guennid hat geschrieben: 19.07.2019 13:06:11
„Das ist imho falsch interpretiert.“ ....Der Admin
sagt gar nichts
vorher. Der Admin
legt via udev
fest
Manchmal ist es wirklich besser, weniger nur eine Meinung zu haben und sich stattdessen mehr auf
Fakten zu berufen. Da steht nämlich wortwörtlich...
"Starting with v197 systemd/udev will automatically assign predictable, stable network interface names for all local Ethernet, WLAN and WWAN interfaces. This is a departure from the traditional interface naming scheme ("eth0", "eth1", "wlan0", ...), but should fix real problems."
Die Formulierung
"will automatically assign predictable" bedeutet in sinngemäßer Übersetzung, es
wird so zugewiesen, damit es vorhersagbar ist. Was denkst Du, an wen diese Botschaft
"Du kannst das zweifelsfrei vorhersagen" gerichtet ist, vor dem Hintergrund, dass es vorher für den Admin ein Glückspiel war und er deshalb zu UDEV-Rules geradezu gezwungen wurde ... egal ob automatisch angelegt oder manuell? Dabei gehts auch gar nicht um eine orakelnde Vorhersage, sondern um den wahren Bedeutungsinhalt
"Du weisst vorher zweifelsfrei, wie das NIC nach dem nächsten Systemstart heissen wird, auch ohne UDEV-Regel!". Das ist doch im Vergleich zu vorher eine wirklich greifbare und unzweifelhafte Verbesserung. Und ja, der Admin kann auch heute natürlich via UDEV bestimmen, so wie du sagst, wie die NICs heissen sollen .... die Besonderheit dabei ist, "er kann", und nicht "er muss'. Mit den predictable NIC-Names muss er das nämlich nicht mehr und hat deshalb trotzdem keine Nachteile... außer vielleicht den Verzicht auf nicht mehr so flüssig lesbare und leicht erinnerbare Namen wie "eth0", "eth1", "eth2". Ganz zum Schluss empfinde ich
"but should fix real problems" als eine absolut zutreffende Feststellung.
Außerdem ist in dem Text die genannte Versions-Nr. V197 interessant. Fakt ist, diese o.g. Regel wäre eigentlich schon unter Jessie aktiv gewesen, wodurch zwangsläufig alle Formulierungen wie "früher" , "ging mal" oder "vorher" automatisch auf sysv deuten, ohne dass das explizit erwähnt wurde, weils bei wheezy eben noch sysv war.... auch wenn diese Funktion in Jessie noch mal vorübergehend mit einer auf wheezy/sysv rückwärts orientierten Sichtweise rausgepatcht wurde... ab Stretch war es jedenfalls aktiv. An UDEV selber hat sich nach meinem Verständnis in seiner Funktionalität doch gar nichts großartig geändert. Es wurde meiner Einschätzung nach lediglich besser in den system-manager integriert, was ich wiederum im Sinne der Systemstabilität für richtig halte. Aber es tut alles wie zuvor... insofern ist es müßig, darüber nachzudenken, ob udev jetzt systemd-udev heisst oder nicht.
Ich habe jedenfalls diese predictable NIC-Name nie deaktiviert und das von Anfang an immer als Vorteil verstanden. Nun gut... ist auch egal.... und vor allem, es ist nicht wirklich wichtig. Und um das noch mal deutlich zu sagen, ich kritisiere nicht, was andere tun oder deren Entscheidungen, ich bewerte das auch nicht, das steht mir nicht zu und es interessiert mich auch nicht. Ich versuche mich in meiner Argumentation nach Möglichkeit an Fakten zu orientieren und wenn ich denke, irgendeine Äußerung widerspricht den Fakten, dann empfinde ich es nicht als schlecht, unter Bezugnahme auf diese Fakten darauf hinzuweisen.