Debian 10 mit NAT64 / NAT44 - IPv6 --> IPv4

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
wanne
Moderator
Beiträge: 7482
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von wanne » 07.05.2020 19:03:38

bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2020 18:58:15
Leider nein, das dient zum Transport von IPv6-Datenpaketen über ein IPv4-Netzwerk. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/6to4
Haarspalter. Jedes Software muss genau das machen. Auch deine Kommerziellen Anbieter müssen genau das machen. (Völlig egal was sie in ihre Hochglanzheftchen schreiben. Die man dank Closed Source nicht überprüfen kann.)
Sobald du IPv6 Erreichbarkeit hast bist du halt per Definition ein IPv6 Host. (Da IPv4 keine Konnektivität zu IPv6 zu lässt.) Und transportierst nur über das IPv4 Netz.
Bitte fange nicht an irgend welche Verwirrung zu stiften.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 07.05.2020 19:09:07

Er möchte doch von einem nativen IPv4 only Endgerät ohne spezielle Zusatzsoftware seinen IPv6 Server ansprechen und keine Tunnel durch's Netz bohren....

Sowohl 6to4 als auch Teredo sind beides Lösungen, die auf dem IPv4 Clientgerät installiert und ggfs. konfiguriert werden müssen. Damit wird dann das Endgerät in die Lage versetzt IPv6 Pakete über/in IPv4 getunnelt zu versenden....

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 07.05.2020 19:10:46

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2020 19:03:38
Da IPv4 keine Konnektivität zu IPv6 zu lässt.
Danke darum geht es ja, genau dieses Problem will der TE lösen....
wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2020 19:03:38
Bitte fange nicht an irgend welche Verwirrung zu stiften.
Verwirrung stiftest du, wenn du Tunneldienste die IPv6 over IPv4 transportieren als Lösung anbietest um von einem generischen IPv4 Endgerät einen IPv6 Server zu erreichen.

wanne
Moderator
Beiträge: 7482
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von wanne » 07.05.2020 19:23:59

bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2020 19:09:07
Sowohl 6to4 als auch Teredo sind beides Lösungen, die auf dem IPv4 Clientgerät installiert und ggfs. konfiguriert werden müssen.
Installiert eher nicht. Windows bringt Tereod nicht deinstallierbar mit Linux 6to4. (Ja man könnte sich Linux auch ohne support selbst Compilieren.) Konfiguriert schon.
In der Anfangszeit brachten auch einige Spiele einfach einen eingebauten Tereodo-Clienten mit fest-Eincodiert teredo.ipv6.microsoft.com mit. Dann brauchst du auch nichts configurieren. Dafür sind die sind jetzt kaputt, nachdem MS die Server abgeschaltet/umbenannt hat...

Aber mehr geht nicht: Wenn dein Client kein IPv6 kann, kann er eben kein IPv6. Punkt. Genau so wie das in die andere Richtung Gilt: Wenn dein Client kein IPv4 kann, kann er halt kein IPv4. Man kann Software dazwischen schalten und übersetzt aber dann muss halt die übersetzen und kann entsprechend wieder das passende Protokoll.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 07.05.2020 19:29:23

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2020 19:23:59
Aber mehr geht nicht: Wenn dein Client kein IPv6 kann, kann er eben kein IPv6. Punkt. Genau so wie das in die andere Richtung Gilt: Wenn dein Client kein IPv4 kann, kann er halt kein IPv4. Man kann Software dazwischen schalten und übersetzt aber dann muss halt die übersetzen und kann entsprechend wieder das passende Protokoll.
Ich voll und ganz dir. Blöd sind halt Smartphones, da hab ich noch keines mit Teredo gesehen und IPv6 im Mobilfunkbereich bietet meines Wissens nach aktuell nur die Telekom.

IPv6-only Server is nunmal IPv6-only .... Wenn man darauf zugreifen will, dann braucht der Client natives IPv6 oder einen IPv6 über IPv4 Tunnel.
Wenn der Client beides nicht hat, dann bleibt dem TE nur sich gegen Gebühr eine IPv4-Adresse für den Server zu bestellen.

