Von Ubuntu zu debian wechseln?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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rockyracoon
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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rockyracoon » 24.03.2020 17:57:47

@rei19: Meine Liste sieht so aus:
deb http://deb.debian.org/debian buster main contrib non-free
deb http://deb.debian.org/debian-security/ buster/updates main contrib non-free
deb http://deb.debian.org/debian buster-updates main contrib non-free
Bei Dir fehlen also die Sicherheitsupdates, die Dir zurecht wichtig sind.
Die Ergänzungen "contrib non-free" ermöglichen Treiber für Wlan, Sound etc. und sind als kleiner Kompromiss gegenüber reinen open-source-Paketen begrüßenswert.

rei19
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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rei19 » 24.03.2020 18:29:09

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.03.2020 09:56:47
rei19 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.03.2020 09:17:46
Allerdings werden in der sicheren Version manche Funktionen nicht laufen, weil man dafür unfreie Software bräuchte. Habe ich das richtig verstanden?
Doch, das wird schon laufen, wenn man die entsprechenden Softwarepaket installiert. "non-free" ist allerdings per Default bei Debian nicht freigeschaltet, muß also von Hand nachgetragen werden. Der Grund hierfür ist aber ein philossophisches und lizenzrechtliches und hat mit Sicherheit wenig bis gar nichts zu tun.
Ich habe Anderes gehört. Main repository wird garantiert mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt. Non-free und contrib aber nur wenn sich die Paketersteller darum kümmern. Darin liegt die Unsicherheit bei non-free und contrib.
Ich habe aber noch nicht herausgefunden, ob und wie man ausschließlich main-Pakete installieren kann. Bei meiner ersten Installation hat es nicht geklappt. Ich weiß auch nicht, ob das ein brauchbares System ergeben würde. Weißt du etwas darüber?

rei19
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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rei19 » 24.03.2020 18:40:06

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.03.2020 17:57:47
@rei19: Meine Liste sieht so aus:
deb http://deb.debian.org/debian buster main contrib non-free
deb http://deb.debian.org/debian-security/ buster/updates main contrib non-free
deb http://deb.debian.org/debian buster-updates main contrib non-free
Bei Dir fehlen also die Sicherheitsupdates, die Dir zurecht wichtig sind.
Die Ergänzungen "contrib non-free" ermöglichen Treiber für Wlan, Sound etc. und sind als kleiner Kompromiss gegenüber reinen open-source-Paketen begrüßenswert.
Doch, die Sicherheitsupdates sind bei bei dabei. Der vollständige aktive Teil meiner Liste:

Code: Alles auswählen

deb http://deb.debian.org/debian/ buster main non-free contrib
deb-src http://deb.debian.org/debian/ buster main non-free contrib

deb http://security.debian.org/debian-security buster/updates main contrib non-free
deb-src http://security.debian.org/debian-security buster/updates main contrib non-free
Ich dachte, in non-free und contrib ist noch viel mehr als nur Treiber. Sind da wirklich nur Treiber drin? Dann hätte ich keine Bedenken. Ansonsten halte ich es für riskant. Dann könnte ich nämlich auch bei Ubuntu bleiben.

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rockyracoon
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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rockyracoon » 24.03.2020 18:44:29

https://de.wikipedia.org/wiki/Debian_Fr ... Guidelines

Bei "non-free" geht es also eher um Patentfragen und um das Verlassen der Open-Source Richtlinien.
Ich habe aber noch nicht herausgefunden, ob und wie man ausschließlich main-Pakete installieren kann. Bei meiner ersten Installation hat es nicht geklappt. Ich weiß auch nicht, ob das ein brauchbares System ergeben würde. Weißt du etwas darüber?
Wenn Du z.B. ein Wlan benutzt, brauchst Du z.B. die non-free-Komponente.

