Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Du suchst ein Programm für einen bestimmten Zweck?
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heinz
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Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von heinz » 23.01.2018 14:52:28

Hallo Zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen
und zwar von der Konsole (Script) aus.
Dabei sollen die Oberflaechen nicht die echten Planeten als Vorlage haben
sondern per Zufalls-Seed erzeugbar sein.
(Beispiel-Bild von fracplanet)
http://fracplanet.sourceforge.net/spher ... shaded.png
(Hoffe ich konnte das einigermassen verstaendlich rueberbringen...)

Bisher entdeckt habe ich nur "fracplanet", was zwar gute Oberflaechen liefert
sich aber leider nicht von der Konsole aus bedienen laesst...

Wäre Dankbar fuer Tipps...

Viele Gruesse,
heinz
Zuletzt geändert von heinz am 24.01.2018 12:42:25, insgesamt 1-mal geändert.

cronoik
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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen

Beitrag von cronoik » 23.01.2018 18:49:50

Ich weis nicht ob es unter Linux compilierbar ist, aber folgendes Programm kenne ich als Konsolenvariante:
Webinterface: https://topps.diku.dk/torbenm/maps.msp
Code fuer die Offlinevariante: http://www.diku.dk/hjemmesider/ansatte/torbenm/Planet/
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NAB
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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen

Beitrag von NAB » 23.01.2018 19:24:46

Das Spiel "freeciv" enthält einen "map generator". Dieser steckt im Server-Teil, und der lässt sich per Konsole bedienen ... so mehr oder weniger ... du müsstest wohl jedesmal die Konfigurationsdatei umschreiben und den Server neu starten:
http://forum.freeciv.org/f/viewtopic.php?t=1944
Never change a broken system. It could be worse afterwards.

"No computer system can be absolutely secure." Intel Document Number: 336983-001

eggy
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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen

Beitrag von eggy » 23.01.2018 23:01:07

@heinz: Ich hab mir den srccode von fracplanet oberflächlich angesehn: das so zu ändern, dass es nach dem Aufrauf automatisch ein Bild abspeichert und sich dann beendet, ist relativ schnell gemacht. Ich lad Dir den Patch hoch, wenn du willst. Wenn man das dann mit "-platform offscreen" startet, zeigt es auch die GUI nicht an. Es macht in der Form dann nur das: ein Bild mit den Standardparametern als ppm erzeugen und im aktuellen Verzeichnis abspeichern. Je nachdem was Du bezwecken willst, vielleicht schon ausreichend? Sonst müsste man etwas mehr Zeit investieren, dann lassen sich bestimmt auch noch die Generierungs-Parameter per Kommandozeile anpassen. Dazu wärs aber wohl sinnvoller den Autor nochmal ganz lieb zu bitten das noch einzubauen, im TODO steht das Thema ja schon drin. Falls Du nen Featurerequest schreibst: gibt dem Autor ruhig nen Hinweis auf "-platform offscreen" mit, das ist in der Qt-Doku sehr gut versteckt ;)
-platform name
This command line argument applies to all Qt applications, but might be especially useful in the context of auto-testing. By using the "offscreen" platform plugin (-platform offscreen) it's possible to have tests that use QWidget or QWindow run without showing anything on the screen. Currently the offscreen platform plugin is only fully supported on X11.
aus http://doc.qt.io/qt-5/qtest-overview.html , sollte aber auch irgendwo nochmal genauer erklärt sein, habs nur auf die Schnelle nicht gefunden (wie gesagt, das ist sehr gut versteckt)

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen

Beitrag von schwedenmann » 23.01.2018 23:18:11

Hallo


solche Zufallsplanetenoberflächen läßt sich wohl auch mit povray realisieren.

http://www.f-lohmueller.de/pov_tut/pov__ger.htm
http://www.povray.org/

mfg
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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen

Beitrag von eggy » 24.01.2018 01:00:05

Übringens das Stichwort mit dem man diverse Programme/Codesnipsel findet ist "procedural {map, world, city} generation".
Oftmals werden dazu einfach zufällige Fraktale generiert, eine Tonwertkorrektur durchgeführt (Konstrastanpassung, Weichzeichnen, Schärfen) und coloriert. Relativ weit verbreitet ist dazu "Perlin Noise", siehe z.B. http://libnoise.sourceforge.net/tutoria ... #heightmap
Nen anderer interessanter Ansatz ist hier erklärt: http://www-cs-students.stanford.edu/~am ... eneration/

Ich denke, irgendwie sollte man das auch alles mit Imagemagick hinbekommen ... ich habe leider grade garkeineZeit™, sonst wär das mal was zum rumspielen.