AxelMD
Beiträge: 1398
Registriert: 15.03.2009 08:02:11

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von AxelMD » 08.05.2020 06:44:31

Hallo Forum,

warum kann ich eine Website, die auf einem Server auf dem "only IPv6" läuft nicht von einer Fritz!Box mit IPv4 (wo IPv6) abgeschaltet ist, nicht erreicht werden?

Folgerung: Will man ein öffentliche Website publizieren benötigt man zwingend eine IPv4 und eine IPv6, richtig?


Warum sollte ich den Vodafonetest machen?
Mit
ip a mit nat64 (öffentlicher Server) für IPV4 #### unsicher??? ####

sieht es so aus:

Code: Alles auswählen

host vodafone.de
vodafone.de has address 139.7.147.49
vodafone.de has IPv6 address 2a00:1098:2b::8b07:9331
vodafone.de has IPv6 address 2a00:1098:2c::8b07:9331
vodafone.de has IPv6 address 2a01:4f8:c2c:123f:64:0:8b07:9331
Das sind die jeweiligen AAAA-Record's von https://nat64.net/ (## gewählt von mir)?

Code: Alles auswählen

cat /etc/resolv.conf
nameserver 2a01:4f8:c2c:123f::1
nameserver 2a00:1098:2b::1
nameserver 2a01:4f9:c010:3f02::
So richtig was sagen tut mir das nichts.

Wie bekomme ich nun mit einem only IPv4 System Zugriff auf den only IPv6-Server?
Wann macht es Sinn einen IPv6-dns-server, DNS Proxy Server, diesen, wie folgt einzusetzen?

Github miyurusankalpa / IPv6-dns-server

https://github.com/miyurusankalpa/IPv6- ... /README.md


MfG

AxelMd
Zuletzt geändert von AxelMD am 08.05.2020 08:41:07, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 08.05.2020 08:20:32

AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 06:44:31
warum kann ich eine Website, die auf einem "only IPv6" läuft nicht von einer Fritz!Box mit IPv4 (wo IPv6) abgeschaltet ist, nicht erreicht werden?
Weil es sich bei IPv4 und IPv6 um zwei unterschiedliche Protokolle handelt.
IPv4 ist deutlich älter und bei dessen Entwicklung war man noch felsenfest davon überzeugt, dass die Anzahl der verfügbaren IP-Adressen für immer und ewig ausreichen würde. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch gezeigt, dass dies ein Trugschluss ist und es wurde der Nachfolger IPv6 entwickelt. Bei der Entwicklung von IPv6 hat man sich einige Gedanken gemacht, wie man aus dieser neuen Welt auf Systeme in der IPv4 Welt zugreift, jedoch in Form einer Einbahnstraße von IPv6 aus ist dank Übersetzungstechnologien (z.B. NAT64) der Zugriff auf die IPv4 Welt möglich.
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 06:44:31
Folgerung: Will man ein öffentliche Website publizieren benötigt man zwingend eine IPv4 und eine IPv6, richtig?
Traurig aber wahr: Selbst im Jahre 2020 reicht es vollkommen aus, wenn dein Server nur eine IPv4 Adresse hat. (Für IPv6 Begeisterte ist es jedoch ärgerlich, dass die Menschen so sehr an dem ollen verstaubten IPv4 hängen)
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 06:44:31
Warum sollte ich den Vodafonetest machen?
Du wolltest wissen, welches Prefix dein NAT64 Anbieter nutzt, dies siehst du in der Antwort:

Code: Alles auswählen

vodafone.de has IPv6 address 2a00:1098:2b::8b07:9331
vodafone.de has IPv6 address 2a00:1098:2c::8b07:9331
vodafone.de has IPv6 address 2a01:4f8:c2c:123f:64:0:8b07:9331
Es werden insgesamt drei unterschiedliche Prefixe genutzt:
* 2a00:1098:2b::
* 2a00:1098:2c::
* 2a01:4f8:c2c:123f:64:0:

Die echte IPv4-Adresse wurde in Hex-Schreibweise daran angeführt und ist bei allen gleich 8b07:9331 = 139.7.147.49.
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 06:44:31
Wann macht es Sinn einen IPv6-dns-server, DNS Proxy Server, diesen, wie folgt einzusetzen?

