[gelöst] autologin console: ohne Text.

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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mullers

[gelöst] autologin console: ohne Text.

Beitrag von mullers » 24.02.2019 14:39:09

In der Datei etc/systemd/system/getty.target.wants/getty@tty1.service steht für das Autologin des Users bla folgende Zeile:

Code: Alles auswählen

ExecStart=-/sbin/agetty --autologin bla %I $TERM
Um diesen Text über dem Prompt zu erhalten, müsste man '----noclear' hinzufügen. Sonst kommt kein Text. So denke ich; allerdings anscheinend falsch, denn dieser Text erscheint jedesmal.
Was also kann ich tun, um den Text zu vermeiden, und nur den Prompt zu erhalten?
Zuletzt geändert von mullers am 25.02.2019 18:49:58, insgesamt 1-mal geändert.

KP97
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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von KP97 » 24.02.2019 15:25:30

Welchen Text meinst Du genau?
So sieht es bei mir aus:

Code: Alles auswählen

ExecStart=-/sbin/agetty --noclear -a MB %I 38400
In Deinem Beispiel fehlt das -a vor dem Usernamen.
Da Du ja eine .bash_profile hast, kannst Du da auch noch folgende Zeile erweitern:

Code: Alles auswählen

startxfce4 -- vt1 &> /dev/null
Ich starte Xfce mit startxfce4 und schicke die weiteren Ausgaben des Xservers nach /dev/null.

mullers

Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von mullers » 24.02.2019 15:50:29

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.02.2019 15:25:30
Welchen Text meinst Du genau?
[...]
In Deinem Beispiel fehlt das -a vor dem Usernamen.
Das -a ist ja das gleiche wie --autologin

Es geht um den Text, der dann über dem Prompt steht, also sowas wie Debian/Gnu Linux, die Kernel Version, letztes Login und dieser Text da:
Most of the programs included with the Debian GNU/Linux system are
freely redistributable; the exact distribution terms for each program
are described in the individual files in /usr/share/doc/*/copyright

Debian GNU/Linux comes with ABSOLUTELY NO WARRANTY, to the extent
permitted by applicable law.

KP97
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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von KP97 » 24.02.2019 16:41:10

mullers hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.02.2019 15:50:29
Das -a ist ja das gleiche wie --autologin
Das stimmt natürlich, nicht aufgepaßt...sorry.
Diesen kleinen Textblock habe ich auch, ca. 6-8 Zeilen, der Rest verschwindet durch den Eintrag in der .bash_profile.
Ganz ohne Text wie bei einem Displaymanager geht es leider nicht, zumindest wüßte ich nicht wie, obwohl ich da auch schon früher öfter mal nach gesucht habe.

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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von JTH » 24.02.2019 23:07:31

Das die Ausgaben nach Login kommen, ist anscheinend in /etc/pam.d/login konfiguriert:

Code: Alles auswählen

# Prints the last login info upon successful login
# (Replaces the `LASTLOG_ENAB' option from login.defs)
session    optional   pam_lastlog.so

# Prints the message of the day upon successful login.
# (Replaces the `MOTD_FILE' option in login.defs)
# This includes a dynamically generated part from /run/motd.dynamic
# and a static (admin-editable) part from /etc/motd.
session    optional   pam_motd.so motd=/run/motd.dynamic
session    optional   pam_motd.so noupdate

# Prints the status of the user's mailbox upon successful login
# (Replaces the `MAIL_CHECK_ENAB' option from login.defs). 
#
# This also defines the MAIL environment variable
# However, userdel also needs MAIL_DIR and MAIL_FILE variables
# in /etc/login.defs to make sure that removing a user 
# also removes the user's mail spool file.
# See comments in /etc/login.defs
session    optional   pam_mail.so standard
Um sie wegzubekommen die session-Zeilen im Zweifelsfall einfach mal auskommentieren (?!)
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.

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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von KP97 » 25.02.2019 12:03:59

@JTH
Die beiden Einträge motd_xxx verursachen die Textansicht. Die anderen beiden hatte ich bereits auskommentiert, auf motd bin ich nicht gekommen.
Vielen Dank für den Hinweis, jetzt sieht es endlich so aus, wie ich das wollte.

Kleiner Nachtrag:
Der Eintrag in der .bash_profile nach /dev/null muß aber bestehen bleiben, da sonst die Meldungen des xservers erscheinen.

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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von Meillo » 25.02.2019 12:37:11

`--noclear' bezieht sich auf die Kernelausgaben in der Systemkonsole (Terminal 1), die entweder stehen bleiben oder geloescht werden.

Die No-Warranty-Meldung kommt aus /etc/motd (oder dergleichen). /etc/motd muss keine statische Datei sein. Ich weiss nicht mehr ob es bei Debian war, aber auf manchen Systemen wird /etc/motd generiert aus /etc/motd.tail (oder so) und einem dynamischen Teil. Da muss man ggf. genauer nachlesen.