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heinz
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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen

Beitrag von heinz » 24.01.2018 12:41:36

Nochmal Hallo,

vielen Dank an alle die geantwortet haben!
Sind (eigentlich wie fast immer) interessante Anregungen dabei.

Da ich "es" nur einmalig brauche (um ca.50 Planeten zu erstellen) werde ich wohl einfach
das PGM verwenden welches cronoik vorgeschlagen hat.
(Werde es einfach in einer VM unter Win laufen lassen...)

Vielen Dank nochmals.

Gruesse,
heinz

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von hikaru » 24.01.2018 13:13:21

halb-OT und rein interessehalber:
Wozu erstellt man 50 fiktive Planetenoberflächen?

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heinz
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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von heinz » 24.01.2018 19:43:03

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.01.2018 13:13:21
Wozu erstellt man 50 fiktive Planetenoberflächen?
Schreibe gerade ein "Weltraum-Spiel" (oder versuche es :-) ) und es soll ja ein wenig Abwechslung geben...

gruß heinz

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von hikaru » 25.01.2018 09:29:05

heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.01.2018 19:43:03
Schreibe gerade ein "Weltraum-Spiel" (oder versuche es :-) ) und es soll ja ein wenig Abwechslung geben...
Klingt spannend!

Ich habe gestern Abend fast eine Stunde vor der Karte aus deinem Eingangsbeitrag gesessen und versucht, mir eine Geologie aus den Fingern zu saugen, die so eine Topografie erklären könnte, und wie sich das auf das Klima auswirken würde.

Meine Gedanken dazu:
Es gibt keine klar abgegrenzten Kontinente wie auf der Erde. Die Struktur der Gebirge (orange/weiß) und Gewässer (blau) legt außerdem nahe, dass es keine Subduktionszonen gibt. Das führt mich zu dem Schluss, dass es dort keine Plattentektonik gibt, was wiederum zu der Frage führt, woher die topografischen Strukturen kommen. Meine Vermutung wäre, dass der ganze Planet mal ein einziger großer Trapp war.
Die Gewässermenge und -größe ist im Vergleich zur Erde sehr klein. Außerdem gibt es vergleichsweise viele kleine Binnenmeere, die tendenziell eine recht hohe Salzkonzentration haben dürften.
Dadurch, das es keinen globalen Ozean gibt, gibt es auch kein globales Meeresströmungssystem. Das Klima auf dem Planeten dürfte insgesamt eher kontinental sein, vielleicht ähnlich wie Pangäa, aber wegen der Binnenmeere nicht so extrem.
Der Grad der Polvergletscherung (weiß) lässt eine Eiszeit vermuten. Die gleichzeitige Eisfreiheit der Polgewäser auf beiden Hemisphären legt aber nahe, dass entweder keine Temperaturen tief unter Null herrschen oder dass die Salzkonzentration der Polargewässer extrem hoch ist (was in Anbetracht ihrer relativen Größe aber erwarten ließe, dass die kleineren Meere noch salziger wären). Diese Gleichförmigkeit auf beiden Hemisphären legt eine sehr wenig geneigte Planetenachse nahe.

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von heinz » 25.01.2018 13:17:11

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 09:29:05
Meine Gedanken dazu:
Hi hikaru,

leider kenne ich mich in Geologie nicht gut genug aus um da richtig mitreden zu koennen.
Vlt. haben die Gebirge auf dem Planeten ja alle einen Vulkanischen ursprung...
Ich denke auch, es ist sehr schwierig die Merkmale eines solchen Planeten richtig einzuordnen,
da wir ja selbst erst einen Planeten mit solch aehnlichen Bedingungen kennen.
z.B.
Sind alle Meere auf allen Planeten Salzhaltig?
Das es nicht nur Wasser-Meere gibt, wissen wir ja schon. (Saturnmond Titan)

Wie dem auch sei, meiner Meinug nach ist es fuer ein Spiel nicht so wichtig ob die Geologischen zusammenhaenge auf Exo-Planeten
wirklich stimmen. :)
Finde es trotzdem klasse, sich ab und zu mal sochen Gedankenspielereien hinzugeben...

