Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

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ZeroFlag
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Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von ZeroFlag » 21.01.2021 00:00:41

Hi,
nachdem ich mich etwas mit GTD (David Allen) und PEP ( Institut für beratung und Training) beschäftigt habe, möchte ich nun mein Chaos und bisher stümperhaften Umgang mit IT/EDV ändern. Bisher sind alle meine Anwendungen und Geräte von einander getrennt, also nicht vernetzt und ich denke dadruch den eigentlichen Mehrwert der Inkerkonnektivität zu verpassen. Apple und Google bieten ja die Möglichkeit recht einfach alles "in einer Hand" zu haben. Gemäß der GNU-Philosophie möchte ich jedeoch GNU-Linux-OS und Anwendungen nutzen, um selbiges zu erreichen.

Außerdem habe ich bisher ein riesiges Chaos in meiner Dateistruktur, wobei alle möglichen Dateien erstmal wild hineingespeichert wurden. Gibt es eine Art Handbuch oder Anleitung mit "best practice" im Umgang mit IT/EDV, wie man welche Dateitypen sinnvoll ablegt und verwaltet? Habt ihr einfach alles(Archiv, Fotoalben, gerippte CD- und DVD-Sammlung, etc) auf einer Festplatte, von der gelegentlich ein Backup gemacht wird?

Wie kann ich eine Möglichkeit schaffen, sowohl meine IT/EDV sauber und ordentlich zu halten, die IT inklusive Smartphone so einzurichten, dass alle Vorteile nutzbar werden und sie daher mehr hilft als eine Behinderung zu sein und mir das Leben mit IT/EDV leichter zu machen?

Ich hoffe man versteht worauf ich hinaus möchte. Ich habe versucht den Text möglichst kurz zu halten, doch mir fehlen die richtigen Begriffe um mich Präzise auszudrücken. Eine sehr lange detaillierte Beschreibung möchte ich euch falls möglich ersparen. Im grunde benutze ich seit ca. 10 Jahren Linux in diversen Formen und habe bisher sehr viel Frust erlebt und nutze den Rechner nur um gefrustet die vollen E-Maileingänge nach neuen Mails durchzusehen und im Webbrowser Webeiten anzuzeigen. Auf die eigentlichen Vorteile der IT wie Skalierbarkeit, Automatisierung, Interkonnektivität, Verschlüsselung, etc habe ich unfreiwillig verzichtet und genau das möchte ich ändern. Gibt es also so etwas wie ein Gesamtkonzept, wie man sich mit der modernen Technik das leben leichter macht?
Vermutlich habt Ihr hierauf mehr Fragen als Antworten... Schauen wir mal. Wichtig wäre wohl zu erwähnen, dass ich mich trotz der vielen Linux-Jahre immernoch zumindest als Anwender und Rechner-Admin als Laie bezeichnen würde, meine ansprüche jedoch eher die eines Geeks sein dürften.
Hast du hier schon mal nachgeschaut?

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MSfree
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Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von MSfree » 21.01.2021 08:21:23

ZeroFlag hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.01.2021 00:00:41
Bisher sind alle meine Anwendungen und Geräte von einander getrennt, also nicht vernetzt... und nutze den Rechner nur um gefrustet die vollen E-Maileingänge nach neuen Mails durchzusehen und im Webbrowser Webeiten anzuzeigen
Wenn du Email anschaust und im Web surfst, bist du zwangsläufig vernetzt.

TuxPeter
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Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von TuxPeter » 21.01.2021 10:47:14

Hallo
Gibt es eine Art Handbuch oder Anleitung mit "best practice"
Die Arbeit, dir zu überlegen, was du eigentlich brauchst, und die Selbstdisziplin, das dann auch durchzuziehen, wird dir keiner abnehmen.
Das wichtigste, was man dazu wirklich braucht, ist ein sicherer Umgang mit Datenträgern und Verzeichnissen. Sodann sollte man sich - ausgehend von den eigenen Bedürfnissen - ein Ordnungsschema ausdenken und auch durchziehen. Wichtig: Sprechende, systematische Dateinamen!

