Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

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buhtz
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Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von buhtz » 24.07.2019 13:00:43

Habe mir gestern eine Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus angeschaut. Jedes Zimmer hat eine LAN-Dose.
Laut Vormietern gibt es keinen Switch oder Router irgendwo. Die Hausverwaltung hat natürlich auch keine Ahnung.
Die LAN Dose ist aber "nicht im Internet", sie dient (laut Vormieter Auskunft) nur der Vernetzung zwischen den Räumen. Die Vormietern hatte sonst einen tyischen DSL-Vertrag mit FritzBox.

In den 90ern hab ich als Fachinformatiker mal was über Stern- und Bus-Topologie gehört. Keine Ahnung, ob das noch envoge ist. ;)
Mein Wissen ist also nicht mehr ganz frisch.

Wie wird sowas normalerweise gelöst? Es muss doch irgendwo einen switch geben.

Sind alle Wohnungen im gleichen Netz?
Dann müsste ich ja aus Sicherheitsgründen immer einen Router an jedes genutzte LAN-Dose hängen, um mich vor dem Hausnetz abzuschirmen?
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Lord_Carlos
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von Lord_Carlos » 24.07.2019 13:23:01

Was passiert denn wenn man ein Rechner anschließt? Geht das link up? Und bekommst du auch eine IP?
Hat jede Wohnung nur eine LAN dose, oder mehrere?

Kann es sein das jede Wohnung nur mit sich selber verbunden ist? Also das es einfach nur ein Kabel in der Wand ist, wenn du weist was ich meine.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von uname » 24.07.2019 13:27:05

Ist es eine Dose, wo ein RJ-45-Kabel reinpasst?
Oder ist es vielleicht doch nur ein Antennenanschluss usw.?
Ist es wirklich eine LAN-Dose oder eine Dose für einen anderen RJ-45-Anschluss?

Wo geht das Kabel denn hin?
Es müsste eigentlich dort enden (auch mit RJ-45-Stecker), wo der DSL-Router des ehemaligen Bewohners stand.
Dann werden die LAN-Kabel am DSL-Router eingesteckt und fertig. DSL-Router wie FritzBox haben interegrierte Switche für WLAN/LAN.

Vielleicht verlässt das Kabel aber auch die Wohnung.
Vieleicht gab es ja mal gemeinsames Internet oder einen Streaming-Server im Keller ;-)
Versuche herauszufinden, wo das andere Ende des Kabels ankommt.

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MSfree
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von MSfree » 24.07.2019 13:30:56

buhtz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 13:00:43
Sind alle Wohnungen im gleichen Netz?
Du kannst Fragen stellen :mrgreen:
Woher sollen wir hier wissen, wie das beim Bau verlegt wurde, wenn nichtmal der Vermiter das weiß.
Es muss doch irgendwo einen switch geben.
Nein, das muß es nicht und das wird es auch nicht geben. Es muß aber irgendwo ein Patchfeld sein, das vielleicht im Sicherungskasten eingebaut wurde. Den Switch (oder gleich eine Fritzbox mit integreirtem Switch) mußt du noch selbst kaufen und am Patchfeld ankabeln.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von Meillo » 24.07.2019 13:33:00

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 13:23:01
Was passiert denn wenn man ein Rechner anschließt? Geht das link up? Und bekommst du auch eine IP?
Hat jede Wohnung nur eine LAN dose, oder mehrere?

Kann es sein das jede Wohnung nur mit sich selber verbunden ist? Also das es einfach nur ein Kabel in der Wand ist, wenn du weist was ich meine.
Das sind gute Fragen.

Du kommst nur weiter wenn du die Sachlage vor Ort erkundest: Wie sind die Dosen verkabelt? Was ist womit verbunden?

Ach, btw: Es koennten auch ISDN-Dosen sein. Die haben doch auch RJ45-Stecker (bloss ungeschirmt).
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von buhtz » 24.07.2019 13:41:06

Ah ok. Danke erstmal.
Ich dachte es gibt so ne Art Standardvorgehen.

Hab jetzt über die Hausverwaltung nach dem Kontakt zur Installationsfirma gefragt. Die werden es mir ja wohl erklären können.

Es sind IMO RJ45 Dosen (je 2 Ports pro quadratischer Dose). Hab aktuell noch keinen Schlüssel zur Wohnung
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von dufty2 » 24.07.2019 16:36:43

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 13:33:00
Ach, btw: Es koennten auch ISDN-Dosen sein. Die haben doch auch RJ45-Stecker (bloss ungeschirmt).
Geschirmte Stecker? ;)

Wenn ich wetten müsste, würde ich auch auf ISDN-Dosen wetten (und nicht Ethernet-Ports "LAN").
Dann könnte Dir z. B.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-258-2581.html
weiterhelfen:
Die Ports haben zwar 8 Pins, aber nur 4 davon sind an Kabeln angeschlossen (8P4C),
bei (Gigabit-)Ethernet sind alle 8 Pins belegt, sog. 8P8C.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von uname » 24.07.2019 16:59:06

Ich habe noch mal nachgedacht. Und solange niemand nichts genaues weiß kann man ja spekulieren.
Leider befürchte auch ich, dass es sich um Telefon und nicht um Internet handelt.