Viele Gruesse,
heinz

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von hikaru » 25.01.2018 14:23:14

heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 13:17:11
Vlt. haben die Gebirge auf dem Planeten ja alle einen Vulkanischen ursprung...
Ja, das war meine Idee hinter dem Trapp. [1] Ein Trapp ist während seiner Entstehung eine Art Supervulkan. [2]
Da der ganze Planet im globalen Maßstab recht gleichförmig aussieht, kam mir die Idee eines einzelnen globalen Ereignisses. Ein großer Asteroideneinschlag, wie möglicherweise beim Mars [3] fällt dabei mMn aus, weil der an einer klar identifizierbaren Stelle besondere Spuren hinterlassen müsste. Mich erinnert das Bild eher entfernt an die Venus [4], die ja auch keine Plattentektonik hat. Ob es auf der Venus Trapp-artige Strukturen gibt weiß ich nicht, aber das war wieder mit Blick auf irdische Strukturen der nächste Gedanke der mir kam.

Die Realwelterklärung für die Struktur dürfte im fraktalen Algorithmus stecken. Ich vermute, du wirst damit überdurchschnittlich viele ähnliche "Planeten" finden, die zwar lokal betrachtet eine komplexe Topografie haben, global aber recht einheitlich aussehen.
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 13:17:11
Ich denke auch, es ist sehr schwierig die Merkmale eines solchen Planeten richtig einzuordnen,
da wir ja selbst erst einen Planeten mit solch aehnlichen Bedingungen kennen.
Zumindest was die Topografie angeht kennen wir neben der Erde auch noch den Mond und den Mars einigermaßen gut. Von Venus und Titan haben wir zumindest mehr oder weniger brauchbare Vorstellungen.
Wie es zu dieser Topografie kam ist aber auch bei Mond und Mars noch weitgehend unklar.
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 13:17:11
z.B.
Sind alle Meere auf allen Planeten Salzhaltig?
Das kommt wohl in erster Linie auf das Material an, aus dem die feste Oberfläche besteht. Salze werden ja von Flüssen aus der festen Oberfläche herausgewaschen und sammeln sich dann in den Meeren, weil sie bei der Verdunstung zurückbleiben. Ich würde also vermuten, dass die Meere auf allen Gesteinsplaneten mehr oder weniger salzhaltig sind, sofern die Flüssigkeit Salze lösen kann (was sie wohl zumindest rein mechanisch immer kann). Auf Titan würde ich hingegen keine erhöhte Salzkonzentration in den Methanmeeren erwarten, da die feste Oberfläche dort nicht aus Gestein, sondern aus Wassereis besteht, das zwar sicher auch Salze enthält, aber vielleicht nicht im selben Maß wie Gestein.

Mir kam auch beim Betrachten deines Bildes die Frage: "Was, wenn das gar nicht Gestein und Wasser, sondern Eis und Methan ist?" Das würde zumindest bei den Polkappen weniger Feinabstimmung bei der Temperatur voraussetzen, denn da Methan nicht die Dichteanomalie von Wasser hat, schwimmt Methaneis nicht auf flüssigem Methan sondern sinkt auf den Meeresgrund. Dass man dort an der Oberfläche kein Eis sieht, müsste also nicht heißen, dass es keines gibt. Andererseits müsste man dann erklären, warum nicht das ganze Meer durchgefroren ist, wo doch das isolierende Oberflächeneis fehlt - vielleicht mit Meeresströmungen, was aber wieder nicht zum fehlenden Weltmeer passt.
Ich hatte den Ansatz wieder verworfen, weil ich mir schon dachte, dasss das potenziell für Menschen bewohnbare Planeten sein sollen.
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 13:17:11
Wie dem auch sei, meiner Meinug nach ist es fuer ein Spiel nicht so wichtig ob die Geologischen zusammenhaenge auf Exo-Planeten
wirklich stimmen. :)
Nein, wichtig ist es sicher nicht. Aber vielleicht lässt sich daraus von Zeit zu Zeit eine nette Hintergrundgeschichte für die Handlung konstruieren.

