[gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Du suchst ein Programm für einen bestimmten Zweck?
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Offerus
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[gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von Offerus » 30.11.2018 10:26:24

Hallo zusammen,

ich habe viele Termnal-Befehle, die irgendwann mal für mich relevant waren, die ich aber nicht so oft benutze, dass ich sie im Kopf hätte. Meine bisherige Strategie sieht so aus, dass ich solche Befehle in einer großen Textdatei speichere und dann darin suche, wenn ich mal einen solchen Befehl brauche. Beispiel:
#Luks Partition öffnen:
sudo cryptsetup luksOpen /dev/sdXY mnt
sudo mount /dev/mapper/mnt /mnt
#schließen:
sudo cryptsetup luksClose MapperDatei
#Quelle:
#https://wiki.ubuntuusers.de/LUKS/Partit ... 3%BCsseln/
Wenn ich weiß, dass ich bestimmte Befehle schon mal benutzt habe, möchte ich nicht jedes Mal nach den Befehlen googeln wenn ich sie vergessen habe und ich möchte mir auch nicht für alles einen Aliasbefehl anlegen oder in der history suchen. Jetzt wird die Lösung mit der Textdatei aber langsam etwas unhandlich weil ich inzwischen länger blättern muss um Befehle zu finden.

Gibt es da eine strukturiertere Lösung (vielleicht Programme) mit der ich sowas speichern kann?

Beste Grüße,
Offerus
Zuletzt geändert von Meillo am 30.11.2018 10:44:25, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Missverstaendlichkeit des Titels aufgeloest (es geht *nicht* um eine Programmier-Library)

guennid

Re: Eigene Linux Bibliothek

Beitrag von guennid » 30.11.2018 10:29:33

Die Suchfunktion deines Editors reicht nicht?

Grüße, Günther

schwedenmann
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Re: Eigene Linux Bibliothek

Beitrag von schwedenmann » 30.11.2018 10:30:00

Hallo

Du konntest dafür auch solche Programme wie

treeline
cherrytree
zim

nutzen.

mfg
schwedenmann

Offerus
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Re: Eigene Linux Bibliothek

Beitrag von Offerus » 30.11.2018 10:32:36

@guennid Naja, da sind ja erstmal "nur" die letzten 1000 Befehle drin glaub ich und wenn ich doch mal meinen Computer neu aufsetze sind die Befehle auch weg. Außerdem kann ich da nicht angeben wo ich den Befehl her hatte und wie die Abfolge der Befehle war etc.

Offerus
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Re: Eigene Linux Bibliothek

Beitrag von Offerus » 30.11.2018 10:37:24

öhm, das ging ja schnell :D ich denke treeline oder zim ist das wonach ich gesucht habe, vielen Dank!

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MSfree
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Re: Eigene Linux Bibliothek

Beitrag von MSfree » 30.11.2018 10:39:13

Offerus hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.11.2018 10:26:24
Gibt es da eine strukturiertere Lösung (vielleicht Programme) mit der ich sowas speichern kann?
Für die Struktur muß man als Anwender schon selbst sorgen.

Für die vielen kleine und großen "Merkzettel", die sich im Laufe der Zeit ansammeln, habe ich z.B. Mediawiki auf meinem Heimserver laufen.

guennid

Re: [gelöst] Eigene Linux Bibliothek

Beitrag von guennid » 30.11.2018 10:41:33

wenn ich doch mal meinen Computer neu aufsetze sind die Befehle auch weg.
Für mich nicht nachvollziehbar.

Ich bin halt Anhänger von "keep it small and simple". Da stößt bisweilen an seine Grenzen, dann muss was Komplexeres her. Aber im Eingangspost klang's halt nach : Befehl wiederfinden. Und dazu würde mir eine Editorsuche reichen. Bei dir geht's aber offenbar in die Richting, die schwedenmann vorschlägt.

Grüße, Günther

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ThorstenS
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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von ThorstenS » 30.11.2018 13:02:55

Du kannst der bash sehrwohl sagen, dass sie die Historie nie nicht vergessen soll - egal wie groß die ~/.bash_history wird (letzten zwei Einträge):

Code: Alles auswählen

$ env | grep HIST
HISTIGNORE=&:ls:[bf]g:exit
HISTCONTROL=ignoredups:erasedups:ignorespace
HISTTIMEFORMAT=%F %T 
HISTSIZE=-1
HISTFILESIZE=-1
Darüberhinaus benutze ich noch sudo chattr +a .bash_history. Das bewirkt, dass die Datei lediglich wachsen darf (append). +i wäre ebenso eine Option - siehe man chattr und man lsattr

Mittlerweile habe ich mir angewöhnt besonders coole Einzeiler in meinem int. Debiandokuwiki zu hinterlegen. Dann haben wenigstens noch die Kollegen darauf Zugriff.

