DHCP nichtinvasiv neustarten

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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bullgard
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DHCP nichtinvasiv neustarten

Beitrag von bullgard » 28.07.2017 19:24:22

Hallo debianforum.de,
[Debian 9.1 Xfce]
Die Firma Vodafone ist auf Maximalprofit aus, und es kommt bei mir in letzter Zeit immer häufiger zu kurzen Unterbrechungen der Internetverbindung (~1 bis 6 min).
Manchmal berappelt sich anschließend der Router von allein, manchmal nicht.
Ich kann mein gesamtes LAN einschließlich Router vom 230-V-Netz abschalten und wieder einschalten und peu-a-peu hochfahren.
Gibt es eine weniger invasive Methode?
http://www.unix.com/man-page/All/1m/dhcpmgr/ existiert nicht in Debian.

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# service dhcpd status
gibt aus:
Unit dhcpd.service could not be found.

Code: Alles auswählen

# systemctl | grep dhcpd
gibt nichts aus. Wie heißt der Befehl richtig unter Debian? (Der DHCP-Server befindet sich im Router.)
Mit freundlichen Grüßen
bullgard

dufty2
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Re: DHCP nichtinvasiv neustarten

Beitrag von dufty2 » 28.07.2017 20:13:11

Als 'Client' hat man normalerweise keinen daemon laufen, sprich "dhcpd" ist - im Normalfall - gar nicht nötig udn auch nicht aktiv.
Kannst mal ein
/sbin/dhclient
probieren, falls das Paket "isc-dhcp-client" bei Dir installiert ist.
Kommt halt drauf an, welcher Dienst (NetworkManager, systemd-network, etc.) bei Dir sonst die Netzwerkconfig macht.

bullgard
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Re: DHCP nichtinvasiv neustarten

Beitrag von bullgard » 28.07.2017 22:37:27

Code: Alles auswählen

# ll /sbin/dhclient
gibt aus
-rwxr-xr-x 1 root root 487728 Jan 9 2017 dhclient
https://packages.debian.org/search?keyw ... lla-search:
Ihre Suche nach Paketen, deren Name ics-dhcp-client enthält, in allen Suites, allen Bereichen, und auf allen Architekturen: Leider ergab Ihre Suche kein Ergebnis

dufty2
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Re: DHCP nichtinvasiv neustarten

Beitrag von dufty2 » 29.07.2017 05:52:30

Du hast Dich vertippt, das Paket heisst "isc-dhcp-client" und nicht "ics-dhcp-client".

Um etwa die "Windows-Äquivalenz" von

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>ipconfig /release
>ipconfig /renew
zu erreichen probier mal

Code: Alles auswählen

# dhclient -r
# dhclient

bullgard
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Re: DHCP nichtinvasiv neustarten

Beitrag von bullgard » 29.07.2017 10:29:55

Hallo dufty2,
dufty2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.07.2017 05:52:30
Du hast Dich vertippt, das Paket heisst "isc-dhcp-client" und nicht "ics-dhcp-client".
Entschuldigung! Ich war in Eile. Das Paket isc-dhcp-client war und ist installiert.
dufty2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.07.2017 05:52:30
Um etwa die "Windows-Äquivalenz" von

Code: Alles auswählen

>ipconfig /release
>ipconfig /renew
zu erreichen probier mal

Code: Alles auswählen

# dhclient -r
# dhclient
Das gibt aus
RTNETLINK answers: Operation not possible due to RF-kill
RTNETLINK answers: File exists
In MSKB314067 stand einmal:
ipconfig /release releases DHCP-allocated leases.
ipconfig /renew updates DHCP-allocated leases.
Ist das der Zweck der angegebenen Befehlsfolge unter Linux?
Mit freundlichen Grüßen
bullgard

