Backup erstellen

Du suchst ein Programm für einen bestimmten Zweck?
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MSfree
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Re: Backup erstellen

Beitrag von MSfree » 08.11.2017 13:08:36

TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.11.2017 12:20:06
Danke erstmal für die zahlreichen Antworten, so wie sich es anhört, macht es nur Sinn wenn die Sicherungsplatte mit eingebunden ist dauerhaft
Wo entnimmst du diese Annahme?

Das Backupmedium muß keinesfalls permanent angebunden sein, ganz im Gegenteil. Man kann doch rsync starten, nachdem man das USB-Laufwerk angeschlossen und angeschaltet hat. Und man kann das Laufwerk aushängen und ausschalten, nachdem rsync fertig ist. Das ganze ließe sich sogar zu einem großen Teil austomatisieren, sprich sichern, wenn als USB-Platte die Sicherungsplatte erkannt wird und anschließend automatisch aushängen und Meldung/Mail an der Benutzer, daß das Laufwerk abgestöpselt werden darf.

Und das ist sogar völlig unabhängig davon, wie die Backuplösung heißt.

TMTYD
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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 08.11.2017 13:10:35

Es hörte sich nur so an, aber das klingt schon mal gut

Debian Stretch, Kernel 4.13


TomL

Re: Backup erstellen

Beitrag von TomL » 08.11.2017 14:26:04

TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.11.2017 12:20:46
Ok danke schaue ich mir mal an...
Eines solltest Du bisher verstanden haben.... das Backups eigentlich ein kontinuierlicher Prozess sind und das es nicht ohne vorherigen Lern-Aufwand geht, um den Backup-Mechanismus überhaupt zu verstehen. Und viel wichtiger ist, du muss darüber hinaus auch wissen, wie Du im Fall der Fälle das Backup überhaupt nutzen kannst, um damit einen funktionsfähigen Desktop MIT den alten Einstellungen herzustellen. Und genau da bin ich fast geneigt eine Wette um eine Kiste Bier anzubieten, dass dann die Frage "Wie verwende ich das Backup, damit es wieder so läuft wie vorher?" in einem beliebigen Forum gestellt wird. Fakt ist, es wird aber nie so sein wie vorher... vielleicht so, wie beim Stand des Backups, aber das ist nicht "vorher". Denn im "vorher" sind auch alle Postfach-Änderungen durch EMails z.B. in Thunderbird enthalten, vielleicht erstellte Office-Dokumente, geänderte Einstellungen, zwischenzeitlich neu installierte Programme, neu hinzugefügte Lesezeichen im Browser, die Browser-History, die Liste meistbesuchter Seiten, die ganzen für die Tracker wichtigen Cookies (scnr), die Playlists des MP3-Players, heruntergeladene Dateien in ~/Download, usw., usw.

Ich bin also kein Freund von Image-Kopien eines hochdynamischen Desktopsystems... es sei denn, man macht es täglich und freut sich über die Muße, die ein 2-TB-Image bei der Beobachtung mit sich bringt ;-D Da finde ich MSFrees Vorschlag tatsächlich noch am besten geeignet, dass mit rsync mal eben schnell über die Bühne zu kriegen. Aber selbst das muss man ständig tun, damit der Umfang und die Update-Zeit kurz und damit der eigenen Aufwand gering bleibt.

Um jetzt wieder zurück auf den Lern-Aufwand zu kommen. Ich persönlich halte es für besser, den Aufwand besser in die Erkennung dessen zu investieren, was tatsächlich sicherungswürdig ist. Und das installierte Standard-Desktop-OS eines normalen Endanwenders ist das meiner Meinung nach ganz gewiss nicht. Ich würde nur das sichern, bei dem Du selber für Änderungen verantwortlich bist. Wenn Du es schaffst, diese Kenntnisse zu erlangen, reduziert sich der Aufwand für aktuelle Backups auf wenige Sekunden und kann beliebig oft wiederholt werden. Der Vorteil ist, dass damit auch die Einstellung eines komplett neu installierten Systems eher einfacher wird, weil man einfach nur alte Einstellungen im neuen System übernimmt. Aber ohne Lernaufwand geht halt nix... meiner Meinung nach ist der Aufwand in Erkenntnisse zum Betriebssystem besser investiert, als die Zeit zum Lernen des Backup-Programms und für die regelmäßige Image-Erstellung selber.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von uname » 08.11.2017 14:43:32

MSfree hat geschrieben:Das Backupmedium muß keinesfalls permanent angebunden sein, ganz im Gegenteil.
Bei Windows ist es sogar wichtig aufgrund von Verschlüsselungstrojanern. Bei Linux wohl eher mehr aufgrund von Anwenderfehlern wie "rm -rf /". Angebunden (mit dem Kabel) ist eine nicht ganz so kritische Sache, eingebunden im Filesystem (mount) ist eine andere, weitaus gefährlichere Sache.