Man sollte man sich dafür hüten, irgendwelche scheinbar bequemen Angebote von irgendwelchen Programmen anzunehmen, die Daten zu indizieren oder automatisch zu verschlagworten, Ein, zwei Versionen weiter, ein Software-Umstieg und schon war alles für die Katz. Beiskpielsweise ein zuverlässiges Namens-Schema für die eigenen Fotos, diese periodenweise in Ordner und fertig ist.

Sodann ist ernsthaft zu überlegen, beispielsweise ob man bestimmte Dinge - z.B. den eigenen Terminkalender - wirklich unbedingt computerisieren muss. Eventuell geht es mit einem papierbasierten viel einfacher, schneller und zuverlässiger, und der Software-Einsatz lohnt sich erst, wenn Termine einer ganzen Gruppe abgestimmt werden müssen.

Merkwürdig ist, dass viele Leute, die keinerlei Probleme haben, einen bestimmten Dokumenten-Typ zuverlässig in den zuständigen Ordner zu heften, das gleiche mit Dateien und Verzeichnissen nicht hinbekommen. Da muss ein gewisser Mangel an Anschaulichkeit (trotz Ordner-Bildchen und raffinierter Dateimanager) vorliegen, oder aber ein gewisser innerer Widerstand, sich auf die an sich doch recht schlichte Computer-Symbolik einzulassen.

willy4711

Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von willy4711 » 21.01.2021 11:43:08

ZeroFlag hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.01.2021 00:00:41
Außerdem habe ich bisher ein riesiges Chaos in meiner Dateistruktur, wobei alle möglichen Dateien erstmal wild hineingespeichert wurden. Gibt es eine Art Handbuch oder Anleitung mit "best practice" im Umgang mit IT/EDV, wie man welche Dateitypen sinnvoll ablegt und verwaltet?
Das ist wohl dir überlassen. Wenn du einen Mangel festgestellt hast, warum änderst du es nicht.
Es gibt keine "best practice" für die individuelle Einordnung von Dokumenten.
"best practice" wäre die, es anzupacken.
TuxPeter hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.01.2021 10:47:14
Man sollte man sich dafür hüten, irgendwelche scheinbar bequemen Angebote von irgendwelchen Programmen anzunehmen, die Daten zu indizieren oder automatisch zu verschlagworten,

Das wiederum finde ich nicht. Wenn ich was suche, und es nicht gleich anhand des Dateinamens im entsprechenden Unterordner finde benutze ich aus dem Datei Manager heraus entweder Debiankfind oder gleich Debianrecoll.
Beide können eine Volltext Suche durchführen, wobei es bei Recoll über wesentlich mehr Dateitypen geht.
Aber ohne diese Suchwerkzeuge würde ich manchmal ganz schön auf dem Schlauch stehen, trotz halbwegs systematischer Einordnung meiner Dokumente in viele thematische Unterordner.
ZeroFlag hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.01.2021 00:00:41
Habt ihr einfach alles(Archiv, Fotoalben, gerippte CD- und DVD-Sammlung, etc) auf einer Festplatte, von der gelegentlich ein Backup gemacht wird?
Das kommt darauf an welchen Umfang die jeweilige Sammlung hat, und welche Bedeutung du dieser beimisst.
Filme z.B. sichere ich überhaupt nicht. Sind die mal weg -- nicht weiter schlimm.
Meine Musiksammlung mit fast 100 000 Titeln ist aber z.B. auf einer extra Platte, die regelmäßig gesichert wird.

Letztendlich ist es schwer, dir zu raten. Wenn man ein Problem erkannt hat kann man es auch lösen.
Dazu wäre es aber sinnvoller, die "IT" in einzelne Fragestellungen zu splitten, und dies gezielt
zu behandeln.

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MSfree
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Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von MSfree » 21.01.2021 11:55:08

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.01.2021 11:43:08
TuxPeter hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.01.2021 10:47:14
Man sollte man sich dafür hüten, irgendwelche scheinbar bequemen Angebote von irgendwelchen Programmen anzunehmen, die Daten zu indizieren oder automatisch zu verschlagworten,

Das wiederum finde ich nicht. Wenn ich was suche, und es nicht gleich anhand des Dateinamens im entsprechenden Unterordner finde benutze ich aus dem Datei Manager heraus entweder Debiankfind oder gleich Debianrecoll.
Beide können eine Volltext Suche durchführen, wobei es bei Recoll über wesentlich mehr Dateitypen geht.
Aber ohne diese Suchwerkzeuge würde ich manchmal ganz schön auf dem Schlauch stehen,
Mit der Indexierung war eher etwas gemeint, das bei der Dateiablage auch gleich mal eine Textsuche oder ähnliches läuft und Ergebnisse in eine Datenbank schreibt. Diese Datenbanken sind halt weg, wenn man seine Daten auf ein anderes System kopiert, auf dem diese Indexer nicht laufen. Ein Beispiel einer rudimentären Indexierung ist Debianlocate.

