Youtube- Werbe-Addon?

[desputin]

Hallo Ihr,

kennt Ihr ein effektives Anti-Werbe-Addon für Youtube? Also auch für die Werbe-Filmchen am Anfang von Videos?
Ich möchte dem Alphabet/Google-Konzern nicht noch mehr Geld in den Rachen werfen, als er sowieso schon hat!

Viele Grüße desputin

[schorsch_76]

Ich nutze in Firefox ublock. Das hilft bei mir auch gegen die Videos

[DeletedUserReAsG]

Ich möchte dem Alphabet/Google-Konzern nicht noch mehr Geld in den Rachen werfen, als er sowieso schon hat!

Du möchtest Kram klauen, weil der Inhaber des Ladens aus deiner Sicht reich genug wäre? So werde ich mal einklaufen gehen – die Ladenbetreiber haben schließlich genug, denen muss man nicht noch mehr Geld in den Rachen werfen.

Abgesehen davon, dass du damit eher dem Uploader, statt dem Konzern schadest. Letzterer ist in der Tat nicht arm, beim Uploader hingegen mag jeder View zählen, um überhaupt was rauszubekommen.

[TomL]

Abgesehen davon, dass du damit eher dem Uploader, statt dem Konzern schadest.

Darf ich mal was fragen... aus Neugier und um des besseren Verständnisses wegen? Bislang habe ich immer geglaubt, Youtube resp. Google blendet diese Werbung losgelöst vom Video-Clip und dem Uploader ein, und dann oft mit dem Banner, um das nach 4 Sekunden überspringen zu können. Ich hatte gedacht, die Werbung ist durch einen Werbervertrag zwischen Produzent und Google und ohne Beteiligung eines Uploaders gelenkt und wird hinsichtlich der Werbetechnik je nach Qualität und finanzieller Quantität des Vertrages z.B. anhand von View-Zahlen der Clips gesteuert ... also sowas wie: ein zahlungskräftiger Kunde mit hohen Werbekosten bekommt die "beste Sendezeit" mit den meisten Wiederholungen bei den Clips mit den meisten Clicks. Geringere Werbekosten = geringere Wiederholung oder vor Clips mit weniger Clicks positioniert.... und das das hochgeladene Video eigentlich nur ein unbeteiligtes Vehikel ist, auf dem die Werbung transportiert wird, ohne dass der Uploader wirklich davon was hat.

Jetzt wundert mich die Aussage, wenn vor einem Musiktitel eine beliebige Werbung kommt, dass dafür der Uploader zuständig ist. Haben die denn dann tatsächlich Verträge mit Produzenten, für deren Produkte sie werben? Anders isses natürlich bei diesen Influencern, da ist ja der Clip selber die Werbesendung.... aber um die gehts ja dabei nicht.

[DeletedUserReAsG]

Wenn ein Uploader Geld für sein Video bekommen möchte, muss er Werbung zulassen. Die Auswahl der Werbung mag Google treffen, aber wenn keine Werbung geschaut wird, bekommt der Uploader auch kein Geld.

[MartinV]

smtube kann youtube ohne Werbung abspielen. Die version in den Paketquellen veraltet jedoch sehr schnell. Funktionieren tut die Version von der Webseite: https://www.smtube.org/de/info

[tobo]

Mal von der IP abgesehen, die an google übersendet wird, kann man unter
https://invidio.us/
die Youtube-Videos ohne JavaScript, Werbung und Tracking schauen. Alternativ für den Tor Browser als Onion-Adresse:
http://kgg2m7yk5aybusll.onion/

[c1ue]

Ähm, uBlock origin tuts bei mir schon seit Jahr und Tag ....

[desputin]

Hallo,
Danke Euch für die Tips!


PS
Zur politischen Diskussion sag ich mal nix, also nichts zum Standard-Youtuber und ob der Stuß Sinn ergibt, der sich hier tagein, tagaus über die Kiddies ergießt.... Und auch nicht zu Monopol-Kraken mit kriminellen Geschäftsmodellen, mit denen hier offenbar einige Mitleid haben (oder nur provozieren wollen).
PPS Wenn ich Qualität haben will, gehe ich sowieso eher zu MediathekView und lade mir dort die Dokus runter.

[wanne]

Du möchtest Kram klauen, weil der Inhaber des Ladens aus deiner Sicht reich genug wäre?

Sorry aber als Liberaler und fester Verfechter des Eigentums, wie es bis vor ~30 Jahren definiert (abgesehen von ein paar obskuren Briten) war möchte ich hier mal reintreten. Eigentum ist die umfassende exklusive Sachherrschaft. Sie schafft damit (unter Einschränkung der Allgemeinheit) dass man sich in seinem privaten Umfeld mit seinem Eigentum frei entfalten kann. Nur wenn niemand sonst über Dinge bestimmen kann, sind sie frei nutzbar.
Das was hier steht ist mein Rechner. Wer fordert, dass Google bestimmen darf, was darauf läuft, kämpft nicht für Eigentum sondern dagegen.
Es widerspricht vollständig der liberalen Idee Freiheiten für den Besitzer zu schaffen, wenn plötzlich zig verschiedene Leute in mein Recht, mein Eigentum, so wie ich es will verwenden zu können eingreifen können.

Zur Bezahlung der youtuber. Die werden in erster Linie nach Klicks bezahlt. Wer Werbung abschaltet schadet denen direkt erst mal nicht. Aber natürlich verteilt youtube nur das was sie rein bekommen.

[DeletedUserReAsG]

Wer fordert, dass Google bestimmen darf, was darauf läuft, kämpft nicht für Eigentum sondern dagegen.