Ggf./manchmal/und/oder es wird auch noch /etc/issue ausgegeben. Von der Datei gibt's fuer Remote-Logins eine separate Version /etc/issue.net

Man kann da verschiedentlich dran rumdrehen, manchmal will einen das System aber erstmal nicht so recht lassen. ;-)


Die Situation ist technisch gesehen bei Unix recht interessant, weil hier mehrere verschiedene Programme ineinander greifen: Kernel, getty, login, shell. Z.B. liest getty den Loginname, /bin/login liest aber das Passwort.
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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von MSfree » 25.02.2019 13:20:09

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2019 12:37:11
Ich weiss nicht mehr ob es bei Debian war, aber auf manchen Systemen wird /etc/motd generiert
Üblicherweise passiert das mit Debianfortunes. Dafür gibt es dann auch ganz witzige Erweiterungen, wie z.B. Debianfortunes-bofh-excuses.

fortunes ist aber bei Debian nicht per Default installiert.

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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von Meillo » 25.02.2019 13:40:52

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2019 13:20:09
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2019 12:37:11
Ich weiss nicht mehr ob es bei Debian war, aber auf manchen Systemen wird /etc/motd generiert
Üblicherweise passiert das mit Debianfortunes. Dafür gibt es dann auch ganz witzige Erweiterungen, wie z.B. Debianfortunes-bofh-excuses.

fortunes ist aber bei Debian nicht per Default installiert.
Das meinte ich nicht.

In meinem Debian (wheezy) steht in der Manpage motd(5):
motd(5) hat geschrieben: On Debian GNU/Linux, the content of /run/motd.dynamic is
also displayed. This file is generated by
/etc/init.d/motd at boot.
IIRC hat sich da ueber die Jahre immer mal wieder was geaendert. Vielleicht hat sich das ja inzwischen erledigt. Hier jedenfalls ein paar Hintergruende:

https://ownyourbits.com/2017/04/05/cust ... nd-ubuntu/
https://wiki.debian.org/motd


Ich hab das bei mir irgendwann mal irgendwie geloest und dann nie mehr angefasst. ;-) Ich weiss bloss noch, dass das gar nicht so einfach war, weil ein einfaches ``vi /etc/motd'' nicht vorgesehen war.
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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von MSfree » 25.02.2019 15:51:47

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.02.2019 13:40:52
...weil ein einfaches ``vi /etc/motd'' nicht vorgesehen war.
Auf meine Stretch-Installation gibt es folgende Dateien, die mit motd zusammenhängen:

Code: Alles auswählen

/etc/motd
/etc/update-motd.d/10-uname
/lib/systemd/system/motd.service
/lib/x86_64-linux-gnu/security/pam_motd.so
/usr/share/base-files/motd
/usr/share/doc/util-linux/examples/motd
/usr/share/man/de/man5/motd.5.gz
/usr/share/man/man8/pam_motd.8.gz
Die Dateien /etc/motd und /usr/share/base-files/motd enthalten den fraglichen Text. Vermutlich wird bei der Installation die /etc/motd aus der /usr/share/base-files/motd erstellt (sprich kopiert).

/etc/update-motd.d/10-uname enthält nur einen uname-Aufruf, der wohl noch die Kernelversion anzeigen soll/kann, die erscheint bei mir beim Login jedoch nicht.

/lib/systemd/system/motd.service ist bei mir ein symbolic Link auf /dev/null, also wirkungslos.

Der Zweck der man-Pages ist (hoffentlich) selbsterklärend.

Jedenfalls sehe ich bei mir den fraglichen Text nicht mehr, wenn ich ihn aus der /etc/motd lösche.

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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von Meillo » 25.02.2019 16:27:20

Dann wird man wohl die Verwirrungen ueberwunden haben und wieder zu einer Loesung zurueckgefunden haben, bei der ``vi /etc/motd'' funktioniert. Das ist erfreulich! :-)
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Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von KP97 » 25.02.2019 17:14:18

Auch an Euch Beiden vielen Dank für die Infos.
Der motd-service zeigt auch in Sid nach /dev/null. In Sid ist /etc/motd eine reine Textdatei, die den ersten Teil des Textes enthält.
Damit hätte man den Inhalt der Textdatei löschen können (wenn man denn an motd gedacht hätte), und die Ausgabe des zweiten Teils in der .bash_profile durch /dev/null ebenfalls unterdrückt. Das Auskommentieren in /etc/pam.d/login erfüllt aber den gleichen Zweck, bleibt sich also gleich.

mullers

Re: autologin console: ohne Text.

Beitrag von mullers » 25.02.2019 18:49:03

Auch von mir vielen Dank!

Jetzt ist alles so, wie ich es mag. Den Text in /etc/motd habe ich der Einfachheit halber gelöscht, die betreffenden Zeilen in etc/pam.d/login auch gleich noch auskommentiert. Ich nutze die bash nicht, das habe ich etwas anders gemacht. An die xserver Meldungen hatte ich zuerst gar nicht gedacht, aber prima, dass die auch gleich mit dahingeschwunden sind.

henry

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