Buerste
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Re: Backup erstellen

Beitrag von Buerste » 08.11.2017 19:28:58

Ich möchte hier das Programm qt4-fsarchiver → https://sourceforge.net/projects/qt4-fsarchiver/ in den Raum werfen. Für einen Anfänger dürfte das recht schnell zu verstehen sein. Die Oberfläche ist selbsterklärend. Darüber hinaus kann man mit dem Prog auch über das Netzwerk (z.B. NAS) sichern. Eine Sicherung aus dem laufenden System ist auch möglich. Ich arbeite damit schon seit einiger Zeit und bin sehr zufrieden damit.

Edith sagt: Zur Wiederherstellung kann man ein Live-Medium nutzen auf dem das Program qt4-fsarchiver installiert ist. (Da gibt es sogar schon fertig erstellte Iso's).

TMTYD
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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 09.11.2017 05:59:18


TomL hat geschrieben:
TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.11.2017 12:20:46
Ok danke schaue ich mir mal an...
Eines solltest Du bisher verstanden haben.... das Backups eigentlich ein kontinuierlicher Prozess sind und das es nicht ohne vorherigen Lern-Aufwand geht, um den Backup-Mechanismus überhaupt zu verstehen. Und viel wichtiger ist, du muss darüber hinaus auch wissen, wie Du im Fall der Fälle das Backup überhaupt nutzen kannst, um damit einen funktionsfähigen Desktop MIT den alten Einstellungen herzustellen. Und genau da bin ich fast geneigt eine Wette um eine Kiste Bier anzubieten, dass dann die Frage "Wie verwende ich das Backup, damit es wieder so läuft wie vorher?" in einem beliebigen Forum gestellt wird. Fakt ist, es wird aber nie so sein wie vorher... vielleicht so, wie beim Stand des Backups, aber das ist nicht "vorher". Denn im "vorher" sind auch alle Postfach-Änderungen durch EMails z.B. in Thunderbird enthalten, vielleicht erstellte Office-Dokumente, geänderte Einstellungen, zwischenzeitlich neu installierte Programme, neu hinzugefügte Lesezeichen im Browser, die Browser-History, die Liste meistbesuchter Seiten, die ganzen für die Tracker wichtigen Cookies (scnr), die Playlists des MP3-Players, heruntergeladene Dateien in ~/Download, usw., usw.

Ich bin also kein Freund von Image-Kopien eines hochdynamischen Desktopsystems... es sei denn, man macht es täglich und freut sich über die Muße, die ein 2-TB-Image bei der Beobachtung mit sich bringt ;-D Da finde ich MSFrees Vorschlag tatsächlich noch am besten geeignet, dass mit rsync mal eben schnell über die Bühne zu kriegen. Aber selbst das muss man ständig tun, damit der Umfang und die Update-Zeit kurz und damit der eigenen Aufwand gering bleibt.

Um jetzt wieder zurück auf den Lern-Aufwand zu kommen. Ich persönlich halte es für besser, den Aufwand besser in die Erkennung dessen zu investieren, was tatsächlich sicherungswürdig ist. Und das installierte Standard-Desktop-OS eines normalen Endanwenders ist das meiner Meinung nach ganz gewiss nicht. Ich würde nur das sichern, bei dem Du selber für Änderungen verantwortlich bist. Wenn Du es schaffst, diese Kenntnisse zu erlangen, reduziert sich der Aufwand für aktuelle Backups auf wenige Sekunden und kann beliebig oft wiederholt werden. Der Vorteil ist, dass damit auch die Einstellung eines komplett neu installierten Systems eher einfacher wird, weil man einfach nur alte Einstellungen im neuen System übernimmt. Aber ohne Lernaufwand geht halt nix... meiner Meinung nach ist der Aufwand in Erkenntnisse zum Betriebssystem besser investiert, als die Zeit zum Lernen des Backup-Programms und für die regelmäßige Image-Erstellung selber.