Suchwerkzeuge hingegen sind auf jeden Fall wichtig. Sie können aber sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn sie durch TB große Datenbestände suchen müssen.

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Lord_Carlos
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Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von Lord_Carlos » 21.01.2021 12:04:46

ZeroFlag hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.01.2021 00:00:41
Außerdem habe ich bisher ein riesiges Chaos in meiner Dateistruktur, wobei alle möglichen Dateien erstmal wild hineingespeichert wurden. Gibt es eine Art Handbuch oder Anleitung mit "best practice" im Umgang mit IT/EDV, wie man welche Dateitypen sinnvoll ablegt und verwaltet? Habt ihr einfach alles(Archiv, Fotoalben, gerippte CD- und DVD-Sammlung, etc) auf einer Festplatte, von der gelegentlich ein Backup gemacht wird?
Uff. Da gibt es einfach zu viele Variablen. Wie wichtig sind die Daten, wie gross sind die Daten, wie schnell willst du die wiederherstellen konnen, welche Angriffsvektoren etc.

Ganz grob gibt es die Pi mal Daumen Reglen von 3-2-1 Sicherung. Du hast insgesamt 3 kopien deiner Daten, zwei Lokal auf verschiedenen Datentraegern und eine off-site.

Ich habe einfach ein Raid hier lokal auf meinem zuhause Rechner. Da koennen bis zu 2 Festplatten ausfallen. Die wichtigen Daten, welches nur ein Bruchteil sind, habe ich dann noch auf einer Externen Festplatte 10 Minuten von mir.
Ich folge also selber auch nicht die 3-2-1 Regel 🤷‍♀️
Dazu habe ich auch noch automatische Snapshots, fals ich mal aus versehen was leosche oder so.
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Meine Filme und Serien sind alle indexiert. Dann kann ich sehen welche Folgen mir noch fehlen, wo ich gerade aufgehoert habe und ich kann von ausserhalb auf meine Sammlung zugreifen. Via Browser oder App.

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Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von Meillo » 21.01.2021 12:24:46

Wenn man mal die IT verstanden hat, dann wird es leicht, zu sagen, dass man sich die Dinge halt selber ueberlegen muss, weil ja niemand sonst weiss, was fuer einen selbst am besten ist. Das scheint nicht allzu schwierig zu sein, dabei vergisst man aber zu leicht, dass es nur dadurch leicht ist, weil man selbst so viele verinnerlichte Grundlagen und Hintergrundwissen hat. Man vergisst zu leicht wie gross die Huerde ist, erst einmal dorthin zu kommen.

Wenn man noch nicht genug Verstaendnis von dem Thema selbst hat, dann weiss man beispielsweise schon gar nicht, welche Fragen man sich stellen sollte, nach welchen Begriffen man recherchieren sollte, usw. Da macht es schon Sinn, zuerst mal uebliche Systeme und Begriffe und Gedanken kennenzulernen und sich darauf *aufbauend* dann seine eigene Umsetzung schrittweise zu entwickeln. (So wie wir alle das auch einamal gemacht haben. Ist nur schon lange her.)

Die Schwierigkeit, die ich hier fuer mich (und fuer vermutlich die meisten erfahrenen User) hier sehe, ist, dass wir anfangen muessten, IT-Grundlagen zu vermitteln, was sehr schnell sehr umfangreich wird. Das koennen wir hier kaum leisten.

Also waere es wohl am sinnvollsten, auf Handbuecher, Communities oder Schulungsprogramme zu verweisen, die sich genau das zur Aufgabe gemacht haben. (Die muss es aber geben und man muss sie kennen. Ich kann hier genau genommen keinen einzigen Tipp geben.)