In Studentenwohnheimen hat man schon Mitte der 1990er-Jahre CAT-5 verlegt und eine Anbindung ans DFN hergestellt.
Obwohl VoIP sowie Mobilfunk nicht existierten war für Studenten Internet schon damals wichtiger als Telefon. Dabei konnten nur Text und Bilder übertragen.
IRC war cool und ist heute noch besser als WhatsApp.
Nur Nerds haben damals zuhause mit Modem oder ISDN und z.B. Fli4l privat eigene Netze gebaut.
Niemand außer Nerds hatte mehr als einen Computer und Smartphones sowie Tablets gab es nicht.
DSL inkl. Flatrates und damit die Nutzung für mehrere Rechner gleichzeitig wurde erst Anfang der 2000er-Jahre interessant.
Soweit ich mich erinnere brauchte man damals zusätzlich einen nicht günstigen Switch, da die DSL-Router nur einen LAN-Anschluss hatten. WLAN gab es wohl auch noch nicht.
Verkabelungen bzgl. Internet gab es in Mietwohnungen wahrscheinlich weit später, da es Anfang der 2000er-Jahre vollkommen unteressent war.
Erst heute wo Telefon durch VoIP und Fernsehen durch IPTV abgelöst ist, sind LAN-Dosen interessant.

Wie alt sind denn die Dosen?

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Meillo
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von Meillo » 24.07.2019 17:45:29

dufty2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 16:36:43
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 13:33:00
Ach, btw: Es koennten auch ISDN-Dosen sein. Die haben doch auch RJ45-Stecker (bloss ungeschirmt).
Geschirmte Stecker? ;)
Ich verstehe nicht ganz was du sagen willst?

Ich meine das:
https://de.wikipedia.org/wiki/RJ45#G%C3%A4ngige_Modularstecker hat geschrieben: In Deutschland werden ungeschirmte vollbestückte achtpolige (8P8C) Modularstecker umgangssprachlich auch als ISDN-Stecker, geschirmte als „Ethernet-Stecker“ bezeichnet.
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von dufty2 » 24.07.2019 20:00:54

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 17:45:29
https://de.wikipedia.org/wiki/RJ45#G%C3%A4ngige_Modularstecker hat geschrieben: In Deutschland werden ungeschirmte vollbestückte achtpolige (8P8C) Modularstecker umgangssprachlich auch als ISDN-Stecker, geschirmte als „Ethernet-Stecker“ bezeichnet.
Mmh, bin jetzt kein Telekom-Experte, denke aber, das ist falsch.
"ISDN-Stecker" sind für mich (Privathaushalt) 8P4C (vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Universal ... ss-Einheit),
normale Ethernet-Stecker sind reines Plastik (wie auch das Kabel: UnShieldedTwistedPair).

Der einen Satz weiter oben erwähnte TERA-stecker (https://de.wikipedia.org/wiki/TERA) würde ich ggf. als "geschirmten Stecker" bezeichnen. Und in der Industrie mag es auch welche geben.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von Meillo » 24.07.2019 22:32:15

dufty2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 20:00:54
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2019 17:45:29
https://de.wikipedia.org/wiki/RJ45#G%C3%A4ngige_Modularstecker hat geschrieben: In Deutschland werden ungeschirmte vollbestückte achtpolige (8P8C) Modularstecker umgangssprachlich auch als ISDN-Stecker, geschirmte als „Ethernet-Stecker“ bezeichnet.
Mmh, bin jetzt kein Telekom-Experte, denke aber, das ist falsch.
"ISDN-Stecker" sind für mich (Privathaushalt) 8P4C (vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Universal ... ss-Einheit),
Die Beschreibung in der Wikipedia ist wenig exakt, aber da heisst es ja auch ``umgangsprachlich''.
normale Ethernet-Stecker sind reines Plastik (wie auch das Kabel: UnShieldedTwistedPair).

Der einen Satz weiter oben erwähnte TERA-stecker (https://de.wikipedia.org/wiki/TERA) würde ich ggf. als "geschirmten Stecker" bezeichnen. Und in der Industrie mag es auch welche geben.
Okay. Das was ich meine sind nicht komplett geschirmte Stecker. Sie sind nur teilweise geschirmt und verbinden die Schirmung des Kabels mit der der Dose.

