Wie geht es mit VirtualBox weiter?

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ingo2
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Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von ingo2 » 14.02.2019 19:35:50

Weiß Jemand, wie es zukünftig mit den Debian-Paketen für "VirtualBox" unter Buster weiter gehht?

Ich habe mal gelesen, daß Debian mangels Cooperation seitens Oracle keine kleinteiligen Sicherheits-Patches mehr anbringen kann und so gezwungen ist, die ca. 2-monatigen Versions-Upgrades von Oracle mitzumachen. Das verträgt sich aber nicht mit Debians "stable-Philosophie". Ein solches Vorgehen ist nur in "Testing" möglich.

Damit ergeben sich Probleme in Stable, da ja ggf. die Testing-Pakete erst für Stable zurückportiert werden müssen. Das dauert aber und ist meines Wissens bisher nicht als Standard-Weg vorgesehen.

Andererseits wäre die Nutzung der Debian-Version natürlich der bequemere Weg, da automatisch via DKMS die Kernelmodule für alle registrierten Kernel bei Bedarf neu gebaut werden.

Die zweite Alternative wäre, es wie mit Firefox zu handhaben und Versionswechsel mitzumachen.

tijuca
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Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von tijuca » 14.02.2019 21:34:13

Das Paket virtualbox liegt in contrib und ist somit genau genommen nicht Teil von Debian. Es gibt auch keine Security Updates für dies Paket, es gibt "nur" Backports. Also wird sich nichts am jetzigen Zustand ändern.

Das ist im Endeffekt wie mit den NVidia Paketen, das nervt auf Dauer einfach weil irgendwann geht mit Sicherheit mal was kaputt. Ist ja nun auch nicht so das es keine Alternativen gibt. Libvirt/KVM gibt es schon seit Jahren auch mit einem grafischen Verwaltungstool. Ist einfach schmerzfreier auf Dauer und macht auch mehr Spaß.

atarixle
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Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von atarixle » 14.02.2019 21:56:35

Für mich wäre es interessant zu wissen, wie es mit der 32-Bit-Version von VirtualBox weitergeht und ob es überhaupt noch eine in i386 geben wird?

Die aktuelle Version von Chromium gibt es unter debian 9 ja noch in 32 Bit, auch wenn Google Chrome schon lange den 32 Bit Support für Linux aufgegeben hat. Wird debian das bei VirtualBox auch so machen, dass sie selber noch eine 32 Bit Version bauen?

willy4711

Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von willy4711 » 14.02.2019 23:19:27

atarixle hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2019 21:56:35
Für mich wäre es interessant zu wissen, wie es mit der 32-Bit-Version von VirtualBox weitergeht und ob es überhaupt noch eine in i386 geben wird?
Wo gibt es denn 32 Bit Versionen von Virtualbox ? ich finde keine.
Es gibt lediglich in den Gasterweiterungen noch 32 Bit Versionen, wenn du das meinst,

Zumindest mit Linux VM's bin ich inzwischen komplett auf Libvirt/KVM und verwalte die mit dem Debianvirt-manager. Sehr komfortabel. Und ich bin
immer wieder über die Geschwindigkeit überrascht, mit der diese VM's starten und sich bedienen lassen.
Einzig 2 Windows VM's habe ich noch in der Virtualbox laufen. Die brauche ich nun wirklich. Da habe ich mich noch nicht getraut, umzusteigen.
Wird aber irgendwann kommen.
Mein persönliche Meinung ist, das Virtualbox in letzter Zeit nicht mehr so zuverlässig ist wie es früher einmal war. Bin sehr lange das "Original" gefahren.
dann auf die Debian - Version und teilweise wieder zurück. Irgendwie gab es immer irgendwelche Probleme, meist mit den Gasterweiterungen.

Ich muss dazu sagen, das die Vm's - bis auf die zwei Windows Maschinen - für mich im Grunde Spielwiesen sind. Da probiere ich das eine oder andere mal aus,
sehe was es so neues gibt das war es auch schon.

rendegast
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Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von rendegast » 15.02.2019 13:35:22

atarixle hat geschrieben: Für mich wäre es interessant zu wissen, wie es mit der 32-Bit-Version von VirtualBox weitergeht und ob es überhaupt noch eine in i386 geben wird?
https://packages.debian.org/buster/virtualbox
sieh unten, nur noch amd64.


willy4711 hat geschrieben:Wo gibt es denn 32 Bit Versionen von Virtualbox ? ich finde keine.
https://packages.debian.org/stretch-bac ... virtualbox
sieh unten, amd64 und i386.
mfg rendegast
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(Lin Yutang "Moment in Peking")

willy4711

Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von willy4711 » 15.02.2019 14:03:13

rendegast hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2019 13:35:22
sieh unten, amd64 und i386.
Glatt den Sterbenden übersehen :facepalm:

Dann wird es ja Zeit für i386 Nutzer, langsam nach Alternativem zu schauen.