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Das Backups ein kontinuierlicher Prozess ist, das kann ich ganz nach voll ziehen, und ich denke auch dass du Wette gewinnen würdest, aber den Kasten trinken wir dann zusammen *g*

Und ich habe darüber nachgedacht, über die zahlreichen Antworten von euch, und ich denke mittlerweile das ich nicht die ganze Zeit verbringen möchte mit nem Backup um das stets aktuell zu halten.

Was ich gefunden habe ist das ein oder andere mit rsync, auch dazu Skripte die es vereinfachen rsync zu nutzen, und wenn ich so nachdenke, was ich selbst an System geändert habe sind es nur Kleinigkeiten, vllt wäre dann da ein RAID Array besser wie z.b RAID 1

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DeletedUserReAsG

Re: Backup erstellen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 09.11.2017 07:43:39

TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.11.2017 05:59:18
vllt wäre dann da ein RAID Array besser wie z.b RAID 1
RAID ist und ersetzt kein Backup. Es kann bei Hardwareschäden helfen, aber nicht bei Software- oder Benutzerfehlern – und Letztere sind für den allergrößten Teil der Datenverluste verantwortlich.

Meine Empfehlung: einmal etwas Zeit investieren und etwas mit rsync/udev bauen, das beim Einstecken der Platte die Änderungen seit dem letzten Backup sichert und die Platte wieder aushängt. Dann reduziert sich der Arbeitsaufwand für ein Backup darauf, die Platte anzustecken/anzuschalten und später wieder abzuziehen/auszuschalten.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 09.11.2017 08:01:20

niemand hat geschrieben:
TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.11.2017 05:59:18
vllt wäre dann da ein RAID Array besser wie z.b RAID 1
RAID ist und ersetzt kein Backup. Es kann bei Hardwareschäden helfen, aber nicht bei Software- oder Benutzerfehlern – und Letztere sind für den allergrößten Teil der Datenverluste verantwortlich.

Meine Empfehlung: einmal etwas Zeit investieren und etwas mit rsync/udev bauen, das beim Einstecken der Platte die Änderungen seit dem letzten Backup sichert und die Platte wieder aushängt. Dann reduziert sich der Arbeitsaufwand für ein Backup darauf, die Platte anzustecken/anzuschalten und später wieder abzuziehen/auszuschalten.
Ok, das klingt gut was du erwähnst mit rsync, ich werde mich mal damit beschäftigen

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Re: Backup erstellen

Beitrag von MSfree » 09.11.2017 08:38:26

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.11.2017 07:43:39
Meine Empfehlung: einmal etwas Zeit investieren und etwas mit rsync/udev bauen, das beim Einstecken der Platte die Änderungen seit dem letzten Backup sichert und die Platte wieder aushängt.
So etwas in der Richtung hatte ich oben auch im Sinn.

Allerdings sollte man sich einen Plan machen, wie man das Restore behandelt. Wer hier, um mal schnell die versehentlich gelöschten Daten wiederherzustellen, die Backupplatte anschließt, wird dadurch erstmal ein Backup anstossen.

Wenn das Backup die Datenbestände hart synchronisiert, also die Daten, die auf der Systemplatte gelöscht wurden, auf dem Backup ebenfalls löscht, hat trotz Backup verloren.

Wesentlich besser als rsync ist hier rsnapshop. Jeder Snapshot legt einen vollständigen Datenbestand auf der Backupplatte an. Durch sparse Speichertechniken wird verhindert, daß Dateien, die sich nicht ändern, mehrfach auf dem Backup liegen, hier werden nur Links zur Urkopie angelegt. Der Vorteil ist dann, wenn das Backup automatisiert anläuft, das vorherige Backup nicht angefaßt wird und die versehentlichen Löschvorgänge sich nicht auf dem Backup gerade laufenden manifestieren.

Der "Nachteil" ist dabei aber, daß man das Backupmedium groß genug planen muß. Die Backups benötigen mehr Platz, und es wird praktisch nie etwas gelöscht.

scientific
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Re: Backup erstellen

Beitrag von scientific » 09.11.2017 09:16:48

Ich setze auf BTRFS und seine Snapshots.
Diese lokal vorgehalten ermöglichen es, einzelne Dateien oder Verzeichnisse einfachst wiederherzustellen und bei Bedarf mal sogar in einen älteren Snapshot zu booten.

