Mobile Festplatte [Anders gelöst]

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MSfree
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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von MSfree » 07.01.2019 12:20:41

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 12:05:21
Wenn es denn unbedingt UDF sein soll, würde ich das dann sicherheitshalber mit Windows (7 oder 10) formatieren.
Warum? Windows sollte eigentlich seit Vista UDF-2.6 unterstützen, eine neuere Version gibt es es wohl (zumindest laut deinem Wiki-Link) auch nicht. Auf WinXP braucht man heutzutage auch keine Rücksicht mehr zu nehmen. Insofern sollte es ziemlich egal sein, ob man das Dateisystem unter Windows oder Linux anlegt.
Welche Vor / Nachteile hat denn UDF überhaupt ?
Vorteile:
unproblematische Austauschbarkeit zwischen verschiedenen Betriebssystemen, ähnlich wie FAT.
Keine 4GB-pro-Datei-Grenze
keine Patentproblematik

Nachteile:
keine Rechteverwaltung, UDF ist hier nicht besser als FAT
uralte Betriebssysteme kommen damit nicht unbedingt zurecht.

DeletedUserReAsG

Re: Mobile Festplatte

Beitrag von DeletedUserReAsG » 07.01.2019 12:27:39

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 12:05:21
Welche Vor / Nachteile hat denn UDF überhaupt?
Wie der Name schon sagt, hat es den Anspruch, universell zu sein. Außerdem sind optische RW-Medien einigermaßen empfindlich, was das mehrfache Überschreiben einzelner Sektoren angeht. UDF sollte™ das berücksichtigen, und wäre in dem Fall auch Flash-freundlich.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 12:05:21
Welche Version umgekehrt Linux via mkudffs aus den udftools benutzt - Keine Ahnung.
man mkudffs hat geschrieben:

Code: Alles auswählen

       -r,--udfrev= udf-revision
              Specify the UDF revision to use, either in hexadecimal (e.g. 0x0201) or decimal (e.g. 2.01) format. Valid revisions  arei  1.02,  1.50,
              2.00, 2.01, 2.50 and 2.60.  If omitted, mkudffs udf-revision is 2.01, except for Blu-ray Discs which is 2.50. UDF revisions higher then
              2.01 are experimental. Option must be specified after --media-type. (Values in decimal format and revisions higher then 2.01  are  sup‐
              ported since mkudffs 2.0)

DeletedUserReAsG

Re: Mobile Festplatte

Beitrag von DeletedUserReAsG » 07.01.2019 12:36:46

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 12:20:41
keine Rechteverwaltung, UDF ist hier nicht besser als FAT

Code: Alles auswählen

niemand@arch_T400 ~ % mkudffs testimage.img                                                                                                              
filename=testimage.img                                                                                                                                   
label=LinuxUDF                                                                                                                                           
uuid=5c3338cd1002e173                                                                                                                                    
blocksize=512                                                                                                                                            
blocks=409600                                                                                                                                            
udfrev=2.01                                                                                                                                              
start=0, blocks=64, type=ERASE                                                                                                                           
start=64, blocks=13, type=VRS                                                                                                                            
start=77, blocks=19, type=ERASE                                                                                                                          
start=96, blocks=16, type=MVDS                                                                                                                           
start=112, blocks=16, type=ERASE                                                                                                                         
start=128, blocks=16, type=LVID                                                                                                                          
start=144, blocks=112, type=ERASE
start=256, blocks=1, type=ANCHOR
start=257, blocks=409086, type=PSPACE
start=409343, blocks=1, type=ANCHOR
start=409344, blocks=96, type=ERASE
start=409440, blocks=16, type=RVDS
start=409456, blocks=143, type=ERASE
start=409599, blocks=1, type=ANCHOR
niemand@arch_T400 ~ % su -c 'mount testimage.img /mnt'
Passwort:
niemand@arch_T400 ~ % cd /mnt
niemand@arch_T400 /mnt % touch test
touch: 'test' kann nicht berührt werden: Keine Berechtigung
niemand@arch_T400 /mnt % su -c 'chown niemand: .'                                                                                                   :(
Passwort:
niemand@arch_T400 /mnt % touch test
niemand@arch_T400 /mnt % ls -l
insgesamt 0
-rw-r--r-- 1 niemand niemand 0  7. Jan 12:33 test
niemand@arch_T400 /mnt % su
Passwort:
root@arch_T400:/mnt# chown root: test
root@arch_T400:/mnt# ls -l
insgesamt 0
-rw-r--r-- 1 root root 0  7. Jan 12:33 test
root@arch_T400:/mnt# chmod 777 test
root@arch_T400:/mnt# ls -l
insgesamt 0
-rwxrwxrwx 1 root root 0  7. Jan 12:33 test
root@arch_T400:/mnt# chmod 000 test
root@arch_T400:/mnt# ls -l
insgesamt 0
---------- 1 root root 0  7. Jan 12:33 test