Nur als Anregung:
Nicht auf allen Planeten würde man vorzugsweise auf der Oberfläche siedeln. Die Venus hat an der Oberfläche furchtbar hohe Temperaturen und Drücke. Geht man aber in eine Höhe, wo der Druck erträglich wird (einstellige Bar-Werte), dann ist auch die Temperatur viel angenehmer. Da würde man vielleicht eher eine "Stadt in den Wolken" bauen. Giftig ist die Atmosphäre leider trotzdem.
Auf dem Jupitermond Europa [5] wird unter der Eisoberfläche ein riesiger Ozean aus Wasser vermutet. Dort würde man also vielleicht lieber unter Wasser siedeln. Es gab übrigens mal einen interessanten Spielfilm namens "Europa Report" [6] über eine Landung auf Europa, der mMn neben "Der Marsianer" zum Besten gehört, was es an "Hard SciFi" je im Kino gab.
Ähnliches wie für Europa gilt wohl auch für den Saturnmond Enceladus. [7] Aber ich weiß nicht, wie gesichert die Datenlage da schon ist.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Trapp_%28Geologie%29
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Supervulkan
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_%28P ... h%C3%A4ren
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Venus_%28 ... l%C3%A4che
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Europa_%28Mond%29
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Europa_Report
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Enceladus_%28Mond%29

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von heinz » 25.01.2018 18:28:38

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
Ein großer Asteroideneinschlag, wie möglicherweise beim Mars...
Da sprichst Du etwas interessantes an.
Krater kann das Programm wohl ueberhaupt nicht, leider.
Obwohl Krater sicher eines der haeufigsten geologischen Strukturen im Universum seien duerften.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
du wirst damit überdurchschnittlich viele ähnliche "Planeten" finden, die zwar lokal betrachtet
eine komplexe Topografie haben, global aber recht einheitlich aussehen.
Da hast Du sicher Recht aber so wie es aussieht kann man da etwas entgegenwirken indem man
die Farbpaletten anpasst.
Habe schon ein wenig mit dem oben genannten pgm. "rumgespielt" und recht brauchbare Ergebnisse erzielt.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
Nur als Anregung:
Nicht auf allen Planeten würde man vorzugsweise auf der Oberfläche siedeln.
In dem Spiel welches ich gerade "schreibe" kann man auf den Planeten ueberhaupt nicht Siedeln.
Man kann sie nur besuchen um darauf nach Rohstoffen zu suchen.
In der Mehrzahl werden es wohl eher Gesteins-, Eiswuesten und Gasriesen sein.
Bewohnbare Planeten werden wohl, wie "in echt", sehr selten sein.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
...müsste man dann erklären, warum nicht das ganze Meer durchgefroren ist
Vlt. waermestroemungen aus dem Inneren des Planeten?
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
...übrigens mal einen interessanten Spielfilm namens "Europa Report"
Den kenne ich auch, fand ihn aber nicht so richtig Toll.
Meiner Meinung nach gibt es "richtig gute" Weltraum-SiFi nur in Buchform.
z.B.
  • Antares erlischt. (Michael Allen McCollum)
  • Der Splitter im Auge Gottes. (Larry Niven und Jerry Pournelle)
  • Der Ring von Charon. (Roger MacBride Allen)
  • Rendezvous mit 31/439. (Arthur C. Clarke)
  • Am Ender der Ewigkeit. (Jeffrey A. Carver)
  • Oder eher lustig: Raumschiff Titanic. (Douglas Adams)
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
Ähnliches wie für Europa gilt wohl auch für den Saturnmond Enceladus. Aber ich weiß nicht, wie gesichert die Datenlage da schon ist.
Jupp, die Menschheit sollte sich mehr um solche "Dinge" kuemmern anstatt sich die Koepfe einzuschlagen.
Aber das ist ein anderes Thema...

Und Danke fuer die vielen Links.
In Astronomischen "Dingen" kenne ich mich viel besser aus als in Geologischen.
(Astronomie ist schon seit sehr langer Zeit ein Hobby von mir...)