Zusätzlich übertrage ich die Snapshots inkrementell auf eine externe Platte, von der aus man im Zweifelsfalle sogar booten könnte, oder einen Snapshot wieder zurückschreiben.

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

TMTYD
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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 09.11.2017 10:34:03

Ich habe jetzt schon ein paar mal inkrementell gelesen, was ist das genau, habe das auch mal gelesen irgendwo, bin mir aber nicht mehr sicher ob ich richtig liege.

Inkrementell bedeutet doch das dass Backup erstellt wird, mit den ganzen rechten, Besitzer und Gruppen, sowie das System installiert worden ist und eingerichtet oder liege ich da falsch?

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heisenberg
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Re: Backup erstellen

Beitrag von heisenberg » 09.11.2017 11:07:40

Auf Wikipedia ist das mit der inkrementellen Sicherung gut erklärt:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datensicherung
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von uname » 09.11.2017 12:32:40

Eine inkrementelle Datensicherung wird meist über Hardlinks realisiert. Bei der Synchronisation einer Datei (z.B. /etc/passwd) wird bei "rsync" mit "--link-dest" das letzte Backup (z.B. von gestern /media/backup/171108/etc/passwd) auf Unterschiede geschaut. Sind die Dateien identisch verweist die neue Kopie auf die alte und damit auf alle alten, identischen Dateiversionen. Es unterscheiden sich nur Dateinamen und evtl. Zugriffsrechte, jedoch nicht der Inhalt, der über Hardlinks auf den identischen Inhalt (identische Inode) verweist. Lese https://de.wikipedia.org/wiki/Inode und dort die Informationen zu Inode und Hardlinks.

Schau dir zwei Backupversionen einer identischen, zwischenzeitlich nicht geänderten Datei an:

Code: Alles auswählen

stat /media/backup/171108/etc/passwd
stat /media/backup/171109/etc/passwd
In der Ausgabe müssen bei identischen Dateien sowohl "Inode:" als auch Anzahl von (Hard) "Links:" (natürlich dann größer 1) übereinstimmen. Wenn nicht war es kein inkrementelles Backup. "Links:" gibt dir die Anzahl der identischen Dateiversionen im inkrementellen Backup für diese Datei an.

Interessant ist, dass wenn man die Größe anschaut die Versionsordner (hier Tage) scheinbar alle Dateien einer Vollsicherung erhalten und dieser Ordner auch problemlos als Vollsicherung kopiert werden kann. Betrachtet man jedoch das gesamte Backup, so ist die echte Größe weitaus kleiner als die Summe der inkrementellen Sicherungen, da identische Dateien mit identischen Namen nur einmal gespeichert werden.

Es gibt aber auch Backupverfahren die einen Schritt weiter gehen und Dateien mit identischer Prüfsumme auch über Verzeichnisse hinweg nur einmal speichern. Lese hierzu https://de.wikipedia.org/wiki/Deduplikation

Nice
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Re: Backup erstellen

Beitrag von Nice » 09.11.2017 17:21:41

@TMTYD:
Inkrementell bedeutet doch das dass Backup erstellt wird, mit den ganzen rechten, Besitzer und Gruppen, sowie das System installiert worden ist und eingerichtet oder liege ich da falsch?
Ich bin selbst blutiger Anfänger und fachfremder Autodidakt. Daher fällt mir immer wieder in unserem Forum die extreme Kluft zwischen den Fragen von Anfängern und den extrem qualifizierten Antworten der Fachleute auf.

Die Frage, was "inkrementiell" bedeutet, bestätigt erneut diesen enormen Unterschied im Wissensstand. "Inkrementiell" beinhaltet, dass nur die Unterschiede zur letzten Datensicherung überschrieben werden. Debian geht im Paketmanagement ebenso vor, nicht nur bei Programm-, sondern auch bei System-Updates. Windows zum Beispiel ( :wink: ) läßt im Gegensatz dazu bei Updates den Nutzer das ganze System neu herunterladen und verarbeiten (so um die 3,8 GB) - mit ein Grund für mich vor zwei Jahren von Windows zu Debian zu wechseln.