root@arch_T400:/# mount | grep /mnt
/home/niemand/testimage.img on /mnt type udf (rw,relatime,utf8)
… scheint also so nicht zu stimmen.

willy4711

Re: Mobile Festplatte

Beitrag von willy4711 » 07.01.2019 12:39:57

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 12:20:41
Warum? Windows sollte eigentlich seit Vista UDF-2.6 unterstützen,
Über UDF-Vers. 2.01 ist aber unter Linux dann kein read + write mehr möglich, wenn ich den Wiki - Artikel richtig verstehe.

DeletedUserReAsG

Re: Mobile Festplatte

Beitrag von DeletedUserReAsG » 07.01.2019 12:49:00

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 12:39:57
Über UDF-Vers. 2.01 ist aber unter Linux dann kein read + write mehr möglich, wenn ich den Wiki - Artikel richtig verstehe.
Doch, geht recht gut. Getestet mit 2.50 (-m bdr, weil’s für -m hd (default) nur bis 2.01 unterstützt). 2.50 ist auch Default für BDR(E). Beachte die Versionsangabe des Kernels im Wikipedia-Artikel: 2.6 – die Infos sind also schon „etwas“ älter.

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Lord_Carlos
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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von Lord_Carlos » 07.01.2019 13:03:43

Ich hatte mal mein USB stick mit ExFat formatiert, dachte das waere bei Linux immer dabei. War dann irgendwo auf dem Land in einem Schuppen und mein Kumpel konnte den USB stick nicht mounten. Zum glueck hatte ich noch mobiles Netz und konnte das Paket via Tethering dann doch noch runterladen.

Wenn man Kontrolle ueber Quell und Ziel Rechner hat ist das ja kein ding. Muss man sich nur vorher im klaren sein.
Ob Patente OP wichtig sind muss OP auch selber wissen.

Gibt es noch grosse Probleme mit NTFS und aktuellem linux?

Code: Alles auswählen

╔═╗┬ ┬┌─┐┌┬┐┌─┐┌┬┐╔╦╗
╚═╗└┬┘└─┐ │ ├┤ │││ ║║
╚═╝ ┴ └─┘ ┴ └─┘┴ ┴═╩╝ rockt das Forum!

DeletedUserReAsG

Re: Mobile Festplatte

Beitrag von DeletedUserReAsG » 07.01.2019 13:05:33

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 13:03:43
Gibt es noch grosse Probleme mit NTFS und aktuellem linux?
Zumindest ich hatte seit Jahren keine Probleme damit. Ich nutze es allerdings auch lediglich, um Daten zwischen dem Spielewindows und dem Arbeitslinux umherzuschieben, und ab und zu, um was auf der Windowspartition zu fixen.

