Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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novalix
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Re: Offizielle Debian-Netzwerk-Dokumentation

Beitrag von novalix » 04.10.2018 14:53:52

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.10.2018 12:41:43
Warum ist das so? Herr Poettering ist bei Redhat angestellt, dessen bezahlte Programmierarbeiten (systemd) kommen zu Debian. Warum nicht die entsprechende Doku? Man hätte wohl in Lizenzen (GPL usw.) nebst Veröffentlichung von Änderungenm auch Dokumentation und Software-Engineering mit einbeziehen sollen?! Damit wäre absichtliche Verkürzung von Quelltexten (Kommentrare, Variablennamen, hikaru hat das bei chroium festgestellt) auch sinnlos bzw. erschwert.
Warum ist z. B. Arch, was m. E. weit weniger Nutzer als Debian hat, so gut dokumentiert?
Auch hier muss man - ohne etwas schön reden zu wollen - unterscheiden.
Die Dokumentation von Funktionen, Schnittstellen und Programmteilen innerhalb des Quellcodes ist Teil des Werkes und unterliegt somit den selben Lizenzbedingungen wie der eigentliche Code auch.
Das sagt aber natürlich rein gar nichts über die inhaltliche Qualität, und über diese ließe sich im Einzelfall sowieso trefflich streiten. Was dem einen klar und hinreichend erscheint, mag dem anderen völlig unzureichend sein.
In größeren Projekten werden daher häufig, aber nicht zwangsläufig, intersubjektive Kriterien als Coding Style Guidelines ausgehandelt.
Dann ist es aber eben auch nicht selten so, dass Dokumentation und nachvollziehbarer Stil (z.B. treffende Benennung von Funktionen, Klassen, Methoden, etc.) gegenüber dem "Funktionieren" des Codes letztlich einfach die zweite Geige spielen.
Das oben gesagte gilt für *jede* Software unabhängig davon, ob die Lizenz eine freie oder proprietäre ist. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass Du bei dem einen die Qualität selber beobachten und beurteilen kannst und bei dem anderen auf Hörensagen oder Dein Bauchgefühl angewiesen bist.

Anwenderdokumentation ist ein ganz anderes Tierchen; ein eigenes, gesondertes Werk.
Da gelten allein schon durchaus andere Bedingungen bezüglich der Angemessenheit von Software-Lizenzen.
Copyleft ist bei einem in sich geschlossenen Sprachwerk nach meinem Dafürhalten mitunter weniger sinnvoll. Da gibt es aber auch andere Meinungen.

Es gibt gute Dokumentation, die im speziellen Fall gar nicht so gut ist. Eine romanhaft, umfangreiche Doku über ein Office-Programm hilft Dir nicht wirklich, wenn Du einfach nur wissen willst, wo sich dieser eine Button nochmal versteckt, mit dem Du den Nuklearkrieg starten Chef glücklich machen kannst.
Eine leicht navigierbare, knappe Referenz vermittelt Dir nur sehr sperrig einen Blick auf das Große und Ganze.
Insofern ist Dokumentation in gewisser Weise immer unzureichend.

Arch ist ein super Projekt. Eines für Leute, die viel Zeit und Kenntnis investieren und zu Experimenten bereit und fähig sind und dieses mit gleichgesinnten teilen. Davon profitieren auch die user anderer Distros.
Natürlich kann man nicht alles eins zu eins übersetzen, und manche Einzelheiten sind halt spezifisch nur für arch gültig, aber ich habe aus dieser Community schon so manches "herausziehen" können.

Man kann sich auch in Debian unstable austoben, allerdings dann doch mit viel weniger Ungezwungenheit, als es bei arch der Fall ist. Das ist halt auch nicht dazu gedacht, über einen längeren Zeitraum in unterschiedlichen Produktivzusammenhängen stabil zu laufen und ohne größere Gefahren auf einen neuen Versionsstand gehoben zu werden.

Zusammenfassend:
Die Dokumentation von,für, über und zu Debian ist stark ausbaufähig.
Da sollte man mal ... *sich an die eigene Nase fass*
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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