Backup-Programme unter Debian?

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desputin
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Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von desputin » 03.10.2018 10:17:46

Hallo Ihr,

ich habe die letzten Jahre immer areca für Backups verwendet, weil das inkrementielle Backups macht, also nur das sichert, was sich geändert hat und nicht immer alles.
Nun habe ich mal backintime ausprobiert, weil areca leider nicht weiterentwickelt wird, aber das backintime sichert immer die Ordner wieder 1:1 komplett.
Kann ich in Backintime auch inkrementielle Backups einstellen? Weil so viel Kohle für neue Festplatten hab ich nicht!

Oder könnt Ihr mir ein anderes Backup-Programm empfehlen? Lucky backup fand ich nicht so überzeugend, sondern super verwirrend.
Ich kann natürlich auch weiterhin areca nutzen, aber fürchte, daß es irgendwann gar nicht mehr laufen wird.

Viele Grüße
desputin
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schwedenmann
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von schwedenmann » 03.10.2018 10:28:24

Hallo
Lucky backup fand ich nicht so überzeugend, sondern super verwirrend.
Was hat dich den so verwirrt, das du es nicht nutzt ?

Ansonstenb schreib dir doch ein script für rsync, lucky-backup ist doch nur eine gui für rsync, oder nimm grsync, auch ne gui für luckybackup. Kannst auch dar nehmen, amcht inkremenntelle backupos, aber komprimiert.

mfg
schwedenmann

P.-S.
bei luckybackup hab eich jur 2 kritikpunkte
1. per ssh (ohne keys) geht nur der Aufruf per terminal
2. Wenn man wie ich mehrere Jobs (jeder einzeln) unter einem Profil gespeichert hat, kann man per terminal, oder cronjob nur 1 job realisieren, die anderen laufen nicht.

miwie
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von miwie » 03.10.2018 10:35:59


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MSfree
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von MSfree » 03.10.2018 12:51:31

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
03.10.2018 10:17:46
Nun habe ich mal backintime ausprobiert, ..., aber das backintime sichert immer die Ordner wieder 1:1 komplett.
Nein, backintime sichert (abgesehen von der Urkopie) nicht komplett. Backintime legt zunächst eine "Kopie" aus Hardlinks auf die vorherige Sicherung an und ersetzt dann nur die Dateien, die sich geändert haben. Der Vorteil ist, daß man immer eine vollständige Dateistruktur hat.

Normale inkrementale Backups können z.B. gelöschte Dateien nicht nachvollziehen. Stellt man aus der Urkopie und den inkrementellen Backups den aktuellsten Zustand wieder her, sind auch alle während der Zeit gelöschten Dateien wieder da. In der Regel will man das aber nicht.

Nur das, was backintime macht, stellt sicher, daß man immer den kompletten Bestand hat, ohne den vollen Platz für das Backup zu benötigen.
Kann ich in Backintime auch inkrementielle Backups einstellen? Weil so viel Kohle für neue Festplatten hab ich nicht!
Siehe oben. Einstellung nicht nötig, das Backup ist immer inkrementell, aber durch Hardlinks logisch vollständig. Natürlich brauchen die Hardlinks auch immer etwas Platz, Dateinamen und Verweise auf die Stellen, wo die Dateien physisch auf der Platte stehen, werden dir deine Backupplatte aber nicht übermässig verstopfen. Du kannst sogar alte Backups zwischendurch löschen, ohne Daten zu verlieren.

halo44
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von halo44 » 03.10.2018 17:45:53

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
03.10.2018 10:28:24
... Ansonsten schreib dir doch ein script für rsync, ...
Volle Zustimmung, genauso mache ich es schon seit ich Linux nutze für meine home- und für meine root-Partition (meine Nutzerdaten liegen auf anderen Partitionen und werden auch täglich gesichert).

Ich benötige keine inkrementellen Sicherungen. Ich sichere komplett auf externe Festplatte über USB-3.0. Zeitaufwand nicht der Rede wert. Wenn ich drei Versionen habe, lösche ich ältere.

Gruss H.

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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von MegaV0lt » 03.10.2018 18:26:05

Ich mach das auch atomatisch mit einem rsync-Skript, das ich selbst erweitert habe (MV_Backup).
"Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?"
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von uname » 04.10.2018 08:49:52

Du kannst dir die Anzahl der identischen Kopien (Hardlinks) anschauen:

Code: Alles auswählen

stat <filename>
In der 10. Backup-Generation ist der Zähler, sofern die Datei nicht geändert wurde bei 10. Die Inode ist für alle Versionen identisch.
Löscht du nach 5 Backups die Datei bzw. führst Änderungen durch, so ist der Hardlink-Zähler für die Ursprungsversionen (1 bis 5) bei 5. Die Inode aller Versionen ist identisch.

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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von spiralnebelverdreher » 04.10.2018 23:23:35

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
03.10.2018 10:17:46
Hallo Ihr,

ich habe die letzten Jahre immer areca für Backups verwendet, weil das inkrementielle Backups macht, also nur das sichert, was sich geändert hat ....

Oder könnt Ihr mir ein anderes Backup-Programm empfehlen? Lucky backup fand ich nicht so überzeugend, sondern super verwirrend.
Falls Kommandozeile für dich in Frage kommt kannst du dir mal Debianrdiff-backup anschauen. Funktioniert lokal sowie über Netzwerk.

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desputin
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von desputin » 05.10.2018 09:41:09

Hallo Ihr, danke für die Antworten.
Ich habe jetzt aber wieder Areca zum Laufen gekriegt, indem ich Oracle (böse!) Java installiert habe.
Obwohl Areca von 2015 ist und nicht maintained wird, ist es m.E. einfach das beste Programm für meine Zwecke.

Konsolengefrickel und Scripte mach ich für Backups nicht, das ist mir zu unkomfortabel. Und Luckybackup. Nä, das ist so dermaßen unübersichtlich. Grauenvolle GUI!

Backintime hat übrigens auch einen inkrementiellen Modus standardmäßig aktiviert, habe ich heute herausgefunden. Wenn ich also eine Alternative zu Areca nutzen werde, dann werde ich es wieder mit backintime probieren...
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MSfree
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von MSfree » 05.10.2018 10:15:20

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2018 09:41:09
Konsolengefrickel und Scripte mach ich für Backups nicht, das ist mir zu unkomfortabel.
Das komfortabelste Backup ist das, das man nicht von Hand anwerfen muß und das geht nunmal nur per Script und zeitgesteuert über cron.

Alles andere ist auch kein Backup sondern nur frickelig manuelles, mehr oder weniger vollständiges kopieren von einem Speichermedium auf ein anderes, ohne echten Notfallplan für den Fall, daß man wirklich mal ein Backup wiederherstellen müßte.

JensArch
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Re: Backup-Programme unter Debian?

Beitrag von JensArch » 02.03.2020 17:15:58

Falls euer Backup-Medium lokal angeschlossen ist (zweite Festplatte, bzw. ein USB-Stick), und ihr volle Kontrolle haben wollt über was gemacht wird, empfehle ich dieses Script. Es ist ein eigenständiges kleines Programm, kein Wrapper, und einfach zu benutzen: https://github.com/Fitus/Zaloha.sh

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