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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von hikaru » 07.01.2019 13:12:29

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 13:03:43
Ich hatte mal mein USB stick mit ExFat formatiert, dachte das waere bei Linux immer dabei. War dann irgendwo auf dem Land in einem Schuppen und mein Kumpel konnte den USB stick nicht mounten. Zum glueck hatte ich noch mobiles Netz und konnte das Paket via Tethering dann doch noch runterladen.
Ich wollte vor ein paar Jahren auf einer Schiffsreise abends mit einem Mitreisenden mit dem ich mich angefreundet hatte Fotos vom Tage tauschen und er gab mir seinen USB-Stick, mit exfat. An Dateisystemtreibern hatte ich vor der Reise alles installiert was das Debianrepo (Squeeze) hergab, exfat war aber nicht dabei.
Ich gab ihm dann meinen NTFS-Stick.
Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 13:03:43
Gibt es noch grosse Probleme mit NTFS und aktuellem linux?
Soweit ich sagen kann nicht. Mein Vater betreibt seit dem Jessie-Release seinen Rechner mit Debian. Davor war es WinXP und die Datenpartitionen sind nach wie vor in NTFS formatiert. Bisher hatte er diesbezüglich keine Probleme.

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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von wanne » 07.01.2019 18:36:13

Zu UDF:
Ich finde in Windows 7 und 10 keine Option, einen Datenträger (USB-Stick / Festplatte) mit mit UDF zu formatieren.

Code: Alles auswählen

format C: /fs:UDF /q
C natürlich durch den passenden Laufwerksbuchstaben ersetzen.
Ich bevorzuge das sogar explizit, da es deutlich problemloser zu funktioneiren scheint.

Probelm mit UDF und externen Festplatten ist aber ein Anderes:
Windows verlangt, dass exterme Festplatten (im Gegensatz zu USB-Sticks) Partitioniert sind. OS X Verlangt aber das UDF direkt auf dem Medium (und nicht auf einer Partition auf dem Medium) liegt.
Workaround ist die ganze Platte UDF zu formatieren und dann eine Partition anzulegen die von Block 0 (Nicht Block 1 wie die meisten tools das machen um Platz für den MBR zu lassen.) bis zum Ende geht. Gibt wohl ein tool, das das macht: https://github.com/JElchison/format-udf

Linux kommt mit allen Varianten problemlos zurecht.
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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von wanne » 08.01.2019 11:00:40

Nochmal eine Liste von Dateisystemen nach Nachteilen. Die meiner Meinung nach Besonders kritischen zuerst.

exfat/FAT32/UDF:
Würde ich wegen fehlendem journaling niemals auf einen USB-Gerät packen. Auf einem Rechner mit RAID-Contoroller (mit Batterie) oder USV ist das was anderes. Aber das mal ein USB-Stick ohne unmounten/auswerfen abgezogen wird passiert ständig.
Das führt bei den genannten praktisch in jedem Fall zu Datenverlust. Ich weiß: Die meisten Leuten stört das wenig, weil alle immer ganz viele gaaanz wichtige Daten schreiben aber die nie wieder lesen.
Ich will meine Daten irgend wann wieder haben. (Und zwar so wie ich sie abgespeichert habe.) Das füht mit FAT mehr oder minder immer irgend wann zu Problemen. 99% der Sticks, die "kaputt" sind haben lediglich ein kaputtes fat32 drauf. Neu formatieren und die sind wie neu.

FAT32:
Kann Probleme machen, wenn die Medien über die Grenzen von Kontinenten hinweg transportiert werden. (Dateinamen ändern sich.)
Daneben hat man die Bekannten Limits und Performanceprobleme.

exfat:
Es gibt zwar ein kostenloses OpenSource Programm, das exfat unter Linux öffnen kann.
Rechtliches Detail: Die (Weiter-)Verbreitung des Programms ist legal. Nicht die Nutzung. Wer den Linux-exfat Treiber nutzen will, muss gebühren an Microsoft zahlen.
Ob man das dann macht oder nicht ist jedem selbst überlassen. (Und vor allem ob Microsoft überhaupt mit euch verhandelt eine passende Lizenz raus zu geben.)
Am Ende kann jeder selbst einschätzen, wie wahrscheinlich es ist erwischt und angeklagt zu werden. Prinzipiell stehen da aber bis zu 3 Jahre+Zivielrechtliche Ansprüche drauf.

