[solved] ImageMagick: in Stretch künstlich/absichtlich limitiert?

[ingo2]

Ich hatte folgendes Problem mit ImageMagick unter Stretch:

Um Übersicht und einen Index in die Fotosammlung zu bekommen, nutze ich gerne das Werkzeug "montage", z.B. so:

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montage -label '%f' -geometry '160x160+4+3' *.jpg -tile 8x -frame 5 -mattecolor grey -shadow -title ' Meine Überschrift ' index.html

Wenn man den Befehl in Jessie auf ein Verzeichnis mit über 100 JPG's zu je ca. 6MB losläßt, geht das völlig problemlos und erzeugt eine schöne Index.html mit der man aus der Übersicht sogar navigieren kann.

Das gleich Spiel unter Stretch führt ganz schnell zum Abbruch mit einer Beschwerde über "nicht genug Resourcen". Ok, unter Jessie braucht der Prozeß über 7GB RAM - da werden wohl alle JPG's im RAM als Pixelbild zusammengesetzt. Der Abbruch unter Stretch erfolgt aber bei nur ca. 1GB RAM-Füllung.

Lange habe ich im Web gesucht, bis ich den Hinweis auf die Konfigurationsdatei

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/etc/ImageMagick-6/policy.xml

gefunden habe.
Habe die in Stretch dann einfach gegen die Jessie-Version ausgetauscht - und prompt läuft es auch unter Stretch völlig problemlos.
Da sind wohl diese Zeilen die absichtliche Resourcen-Begrenzung:

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<policy domain="resource" name="memory" value="256MiB"/>
  <policy domain="resource" name="map" value="512MiB"/>
  <policy domain="resource" name="width" value="16KP"/>
  <policy domain="resource" name="height" value="16KP"/>
  <policy domain="resource" name="area" value="128MB"/>
  <policy domain="resource" name="disk" value="1GiB"/>

Solche gravierenden Einschränkungen auf einem Desktop müssen doch einen Grund haben - und darauf sollte explizit hingewiesen werden. Die Werte oben mögen auf einem Billig-Smartphone angebracht sein, aber nicht für Desktop-Nutzer.
Oder steckt dahinter ein anderer tiefer Grund, den ich nicht kenne?

Gruß,
Ingo

[debianoli]

Da Debian häufig als Server läuft, macht so eine Limitierung schon Sinn. Schließlich kann man bei Webseiten zB Bilder häufig bearbeiten. und da sollten dann nicht das ganze System in die Knie gehen.

[ingo2]

Denk doch auch an normale User. Damit ist das Programm nicht mehr "universal" was sich Debian doch auf die Fahnen geschrieben hat. Ich habe jedenfalls lange gebraucht, bis ich zu den kryptischen Fehlermeldungen überhaupt von der Existenz einer solchen Konfigurationsdatei erfahren habe.

Jetzt wo ich's weiß ist das natürlich einfach zu lokalisieren - aber der normale User wird wohl fluchend aufgeben.
Es gibt inzwischen auch eine Bugmeldung dazu: https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugrepo ... bug=860763

Damit andere User zumindest die Ursache selbst beheben können, markiere ich den Thread als gelöst.