Github miyurusankalpa / IPv6-dns-server

https://github.com/miyurusankalpa/IPv6- ... /README.md
Wenn ich einen Einsatzzweck für einen DNS Proxy Server hätte, dann könnte ich diese Frage beantworten, ich habe jedoch keinen.
Bitte verwechsele einen DNS Proxy Server nicht mit einem IPv6-DNS-Server das sind zwei paar Schuhe.

Ein Blick auf den ersten Link in der Readme.md beantwortet jedoch deine Frage:
https://peteris.rocks/blog/dns-proxy-server-in-node-js-with-ui/ hat geschrieben: Let's suppose that you want to redirect a domain that you have no control over to a different address or add a subdomain to a domain that you don't own.

wanne
Moderator
Beiträge: 7482
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von wanne » 08.05.2020 08:24:50

bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.05.2020 19:29:23
natives IPv6[/b] oder einen IPv6 über IPv4 Tunnel.
6to4 braucht keinen Tunnel. (Zumindest vor RFC 7526. Seither sieht das ein bisschen wie ein Tunnel aus (damit die Firewalls das duchlassen). Ist aber noch immer keiner.) Es braucht auch keinen IPv6 Internetanschluss.
Es macht den Client aber zu einem IPv6-Host.
Will man ein öffentliche Website publizieren benötigt man zwingend eine IPv4 und eine IPv6, richtig?
Ja. Wenn du für beide Clienten erreichbar sein möchtest.
Wann macht es Sinn einen IPv6-dns-server, DNS Proxy Server, diesen, wie folgt einzusetzen?
Die haben ein NAT das sowohl IPv4 wie auch IPv6 kann. Der DNS Server fälscht einfach die Einträge: Er gaukelt einem IPv6-Klient vor, dass der Server da stehen würde wo deren NAT steht. Der Client redet dann mit deren NAT (das IPv6 kann), weil er das für den Server hält und das NAT redet dann mit dem Server (der nur IPv4 kann.) und schickt die Antwort zurück.
Ist half für Clients, die kein IPv4 können aber auf IPv4-Server zugreifen wollen.
Vorteil ist, dass die Anwendung gar nicht merkt, dass sie mit dem NAT redet und entsprechend keine Proxy konfigurieren muss: D

Die Umgekehrte Variante ist 6to4. (Nur dass das sowohl für Server wie auch für Clienten funktioniert.) Das konfigurierst du auf einem beliebigen Host der keinen IPv6-Internetzugang hat und danach kann der IPv6. Das geht so universell ohne Proxy, Tunnel oder NAT weil IPv6 von Anfang an gedacht war aus dem IPv4 Internet erreichbar zu sein. Umgekehrt aber nicht. (Logisch, da es bei der Erfindung von IPv4 noch kein IPv6 gab.)
Führt aber zu der Absurdität, dass ein IPv4-Anschluss defakto mehr wert ist als ein IPv6-Anschluss: Mit dem IPv4-Anschluss kannst du IPv6-Hosts erreichen. Umgekehrt aber eben nur über den Umweg eines Proxys/NAT, das beides kann. Das dürfte einer der Gründe sein, warum sich am Ende IPv4 durchsetzt.
warum kann ich eine Website, die auf einem "only IPv6" läuft nicht von einer Fritz!Box mit IPv4 (wo IPv6) abgeschaltet ist, nicht erreicht werden?
Die Fritz!Box hat noch die zusätzliche Eigenschaft, dass sei 6to4 blockt. Sie denkt wenn du kein IPv6 haben willst dann sorge ich auch dafür, dass es wirklich nicht tut und verkauft das als Sicherheitsmerkmal. Teredo tut allerdings.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 08.05.2020 08:30:57

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 08:24:50
6to4 braucht keinen Tunnel.
Nein es ist ist ein Tunnel, da es IPv6 Pakete in IPv4-Datenpakete einpackt, die an den Anycast Server(192.88.99.1) gesendet werden und dort ausgepackt werden.