Ich sichere nur meine Daten, welche sowieso extern lokalisiert sind. Zudem sichere ich die Daten einfach manuell, ohne ein Programm oder Script zu benötigen. Sollte mein System aus welchem Grund auch immer kompromittiert sein, installiere ich Debian neu. Das kostet mich nur eine gute Stunde und das System ist dann aber auch nagelneu, vanilla und virgin. Spezielle Feineinstellungen sind, nach und nach vorgenommen, ebenfalls kein großer Aufwand. Vorgekommen ist das bisher nur einmal, vorhersehbar nach einem "Lern-Experiment" von mir :roll: .
Zuletzt geändert von Nice am 09.11.2017 18:31:35, insgesamt 4-mal geändert.

scientific
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Re: Backup erstellen

Beitrag von scientific » 09.11.2017 17:52:49

Also ich "pfusche" in meinem System immer fest herum, sodass es mir schwer fällt, alle Änderungen auf wenige zu sichernde Verzeichnisse zu beschränken.

In /etc ändere ich viel.
Das bedingt auch änderungen in /var/mail /var/spool /var/lib /usr/local /var/www /root /boot

Diese alle beim Reinstall mit den Backupdaten zu überschreiben, ist mir zu heikel.

Lieber doch BTRFS mit Snapshots.

Und für tiefgreifende Änderungen im Wurzelverzeichnis selbstgeschneiderte Debian-Pakete.

Momentan bau ich grad meine Metapakete un Pakete so um, dass ich in ein Paket alle Software schmeiße, die ich auf jedem von mir betreuten Rechner haben will. Das umfasst gvim, htop, ncdu usw... Auch eigene Anpassungen an PS1 usw.
Dann eines mit speziellen Desktoperfordernissen für alle.
Eines mit meiner Backupsuite, eines für mpd und drumherum als systemd-usersession.
Eines für einen Mailserver (soll ev. mal tatsächlich in einen Container kommen)...

Dann debootstrappe ich ein System, installiere mein Repo und die speziellen Metapakete für dieses System.

Und für die Rettung irrtümlich gelöschter/veränderter Dateien und Verzeichnisse die btrfs Snapshots. Lokal und am externen Datenträger.
dann putze ich hier mal nur...

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TomL

Re: Backup erstellen

Beitrag von TomL » 09.11.2017 18:07:56

Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.11.2017 17:21:41
Die Frage, was "inkrementiell" bedeutet, bestätigt erneut diesen enormen Unterschied im Wissensstand.
Deswegen möchte ich mich auch noch mal ganz unqualifiziert zu Wort melden.... :hail:

@TMTYD
Ich habe jetzt hier mal auf die Schnelle ein paar Stichworte aus dem Thread rausgesucht... sorry... konnte nicht anders... "relax-and-recover, qt4-fsarchiver, RAID, rsync, Clonezilla, dd, BTRFS, Snapshots, inkrementell, MBR oder GPT, Anzahl Partitionen, UEFI, BIOS"

All das ist möglich, oder wichtig, oder sinnvoll, oder richtig, oder relevant... wie und warum auch immer. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass Du den ganzen Kram momentan gar nicht bewerten oder einschätzen kannst, was ja eigentlich für die sinnvolle Auswahl eines Werkzeugsatzes vor Beginn der Arbeiten wichtig wäre, dann wirst Du vermutlich lange Zeit damit zu tun haben, das alles zu verstehen, um dann die richtige Wahl treffen zu können. Und wenn ich mir dann noch vorstelle, dass vielleicht die eigentliche Absicht war, nur den Enkel im Fahrradsitz mitzunehmen, dann halte ich es für einigermaßen übertrieben, vorher einen Personenbeförderungsführerschein für einen Reisebus zu machen - nur weil man es nicht besser weiss *lol* Und ich sehe auch die nicht so geringe Gefahr, dass Du nach Wochen mit frustrierendem und aufwendigen rumexperimentieren schlichtweg kein Bock mehr drauf hast, eine leichte aber trotzdem ausreichende Lösung zu finden, die der Aufgabe angemessen ist. Irgendwann wird sich vielleicht die Idee durchsetzen "Ach, wird schon gut gehen... und wenn nicht, ist auch nicht so schlimm... ist mir jedenfalls alles zu kompliziert."... was ganz sicher die schlechteste Entscheidung wäre.