Radfahrer

Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von Radfahrer » 30.11.2018 18:22:04

guennid meinzt nicht die Bash-History, sondern die Suchfunktion des Editors, mit dem Offerus sich seine Textdatei ansieht. Das erspart das Blättern.

debianuser4782
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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von debianuser4782 » 30.11.2018 21:19:07

Mit "treeline" habt ihr mich da auf eine tolle Idee gebracht:

Wie wäre es mit der Idee das eigene Befehls-Profil im Passwort-Manager "keepassx" unterzubringen?
Man könnte die Befehle dann wie Passwörter in das Terminal eingeben. Ich habe da bereits alle meine Passwörter sowie Websites gespeichert. Es gibt bei keepassx viele Möglichkeiten Informationen abzuspeichern. Eine Baumstruktur wird dort - zumindest Ordnerseits - unterstützt, sowie eine Notiz- und Suchfunktion. Portabel wäre diese Lösung auch.

Ich werde das mal ausprobieren. Bei Erfolg hätte ich dann gleich "drei Fliegen mit einer Klappe": Passwörter + Bookmarks + Terminal-Befehle in nur einer kleinen kdbx-Datei.

Ein Gewohnheitsausbildung würde sich hier jedenfalls komplexitätsreduzierend auszahlen.

uname
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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von uname » 30.11.2018 22:16:38

Ich habe einen Ordner mit Textdateien. In der Datei awk.txt sind z.B. meine awk-Befehlw, die ich über die Jahre gesammelt habe.

willy4711

Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von willy4711 » 01.12.2018 00:03:05

debianuser4782 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.11.2018 21:19:07
Wie wäre es mit der Idee das eigene Befehls-Profil im Passwort-Manager "keepassx" unterzubringen?
Das halte ich für ziemlich schräg. So geheim sind deine Befehle nun wieder auch nicht. Stehen in jeder Manpage :facepalm:
Ich hab mal Debianzim probiert. Aber irgendwie bin ich zu doof oder das Tool ist für meine Wünsche ungeeignet.
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.11.2018 22:16:38
Ich habe einen Ordner mit Textdateien. In der Datei awk.txt sind z.B. meine awk-Befehlw, die ich über die Jahre gesammelt habe.
Ähnlich ist es bei mir aber eben zu allen Gebieten die Linux und betreffen.
Ideal wäre ein Tool. dass ein Verzeichnis, das ich ja bereits habe (rund 1200 Dateien) indexieren könnte.
Diesem Verzeichnis mit allen möglichen Befehlen und Problemlösungen, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe, müsste indexiert werden können, damit ich es dann anschließend nach Schlagwörtern und Themengebieten sortieren kann.
Das bieten diese Tools aber alle nicht.
So bin ich am schnellsten, wenn ich Debianrecoll benutze. Ideal wäre es, wenn ich mit Recoll verschiedene Indexe erstellen könnte.
Habe zwar was gefunden, mich aber noch nicht richtig damit beschäftigt.(https://www.lesbonscomptes.com/recoll/u ... LTIDB.html)

uname
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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von uname » 01.12.2018 08:23:00

Braucht man heutzutage noch einen Index? Man kann doch eine Volltextsuche verwenden.

willy4711

Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von willy4711 » 01.12.2018 10:41:42

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.12.2018 08:23:00
Braucht man heutzutage noch einen Index? Man kann doch eine Volltextsuche verwenden
Ich finde ja. Recoll indiziert mein ganzes /home/ incl PDF / Mails und allem anderen. Das bekommst du mit einer Volltextsuche nicht hin.
Außerdem geht es um Dimensionen schneller. Außerdem ist es komfortabler, die Ergebnisse zu durchforsten.Recoll hat einen eigenen Viewer, mit dem man in die Ergebnisse mal kurz rein schauen kann, falls die normale Textangabe nicht reicht.
Nichtsdestotrotz benutze ich auch in Thunar Debiancatfish, wenn es mal bloß um einen Dateinamen geht, oder mit Volltext, wenn ich weiß , wo das gesuchte ungefähr ist.

Radfahrer

Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von Radfahrer » 01.12.2018 10:51:14

Ich nutze für meinen gesammelten Kram TiddlyWiki.

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novalix
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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von novalix » 01.12.2018 12:21:32

Viele Wege führen nach Rom, oder nach Orten, die so ähnlich oder ganz anders heißen.

Ein großes Problem, was entstehen kann, wenn man sich auf einen Einzeiler stürzt, den man vor langer Zeit mal wie und wo auch immer hinterlegt hat:
Was macht dieses kryptische Geschwurbel eigentlich?
Habe ich das geschrieben?
War ich dabei nüchtern?