wanne
Moderator
Beiträge: 7482
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von wanne » 08.05.2020 08:36:56

bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 08:30:57
Nein es ist ist ein Tunnel, da es IPv6 Pakete in IPv4-Datenpakete einpackt, die an den Anycast Server(192.88.99.1) gesendet werden und dort ausgepackt werden.
Nein. Das ist Bullshit.
Den Anycast Server gibt es nicht. Die Adresse steht für Nächste Router, der umverpacken kann. Das kann für jedes Paket ein anderer sein. Entsprechend hast du auch keinen Tunnel zu dem. Du sagst ja auch nicht, dass du einen Tunnel nach Frankfurt hast, wenn du ein oder 2 Pakete das Debianforum über den DE-CIX erreichen.
Die Der unterschied zwischen einem Tunnel und einem Netz ist, dass es zwei Endpunkte gibt.
Un komm mir bitte nicht mit der Wikipedia-Definition. Dann Tunnelst du tcp in IP wenn du das Debianforum aufrufst? (Vor allem weil du garantiert die Socket API nutzt und das verpacken dann dein Kernel und nicht die Anwendung macht. (Exakt wie das bei 6to4 der Fall ist.))
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 08.05.2020 08:50:00

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 08:36:56
Die Adresse steht für Nächste Router, der umverpacken kann.
Und dein Bullshit beginnt hier... Ich habe 7 Hops bis zu dem Anycast Server, d.h. die IPv6 Pakte über 6to4 werden über diese Hops zum Anycast Server in IPv4-Paketen getunnelt. Das ist meine Definition eines Tunnels und wenn du damit nicht d'accord gehst, dann kann ich damit gut leben.

6to4 ist veraltet und meiner Meinung nach im Zusamenhang mit dem Wunsch des TE auch einfach off-topic, ganz egal ob Tunnel oder nicht.

AxelMD
Beiträge: 1398
Registriert: 15.03.2009 08:02:11

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von AxelMD » 08.05.2020 08:51:31

Der TE findet die Diskussion sehr gut und sieht es nicht als OT an.

Endlich kommen hier Informationen rüber und es wird nicht auf Wikipedia verwiesen.
Da kannst Du dich belesen, dir fehlen Basics usw., "suchmaschinemal", das weis ich selber.

@wanne
wanne » 08.05.2020 08:24:50
Das Posting war super, 1+.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 08.05.2020 09:07:59

AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 08:51:31
Der TE findet die Diskussion sehr gut und sieht es nicht als OT an.
Eine Diskussion ob eine Technologie ein Tunnel ist oder nicht ....

Code: Alles auswählen

auto tun6to4
iface tun6to4 inet6 v4tunnel
	address 2002:102:304::1
        netmask 16
	gateway ::192.88.99.1
	endpoint any
	local 1.2.3.4
oder:

Code: Alles auswählen

auto 6to4
iface 6to4 inet6 6to4
        local 1.2.3.4
In beiden Fällen wird dir ip tunnel show das Interface als Tunnel anzeigen.

wanne
Moderator
Beiträge: 7482
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von wanne » 08.05.2020 09:55:31

bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 09:07:59
Eine Diskussion ob eine Technologie ein Tunnel ist oder nicht ....
In beiden Fällen wird dir ip tunnel show das Interface als Tunnel anzeigen.
Dafür listet es Layer 2 Tunneling Protocol-Tunnel nicht. Genauso so wie dir list open files (lsof) Internetverbindungen anzeigt.

Es funktioniert halt auf der Client Seite sehr ähnlich, verwendet die gleichen Interfaces. Deswegen kein neues Kommando. Auf der anderen Seite aber eben gar nicht. Ein overlay Network käme dem etwas näher. Aber auch das beschreibt es nicht so richtig. Die Idee ein neues Protokoll als Übermenge eines anderen zu spezifizieren ist nicht neu und wird oft genutzt (Siehe TLS). Ich kenne aber keine Begrifflichkeit dafür.
Mehr ein Portal/Jumpgate alla Stargate/Babylon 5. Man geht auf der einen Seit rein kann aber an beliebig anderen raus kommen. – Im Gegensatz zu einem klassischen Portal/Wurmloch, wo man immer an der gleichen anderen Seite raus kommt.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 08.05.2020 10:07:42

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 09:55:31
Ein overlay Network käme dem etwas näher.
Ich glaub über Begrifflichkeiten kann man zu Tode diskutieren... Teredo wäre für mich eine Art "overlay network", weil es gerade darauf ausgelegt ist möglichst in allen noch so murksigen Netzwerkkonfigurationen (NAT, Firewall, etc.) ein einheitliches IPv6-Netz darüber baut.