Mein Vorschläge wäre, bevor Du Dich mit der Auswahl eines Werkzeuges befasst, solltest Du zuerst eindeutig feststellen, was überhaupt gesichert werden soll. Wenn Du beispielsweise NUR die Einstellungen Deines Rechners sichern willst, dann reicht ein einfaches TAR-File. Da musst Du Dir keine Gedanken über inkrementell oder sonst was machen. So ein Tar-File kostet 20-30 oder 40 KB auf der Platte, mehr ist das nicht. Und das kann man wöchentlich mit Datum im Dateinamen versehen maschinell kurz erstellen lassen. Und einmal im Jahr löscht Du alles, was älter als 6 Monate ist.

Etwas anders ist es, wenn es darüber hinaus auch noch um persönliche Daten der Anwender geht. Da entscheidet der Umfang aller Dateien, die Änderungshäufigkeit und die Wichtigkeit der Daten darüber, welches das richtige Sicherungs-Werkzeug ist. Und letztendlich entscheidet der Aufwand, die Daten wiederzubeschaffen, ob man überhaupt sichern muss. Geht Dir eine MP3 verloren, egal, einfach neu runterladen. Schreibst Du seit 2 Jahren an einem Buch, mittlerweile 600 Seiten und dieses Buch ist verloren, sind 2 Jahre Arbeit unwiederruflich verloren.

Mein Rat wäre, zunächst mal festzulegen, was überhaupt gesichert werden soll. Und wenn es neben Einstellungsdaten des PCs auch um durch Anwender angelegte Daten geht, ist die Frage zu beantworten "Was davon kann ich jederzeit und ohne Aufwand und ohne Kosten wiederbeschaffen? Als nächstes die Änderungshäufigkeit und den Gesamtumfang feststellen. Daraus ergeben sich dann Hinweise, ob die Kanone auch für Spatzen geeignet ist.

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Zuletzt geändert von TomL am 09.11.2017 18:12:14, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von heisenberg » 09.11.2017 18:08:51

Ich stelle mir das für einen Anfänger sehr verwirrend vor, wenn 10 Profis, die mindestens 20 Jahre Debian-Erfahrung haben 30 verschiedene Lösungen samt den technischen Feinheiten präsentieren, von der der Fragende wahrscheinlich froh ist, wenn er nur eine einzige auch nur so weit bringen könnte, dass er Sie halbwegs versteht und anwenden kann.
Zuletzt geändert von heisenberg am 09.11.2017 19:50:07, insgesamt 2-mal geändert.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von Nice » 09.11.2017 18:20:04

@TomL/heisenberg: Ihr habt verstanden, was ich sagen wollte! :THX:
...Und wenn ich mir dann noch vorstelle, dass vielleicht die eigentliche Absicht war, nur den Enkel im Fahrradsitz mitzunehmen, dann halte ich es für einigermaßen übertrieben, vorher einen Personenbeförderungsführerschein für einen Reisebus zu machen...
Köstlich zu lesen und treffend formuliert.

Fazit: Für einen Privat-Desktop-Nutzer bedeutet ein Backup etwas ganz Anderes, als für einen kommerziellen Serverbetreiber.

TMTYD, Dir genügt womöglich eine externe USB-Festplatte, auf die Du regelmäßig händisch Deine Daten rüberkopierst, statt, wie scientific und heisenberg treffend geschildert haben, wochen- oder gar monatelang zu versuchen, Dich in IT-Spezialitäten einzuarbeiten.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 10.11.2017 14:13:34

heisenberg hat geschrieben:Ich stelle mir das für einen Anfänger sehr verwirrend vor, wenn 10 Profis, die mindestens 20 Jahre Debian-Erfahrung haben 30 verschiedene Lösungen samt den technischen Feinheiten präsentieren, von der der Fragende wahrscheinlich froh ist, wenn er nur eine einzige auch nur so weit bringen könnte, dass er Sie halbwegs versteht und anwenden kann.
Ähm ja [emoji23] da könntest du ein wenig richtig liegen, aber ich bin ja froh dass soviele Antworten und ich es dann in Ruhe durchlese, passt schon alles

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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 10.11.2017 14:18:59

Nice hat geschrieben:@TomL/heisenberg: Ihr habt verstanden, was ich sagen wollte! :THX:
...Und wenn ich mir dann noch vorstelle, dass vielleicht die eigentliche Absicht war, nur den Enkel im Fahrradsitz mitzunehmen, dann halte ich es für einigermaßen übertrieben, vorher einen Personenbeförderungsführerschein für einen Reisebus zu machen...
Köstlich zu lesen und treffend formuliert.