Darueber hinaus koennen wir vielleicht Einblicke in unsere Setups geben und generelle Hinweise zur Herangehensweise, zu Priorisierungen und zur Bewertung in dem Thema geben.
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Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von ZeroFlag » 21.01.2021 17:35:06

Nachträglich: Sorry für den langen Text. Wirklich spannend wirds erst am Ende. Wollte jedoch nicht auf Vollständigkeit verzichten.

@MSfree: ich meinte mit "vernetzt" eine "logische" (richtig verwendeter begriff??) Verbindung der Anwendungen (zb. E-Mail - Kalender - Regelmäßige TO DOs- auszudruckende checklisten im textbearbeitungsprogramm, etc ) und Geräte (Desktop, Laptop, Smartphone,etc) in meinem System (https://de.wikipedia.org/wiki/Systemtheorie ) "meine IT". Du meintest mit "vertzt" wohl eher "TCP/IP auf Datenebene mit anderen Rechnern im WWW."

@TuxPeter:
Ja, mit
"Die Arbeit, dir zu überlegen, was du eigentlich brauchst, und die Selbstdisziplin, das dann auch durchzuziehen, wird dir keiner abnehmen."
hast du natürlich recht.
Wie vielleicht mitgeklungen ist, beginne ich jetzt erst all die Kleinigkeiten des Lebens, die sich akkumulieren systematisch zu betrachten und mir ein Ordnungsschema (Papier+Elektronisch) zu erstellen, wobei ich bereits auf Hürden stoße. Schließlich ist die Verzeichnisstruktur bei den meisten über die Zeit gewachsen, und ich muss nun nachträglich von vorne beginnen und alles auf einmal machen. Außerdem Ist es nicht so einfach Verpflichtungen, Archive, Kommunikation, Medienbibliotek, Hobbys, Projekte, etc. in elektronsicher Form sinnvoll abzubilden, da die Welt ein System darstellt und nicht wie eine Verzeichnisstruktur streng hierarchisch ist. Ebenso gibt es verschiedene Möglichkeiten zb. Bilder einzuordnen (nach Ort, nach Datum, nach ereignis, nach Fotokamera, etc) und jede Möglichkeit hat gewisse vor und Nachteile, die man erst mit einem gewissen technsichen Hintergrundwissen überblicken und bewerten kann. So is es ein riesiger unterschied, ob man die Dateien "manuell" über den Dateibrowser aufsucht oder eine "Meta-Ebene" dazwischen schiebt und eine Art Medienbiblithek(?) wie Kodi jedoch für Bilder verwendet (zb. "Gwenview" ?).
Für technische Laien, die man in die IT oder Linux-Welt aufnehmen möchte wäre es Sinnvoll aufuzeigen wie die Nerds Ihre gesamte IT als System nutzen. Also ein positiv-Beispiel für das Meta-konzept. Wie man das Detail implementiert oder einstellt, hängt nämlich auch von anderen Elementen ab und davon, ob man sich über die Vor/Nachteile und möglichkeiten aller Komponenten bewusst ist. Leider habe ich den Eindruck dass die Linux-Community eher wenig Intesse hat, Noobs in die Community aufzunehmen wodurch die Verbeitung und Akzeptanz von Opensource stark beeinträchtigt wird. Die Öffentliche verwaltung benutzt immer noch Windows, die Firmen und Künstler nutzen MAC-OS und die Geeks kochen ihr eigenes Süppchen (von dem kein anderer was abhaben darf), weil sie dieses im Griff haben. Der Otto-Normal-User wird im Stich gelassen (ich meine nicht technischen support!) und der GNU-Geist rutscht immer weiter in den Hintergrund. Sollte die GNU-Linux-Community nicht viel mehr Öfftentlichkeitsarbeit machen, für die zugrundeliegende Ethik auf Politisch/Wirtschaftlichem Grund kämpfen und Neulinge Herzlich willkommen heißen und sie mit offenen Armen aufnehmen? Meine Erfahrung ist leider eher vom Gegenteil geprägt.