Viele Gruesse,
heinz

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von hikaru » 26.01.2018 11:12:28

heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 18:28:38
Krater kann das Programm wohl ueberhaupt nicht, leider.
Obwohl Krater sicher eines der haeufigsten geologischen Strukturen im Universum seien duerften.
Krater wirst du wohl mit einem fraktalen Argorithmus nicht erzeugen können, denn der produziert ja regelmäßige Muster. Krater sind aber sehr individuell und v.a. geschlossene Formen.
Man könnte natürlich über einen anderen Algorithmus Krater erzeugen, der z.B. mehr oder weniger zufälllig konzentrische Ellipsen ineinander schachtelt.
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 18:28:38
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
du wirst damit überdurchschnittlich viele ähnliche "Planeten" finden, die zwar lokal betrachtet
eine komplexe Topografie haben, global aber recht einheitlich aussehen.
Da hast Du sicher Recht aber so wie es aussieht kann man da etwas entgegenwirken indem man
die Farbpaletten anpasst.
Habe schon ein wenig mit dem oben genannten pgm. "rumgespielt" und recht brauchbare Ergebnisse erzielt.
Ich glaube, wir meinen hier verschiedene Dinge.
Wenn du Farbpaletten änderst, dann entspricht das ja einer Veränderung von Höhenniveaus. Vielleicht wird so ein Gebirge höher oder niedriger, oder du kannst sogar Terrains invertieren, aber die grundlegende Struktur bleibt die Gleiche.
Was ich meine ist, dass du mit einem fraktalen Algorithmus vermutlich immer Planeten mit einer oder höchstens zwei globalen Kontinenten erhalten wirst, die stark durch Meere zerfasert sind. Einen Planeten wie die Erde mit wenigen großen, kompakten und lokal klar begrenzten Kontinenten wirst du so nicht kriegen.
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 18:28:38
In dem Spiel welches ich gerade "schreibe" kann man auf den Planeten ueberhaupt nicht Siedeln.
Man kann sie nur besuchen um darauf nach Rohstoffen zu suchen.
In der Mehrzahl werden es wohl eher Gesteins-, Eiswuesten und Gasriesen sein.
Genau dafür könnte man eine ersponnene Geologie z.B. verwursten, denn die Geologie hat Einfluss auf die Rohstoffverteilung.
Das Einfachste dürften Gasriesen sein: Die bestehen in erster Linie aus Wasserstoff, was ein guter Treibstoff ist. Ähnliches gilt für Eiswüsten als Wasserquellen.

Gesteinsplaneten sind da komplexer. Die meisten Rohstoffe die man haben will sind tendenziell eher schwere Metalle. Im Zuge der Planetenentstehung sinkt das meiste davon die in den Kern ab, so dass sie an der Oberfläche nur als Spurenelemente vorhanden sind.
Als Betreiber eines interplanetaren Minenunternehmens würde ich vorzugsweise auf Asteroiden nach Metallen suchen, insbesondere auf solchen, die nicht hydrostatisch stabil (kugelförmig) sind, denn das ist ein sicheres Zeichen, dass dort keine Aufschmelzungsprozesse stattgefunden haben, die Metalle hätten in den Kern sinken lassen können. Diese Asteroiden sollten eher sternnah sein, weil auch in dem Maßstab Metalle eher im Zentrum zu finden sind. Ich würde also eher im Hauptgürtel als im Kuipergürtel schürfen.
Meine zweite Wahl wären sternnahe Gesteinsplaneten mit Plattentektonik, wie z.B. die Erde, weil Plattentektonik durch Strömungen im Mantel des Planeten verursacht wird, die auch schwere Elemente wieder nach oben befördern und plattentektonisch neu gebildete Kruste daher metallhaltiger sein sollte als die ursprüngliche Kruste die ein Planet nach dem Absinken der Metalle beim Auskühlen bildet.
Erst danach kämen für mich die Umgebungen von Vulkanen auf tektonisch inaktiven Planeten.
Der Jackpot wäre ein Planet mit offenliegendem Metallkern. Solche Planeten wären vermutlich sehr sternnah weil der Verlust der Nichtmetalle am ehesten durch hohe Temperatur und Strahlungsdruck zu erklären wäre. Keine Ahnung ob in der nötigen Sternnähe überhaupt noch eine stabile Umlaufbahn möglich wäre. Merkur zeigt zumindest in die Richtung solcher Planeten.
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 18:28:38
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 14:23:14
...müsste man dann erklären, warum nicht das ganze Meer durchgefroren ist
Vlt. waermestroemungen aus dem Inneren des Planeten?
Bei so starken Mantelstömungen würde ich aber auch Plattentektonik erwarten.
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.01.2018 18:28:38
Meiner Meinung nach gibt es "richtig gute" Weltraum-SiFi nur in Buchform.
Das ist vermutlich richtig. Filme sind eher was zum Berieseln und dazu passt das Genre Hard-SciFi eher nicht.
Ich finde das schade, denn ich komme an SciFi-Literatur stimmungsmäßig nicht ran. Wenn ich in der Stimmung bin ein Buch über mögliche zufünftige Entwicklungen zu lesen, dann schlägt das bei mir immer gleich so weit durch, das ich eigentlich keine fiktive Geschichte lesen möchte, sondern lieber ein populärwissenschaftliches Sachbuch zur Hand nehme (Steven Hawking, Brian Greene, etc.).