Zumindest gibt es den Debianvirt-manager Debianqemu-kvm und Debianqemu unter Buster in i386.

Mir persönlich gefällt der virt-manager sehr gut. Ist auch realtiv einfach zu bedienen.

TomL

Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von TomL » 15.02.2019 15:09:54

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2019 14:03:13
Mir persönlich gefällt der virt-manager sehr gut. Ist auch realtiv einfach zu bedienen.
Nutzt du das auch für Debian-VMs mit grafischen Desktop-Environment? Ich habe vor längerem mal qemu versucht und bin grandios gescheitert. Unter buster würde ich es gerne erneut versuchen, vielleicht kann ich mich dann auch von Virtualbox trennen. Welche Pakete müsste ich dazu installieren...? ... damit auch das Managertool-GUI funktioniert.

willy4711

Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von willy4711 » 15.02.2019 16:19:50

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2019 15:09:54
Nutzt du das auch für Debian-VMs mit grafischen Desktop-Environment? Ich habe vor längerem mal qemu versucht und bin grandios gescheitert. Unter buster würde ich es gerne erneut versuchen, vielleicht kann ich mich dann auch von Virtualbox trennen. Welche Pakete müsste ich dazu installieren...? ... damit auch das Managertool-GUI funktioniert.
Also ich finde das einrichten einer VM mit dem Debianvirt-manager sehr einfach, obwohl ich da noch nicht in die Tiefen gestiegen bin. Man kann per Gui
da sehr sehr viel einrichten.
Das Installieren einer Maschine geht eins zwei drei. Neu --> Installations-iso wählen ---> CPU und RAM zuweisen Benutzerdefinierten Platz für das Image erstellen (oder vorgegebenen) und schon kann man an sich starten mit default Werten.
Was mich fast irre gemacht hat:
Wie kommt man mit dem Mauszeiger aus der VM wieder raus, solange keine entsprechenden Pakete in der VM installiert sind :?: :
Lösung: Strg+Alt :mrgreen:
In der VM ist zu empfehlen (das Browser-Plugin ist wohl nicht nötig)

Code: Alles auswählen

dpkg -l *spice* |grep ii
ii  browser-plugin-spice             2.8.90-5     amd64        XPI client for interacting with SPICE servers
ii  libspice-client-glib-2.0-8:amd64 0.35-2       amd64        GObject for communicating with Spice servers (runtime library)
ii  libspice-client-gtk-3.0-5:amd64  0.35-2       amd64        GTK3 widget for SPICE clients (runtime library)
ii  spice-client-glib-usb-acl-helper 0.35-2       amd64        Helper tool to validate usb ACLs
ii  spice-client-gtk                 0.35-2       amd64        Simple clients for interacting with SPICE servers
ii  spice-vdagent                    0.18.0-1     amd64        Spice agent for Linux
Dann hat man an sich alles.
Stufenloses skalieren, Zwischenablage, und die Maus geht dann auch freiwillig wieder zum Host.

Bin mir nicht mehr sicher, ob die Gruppenmitgliedschaften automatisch angelegt wurden (im Host)

Code: Alles auswählen

134(kvm),136(libvirt),137(i2c),64055(libvirt-qemu)
Im Host ist folgendes installiert aber auch da weiß ich nicht genau, was schon da war. KVM ist ja in der Regel eh schon installiert.
egal--- es funktioniert. NoPaste-Eintrag40624. Erst mal den Debianvirt-manager installieren und dann sehen, was eventuell fehlt.