zu deiner Aussage:
Man sollte man sich dafür hüten, irgendwelche scheinbar bequemen Angebote von irgendwelchen Programmen anzunehmen, die Daten zu indizieren oder automatisch zu verschlagworten, Ein, zwei Versionen weiter, ein Software-Umstieg und schon war alles für die Katz. Beiskpielsweise ein zuverlässiges Namens-Schema für die eigenen Fotos, diese periodenweise in Ordner und fertig ist.
Hm, Ja, auch das leucht mir ein, doch da frage ich mich, wieso dies überhaupt noch ein Problem darstellt, schließlich sollte doch gerade Freie Software/Opensource-Software den Vorteil bieten, dass man nicht auf kaputte Updates von Firmen angewiesen ist. Ich meine: es wird doch wohl möglich sein, im Sinne der GNU-Bewegung mit freier Software langfristig funktionsfähige IT-systeme zu betreiben und GNU-Linux sogar beruflich einsetzen zu können - und zwar auch zb. als Künstler/Fotograf, der von der Technik keine Ahnung hat und nicht selbst an der Software basteln kann. Das "auf andere Software umsteigen können" ist doch tief in der Opensource-Bewegung verankert und ist ein Bestandteil des Freiheitsbegriffs aus der GNU-Ethik, oder nicht?
Sich Papierbasiert zu Organissieren hat definitiv seine Vorteile, ist z.B.: "Direkter" und Physisch greifbarer. Allerdings bieten elektronische Methoden ihre eigenen Vorteile und ich denke, dass man im Jahre 2021 doch davon ausgehen kann, dass es entsprechende Anwendungen und Konzepte gibt, um die IT in vorteilhafter Weise in seinem Alltag zu integrieren und davon zu profitieren. Schließlich hat doch jeder ein Smartphone in der Tasche und einen Computer mit Internetzugang zuhause,und doch nutzen die meisten diese als eigene selbständige Geräte.

zu
Merkwürdig ist, dass viele Leute, die keinerlei Probleme haben, einen bestimmten Dokumenten-Typ zuverlässig in den zuständigen Ordner zu heften, das gleiche mit Dateien und Verzeichnissen nicht hinbekommen. Da muss ein gewisser Mangel an Anschaulichkeit (trotz Ordner-Bildchen und raffinierter Dateimanager) vorliegen, oder aber ein gewisser innerer Widerstand, sich auf die an sich doch recht schlichte Computer-Symbolik einzulassen.
: Ich nehme an, das könnte daran liegen, dass viele auch ihre Papier-Dokumente nicht Systematisch mit Konzept in die Aktenordner heften, sondern nur eine beschränkte Menge an Dokumenten haben und diese dann einfach abheften und später nicht allzulange suchen müssen. In der Elektronischen form sind viel mehr Dateien und Verzeichnisse vorhanden, das Konzept fehlt immernoch und man kann nicht einfach blättern und die Dokumente sofort erkennen. Die Suchfunktion hilft auch nur weiter, wenn die Dateien systematisch nach einem Konzept benannt sind.

@ willy4711:
Wenn du einen Mangel festgestellt hast, warum änderst du es nicht.
Es gibt keine "best practice" für die individuelle Einordnung von Dokumenten.
Ja, da hast du wohl recht. "Selbst ist der mann". Allerdings fehlt mir ein Überblick für das Meta-Konzept und stoße sowohl sachliche, motivatorische als auch technische Hürden, die ein geek vermutlich nicht nachvollziehen kann, da mir einfach technische kenntnisse fehlen und die technischen Probleme und Fragen eine recht große Anzahl erreicht haben. Mir Fehlt einfach das Hintergrundwissen, um strukturiert die vielen Hürden anzugehen und das Vokabular um, nach Lösungen zu suchen oder Fragen zu stellen. Und so geht es sicherlich auch anderen Noobs.

@ Lord Carlos:
Uff. Da gibt es einfach zu viele Variablen. Wie wichtig sind die Daten, wie gross sind die Daten, wie schnell willst du die wiederherstellen konnen, welche Angriffsvektoren etc.
Genau desshalb finde ich die Aussage "Kein Backup- Kein Mitleid" für eine Stamstisch-Wahrheit. Ist ja korrekt aus der sicht der Geeks, die sich die lästigen Noobs vernhalten wollen, allerdings wird eine aussage wie "Mach mal ein Backup" gerade wegen der vielen Vatiablen und Möglichkeiten der Durchführung bei Noobs wie mir nur für Überforderung und ein Gefühl der Ablehnung sorgen.
Meine Filme und Serien sind alle indexiert. Dann kann ich sehen welche Folgen mir noch fehlen, wo ich gerade aufgehoert habe und ich kann von ausserhalb auf meine Sammlung zugreifen. Via Browser oder App.
Das ist vorbildlich und ein Beispiel dafür, wie man IT nutzt, um sich das Leben etwas leichter zu machen. Es geht ja schließlich darum, es sich mit IT Bequem zu machen.