Ungeschirmt: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:RJ- ... uechse.jpg
Geschirmt: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Twi ... _F-UTP.jpg

ISDN-Kabel haben diese Schirmung nicht und die Stecker sind aussen nur Plastik.

Wie ich gerade selber lerne (https://de.wikipedia.org/wiki/Twisted-Pair-Kabel#UTP) braucht man die Schirmung scheinbar gar nicht. Nunja. Alle meine Netzwerkkabel sind geschirmt ... scheint aber nicht noetig zu sein.
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von debianoli » 25.07.2019 08:09:46

Ich würde einfach zwei Dosen aufschrauben und dann die angeschlossenen Kabel-Farben vergleichen. Würde mich nicht wundern, wenn das alles in Reihe angeschlossene ISDN-Telefondosen wären. Das machen Elektrofirmen ganz gerne, weil man so mehr abrechnen kann. Und die abnehmenden Hausverwaltungen selten begreifen, dass dies eigentlich völliger Pfusch ist. In unserer Wohnung war das so

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von uname » 25.07.2019 08:20:34

debianoli hat geschrieben:eigentlich völliger Pfusch ist
Das ist doch gar nichts. Ich habe mal in einer Wohnung gewohnt, wo ein Lichtschalter über den Neutralleiter und nicht über den Außenleiter / Phase angeschlossen war. Also immer schön mit dem Phasenprüfer prüfen. Nach DIN 57680-6 VDE 0680-6:1977-04 ist dieser "Lügenstift" aber auch nicht zulässig. Daher immer schön die Sicherung rausnehmen.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von buhtz » 25.07.2019 08:47:47

Hab jetzt bei der Installationsfirma direkt angefragt. Bin mal gespannt.

Können es tatsächlich "nur" ISDN Dosen sein, wenn man damit zwischen den Zimmern Netzwerksignale austauschen kann? Die Vormietern erzählte mir, sie hätte Ihren DSL-Router "da reingesteckt" und konnte dann in einem anderen Zimmer ein zweites Gerät (glaub es war ein Internet-TV) reinstecken und "hatte sofort Internet".
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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von pferdefreund » 25.07.2019 09:02:45

Klar, wenn die Stecker passen und alle notwendigen Pins belegt sind - warum nicht ? - Insbesondere wenn es nicht um große Entfernungen geht. Gibt es in der Wohnung ach eine TAE-Dose ? - Wenn ja, da Router dran und von einem Lan-Port an eine Dose, die 2. Dose steht dann für Zweitgerät zur Verfügung, weitere halt am Router anschließen. Vermutlich nur ein unter Putz verlegtes Kabel von Dose zu Dose.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von debianoli » 25.07.2019 09:14:14

pferdefreund hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.07.2019 09:02:45
Vermutlich nur ein unter Putz verlegtes Kabel von Dose zu Dose.
Das ist dann das Problem, denn das wäre Reihe. in dem Fall muss man die Dosen hinter dem angeschlossenen Gerät abklemmen.

Ansonsten kann man mit den Kabeln zumindest bis 100 MB erreichen. Ich habe das in unserer Wohnung mit den völlig sinnlosen Kabeln der in Reihe geschlossenen TAE-Telefondosen gemacht.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von MSfree » 25.07.2019 09:21:00

buhtz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.07.2019 08:47:47
Können es tatsächlich "nur" ISDN Dosen sein, wenn man damit zwischen den Zimmern Netzwerksignale austauschen kann?
Für 100MBit Ethernet sind nur zwei Leiterpaare nötig, ISDN arbeitet ebenfalls nur mit zwei Leiterpaaren. Von dem RJ-45 Anschluß werden in beiden Fällen also nur die Hälfte der möglichen Kontakte genutzt. Erst GBit-Ethernet brauch alle 4 Leiterpaare, ist aber mit 100MBit abwärtskombatibel. Wenn nur 2 Paare verdrahtet sind, schaltet sich eine GBit-Netzwerkkarte in den 100MBit-Modus.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob ISDN die gleichen Kontakte nutzt wie 100MBit-Ethernet. Grundsätzlich kann man aber 100MBit-Ethernet auch über Klingeldraht fahren, wenn die Entfernungen nicht zu groß sind. Für das definierte Maximum von 110m ist aber höherwertigere Verkabelung nötig.
Die Vormietern erzählte mir, sie hätte Ihren DSL-Router "da reingesteckt" und konnte dann in einem anderen Zimmer ein zweites Gerät (glaub es war ein Internet-TV) reinstecken und "hatte sofort Internet".
Wie Meillo schon geschrieben hatte, wenn die Handwerker das damals wie ein Bussystem von Steckdose zu Steckdose in Reihe durchgeführt haben, dann funktioniert das nur, wenn man genau zwei Dosen belegt, und selbst dann nur mit Glück. Und überhaupt ist das absoluter Pfusch, der erst auffällt, wenn man mehr als zwei Geräte anschließen will.