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von eggy » 26.01.2018 22:58:57

heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.01.2018 19:43:03
Schreibe gerade ein "Weltraum-Spiel" (oder versuche es :-) )
Brettspiel? Computerspiel? Falls letzteres: welche Sprache(n) ?

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von Yadgar » 27.01.2018 22:52:59

heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.01.2018 14:52:28
Bisher entdeckt habe ich nur "fracplanet", was zwar gute Oberflaechen liefert
sich aber leider nicht von der Konsole aus bedienen laesst...
Wenn du Spaß am Programmieren hast, würde ich dir den Raytracer POV-Ray empfehlen - gibt es in der aktuellen Version 3.7 auch für Debian!

Installieren geht mit

Code: Alles auswählen

apt-get install povray
wobei ich auch das Paket povray-examples mit dazuinstallieren würde, da es zahlreiche Beispielszenen enthält.

POV-Ray ist eine richtige Programmiersprache für 3D-Szenen und durchaus auch ganze 3D-Welten; mittels des isosurface-Objektes und dazu passender Funktionen wie etwa f_ridged_mf, auch in Kombination (Addition, Mittelwert) mit Funktionen wie bozo lassen sich ganze Planeten erzeugen! Hier mal ein Beispiel von mir, der Wüstenplanet "Ghurghusht":

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
If operating systems were countries, Linux would be pre-1978 Afghanistan: an all-time favourite among alternative globetrotters, but shunned by mainstream tourists because of its lack of fancy beaches, shortage of alcoholic beverages and its fondness of beards...

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von heinz » 28.01.2018 12:24:45

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 11:12:28
Krater wirst du wohl mit einem fraktalen Argorithmus nicht erzeugen können, denn der produziert ja regelmäßige Muster...
Jupp, das stimmt wohl. Aber der Zufall richtet es. (Wie so oft...)
Habe jetzt mal mehrere 100 Bilder erzeugt, zum Grossteil mit zufaellig erzeugten Farblisten und die Ergebnisse sehen sehr vielversprechend aus.
Es scheint wirklich alles dabei zu sein, ausser Krater (Naja, mit etwas Fantasie doch.). Sogar Kontinente....
(Das am Anfang verlinkte Bild ist uebrigens nicht von dem Programm das ich aktuell nutze.
Der Algorithmus von Planet generator scheint um einiges "besser" zu sein.)
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 11:12:28
Wenn du Farbpaletten änderst, dann entspricht das ja einer Veränderung von Höhenniveaus. Vielleicht wird so ein Gebirge höher oder niedriger, oder du kannst sogar Terrains invertieren, aber die grundlegende Struktur bleibt die Gleiche.
Das mag bei vielen Programmen dieser Art so sein aber bei diesem anscheinend nicht. Auf jeden Fall nicht immer.
Es kommen immer wieder mal sehr "glaubwuerdige" Bilder dabei raus. Und mit ein wenig Fantasie kann man sogar Krater ausmachen. :)
Probiers mal aus...
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 11:12:28
Genau dafür könnte man eine ersponnene Geologie z.B. verwursten, denn die Geologie hat Einfluss auf die Rohstoffverteilung.
Das Einfachste dürften Gasriesen sein: Die bestehen in erster Linie aus Wasserstoff, was ein guter Treibstoff ist. Ähnliches gilt für Eiswüsten als Wasserquellen.
Duerfte schwierig werden fuer so viele Planeten eine zur Grafik passende Geologie in Code zu giessen...
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 11:12:28
Der Jackpot wäre ein Planet mit offenliegendem Metallkern.
Das waere mal was, ein Programm das solche Planeten erstellt...
Oder sowas mal in echt zu sehen...
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 11:12:28
Bei so starken Mantelstömungen würde ich aber auch Plattentektonik erwarten.
Hmm, wuerde es nicht reichen wenn das Wasser tief genug kommt?
Ich Denke mal, alles was wir uns fuer "seltsame" Planetenoberflaechen vorstellen koennen wird nur ein kleiner Teil
dessen sein was es wirklich gibt...
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 11:12:28
Wenn ich in der Stimmung bin ein Buch über mögliche zufünftige Entwicklungen zu lesen, dann schlägt das bei mir immer gleich so weit durch, das ich eigentlich keine fiktive Geschichte lesen möchte, sondern lieber ein populärwissenschaftliches Sachbuch zur Hand nehme (Steven Hawking, Brian Greene, etc.).
In solchen Buechern liest man halt "nur" von Dingen die wir z.Z. wissen.
Aber ab und zu mal die Fantasie "fliegen zu lassen" ist auch ganz schoen...