@Meillo:
Wenn man mal die IT verstanden hat, dann wird es leicht, zu sagen, dass man sich die Dinge halt selber ueberlegen muss, weil ja niemand sonst weiss, was fuer einen selbst am besten ist. Das scheint nicht allzu schwierig zu sein, dabei vergisst man aber zu leicht, dass es nur dadurch leicht ist, weil man selbst so viele verinnerlichte Grundlagen und Hintergrundwissen hat. Man vergisst zu leicht wie gross die Huerde ist, erst einmal dorthin zu kommen.

Wenn man noch nicht genug Verstaendnis von dem Thema selbst hat, dann weiss man beispielsweise schon gar nicht, welche Fragen man sich stellen sollte, nach welchen Begriffen man recherchieren sollte, usw. Da macht es schon Sinn, zuerst mal uebliche Systeme und Begriffe und Gedanken kennenzulernen und sich darauf *aufbauend* dann seine eigene Umsetzung schrittweise zu entwickeln. (So wie wir alle das auch einamal gemacht haben. Ist nur schon lange her.)

Die Schwierigkeit, die ich hier fuer mich (und fuer vermutlich die meisten erfahrenen User) hier sehe, ist, dass wir anfangen muessten, IT-Grundlagen zu vermitteln, was sehr schnell sehr umfangreich wird. Das koennen wir hier kaum leisten.

Also waere es wohl am sinnvollsten, auf Handbuecher, Communities oder Schulungsprogramme zu verweisen, die sich genau das zur Aufgabe gemacht haben. (Die muss es aber geben und man muss sie kennen. Ich kann hier genau genommen keinen einzigen Tipp geben.)

Darueber hinaus koennen wir vielleicht Einblicke in unsere Setups geben und generelle Hinweise zur Herangehensweise, zu Priorisierungen und zur Bewertung in dem Thema geben.
Danke, Du scheinst mein Anliegen auf der Meta-Ebene begriffen zu haben und meine position nachvollziehen zu können! Wie bereits oben erwähnt, habe ich den eindruck, dass die Linux-Communiky der Geeks eher unter sich bleiben möchte und sich eher abkapselt anstatt sich zu öffnen (zu dieser these gibt es sogar bereits belastbare Abhandlungen aus der Community).
Da dies ein Forum und keine Computer-Reparatur-Hotline oder Support-Service und auch keine Schule ist, erwarte ich auch nicht, dass andere mir meine Probleme lösen oder mich Unterrichten. Einen Diskurs über die "philosophische" Perspektive der Implementierung von IT im Privatleben und Alltag und einen zeitgemäßen Umgang damit, finde ich hier jedoch nicht fehl am Platz. Ich vermisse eine stärkere Ausprägung/Ausleben der GNU-Ethik in Verbindung mit dem gesellschaftlichen Wandel, den die IT seit den 80er/90ern gebracht hat. Angeblich befinden wir uns in einer Informations-/Kommunikationsgesellschaft die durch das Internet frei geworden sein soll, doch de fakto sehe ich in der breiten Gesellschaft eine immer stärkere Abhängig von Konzernen, zu wenig netzpolitischen Aktivmismus (weil zu wenig Kompetenz) und eher das Gegenteil eines emanzipierten, mündigen Bürgers, da die allermeisten (wie ich auch) über eine mangelhafte IT- und Medien (nicht Presse!)-Kompetenz verfügen. In der Schule wird gelehrt wie man in MS-Office die Schriftfarbe ändert, nicht jedoch wie man unabhängig der spezifischen Software (beliebige Anwendung aus der Textverarbeitungs-Kategorie) gute Texte schreibt. Es gibt eine riesige Menge an Lehrinhalten (Texte, Videos, ganze Webseiten), die erkären wie man in einer spezifischen (meist proprietären) Anwendung ein kleines Detail macht, anstelle das Konzept plattformunabhägig zu erklären und einen Überblick zu verschaffen.
Es mangelt also an Lehrinhalten, die das Meta-konzept "IT sinnvoll nutzen" behandeln. Allein für Themen aus der Opensource-Welt gibt es eine gigantische Anzahl an Youtube-Kanälen, Magazinen und Zeitschriften, Organisationen und Vereinen, Webseiten, Wikis, Texte, Blogs, Podcasts, Konferenzen, etc. Viele/die meisten davon versuchen regelmäßig etwas zu veröffentlichen und vernachlässigen dabei die Qualität (Output ohne Inhalt). So ist es oft unmöglich Informationen zu einem bestimmten Thema zu finden, da diese z.B. in den Videos "vesteckt" sind und man aufgrund des nichtssagenden Titels (" Vlog #042 vom DATUM") diese Informationen nicht findet. Dazu müsste man alle Folgen durchschauen. Ebenfalls ist es schwer die eigentlich hochwertigen Quellen für Lehrinhalte aus den vielen schlechten herauszufischen (es gibt zu viel und es ist nicht nach Qualität eingestuft).
Die meisten Quellen beschäftigen sich dabei mit Themen aus unteren Ebenen(sehr spezifisches) und nicht mit dem Meta-Konzept, welches jedoch zuerst behandelt werden sollte.

