[GELÖST] Debian 9 Stretch - Netzwerkkonfiguration und Dienste mit systemd? ("The Debian Way")

[elmurruk]

Hallo!

Seit dem Umstieg auf Debian 9 hänge ich öfters an der Netzwerkkonfiguration in Verbindung mit Systemd.
Mein Vorgehen bei früheren Versionen <9:

1. Konfiguration unter "/etc/network/interfaces" vornehmen
2. Netzwerkdienst mit "/etc/init.d/networking restart" neu starten

Nun gibt es ja unter Debian 9 und nach der Umstellung auf Systemd (soweit ich das sehe) mehrere Möglichkeiten:

1. Die oben beschrieben Möglichkeit
2. Die Möglichkeit, die das Netzwerk via Systemd unter "/etc/systemd/network/xyz.network" zu konfigurieren, die Interface-Deklaration in "/etc/network/interfaces" zu löschen und den Dienst mit "systemctl enable systemd-networkd" zu aktivieren und mit "systemctl restart systemd-networkd" neu zu starten.

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass unter Systemd die alten Init-Scripte unter "/etc/init.d/" ausgedient hätten.
Welche Variante ist nun unter Debian 9 Stretch die "offizielle, empfohlene Variante"?
Und wie verhält es sich bei Diensten im Allgemeinen? Sollten diese via "systemctl" oder über die alte Variante "/etc/init.d/*"
Habe hierzu leider nichts "richtig ofizielles" gefunden. Irgendwie scheint das laut google jeder zu machen, wie er lust hat...

Gruß,
elMurruk

[jph]

Für Desktops gibt es noch Variante 3: Network Manager. Die ist zu empfehlen, insbesondere bei Nutzung von WLAN.

[elmurruk]

Für Desktops gibt es noch Variante 3: Network Manager. Die ist zu empfehlen, insbesondere bei Nutzung von WLAN.

Hi! Danke für die Antwort.
Ok, habe ich vergessen zu erwähnen: Ich beziehe mich auf Serverinstallationen bzw. Minimalinstallationen ohne Network Manager.

[KP97]

Die Initscripte in /etc/init.d sind obsolet. Ich habe schon seit längerer Zeit keine mehr, bei meinem Sid wird alles über Units in systemd gestartet.
Wenn noch Scripte vorhanden sind, werden diese von systemd erkannt und in Units umgewandelt (/run/systemd/generator). Das ist aber "doppelt gemoppelt" und nicht notwendig.
Besser ist es, wenn die Units direkt und sofort ausgeführt werden.
Es gibt in Arch und Fedora gar keine Initscripte mehr, nur Debian fährt noch zweigleisig.
Also kurze Antwort:
Mittlerweile läuft systemd sehr gut, das heißt für Dich, Du mußt Dich mit diesem doch sehr tiefgreifenden Systemtool auseinandersetzen.
Früher oder später verschwinden die Scripte auch aus Debian.

[elmurruk]

Danke für die Antwort, KP97.

Ja, irgendwie habe ich mir das schon gedacht. Fand es nur... ungeschickt, dass die Default-Einstellungen nach einer Standard-Installation nicht die Systemd-Konfiguration verwendet und das auch keine Example-File vorhanden ist auch generell darüber noch recht wenig im Netz zu finden ist.

Wie auch immer, werde dann Zukünftig alles via Systemd erledigen.

Wünsche ein schönes Wochenende.

Gruß,
elmurruk

[smutbert]

/etc/network/interfaces, /etc/init.d/networking und alles was dazugehört ist Teil des Pakets ifupdown. Wenn man sich die Dateiliste für das Paket ansieht, sieht man, dass das Paket auch systemd-units enthält (/lib/systemd/system/ifup@.service,/lib/systemd/system/networking.service). Das bedeutet, dass die init-Skripte auch nicht mehr in Form dieser automatisch erzeugten "Kompatibiltitäts-Units" zum Einsatz kommen.
Die init-Skripte existieren also zumindest in diesem Fall nur mehr für Installationen, die nicht systemd verwenden.

Wenn du trotzdem eine andere Art der Netzwerkkonfiguration verwenden willst, kannst du ifupdown einfach deinstallieren um die zugehörigen systemd-Units und init-Skripte loszuwerden.