hikaru hat geschrieben: 16.05.2019 09:12:43
Warum nun aber für Fußgänger und Radfahrer ein Track ausreichen sollte, während ein Autofahrer zwingend eine Route braucht ist mir weiterhin nicht klar.
Der Unterschied ist der gleiche wie der Unterschied von Statisch zu Variabel. Eine Route, also die Srecke zwischen Start und Ziel braucht genau mindestens 2 Punkte, eben Start und Ziel. Die dazwischenliegene Route ist nicht statisch vorgegeben, sondern wird bei einem Navi permanent dynamisch in Abhängigkeit von der aktuellen Position errechnet. Das heisst, im Grundegenommen ist jederzeit während der Bewegung die aktuelle Position ein dynamisch via GPS ermittelter neuer Start-Punkt, von dem aus das Navi permanent die beste Strecke zum Ziel errechnet. Je nachdem, wie weit ich z.B. wegen einer Umleitung von der ursprünglich errechneten Route abgewichen bin, wird bei der Navigation einfach ständig wegen des neuen Startpunkts (meine aktuelle Position) eine neue Route gerechnet.
Trackpoints sind hingegen nicht nur 2 Punkte sondern vielleicht 22784 Einzel-Punkte, alle einzeln von einem zum nächsten in gerader Linie miteinander verbunden, obwohl es sich bei der Gesamt-Strecke vielleicht sogar um den gleichen Start- und Endpunkt handelt, wie im oberen Beispiel. Start-Punkt und Ziel-Punkt sowie die restlichen 22782 Punkte sind statisch und bleiben dabei auf konstanter Position auf der Karte, ganz egal, wo ich mich auf dieser Linie befinde oder ob ich mich überhaupt auf der Linie befinde. Das müssen soviele Einzelpunkte sein, sonst könnten nämlich keine Kurven abgebildet werden. Trackpoints sind nicht flexibel, sondern sie sind statische Markierungen in dem Koordinatensystem (für uns die Karte), völlig losgelöst von meiner eigenen Position. Da wird auch nix gerechnet, ich muss selber dafür sorgen, dass ich mich entlang der Trackpoints bewege. Das ist natürlich für Autofahrer nicht so toll geeignet. Und die meisten Navis können damit nicht wirklich gut umgehen, dass sie entlang einer Trackpoint-Liste mit Ansagen navigieren können, wie bei der errechneten Route. Von meiner aktuellen Abweichungs-Position müsste ja nun von allen 22783 möglichen Punkten der optimale Rückkehr-Einstiegspunkt in die Track-Linie ermittelt werden, und das auch, wenn ich gerade selber 185 km/h auf einer anderen Umleitungsautobahn fahre. Das heisst, irgendeiner der 22783 Punkt wäre das nächste dynamisch zu ermittelnde optimale Zwischenziel, was auch noch berücksichtigen muss, dass ich von da aus überhaupt in Richtung des Endziels weiterfahren kann. Ich denke, da tun sich alle Navis schwer.
Deswegen habe ich für mich eine Zwischenlösung gefunden. Ich plane die Route als Trackpoints und hinterlege sie auf der Karte als Overlay, so dass sie als Linie eingeblendet wird. Diese Trackpoint-Route ist immer viiiiieeeeel länger (auf meiner Nord-Route war sie 9000 km lang), als meine tatsächlichen Tagesetappen von max 300 km, also setze ich einfach auf dieser Trackpoint-Route mein nächstes Etappenziel und fahre dann nach echter Routennavigation. Das wird auch meistens deckungsgleich zu meiner manuellen Trackpoint-Linie dynamisch maschinell errechnet, und wenn nicht, setze ich ein passendes Zwischenziel, damits passt.