Hat keiner gefordert. Wenn man nicht möchte, dass Google die eigenen Videos verwurstet, lädt man sie einfach nicht bei denen hoch → Problem gelöst. Wenn allerdings jemand ’n Video bei denen hochgeladen hat, und man möchte es schauen, gelten nunmal deren Regeln.

Eine Einstellung à la „Die haben genug Geld, deswegen kann ich mir den Kram einfach nehmen“ legen die meisten eh nur an den Tag, bis sie mal selbst betroffen sind. Vielleicht, weil sie irgendwelche Software oder Kunst erschaffen haben, etwas damit verdienen möchten, aber alle anderen der Meinung sind, sie hätten genug Geld, und es sich einfach nehmen. Oder halt der Typ auf der Straße, der gerade ’n Fahrrad braucht und sieht, dass man ja genug Geld hat – und es sich einfach nimmt …

[wanne]

Wenn allerdings jemand ’n Video bei denen hochgeladen hat, und man möchte es schauen, gelten nunmal deren Regeln.

Gerne. Aber eben bitte auch in die andere Richtung. Sobald youtube das Video auf meinen Rechner hochgeladen hat gelten eben meine Regeln. Genau ab dem Zeitpunkt haben die nichts mehr zu melden. Das ist eben die Idee hinter Eigentum, die Freiheit schafft: Jeder kann es und sollte es haben.
Und genau das ist der Unterschied zu Sklaverei, die eben nicht mehr viel mit Freiheit zu tun hat. Aus Sicht des Sklavenhalters mag sich das wie Eigentum an Sachen anfühlen: Er hat die Freiheit über den Sklaven zu bestimmen. Für den Sklaven macht es aber die Idee hinter Eigentum vollständig kaputt. Selbst wenn er selbst welches besitzen darf, hat der Sklavenhalter noch immer die Verfügungsgewalt über ihn und damit wie er das Ding benutzt. Für ihn ist das dann eben nichts mehr mit Freiheit durch Eigentum.
Deswegen lassen sich so Sachen wie Arbeitsteilung in einer liberalen Gesellschaft nicht durch Eigentum lösen. (Verträge sind der übliche Ausweg der meisten Liberalen aus diesem Problem.) Einer der klassischen Fälle wo liberale und rechte/kapitalistische Denkweise sich massiv entgegen laufen. Haben die meisten leider vergessen.

[Lord_Carlos]

Gibt auch YouTube Premium. https://www.youtube.com/premium
Dann hat man auch keine Werbung.

[guennid]

wannes Vergleich hinkt vorne und hinten.

der Sklavenhalter (hat) noch immer die Verfügungsgewalt über ihn und damit wie er das Ding benutzt.

Eben. Der Sklave ist kein Mensch, sondern „Sache“, mit der der Eigentümer machen kann, was er will.

Bemühen wir mal die im DF allseits beliebten Autovergleiche: Wenn dir ein Autohändler das von dir gekaufte und bezahlte Auto verschlossen auf den Hof stellt, hast du noch lange nicht das Recht, es aufzubrechen, um damit zu fahren.

Nun gebietet die Vernunft, ohne doch dabei den Neigungen etwas zu verheißen,
unnachlaßlich, mithin gleichsam mit Zurücksetzung und Nichtachtung
jener so ungestümen und dabei so billig scheinenden Ansprüche
(die sich durch kein Gebot wollen aufheben lassen) ihre Vorschriften. Hieraus
entspringt aber eine natürliche Dialektik, d. i. ein Hang, wider
jene strenge Gesetze der Pflicht zu vernünfteln und ihre Gültigkeit, wenigstens
ihre Reinigkeit und Strenge in Zweifel zu ziehen und sie wo möglich
unsern Wünschen und Neigungen angemessener zu machen, d. i. sie
im Grunde zu verderben und um ihre ganze Würde zu bringen, welches
denn doch selbst die gemeine praktische Vernunft am Ende nicht gut heißen
kann.

Kant, GMS, zit. nach: https://korpora.zim.uni-duisburg-essen. ... 4/405.html

Grüße Günther

[wanne]

Wenn dir ein Autohändler das von dir gekaufte und bezahlte Auto verschlossen auf den Hof stellt, hast du noch lange nicht das Recht, es aufzubrechen, um damit zu fahren.

Warum jetzt das nicht? Und selbst wenn du recht hast. – Richtig finde ich das nicht.

[guennid]

Ich finde auch Sklaverei nicht richtig und Googles Geschäftsgebahren gefällt mir auch nicht. Aber wenn man schon das Eigentum quasi für ein Naturrecht hält, muss man auch seine Konsequenzen akzeptieren.

Grüße, Günther

[wanne]

Aber wenn man schon das Eigentum quasi für ein Naturrecht hält, muss man auch seine Konsequenzen akzeptieren.

Ich verweigere mich dieser Auffassung sehr explizit. Ich halte Eigentum nicht für ein Naturrecht. Ich sehe das klassisch römisch: Eigentum wurde durch Aneignung geschaffen. Ich halte es insbesondere nicht für a priori schützenswert. Es ist ein Recht das persönliche Freiheit schafft. Ein Mittel zum Zweck. Und es sollte genau da seine Grenzen finden, wo es das nicht mehr macht. Denn es schafft diese persönlichen Freiheiten auf Kosten der Allgemeinheit. Fehlt der Nutzen ist es die Kosten nicht wert.

Edit: Ich gehe sogar eine Nummer weiter: Es braucht diese Abwägung von Kosten und Nutzen. Einschränkungen müssen über die Grenzen der Nutzlosigkeit hinaus gehen.

[guennid]

[Eigentum] ist ein Recht, das persönliche Freiheit schafft. Ein Mittel zum Zweck.

Das sieht Herr Piëch sicherlich genauso: https://www.handelsblatt.com/auto/nachr ... bndxEg-ap2