NTFS:
Wird von Microsoft ständig weiterentwickelt. Man lebt mehr oder minder die ganze Zeit in der Gefahr, dass irgend ein neueres Windows raus kommt, dass die Daten auf irgend eine weise Schreibt, die man nicht lesen kann.
Daneben haben alle nicht Windows-Implementierungen bekannte Bugs, die zu Datenverlust führen. Treten aber wohl so selten auf, dass es echt kein Problem ist. (Zumindest ist bei mir noch nie was schiefgeganen)

UDF:
Kleine Verbreitung, diverse kleinere "Bugs". S.o.

Ich nutze deswegen ganz gerne ext3. Läuft vielleicht auf den kommerziellen nicht out of the Box aber es gibt für praktisch alle Betriebssysteme zuverlässige Treiber. Lediglich BSD hat lediglich ext2-Support. (ext3 ist im Gegensatz zu ext4 abwärtskompatibel und lässt sich auch als ext2 mounten.)
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von AlexDausF » 09.01.2019 10:18:19

Hallo Forum!

Vielen Dank für die vielen Vorschläge! Da es nicht ein Datengrab, sondern um einen Transport von Daten außerhalb des Netzwerks geht bleiben einfachere Lösungen wie NAS oder HD an der Fritzbox leider außen vor. Nach allem was Ihr geschrieben habt denke ich für den Windows Nutzer an der anderen Seite dürfte exfat am einfachsten sein. Auf UDF bin ich gekommen, da ich das auf einem Stick habe, den ich so fertig gekauft und in Verwendung habe. Mit NTFS würde ich anfangen, wenn das Windows exfat nicht lesen kann.
Dann würde ich nun ein mkfs -t exfat /dev/sd?? probieren....

Vielen Dank und alles Gute für 2019!
Alex

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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von AlexDausF » 09.01.2019 11:12:55

Hallo!
Formatieren hat problemlos geklappt. Ich muss nur noch einen Windows Rechner in die Finger kriegen, um zu sehen was da passiert.... :twisted:
Besten Dank!
Alex

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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von AlexDausF » 15.01.2019 19:25:13

Hallo!
Tja leider wurde die Platte dann von Windows 10 nicht erkannt und der Platz als "Nicht verfügbar" angezeigt. Ich habe dann das Teil mit Windows als exFAT formatiert und dann wird es auch in Linux problemlos gemountet. Wie man also eine externe Platte mit Linux so formatiert, das Windows das liest bleibt mysteriös. Jedenfalls als exFAT. Vielleicht hätte es ja mit NTFS geklappt....

Viele Grüße
Alex

guennid

Re: Mobile Festplatte [Anders gelöst]

Beitrag von guennid » 15.01.2019 19:56:18

Wieso du entgegen dem Tenor der Ratschläge nun doch nicht UDF probiert hast, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es scheint mir für dein Vorhaben das am wenigsten fehlerträchtige zu sein.

Grüße, Günther

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Re: Mobile Festplatte

Beitrag von AlexDausF » 16.01.2019 10:25:04

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.01.2019 12:05:21
Die Kompatibilität (read + write) hängt von der verwendeten Version ab.
Windows benutzt wohl ( CMD / Diskpart) die Version 2.01 die dann unter Linux read + write wäre.
Welche Version umgekehrt Linux via mkudffs aus den Debianudftools benutzt - Keine Ahnung.
Die Kompatibilitäten habe ich von der Wiki
https://en.wikipedia.org/wiki/Universal_Disk_Format
Wenn es denn unbedingt UDF sein soll, würde ich das dann sicherheitshalber mit Windows (7 oder 10) formatieren.
Das hat mich ein wenig davon abgebracht. Ich werde die Platte wenn ich sie nicht mehr für diesen Trasport brauche sicher mit einem "ordentlichen" Linux Dateisystem formatieren.... :mrgreen:
Viele Grüße
Alex

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