Die Homepage vom virt.manager hast du ja sicherlich auch schon gefunden: https://virt-manager.org/

Viel Spaß dabei :mrgreen:

Auch noch diverse Tipps: https://wiki.debian.org/KVM

TomL

Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von TomL » 16.02.2019 20:41:13

@Willy

Danke für die Hinweise... ich hege schon lange den Wunsch VirtualBox (besser Oracle) abzulösen... hatte aber bei meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit nie den Mut dazu. Ich muss aber zugeben, es hat sich aber mittlerweile echt 'ne Menge getan... mittlerweile ist Qemu tatsächlich auch für DAUs "bedienbar". Ich habe zwar heute 4 Anläufe gebraucht, um meinen ersten lxde-Guest auf einem Openbox-Rechner zu installieren, und jetzt befasse ich mich seit Stunden mit dem Setup via SSH und VNC... aber siehe da, es scheint alles zu gehen. Die 4 Versuche lagen an meinen Fehlern... an den richtigen Stellen falsche Entscheidungen wegen verkehrten Erwartungen.... naja. Und mein zweiter Eindruck ist, die VMs laufen tatsächlich flüssiger als die VB-VMs und anscheinenend auch mit weniger permanenter Hintergrund-CPU-Last ... also dann, wenn die VM nix tut und nur auf Jobs wartet. Ich denke, ich werde da noch mal ein wenig Zeit opfern, um noch besser damit vertraut zu werden. :THX:

TomL

Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von TomL » 17.02.2019 19:42:08

Ich habe heute wieder einen ganzen Tag drangesessen und komme jetzt zu dem Schluss, dass Qemu immer noch unbedienbar ist. Es funktioniert ganz gut, wenn man auf seiner Maschine mit dem GUI-Interface eine VM einrichtet... aber sobald man das via SSH auf einer Maschine ohne Grafik-Environment versucht, wirds mehr als schwierig. Die Dokumentationen (ich habe 100'e gefunden und gelesen) im Web sind einfach nur Sch***e, ganz oft so alt, dass die Angaben gar nicht mehr unterstützt werden, oder so dermaßen zusammenhanglos hingeklatscht, dass man gar nix versteht, oder schlichtweg nur für Leute nachvollziehbar, die eigentlich sowieso gar keine Dokus brauchen, oder für Networkmanger :facepalm:

Ich habs nicht hingekriegt, die VM via Bridge einzurichten, also, dass sie eine eigene IP hat. Der Installer läuft super durch, das ist alles richtig gut gemacht, aber beim Spiegelserver ist feierabend... kein Netz, oder weissderhenkerwas. Nach der Meldung "Konfigurieren von apt .... Durchsuchen des Spiegelservers" steht alles und nichts geht mehr.

Auch vom Projekt selber finde ich keine Infos, die sich an systemd orientieren und ohne sysvinit-Scripte auskommen. :roll:

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Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von ingo2 » 17.02.2019 20:37:17

@dufty2
Nach deiner Erfolsstroy werde ich es erst garnicht mit Quemu probieren.

Da sind wohl die Chancen minimal, daß ich meine VM mit OS/2 Warp4 überhaupt zum Laufen bringe. Mit Neuinstallation ist dar ganichts mehr drin, da steckt ein ganzer PC mit 3 Partitionen drin, der meine ganzen Daten aus der OS/2-Zeit (pre-Linux) enthält. Der In- und Ex-port der Daten läuft über einen NFS-Server - den hat OS/2 von Haus aus mitgebracht! - völlig problemlos.

Gerade bei OS/2 ist die Auswahl an Virtualisierungssoftware sehr begrenzt, früher gab es da noch Parallels-Desktop (da hatte ich eine Lizenz für), dann kam "VirtualPC" von damals Innotek (das gab's sogar für OS/2 als Host). Daraus ist dann heute VirtualBox geworden und OS/2 wird noch immer offitiell unterstützt. :THX:

Nachtrag:
weiß Jemand wie das jetzt mit der Lizenz für OS/2 aussieht, nachdem IBM das vor geschätzt 20 Jahren aufgegeben hat? Muß ich die Medien dazu noch aufheben oder ist das jetzt Abandonware?

atarixle
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Re: Wie geht es mit VirtualBox weiter?

Beitrag von atarixle » 18.02.2019 13:27:12

VBox32 interessiert mich nur wegen meines MacBook1,1 - aber auch nicht wirklich brennend. Meine anderen museumsreifen 32 Bitter unterstützen kein Intel-VT (Core Duo E und Atom) und mein restliches Museum besteht aus 64 Bit, 8 Bit und 32 Bit PowerPC.

Die Nachfolger von OS/2 werden noch kommerziell vertrieben. Neben der Anpassung vor allem der Treiber an neue Hardware bietet das System jedoch wenig neues (hab ich letztes Jahr im Radio gehört).

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