wanne
Moderator
Beiträge: 7482
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von wanne » 08.05.2020 10:17:05

bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 10:07:42
Teredo wäre für mich eine Art "overlay network", weil es gerade darauf ausgelegt ist möglichst in allen noch so murksigen Netzwerkkonfigurationen (NAT, Firewall, etc.) ein einheitliches IPv6-Netz darüber baut.
Da es ähnliche Technologieen verwendet ist es eben auch da schwierig. Von der Seite sieht es so aus. Auf der Serverseite aber eben gar nicht. Da hast du einen einzigen Endpunkt der mit vielen Clienten Spricht. Das ist eben genau kein Netz in seiner allgemeinen Form sondern ein Zentraler Server über den all dein Traffic läuft. Du hast da ganz sicher einen festen Tunnel vom Client zum Server. Mit der einen Zentralen Instanz bist du IMHO eben kein Overlay-Network mehr. Dahinter ist das Netz aber nativ und nicht mehr Overlay. Eher ein VPN. Nr dass da das P nicht so richtig passt.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 08.05.2020 16:52:04

Ich würde gern mal zurück zu der Problematik bzw. zu Lösungsansätzen für den AxelMD kommen.

@AxelMD:
* Brauchst du denn zwingend IPv4 auf deinem Server?
* Kannst du deinen Server nicht IPv6-Only laufen lassen, natürlich wohlwissend, das halt noch nicht jeder darauf zugreifen kann?
* Bietet dein DSL/Kabel/LTE/Whatever-Internet-Anbieter dir zu Hause denn IPv6 zusätzlich zu IPv4 an?

AxelMD
Beiträge: 1398
Registriert: 15.03.2009 08:02:11

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von AxelMD » 08.05.2020 21:30:12

Brauchst du denn zwingend IPv4 auf deinem Server?

Nur wenn ich Docker Container oder z. B. den Keyserver "apt-key adv --recv-keys --keyserver hkps://keyserver.ubuntu.com:443 4F4EA0AAE5267A6C" nutzen möchte. Das kann ich mit dem NAT64 hinbekommen.
* Kannst du deinen Server nicht IPv6-Only laufen lassen, natürlich wohlwissend, das halt noch nicht jeder darauf zugreifen kann?
Ich möchte für zukünftige Fälle um die Möglichkeiten wissen.
* Bietet dein DSL/Kabel/LTE/Whatever-Internet-Anbieter dir zu Hause denn IPv6 zusätzlich zu IPv4 an?"
Der, mein Provider bietet beides an.

IPv6, IPv4, die Zusammenhänge interessieren mich.

Wie kann IPv4 faken, wenn mein Server nur IPv6 vom Server-Provider erhält?
Dieser Server soll über das IPv4 ereichbar sein.
IPv4 wird meines Wissen bei VPN benötigt.

https://www.heise.de/ratgeber/OpenVPN-V ... 62839.html
Doch viele VPN-Router bauen Tunnel nur über IPv4 auf. Das gilt auch für die eigentlich modernen Fritzboxen. IPv4 ist aber zu wenig, denn der Adressvorrat ist aufgebraucht, weshalb besonders Kabelprovider auf IPv6 setzen und IPv4 nur netzintern mittels privater Adressen anbieten (DS-Lite-Anschlüsse).

DS-Lite-Anschlüsse haben zwei Nachteile: Daran lassen sich keine Internet-Server via IPv4 zugänglich machen, sondern nur via IPv6. Will man aus der Ferne per VPN auf das LAN hinter DS-Lite-Anschlüssen zugreifen, ist ebenfalls IPv6 erforderlich.
Zuletzt geändert von AxelMD am 08.05.2020 22:58:34, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 08.05.2020 22:22:56

AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
Brauchst du denn zwingend IPv4 auf deinem Server?
Nur wenn ich Docker Container oder z. B. den Keyserver "apt-key adv --recv-keys --keyserver hkps://keyserver.ubuntu.com:443 4F4EA0AAE5267A6C" nutzen möchte. Das kann ich mit dem NAT64 hinbekommen.
Ja das kannst du mit NAT64 abbilden, allerdings fliest hier halt der Traffic zu den IPv4-Only Hosts über deinen NAT64 Anbieter, je nach Vertrauensverhältnis, kann dies ein Problem sein.
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
* Kannst du deinen Server nicht IPv6-Only laufen lassen, natürlich wohlwissend, das halt noch nicht jeder darauf zugreifen kann?
Ich möchte für zukünftige Fälle um die Möglichkeiten wissen.
Grundsätzlich fährst du heute auf einem Server mit IPv4 und IPv6 am besten mit IPv4-only ist okay und IPv6-only ist halt "noch" der umständliche Weg.
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
* Bietet dein DSL/Kabel/LTE/Whatever-Internet-Anbieter dir zu Hause denn IPv6 zusätzlich zu IPv4 an?" nut
Der, mein Provider bietet beides an.
Dann würde ich dir auf jeden Fall dazu raten, zu Hause im Dualstack (IPv4 und IPv6) zu arbeiten.
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
IPv6, IPv4, die Zusammenhänge interessieren mich.
Da gibt es wenig Zusammenhänge, beides sind halt Protokolle... IPv4 hat mit NAT einen großen Nachteil, IPv6 bietet da mit direkter Konnektivität Vorteile ...
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
Wie kann IPv4 faken, wenn mein Server nur IPv6 vom Server-Provider erhält?
Dieser Server soll über das IPv4 ereichbar sein.
Du kannst keine IPv4-Adresse für deinen Server "faken", entweder dein Anbieter bietet eine gegen Aufpreis oder du musst einen Anbieter finden, der dir eine IPv4 Adresse über eine IPv6-fähige VPN-, eine Tunnel-Technik bereitstellen kann.... (Das kostet aber auch wieder Geld).
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
IPv4 wird meines Wissen bei VPN benötigt.
Nicht wirklich, wir haben hier unterschiedlichste VPN Varianten im Einsatz... Egal ob über IPv4 oder IPv6 ... VPN Pakete gehen über beide Protokolle.
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
https://www.heise.de/ratgeber/OpenVPN-V ... 62839.html
Doch viele VPN-Router bauen Tunnel nur über IPv4 auf. Das gilt auch für die eigentlich modernen Fritzboxen. IPv4 ist aber zu wenig, denn der Adressvorrat ist aufgebraucht, weshalb besonders Kabelprovider auf IPv6 setzen und IPv4 nur netzintern mittels privater Adressen anbieten (DS-Lite-Anschlüsse).
Naja das ist halt eine Einschränkung der lieben Fritzbox nicht des VPN an sich... Das ist so eine typische, fiese Falle wenn man mit IPv4 und IPv6 zu tun hat ... aus irgendwelchen Gründen bietet eine Plastikkiste die Funktionalität nicht, die technisch möglich ist, dann braucht man halt eine Lösung/Alternative. Die Frage ist halt, brauche ich ein IPv4 VPN von unterwegs zu meiner Fritzbox, wenn ich doch direkt via IPv6 (Firewall auf der Fritzbox korrekt geöffnet) doch direkt auf jedes meiner Geräte im LAN via IPv6 zugreifen kann?
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.05.2020 21:30:12
https://www.heise.de/ratgeber/OpenVPN-V ... 62839.html
DS-Lite-Anschlüsse haben zwei Nachteile: Daran lassen sich keine Internet-Server via IPv4 zugänglich machen, sondern nur via IPv6. Will man aus der Ferne per VPN auf das LAN hinter DS-Lite-Anschlüssen zugreifen, ist ebenfalls IPv6 erforderlich.
DS-Lite ist ein Fluch was den VPN-Betrieb angeht, auf der anderen Seite, wenn man an Sicherheitslücken in Plastikroutern ( https://t3n.de/news/angriff-telekom-router-771648/ ]denkt, dann ist es ein Segen, weil die Dinger sind so halt auch nicht angreifbar über's Internet.