Für ISDN und Ethernet ist immer eine Sternverkabelung nötig, also von jeder Steckdose ein Kabel zum zentralen Sammelpunkt, wo man die Kabel auf ein Patchfeld führt. Damit GBit funktioniert, muß das mit 4 Leiterpaaren ausgeführt werden und die Kabel müssen mindestens Cat5e sein.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von uname » 25.07.2019 12:51:43

MSfree hat geschrieben:Für ISDN und Ethernet ist immer eine Sternverkabelung nötig
Bis in die 1990er-Jahre hat man noch 10BASE2 (Thin Ethernet) verwendet, welches ein Bussystem und keine Sternverkabelung war. Verwendet wurden aber BNC -Steckverbinder und nicht RJ-Steckverbinder. Mit etwas Glück sind die Anschlüsse nicht ganz so alt. Aber es waren ja sowieso RJ45-Anschlüsse, oder ;-)

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von dufty2 » 26.07.2019 06:10:59

Ist aber komsich, dass bei ISDN von einem S0-Bus gesprochen wird. ;)

Wenn ich mir (wie gesagt, bin kein Telekom-Expert)
http://www.tocker.de/ISDN_Bus/ISDN_Verk ... elung.html
anschaue, schaut das mir wie ein Bus-System aus:
Selbst im 3. Beispiel wird die "Sternverkablung" nur dadurch erreicht, dass man den 4er-Strang wieder zurückfüht und dann ins nächste Zimmer zu gelangen.
=> Vielleicht sind die "bösen Elektriker" mit ihre "Dose-zu-Dose-Verkablung" dann (aus Telefon/ISDN-Sicht) doch nicht ganz so böse? ;)

Hab bei meinen erwähnten
http://www.hifi-forum.de/viewthread-258-2581.html
mir die Bilderchen noch mal genauer angeschaut:
Es gibt wohl auch ein 10er-Kabel bei ISDN, das könnte also für Gbit (8er-Kable) ausreichen,
möglicherweise erreicht man aber nur - z. B. - 200 Mbit damit und so könnte es mehr Sinn machen,
2 x 100 Mbit (also 2 x 4er-Kabel) anzuschließen, wie es auch im dem verlinkten thread gemacht wurde.

Alles Spekulation, warten wir auf weiter Fakten :)

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von ingo2 » 27.07.2019 17:52:23

Kann es sein, daß in der Wohnung eine Verkabelung nach dieser Art vorliegt?
viewtopic.php?f=15&t=155506&p=1050081&h ... e#p1050043
nur, daß man statt TAE-Dosen RJ45-Dosen verwendet hat?

Das ist zwar HF-technisch besser als TAE, da weniger Kapazitäten und bessere Kontakte, aber prinzipell besteht das gleiche Problem, wenn alle wie an einer Kette aufgereiht sind.

Also, da hilft nur aufschrauben und Verschaltung prüfen.

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von dufty2 » 28.07.2019 10:53:39

Länger rumforschen bring noch mehrere Möglichkeiten zu Tage:
http://superuser.com/questions/153281/c ... o-ethernet
(1) G.hn over twisted pair
(2) VDSL P2P modems // also was die Telekom selbst macht
(3) HomePNA

Eine 4. Möglichkeit wäre, einen Mini-3-Port-Switch an jede RJ-45-Ausgang zu stecken
um so die ISDN-Leitung als "Uplink" für die Switche zu benutzen. (Am besten noch ohne Netzteil,
gespeist nur durch PoE ;)
Weiss aber nicht mal, ob Hin- und Rückführung zur RJ-45 Dose gehen (also den Bus selbst darstellen),
oder jene "nur" mit einem Verbidundgskabel zum Bus verbunden ist (wie es bei 10Base5 der Fall war "Transceiverkabel").

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Re: Grundlagen in-house-verkabelung bei Mehrfamilienhaus

Beitrag von pferdefreund » 29.07.2019 06:09:35

Ich vermute, die 2 Dosen sind nix anderes wie ein "Verlängerungskabel. In die eine Kabel vom Router, in die Andere Endgerät.
Weitere Endgeräte halt per WLAN oder direkt am Router. Sowas hatte ich auch mal und hat bestens funktioniert. Frau wollte halt Kabel nicht an der Wand oder am Boden haben, daher diese Lösung, die jahrelang problemlos funktionierte. Ob ich ein Cross-Over-Kabel hatte, weiß ich nicht mehr, moderne Netzwerkkarten erkennen das ja selbst und schalten entsprechend.

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