Fazit: Für einen Privat-Desktop-Nutzer bedeutet ein Backup etwas ganz Anderes, als für einen kommerziellen Serverbetreiber.

TMTYD, Dir genügt womöglich eine externe USB-Festplatte, auf die Du regelmäßig händisch Deine Daten rüberkopierst, statt, wie scientific und heisenberg treffend geschildert haben, wochen- oder gar monatelang zu versuchen, Dich in IT-Spezialitäten einzuarbeiten.
Ja genau sowas per USB Platte, das reicht mir völlig, ich denke dass wird sich auf mit dd oder sogar mit rsync lösen lassen.

Und ich bin gerne bereit dazu zu lernen, nur nicht soviel auf einmal

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TomL

Re: Backup erstellen

Beitrag von TomL » 10.11.2017 14:52:14

TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.11.2017 14:18:59
Ja genau sowas per USB Platte, das reicht mir völlig, ich denke dass wird sich auf mit dd oder sogar mit rsync lösen lassen.
Ich glaube, dass Du mit Tar-Files und einem einfachen rsync am besten bedient bist. Das ist relativ einfach zu bedienen und lässt sich zudem toll lautomatisieren. Wenn die zu sichernden Daten gut strukturiert und vom Rest des Rechners ein wenig separiert sind (so dass man überhaupt einen rsync drauf ansetzen kann, ohne dass er zuviel Müll synchronisiert), ist rsync ne prima Lösung. Und zur Sicherung der Konfigurationseinstellungen des Rechners eignet sich ein Tar-File mit expliziter Include-Liste. Dazu muss man nur wissen, an welcher Einstellung man rumgeschraubt hat. Beide Programme sind kein Hexenwerk und gut dokumentiert.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 11.11.2017 06:32:39

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.11.2017 14:52:14
TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.11.2017 14:18:59
Ja genau sowas per USB Platte, das reicht mir völlig, ich denke dass wird sich auf mit dd oder sogar mit rsync lösen lassen.
Ich glaube, dass Du mit Tar-Files und einem einfachen rsync am besten bedient bist. Das ist relativ einfach zu bedienen und lässt sich zudem toll lautomatisieren. Wenn die zu sichernden Daten gut strukturiert und vom Rest des Rechners ein wenig separiert sind (so dass man überhaupt einen rsync drauf ansetzen kann, ohne dass er zuviel Müll synchronisiert), ist rsync ne prima Lösung. Und zur Sicherung der Konfigurationseinstellungen des Rechners eignet sich ein Tar-File mit expliziter Include-Liste. Dazu muss man nur wissen, an welcher Einstellung man rumgeschraubt hat. Beide Programme sind kein Hexenwerk und gut dokumentiert.
Ja das denke ich auch, hört sich ganz einfach an sowie du es beschreibst thx.

Inlude bedeutet doch mit den Verzeichnissen und excute ohne diese Verzeichnisse ?

TomL

Re: Backup erstellen

Beitrag von TomL » 11.11.2017 10:22:57

TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.11.2017 06:32:39
Inlude bedeutet doch mit den Verzeichnissen und excute ohne diese Verzeichnisse ?
Ja, kann man so sagen, aber nicht nur ganze Verzeichnisse, man kann auch einzelne Dateien oder Dateigruppen entweder einschließen oder ausschließen. Ich handhabe das mit einem kleinen Script, für das ich verschiedene und ziemlich simple zu handhabende Profile angelegt habe, um über solche Einstellungen dann ganz einfach spezielle Backups automatisch oder auch manuell zu starten. Ich kann Dir das dieser Tage mal zusenden, wenn Dich das interessiert.

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Re: Backup erstellen

Beitrag von TMTYD » 11.11.2017 11:01:58

TomL hat geschrieben:
TMTYD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.11.2017 06:32:39
Inlude bedeutet doch mit den Verzeichnissen und excute ohne diese Verzeichnisse ?
Ja, kann man so sagen, aber nicht nur ganze Verzeichnisse, man kann auch einzelne Dateien oder Dateigruppen entweder einschließen oder ausschließen. Ich handhabe das mit einem kleinen Script, für das ich verschiedene und ziemlich simple zu handhabende Profile angelegt habe, um über solche Einstellungen dann ganz einfach spezielle Backups automatisch oder auch manuell zu starten. Ich kann Dir das dieser Tage mal zusenden, wenn Dich das interessiert.
Ja gerne doch

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