"Backend" von synaptic auto updates

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cofxbfzzif
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"Backend" von synaptic auto updates

Beitrag von cofxbfzzif » 29.07.2017 20:59:40

Unter Linux gibt es bekanntlich verschiedene textbasierte Methoden regelmäßige automatische Updates durchführen zu lassen, z.B. cron-apt oder unattended-upgrades. (Ich denke hier speziell an den Desktop-Bereich, bei dem die Rechner nicht permanent angeschaltet sind!)

Das graphische frontend synaptic bietet ebenfalls die Möglichkeit solche Updates zu konfigurieren. Allerdings ist die Menüführung verwirrend und die Optionen sind mager. So sind zum Beispiel (in Debian 9) nur security updates möglich; zumindest ist der Menüpunkt "When there are other updates" ausgegraut und nicht anwählbar.

Wo finde ich also detailliertere Optionen? Ich nehme an, dass der Mechanismus in synaptic auf einer der textbasierten Methoden aufbaut? Welche ist das? Es scheint weder cron-apt noch unattended-upgrades zu sein.

EDIT: Die Optionen zu den automatischen Updates sind in Debian 9 nicht nur über synaptic, sondern auch direkt über "Software & Updates" erreichbar.

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smutbert
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Re: "Backend" von synaptic auto updates

Beitrag von smutbert » 29.07.2017 22:13:00

Ohne besonders viel Erfahrung mit den grafischen Paketverwaltungstools zu haben, wage ich einmal die Behauptung, dass das im Grunde nichts mit synaptic zu tun hat. synaptic empfiehlt lediglich Debiansoftware-properties-gtk, mit dem man dann die Paketquellen (Repositories) konfigurieren kann und wenn es installiert ist, kann man diesen Konfigurationsdialog auch aus synaptic aufrufen.
Abgesehen davon ist synaptic nur ein einfaches grafisches Frontend, das ungefähr dieselben Möglichkeiten bietet wie apt auf der Kommandozeile.

Die eigentlichen Updates kommen bei dir wohl eher von Debiangnome-packagekit.
Packagekit ist eine Art Abstraktionsabene zur Paketverwaltung, damit bei Distributionen mit unterschiedlichen Paketformaten und -verwaltungen dieselben Programme zur Installation, Deinstallation und Aktualisierung von Paketen verwendet werden können. Eines von diesen auf Packagekit aufbauenden Programmen (Debiangnome-software) wird ebenfalls von software-properties-gtk zur Installation vorgeschlagen.

langer Rede kurzer Sinn:
Es ist keine typische textbasierte Methode sondern mit Packagekit eine eher für grafische Umgebungen geschaffene Infrastruktur, die die Paketaktualisierungen vornimmt, was aber nicht heißen muss, dass man packagekit nicht auch von der Kommandozeile nutzen kann - ich nehme an Debianpackagekit-tools bietet die zugehörigen Kommandozeilentools.

cofxbfzzif
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Re: "Backend" von synaptic auto updates

Beitrag von cofxbfzzif » 30.07.2017 22:26:30

Danke für deine Antwort!

Mich wundert dabei Folgendes: Bei einer frischen Debian-9-Installation sind sowohl die Updates über das grafische Frontend als auch die über unattended-upgrades aktiviert. Somit wären also zwei verschiedene Programme zugleich mit derselben Aufgabe betreut. Das erscheint mir ziemlich unsauber konfiguriert!?

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Re: "Backend" von synaptic auto updates

Beitrag von smutbert » 31.07.2017 12:08:33

Wie es mit unattended-ugrades nach einer normalen Installation aussieht weiß ich nur sehr wage, weil ich schon lange keine „normale“ Installation mehr gemacht habe sondern lieber mit Debiandebootstrap installiere, aber ich glaube es sieht so aus:

Per default ist unattended-upgrades aktiviert und installiert nur Sicherheitsupdates automatisch. Andere Update fallen unter den Tisch, wenn man es nicht selbst in die Hand nimmt, zum Beispiel mit gnome-software/gnome-packagekit.
Natürlich kann es passieren, dass eines von beiden gerade Updates einspielt und deswegen das jeweils andere Tool gerade nicht funktionieren, aber imho ist das kein Problem: Wenn unattended-upgrades (oder auch etwas anderes) gerade die Paketdatenbank blockiert erhält man von "Software & Updates" vermutlich schlicht eine Fehlermeldung, die darauf hinweist und man versucht es später noch einmal.
Blockiert man dagegen mit packagekit oder synaptic oder ... die Paketdatenbank wird unattended-upgrades zwar scheitern, aber erstens macht man dann möglicherweise ohnehin genau das was sonst unattended-upgrades tun würde und zweitens versucht es unattended-upgrades dann einfach beim nächsten Mal.

Konflikte werden aber vermutlich sowieso kaum passieren, weil soweit ich gesehen habe, updates per default sowieso nur beim Shutdown eingespielt werden.

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