Viele Gruesse,
heinz

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von heinz » 28.01.2018 12:27:37

eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 22:58:57
Brettspiel? Computerspiel? Falls letzteres: welche Sprache(n) ?
Hallo eggy,

Computerspiel
Mischmasch aus C, C++ mit SDL

gruß heinz

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von heinz » 28.01.2018 12:38:29

Yadgar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.01.2018 22:52:59
Wenn du Spaß am Programmieren hast, würde ich dir den Raytracer POV-Ray empfehlen...
Hallo Yadgar,

Danke fuer den Tipp.
POV wurde ja von schwedenmann schon in die Runde "geworfen".
Ich benutze POV oft aber fuer diesen Zweck ist es wohl etwas ueberdosiert... (Und zuviel Handarbeit...)
Ich wollte einfach nur ein ein kleines Tool welches mir, mit wenigen vorgaben (Zufalls-Seed und ein paar Farbwerte), "gute Bilder" liefert.

gruß heinz

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Re: Programm um Planeten-Oberflaechen zu erstellen (Gefunden/Gelöst)

Beitrag von hikaru » 29.01.2018 10:58:50

heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.01.2018 12:24:45
Probiers mal aus...
Werde ich wohl nicht drumrum kommen. ;)
heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.01.2018 12:24:45
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.01.2018 11:12:28
Bei so starken Mantelstömungen würde ich aber auch Plattentektonik erwarten.
Hmm, wuerde es nicht reichen wenn das Wasser tief genug kommt?
An dem Punkt ging es nicht um Wasser, sondern um andere Stoffe. Ich hatte flüssiges Methan als Beispiel genommen, aber eigentlich geht jede Flüssigkeit die keine Dichteanomalie hat. Bei solchen Stoffen sinkt "Eis" immer auf den Grund.
Je nachdem wie warm es auf dem Grund ist, würde das abgelagerte "Eis" entweder eine Barriere bilden, welche das Absinken/Versickern flüssiger Bestandteile des Meerstoffes in noch tiefere und damit wärmere Regionen verhindern würde, oder das "Eis" würde selbst wieder schmelzen.
Im zweiten Fall würde sich vielleicht eine Art halbflüssiger Zustand einstellen, ähnlich wie bei Frazil-Eis [1], nur dass dieses nicht auf die Oberfläche beschränkt wäre sondern die ganze Tiefe des Meeres durchziehen würde. Es würden ständig von oben abgekühlte schwere und feste Bestandteile absinken und unten wieder erwärmte leichte und flüssige Bestandtele aufsteigen, ähnlich wie in einer Lavalampe.

Die Dichteanomalie des Wassers ist wirklich ein Glücksfall für die Biologie, denn nur dadurch ist es möglich, das sich bei großer Kälte an der OBERFLÄCHE eines Gewässers eine isolierende Barriere bildet, die weitere Auskühlung und damit ein Durchfrieren erschwert.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Frazil-Eis

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