Laufenden Kernel im Betrieb entfernen [gelöst]

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
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nudgegoonies
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Laufenden Kernel im Betrieb entfernen [gelöst]

Beitrag von nudgegoonies » 14.02.2019 13:33:25

Die Kombination Stretch mit Kernel aus den Stretch-Backports ist aktuell problematisch. Das neuste Update vom linux-image-amd64 Metapaket hat eine Dependency auf linux-image-4.19.0-0.bpo.2-amd64 was signiert ist. Gleichzeitig musste aber der laufende unsignierte Kernel linux-image-4.19.0-0.bpo.1-amd64-unsigned entfernt werden. Man kann den neuen signierten also nicht installieren ohne den alten unsignierten zu entfernen.

Jetzt kam die kritische Frage, ob man den laufenden Kernel entfernen will. Der Default ist auf abbrechen, dass man ihn nicht entfernt. Wenn man den Default nicht ändert und an dieser Stelle die De-Installation abbricht, wird da die Installation des neuen Kernels auch abgebrochen? Somit kann der neuen Kernel ja gar nicht installiert werdeb, weil die sich gegenseitig ausschließen. Oder hat man dann zwei "halb-konfigurierte" Kernels?

Ich habe bei der Frage ob man den laufenden Kernel entfernen will den alten entfernen lassen und der neue wurde klaglos, was die Ausgaben von apt betrifft, korrekt installiert. Aber leider startete der neue nicht durch, wie ich beim Reboot festellen musste. Der Kernel-Modul-Cache war nicht vorhanden, korrupt oder noch von der vorherigen Version und der Rechner schmierte vorm Login ab. Ich meine, ich hatte sowas ähnliches beim Entfernen des aktuellen Kernels vor 8 oder 9 Jahren schon mal. Im Rescue-Mode konnte ich problemlos depmod -a, update-initramfs -k all -u und update-grub2 ausführen und danach war wieder alles ok. Ich habe auch noch die installierten Pakete auf ihren Status untersucht und dort war auch alles in Ordnung. Ein apt-get install -f war nicht nötig. Aber was soll ich machen, wenn sowas doch nochmal vorkommt?
Zuletzt geändert von nudgegoonies am 18.02.2019 10:59:33, insgesamt 1-mal geändert.
Soft: Bullseye AMD64, MATE Desktop. Repo's: Backports, kein Proposed, eigene Backports. Grafik: Radeon R7 360 MESA.
Hardware: Thinkstation S20, Intel X58, 16GB, Xeon W3530, BCM5755 NIC, EMU10K1 SND, SATA SSD+HDS und DVD+RW.

rendegast
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Re: Laufenden Kernel im Betrieb entfernen

Beitrag von rendegast » 15.02.2019 13:52:22

Einen failback-Kernel auf dem System vorhalten? ZBsp. den 4.9 stretch Standardkernel.


Es gab da wohl eine Falschauslieferung des neuen 4.19 stretch-backports.
Das Paket des ...-unsigned hat kein 'Provides: ...' und kam zu früh in die Repo resp. der "normale" Kernel zu spät.



Beim Ersetzen wird das alte Paket gelöscht und das neue installiert,
normalerweise kein Problem.
(Speziell beim Kernel kann nach Ersetzen des Pakets durch den noch laufenden Kernel evtl. kein Modul mehr nachgeladen werden
-> System Neustart nötig)
Da beim standardmäßigen Entfernen gewisse Dateien verbleiben können, die dann wieder beim Installieren oder Betrieb des neuen Pakets Probleme machen könnten, setze ich die Entfernungsart "Purge" als Standard

Code: Alles auswählen

APT::Get::Purge "true";
Aptitude::Purge-Unused "true";
Kontrolle auf solche Reste:

Code: Alles auswählen

dpkg -l  |  egrep -v "^ii"
(Auch hier gibt es Ausnahmen, Paketreste können gelegentlich in die Dateiliste des neuen Pakets übernommen werden.
Sehr selten, und die Umstände habe ich nicht aufgeklärt).
mfg rendegast
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Viel Eifer, viel Irrtum; weniger Eifer, weniger Irrtum; kein Eifer, kein Irrtum.
(Lin Yutang "Moment in Peking")

nudgegoonies
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Re: Laufenden Kernel im Betrieb entfernen

Beitrag von nudgegoonies » 18.02.2019 10:59:16

Danke Dir für die Erklärung. Ich war wohl zu früh mit meinem Update auf bpo2. Ich sollte wohl immer warten, bis auch das linux-latest durch ist.
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