Man könnte mir vorwerfen, ich hätte nicht richtig gesucht. Die Wahrheit ist, dass ich mehrfach impulsiv sehr viel Zeit in die Recherche gesteckt und immer wieder frustriert aufgegeben habe. Das liegt sicherlich unter anderem daran, dass mein Kenntnisstand (Funktion, Ebenen und Komponenten eines OS,Fachbegriffe) nicht ausreicht, um zielführend zu suchen.

Wie Meillo darlegt, ist immer der Einstieg in neue Themen ist schwierig, da man anfangs sehr viele neue Konzepte und begriffe lernen muss, um Texte überhaupt zu verstehen. Die wichtigsten Konzepte und Fachbegriffe sollten zuerst erläutert werden. Daher sollte es einen Systematischen einstieg in die IT geben, der einen Überblick verschafft (Grafiken wie https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... meline.svg zähle ich zu den Positivbeispielen, jedoch vermisse ich etwas vegleichbares für die Komponenten eines OS) . Vermutlich gibt es das bereits, doch es ist nicht aus der Position eines Noobs auffindbar. Selbst Meillo kann keinen Tipp geben.
Meiner Erfahrung nach, sind die bisherigen Lehrinhalte aus Geek-Perspektive geschrieben/erstellt und nicht auf die Bedürfnisse des Lernenden zugeschnitten, also nicht für den Rezipienten geeigent. Erkenntnisse aus der Lernpsychologie sind anscheinend kaum bis garnicht in bisherige Lehrinhalte eingeflossen.