AxelMD
Beiträge: 1398
Registriert: 15.03.2009 08:02:11

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von AxelMD » 09.05.2020 08:03:40

Dann würde ich dir auf jeden Fall dazu raten, zu Hause im Dualstack (IPv4 und IPv6) zu arbeiten.
https://www.elektronik-kompendium.de/si ... 904041.htm
Dual Stack

Mit Dual Stack bezeichnet man den Parallelbetrieb von IPv4 und IPv6. Da keine direkte Umstellung von IPv4 auf IPv6 möglich und auch nicht sinnvoll ist, sieht eine "Transition Strategy" vor, dass alle Netzknoten sowohl IPv4 als auch IPv6 beherrschen. Längerfristig würde man dann auf IPv4 verzichten können. Ausgenommen da, wo bereits heute kein IPv4 mehr möglich ist, weil keine öffentliche IPv4-Adressen mehr verfügbar sind.
Ist Dualstack nur eine Einstellung in der Fritz!Box?

Bild

Wofür sind die jeweiligen Einstellungen?
Was ist "Native IPv4-Anbindung verwenden"?
Was ist "Native IPv6-Anbindung verwenden"?
Was ist "IPv6-Anbindung mit Tunnelprotokoll verwenden"?

Was sollte, kann ich verwenden?


Das Bild habe ich extra so klein gemacht, wegen der Ladezeiten.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 09.05.2020 10:01:46

AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.05.2020 08:03:40
Ist Dualstack nur eine Einstellung in der Fritz!Box?
Dualstack ist eine Bezeichnung für ein Gerät das beide Protokolle parallel unterstützt.
AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.05.2020 08:03:40
Wofür sind die jeweiligen Einstellungen?
Was ist "Native IPv4-Anbindung verwenden"?
Was ist "Native IPv6-Anbindung verwenden"?
Was ist "IPv6-Anbindung mit Tunnelprotokoll verwenden"?

Was sollte, kann ich verwenden?
Du solltest Native IPv6-Anbindung verwenden verwenden. 6to4 (alias Native IPv4-Anbindung verwenden) haben wir bereits ausführlich erörtert, IPv6 über ein Tunnelprotokoll bezeichnet die Übertragung von IPv6-Paketen in IPv4 Pakten zu einem Server (alias Tunnelendpunkt) der die Pakete auspackt und über IPv6 ins Internet sendet.

AxelMD
Beiträge: 1398
Registriert: 15.03.2009 08:02:11

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von AxelMD » 09.05.2020 13:42:13

Von AVM

https://avm.de/service/fritzbox/fritzbo ... zt-werden/
Da nicht an allen Internetzugängen eine IPv6-Anbindung gegeben ist (z.B. in vielen Mobilfunknetzen und WLAN-Hotspots), testen Sie am jeweiligen Netzwerkgerät (z.B. Computer, Smartphone, Tablet) die IPv6-Anbindung durch Aufruf von www.test-ipv6.com oder www.ipv6-test.com. Nur wenn eine IPv6-Anbindung vorhanden ist, können Sie auf die FRITZ!Box zugreifen.
Die Testseiten sind interessant.

Das sagt AVM

https://service.avm.de/help/de/FRITZ-Bo ... troduction

https://service.avm.de/help/de/FRITZ-Bo ... ernet_ipv6

Das sagt AxelMD
Es gibt keine IPv4 oder IPv6-Technik, da dies Protokolle sind, entweder der Router/Endgerät/Anbieter unterstützt beide oder eins davon.

Benutzeravatar
bluestar
Beiträge: 2355
Registriert: 26.10.2004 11:16:34
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von bluestar » 10.05.2020 00:09:57

AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.05.2020 13:42:13
Es gibt keine IPv4 oder IPv6-Technik, da dies Protokolle sind, entweder der Router/Endgerät/Anbieter unterstützt beide oder eins davon.
oder keines, ich denke da an die IPX und Novell Netware Zeiten zurück.


AxelMD
Beiträge: 1398
Registriert: 15.03.2009 08:02:11

Re: Debian 10 mit NAT64 - IPv6 --> IPv4

Beitrag von AxelMD » 10.08.2020 12:51:04

Hallo Forum,

wie kann man einen eigenen Server vServer aufbauen um einen zweiten Only-IPv6-Server aus dem IPv4 Netz erreichbar zu machen?

Gibt es dazu irgendwo eine gute aktuelle Anleitung?
Was ist noch zu bedenken?

MfG
AxelMD


Edit:
https://packages.debian.org/de/buster/tayga
http://www.litech.org/tayga/
Zuletzt geändert von AxelMD am 11.08.2020 22:18:00, insgesamt 2-mal geändert.

Antworten