Irgendwie fehlt einem dabei dann doch oftmals der Kontext. Und wenn ich so einen Awk-Einzeiler erst mal dekonstruieren muss, um zu begreifen, was er eigentlich tut, kann ich ihn wahrscheinlich fast genau so gut von Grund auf neu komponieren.

Der Nachteil bei vielen Wikis ist, dass die Inhalte nur über eine funktionierende Implementation desselben aus der jeweiligen Datenbank gelesen werden können.
Das ist der Vorteil von Wiki-Compilern wie Debianikiwiki. Da habe ich die Quellen als durchaus lesbare Markdown-Dateien und die Erzeugnisse als Baum von verlinkten HTML-Dateien vorliegen, selbst dann, wenn das Programm "ikiwiki" schon gar nicht mehr auf meinem Rechner verweilt. It is text, sugar.

Ein Bewohner von Emacs hat in einem Blogbeitrag (und Screencast) seinen Workflow beschrieben, den er Literate DevOps(englisch) nennt.
Allemal interessant.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

kuleszdl
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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von kuleszdl » 20.12.2018 12:27:23

Ich empfehle ebenfalls tiddlywiki, allerdings nur mit Markdown-Plugin. Es hat nur den Nachteil, dass es mit Bildern nicht sonderlich gut umgehen kann (Performance wird bei vielen Bildern spürbar schlecht).

Falls die Sammlung größer wird sind Dokumentationswerkzeuge wie mkdocs (markdown) oder sphinx (rst) eine gute Wahl. Alternativ kann man auch einen statischen Seitengenerator wie hugo, jekyll o.a. nehmen, ich bevorzuge aber die vorgenannten Dokumentationswerkzeuge.

Korodny
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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von Korodny » 20.12.2018 15:35:10

novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.12.2018 12:21:32
Der Nachteil bei vielen Wikis ist, dass die Inhalte nur über eine funktionierende Implementation desselben aus der jeweiligen Datenbank gelesen werden können.
Richtig, weswegen ich Zim nur empfehlen kann, das speichert die Inhalte von Haus aus als (Markdown-) Textdateien.

Ich würde ein Desktop-Wiki nicht mehr missen wollen. Baumstruktur samt Verwaltung per Drag'n Drop, Suchfunktion, die Möglichkeit kurze Erläuterungen oder gar Screenshots zu den Notizen/Shell-Befehlen hinzuzufügen, einfache ToDo-Listen anlegen usw. - und das alles in einer sinnvoll strukturierten Anwendung...

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Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von pferdefreund » 21.12.2018 08:30:15

Hinter jeden Befehl in der Textdatei einen Suchbegriff eintragen so ala ::loeschen von... usw.
Dann ein Mini-Script mit grep -i suchbegriff /deine/textdatei und selbst bei 10.000 Einträgen ist das immer noch viel schneller wie irgendein grafisches Tool starten. Wie schon geschrieben wurde -- keep it simple. und der Clou dabei ist,
mit Markieren im Terminalfenster mit der Maus und mittlerer Maustaste in der Eingabezeile steht der Befehl dann auch gleich da, wo er hingehört und kann nach Anpassung abgesetzt werden.

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Re: Eigene Linux Bibliothek

Beitrag von jph » 22.12.2018 20:29:09

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.11.2018 10:39:13
Für die vielen kleine und großen "Merkzettel", die sich im Laufe der Zeit ansammeln, habe ich z.B. Mediawiki auf meinem Heimserver laufen.
Das Problem ist ja schon als gelöst markiert, möchte dennoch meinen Senf dazugeben und diese Aussage unterstützen. Ein Wiki hat den Vorteil, dass ich dort nicht nur Computerthemen dokumentieren kann, sondern auch andere Dinge. Welche Farbe wird wo im Haus verwendet, wie ist welche Verkabelung gelegt, wie genau funktioniert die Einstellung dieses verflixten Rolladenmotors, an den ich hoffentlich nie wieder dran muss… (Meine Frau könnte dort theoretisch ihre Kochrezepte ablegen. Sie nutzt dann aber doch lieber die Chefkoch-App auf dem iPad.)

Ich habe Debiandokuwiki auf dem Heimserver laufen. Fehlt in stretch, lässt sich aber problemlos manuell anhand des Paketes aus buster installieren. Dokuwiki arbeitet mit Dateien und braucht kein RDBMS.

DeletedUserReAsG

Re: [gelöst] Eigene Linux (Wissens-)Bibliothek

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.12.2018 22:13:00

Ich selbst bin da eher ein Fan von KISS, und finde daher Debianzim auch ziemlich passend. Selbst recht komfortabel, kann man aber auch ohne die Software recht einfach auf die gespeicherten Daten zugreifen.

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