TomL

Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von TomL » 24.03.2020 19:06:03

rei19 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.03.2020 18:40:06
Ich dachte, in non-free und contrib ist noch viel mehr als nur Treiber. Sind da wirklich nur Treiber drin? Dann hätte ich keine Bedenken. Ansonsten halte ich es für riskant. Dann könnte ich nämlich auch bei Ubuntu bleiben.
Debian hat einen recht eng gefassten Gesellschaftsvertrag, der prinzipiell bedeutet, dass Du ein Debian mit einem vollständigen Verzicht auf unfreie Pakete betreiben kannst. In unserem Alltag ist das aber manchmal unpraktikabel, wenn man einen Treiber benötigt, der eben unfrei ist, also einem bestimmten Lizenzvertrag unterworfen ist, oder gar proprietär ist, was bedeutet, dafür kennt man noch nicht mal den Sourcecode. Sehr oft wird es also sein, dass man den Code eines Treibers gar nicht sehen kann, weil er eben vom Hersteller nicht veröffentlich wird.

Aber da muss man sich entscheiden.... wenn die Hardware nicht funktioniert, hat man nur die Wahl, entweder einen unfreien Treiber zu verwenden, oder auf diese bestimmte Hardware (z.B. eine WLAN-Karte) zu verzichten.

Also, kurz gesagt, main ist der Bereich, der dem Debian-Gesellschaftsvertrag tatsächlich entspricht. Contrib ist ebenfalls dazu noch konform, aber es enthält abhängigkeiten nach non-free. Und non-free kann eben quelloffen sein und Lizenzrechtlich abweichen oder gar proprietär und Closed Source.

Aus der Verwendung von contrib und non-free resultieren imho keine extra-risiken, das sind nur Bibliotheks-Bereiche, aus denen Du auch Pakete installieren kannst. Von da kommt nichts automatisch von ganz alleine und unaufgefordert auf Deinen Rechner. Meine Sources-List sieht wie folgt aus... und ich denke, die solltest Du so ohne jegliche Nachteile verwenden können:

Code: Alles auswählen

# cat /etc/apt/sources.list
deb http://deb.debian.org/debian/ buster main non-free contrib
deb http://security.debian.org/debian-security buster/updates main contrib non-free
deb http://deb.debian.org/debian/ buster-updates main contrib non-free
Die Quellen mit deb-src wirst Du nicht brauchen, das verlängert nur regelmäßig die Update-Zeit, die würde ich mit '#' einkommentieren,

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rei19 » 27.03.2020 10:19:07

Danke @TomL, das ist sehr ausführlich beschrieben.
Ich lese hier öfter den Ausdruck "imho". Was bedeutet das, bitte?

TuxPeter
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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von TuxPeter » 27.03.2020 10:30:10

rei19 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2020 10:19:07
Ich lese hier öfter den Ausdruck "imho". Was bedeutet das, bitte?
Eine Suchmaschine sagt dir das, nach meiner bescheidenen Meinung, unmittelbar, sofort und als einen der ersten Treffer.

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von michaa7 » 27.03.2020 14:20:28

rei19 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2020 10:19:07
Danke @TomL, das ist sehr ausführlich beschrieben.
Ich lese hier öfter den Ausdruck "imho". Was bedeutet das, bitte?
In my humble opinion

Meiner bescheidenen Meinung nach
gruß

michaa7

-------------------------------
Menschen ändern gelegentlich ihre Ansichten, aber nur selten ihre Motive. (Oskar Negt)

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rei19 » 27.03.2020 15:39:27

TuxPeter hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2020 10:30:10
rei19 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2020 10:19:07
Ich lese hier öfter den Ausdruck "imho". Was bedeutet das, bitte?
Eine Suchmaschine sagt dir das, nach meiner bescheidenen Meinung, unmittelbar, sofort und als einen der ersten Treffer.
Ich hatte im Duden nachgeschaut. Da steht's nicht drin.
Warum nimmt man eine englische Abkürzung für einen deutschen Satz? Sinngemäß gibt's dafür auch eine deutsche Abkürzung, wie wärs mit "m. E.". Die passt sprachlich zum Übrigen, steht im Duden und wirft keine Fragen auf.

