfach die zweite Geige spielen.
Das oben gesagte gilt für *jede* Software unabhängig davon, ob die Lizenz eine freie oder proprietäre ist. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass Du bei dem einen die Qualität selber beobachten und beurteilen kannst und bei dem anderen auf Hörensagen oder Dein Bauchgefühl angewiesen bist.

Anwenderdokumentation ist ein ganz anderes Tierchen; ein eigenes, gesondertes Werk.
Da gelten allein schon durchaus andere Bedingungen bezüglich der Angemessenheit von Software-Lizenzen.
Copyleft ist bei einem in sich geschlossenen Sprachwerk nach meinem Dafürhalten mitunter weniger sinnvoll. Da gibt es aber auch andere Meinungen.

Es gibt gute Dokumentation, die im speziellen Fall gar nicht so gut ist. Eine romanhaft, umfangreiche Doku über ein Office-Programm hilft Dir nicht wirklich, wenn Du einfach nur wissen willst, wo sich dieser eine Button nochmal versteckt, mit dem Du den Nuklearkrieg starten Chef glücklich machen kannst.
Eine leicht navigierbare, knappe Referenz vermittelt Dir nur sehr sperrig einen Blick auf das Große und Ganze.
Insofern ist Dokumentation in gewisser Weise immer unzureichend.

Arch ist ein super Projekt. Eines für Leute, die viel Zeit und Kenntnis investieren und zu Experimenten bereit und fähig sind und dieses mit gleichgesinnten teilen. Davon profitieren auch die user anderer Distros.
Natürlich kann man nicht alles eins zu eins übersetzen, und manche Einzelheiten sind halt spezifisch nur für arch gültig, aber ich habe aus dieser Community schon so manches "herausziehen" können.

Man kann sich auch in Debian unstable austoben, allerdings dann doch mit viel weniger Ungezwungenheit, als es bei arch der Fall ist. Das ist halt auch nicht dazu gedacht, über einen längeren Zeitraum in unterschiedlichen Produktivzusammenhängen stabil zu laufen und ohne größere Gefahren auf einen neuen Versionsstand gehoben zu werden.

Zusammenfassend:
Die Dokumentation von,für, über und zu Debian ist stark ausbaufähig.
Da sollte man mal ... *sich an die eigene Nase fass*
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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