BenutzerGa4gooPh

Re: DHCP nichtinvasiv neustarten

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 29.07.2017 12:15:48

bullgard hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.07.2017 10:29:55
Ist das der Zweck der angegebenen Befehlsfolge unter Linux?
Ist Linux- (Script-) spezifisch - aber entspricht der Client-Anfrage nach Erneuerung einer DHCP-Lease durch Server:
dhclient -r
Release the current lease and stop the running DHCP client as previously recorded in the PID file. When shutdown via this method dhclient-script will be executed with the specific reason for calling the script set. The client normally doesn't release the current lease as this is not required by the DHCP protocol but some cable ISPs require their clients to notify the server if they wish to release an assigned IP address.
https://manpages.debian.org/jessie/isc- ... .8.en.html
bullgard hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.07.2017 19:24:22
es kommt bei mir in letzter Zeit immer häufiger zu kurzen Unterbrechungen der Internetverbindung (~1 bis 6 min).
Manchmal berappelt sich anschließend der Router von allein, manchmal nicht.
Ich kann mein gesamtes LAN einschließlich Router vom 230-V-Netz abschalten und wieder einschalten und peu-a-peu hochfahren.
Gibt es eine weniger invasive Methode?
Mit Sicherheit, weil das nicht normal ist und für professionelle Netzwerke nicht akzeptabel. Hier stimmt was an deinem Netzwerk oder am Router, den dir vllt. der Provider bereitstellt, nicht. Defekte oder unausgegorene Billig-Hardware/Firmware? Nach einem WAN-Verbindungsausfall muss ein Router/Firewall oder Linux-Gateway selbständig neu aufbauen. Und Rechner im LAN bootet nach Verbindungsausfall, egal ob LAN oder WAN, niemand neu. Zumindest ich nicht und mit Sicherheit keine Firma.

Als Linuxfreak würde ich Modem kaufen (oder Bridge/exposed Host auf vorhandenem Router konfigurieren, notfalls Doppel-NAT) und Linux-Router auf stromsparender Hardware bauen. Evtl. mit spezieller Distribution (ipcop, ipfire, opnsense, pfsense etc.) - um das Rad nicht mehrfach zu erfinden. Selbst bei ALLIP-Anschluss gibt es für Telefonie Möglichkeiten: Adapter oder IP-Telefone oder schnurlose (DECT-) Telefone mit IP-Uplink.

Oder einen fehleranfälligen Speedport durch Fritzbox ersetzen, die sollen gut funktionieren. (Einschl. Telefonanlage/SIP-Gateway.) Fehlende Profi-Features (z. B. VLANs) braucht nicht jeder. Mit beiden Möglichkeiten wäre der DHCP-Service im LAN gesichert und kein Reboot von Rechnern im LAN nach WAN-Ausfall erforderlich.

Speziell zum Titel/Anliegen als weitere Möglichkeit zu dhclient -r:
Ich kann mein gesamtes LAN einschließlich Router vom 230-V-Netz abschalten und wieder einschalten und peu-a-peu hochfahren.
Gibt es eine weniger invasive Methode?
Deaktivieren/Aktivieren des Interfaces mit DHCP-Client-Konfiguration sollte "wenig invasiv" zum kompletten Reinitialisieren einschl. einer aktualisierten DHCP-Lease führen. Diese ist nicht unbedingt anders als die alte Lease - wegen der Lease-Time, eingestellt auf DHCP-Server.
Sie können eine einfache Neuinitialisierung der Netzwerkschnittstelle mittels "sudo ifdown eth0; sudo ifup eth0" durchführen.

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ifdown eth0
ifup eth0
https://www.debian.org/doc/manuals/debi ... simplified
Das Gleiche sollten auch beliebige Netzwerkmanager können: Netzwerk/Schnittstelle trennen/verbinden.

Nichtsdestotrotz ist das dem Nutzer unzumutbar und unnötig, da ein vernünftiger Router "entkoppelt": WAN-If = DHCP-Client, LAN1...x = DHCP-Server. Letzerer läuft bei WAN-Ausfall unbeeindruckt weiter. Im Extremfall ist mal der Router neu zu booten. Damit fallen Client-Interfaces kurzzeitig komplett aus und fordern ihre Leases nach Aktivierung automatisch neu an. Nix mit Netztrennung. :wink:
/etc/network/interfaces:

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allow-hotplug <name>
die Schnittstelle <name> aktivieren, wenn der Kernel ein Hotplug-Ereignis von der Schnittstelle empfängt
Eintrag enthalten?

dufty2
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Re: DHCP nichtinvasiv neustarten

Beitrag von dufty2 » 29.07.2017 15:55:50

bullgard hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.07.2017 10:29:55
Das gibt aus
RTNETLINK answers: Operation not possible due to RF-kill
RTNETLINK answers: File exists
Ok, man sollte noch um eine Zeile verlängern:

Code: Alles auswählen

# pkill dhclient
# dhclient -r
# dhclient
Die reinen LAN (die alle mit en.... beginnen), sollten damit klappen, die wlans (warum auch immer) sind komplizierter.
dhclient geht alle verfügbaren Interfaces durch (außer loopback).
Das "RF-kill" deutet darauf hin, dass Du auch ein wlan hast.
Falls Du über LAN gehts, kannst Du auch direkt das Interface angeben:

Code: Alles auswählen

# pkill dhclient
# dhclient -r eth0
# dhclient eth0

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