IT im größeren Rahmen:
Ich sehe großes Potenzial darin, mit IT- und Medien-Kompetenz "die Welt zu verbessern". Es wird von vielen Seiten die Emanzipation des Individuums basierend auf dem technologischen Fortschritt ausgerufen (missglückter Arabischer frühling, Proteste in Hong Kong), doch das ist meiner Meinung nach nur eine potenzielle Zukunft, nicht der Status Quo. Die Zukunft kann auch eine gegenteilige Richtung einschlagen, was bereits droht (Social-score in China, Gesichtserkennung in Großstädten Europas, Five-eyes, ausufernde Befugnisse von "Sicherheitsorganen" und weitere Wikileaks Enthüllungen,etc). Selbst westliche Gesellschaften sind noch nicht reif genug, um mit dem technologischen Fortschritt verantworungsvoll umgehen zu können.
Wikimedia, Wikileaks und "Forensic Architecture" (schaut euch das mal an!) sind positive Beispiele, aber Ausnahmen. Ich betrachte "den Menschen" zur Zeit weder als Emanzipiert noch Mündig, was die zeitgemäßen technologischen Möglichkeiten im Aktivismus betrifft. Eher im Gegenteil. (Meine These: Bisherige Friedens- und Freiheitsbewegungen können ihr Momentum stark verstärken, wenn die technologischen Möglichkeiten unserer Zeit zielführend eingesetzt werden. Autokraten, Populisten, Regieme und rechte-Bewegungen scheinen diese für sich zu Nutzen verstanden zu haben.)
Es ist Zeit zu entscheiden, ob wir (weltweit) Gesellschaftlich und Ökologisch einen Utopischen oder Dystopischen weg einschlagen. Und das ist stark davon abhängig, wie der Zugang zu It- und Medien-kompetenzen gestaltet ist. Dieser Zugang scheint derzeit noch von große Hürden geprägt zu sein, welche zum Teil anscheindend aus der Open-source Community zu kommen scheinen (mein subjektiver Eindruck). Da Staatliche Bildungsorgane daran kläglich scheitern, sehe ich die Open Source-Community in der Verantwortung die globalisierte Gesellschaft(en) (zumindest im technsichen Berech) durch Bildung im Prozess der Emanzipation und "im 21.Jahrhundert ankommen" zu unterstützen, in dem der "richtige" Umgang damit beispielhaft gelehrt wird. Die OpenSource-Community war schließlich von Anfang an mit Konstrukten wie der GNU-Ethik Politisch aufgeladen und hat diesen "drive" anscheinend verloren. Ich denke, dass derartiger Aufwand aus der Community und nicht unbedingt von Institutionen wie dem CCC kommen muss. Ich stelle die These auf: Wer Zeitgemäß mit IT umgehen kann, sich und sein Leben durch z.B. Organisation(siehe GTD) im Griff hat (und motiviert ist), der hat auch Kapazitäten frei, um seinen Beitrag zu leisten. Ich würde gerne meinen Beitrag leisten, muss mir jedoch diese Kapazitäten und Kompetenzen erst erarbeiten und bereits dabei Stoße ich auf große Hürden.

Falls ihr Begriffe, Personen, Organisationen, Webseiten, Projekte, Quellen oder ähnliches (auch entfernt) zu den genannten und angeschnittenen Themen kennt, würde ich mich sehr über einen Hinweis dazu freuen.
Hast du hier schon mal nachgeschaut?

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Re: Gesamtkonzept "Sich mit EDV Organisieren"

Beitrag von Meillo » 21.01.2021 18:22:25

Wow! *Das* war mal ein Post! In der Laenge hatten wir das schon eine Weile nicht mehr. ;-)

(Die allermeisten User werden ihn noch nicht mal bis zur Haelfte lesen.)


@ZeroFlag: Du sprichst darin grosse Themen an. Ich kann die gut verstehen und in verschiedener Hinsicht geht es mir da auch wie dir und ich wuensche mir das Gleiche. Wenn ich hier nun anfange, zu erklaeren, warum es aus meiner Sicht nicht so ist oder doch schon so ist ... -- Wir alle machen das nur in unserer Freizeit und wollen in erster Linie unsere eigenen IT-Probleme loesen, helfen aber nebenbei auch ein bisschen anderen und davon lebt dieses Forum. -- ... dann wird das der Groesse des Themas nicht gerecht. Um ihm aber gerecht zu werden, muessen wir grundsaetzliche Gesellschaftsfragen diskutieren, was zum einen in eine thematisch andere Richtung geht und zum anderen in diesem Forum (aufgrund von Entwicklungen im letzten Jahr) derzeit nicht moeglich/erwuenscht/erlaubt ist.

Was soll ich also sagen? Fuer konkretere Fragen, also zu Teilen deines Setups ... wenn du die Frage also eingrenzt und kleiner machst, wirst du hier im Forum Antworten und Hilfe bekommen. Arbeite dein groesses Thema also stueckweise ab und frage gleichermassen stueckweise hier nach.

Fuer die Frage, wie man denn das ganze IT-Zeug insgesamt am besten organisiert, ist ein Forum nicht die beste Stelle. Da waeren eher Buecher oder spezifische Websites das Medium der Wahl. Hat hier vielleicht jemand einen Tipp fuer ein gutes Buch oder eine gute Website/Community, die gerade dieses Thema adressieren?


Ich hoffe, du fuehlst dich nicht enttaeuscht oder allein gelassen mit deiner Fragestellung, ZeroFlag. Nur frohen Mutes weiter, Schritt fuer Schritt. :-)
Use ed once in a while!

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