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rockyracoon » 27.03.2020 15:50:50

@rei19:
Warum nimmt man eine englische Abkürzung für einen deutschen Satz?
Imho weil wir geeks sind. :mrgreen:
Nee, im Ernst, so ein "imho" ist nützlich, weil man damit zu verstehen gibt, dass es sich um eine persönliche Meinung handelt und kein absolutistisches Diktat, was einen flame ( :mrgreen: ) nach sich ziehen könnte.
Du findest im Web viele solche Abkürzungen. Früher war das Internet langsam und teuer, da wollte man sich knapp und präzise ausdrücken.
Es gibt gute links ( :mrgreen: ) dazu, welche diese Abkürzungen auflisten.
Und die englische Sprache ist eben wie das Internet international.
Die meisten Suchantworten zu IT-Fragen sind btw ( :mrgreen: ) auch in englisch. Daran kommt man nicht vorbei.
Ich lese bei Insidern ein fröhliches Gemisch aus Deutsch und englischen Ausdrücken.

Pardonnez-moi, Schpas muß sein. :wink:
Ach ja: was ist jetzt mit Deiner Entscheidung "Debian <> Ubuntu"?
Darf man Dich in unserer community (...) begrüßen?
Zuletzt geändert von rockyracoon am 27.03.2020 16:56:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rei19 » 27.03.2020 16:36:20

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2020 15:50:50
Pardonnez-moi, Schpas muß sein. :wink:
Das verstehe ja noch. Aber "imho"? Na gut, was dazu gelernt.
Ach ja: was ist jetzt mit Deiner Entscheidung "Debian <> Ubuntu"?
Darf man Dich in unserer community (...) begrüßen?
yeah!

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von wanne » 28.03.2020 14:25:51

rei19 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2020 15:39:27
Ich hatte im Duden nachgeschaut. Da steht's nicht drin.
Genau so wenig wie "steht's", "wärs", "gibt's", "yeah" und "m. E.". Guckst du in nem Abkürzungslexikon sind die Abkürzungen drin.
https://abkuerzungen.woxikon.de/de-mdt-to-me
https://abkuerzungen.woxikon.de/de-ime-to-imp
Warum nimmt man eine englische Abkürzung für einen deutschen Satz?
Warum benutzt du das lateinische Wort System in einem deutschen Satz? Oder noch extremer die englische Verballhornung des lateinischen Wortes Repositorium, wo es das sogar in den Duden geschafft hat.
Deutsch ist nicht nur die Lutherbibel. Sie enthält halt die Sprache einer gesellschaftlichen Gruppe zu einer Zeit an einem Ort dar. Mit dem Deutsch, dass 2020 im Debianforum gesprochen wird hat das wenig zu tun. 1546 haben die Leute das noch kapiert.
Die passt sprachlich zum Übrigen, steht im Duden und wirft keine Fragen auf.
Nein. Es steht nicht im Duden und ich glaube es wird auch gefühlt von weniger Lesen hier verstanden, da es die seltenere Abkürzung ist.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rockyracoon » 28.03.2020 15:14:53

O.K. wenn wir schon Off-Topic ( :mrgreen: ) werden, dann stelle ich eine Liste meiner liebsten Ausdrücke vor.
Es war eine deutsche Parallelsprache, von der aber viele Ausdrücke dann in den "offiziellen" Sprachgebrauch gelangt sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deu ... Jiddischen

Und ja, wanne, keine Sprache ist statisch, sondern im steten Wandel begriffen, auch wenn das Philologen manchmal nicht so recht wahr haben wollen.
Mal rutscht, wie im Barock, Französisch rein, mal Latein, wie in der früheren Wissenschaft und jetzt Anglismen.
Genau so wie sich in der Natur endemische Populationen nur selten halten, sondern die Durchmischung die Regel ist.

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Re: Von Ubuntu zu debian wechseln?

Beitrag von rei19 » 28.03.2020 16:31:35

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.03.2020 14:25:51
rei19 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.03.2020 15:39:27
Die passt sprachlich zum Übrigen, steht im Duden und wirft keine Fragen auf.
Nein. Es steht nicht im Duden und ich glaube es wird auch gefühlt von weniger Lesen hier verstanden, da es die seltenere Abkürzung ist.
https://www.duden.de/rechtschreibung/m__E_

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