[gelöst] Script gesucht für Szenensteuerung (Theater)

Vom einfachen Programm zum fertigen Debian-Paket, Fragen rund um Programmiersprachen, Scripting und Lizenzierung.
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Meillo
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Re: [gelöst] Script gesucht für Szenensteuerung (Theater)

Beitrag von Meillo » 25.03.2018 10:07:42

Herzlichen Dank fuer das Update und die technischen Details!
Use ed once in a while!

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spiralnebelverdreher
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Re: [gelöst] Script gesucht für Szenensteuerung (Theater)

Beitrag von spiralnebelverdreher » 27.03.2018 22:24:26

Da es anscheinend manche User interessiert, was man mit der Szenensteuerung und den Raspis so anfangen kann, will ich hier mal fortfahren und berichten wie sich das Theaterprojekt technisch entwickelt hat. Die Hardware ist inzwischen komplett aufgebaut und die Probenwoche hat begonnen.

Im Raum verteilt sind 5 Röhren-Fernseher, jeweils mit einem Raspi 3 als Video-Quelle für den Scart-Eingang. Die Raspis haben vierpolige Klinkensteckerausgänge für Audio plus Composite Videosignal. Einer der Raspis speist den Ton der vorher aufgenommenen Videos in die Verstärkeranlage, die anderen sind stumm.

Weiterhin sind im Bühnenraum verteilt zwei zugelaufene WLAN-Router und ein ausgeliehener Access Point. Zur Steuerung des Ganzen dient ein Notebook.
Für die Erfassung der Live-Video Streams (alles scharzw-weiß) stehen drei Android Smartphones mit Streaming-Apps (RTP Camera, RTSP Camera) bereit; jedes Smartphone verbindet sich auf einer statisch zugewiesenen Frequenz mit einem anderen WLAN Router oder AP um Datenstau auf der Luftstrecke zu vermeiden.
Notebook, Router, AP und die Raspis sind in einem Gigabit-LAN verbunden.

Auf dem Notebook kommt nun doch nicht Meillos Script zum Einsatz (vielen Dank nochmal, es hat am Anfang zur Entwicklung des technischen Konzeptes sehr geholfen); ein Hinweis eines der Mitwirkenden hat nämlich ergeben, dass in debian testing das Paket Debianlinux-show-player enthalten ist. Dieses Programm kommt aus der Audio-Ecke , hat aber auch eine "command cue" Schnittstelle, über die man Kommandozeilenbefehle absetzen kann. Die Steuerung der vorher aufgenommenen Audio-Einspielungen sowie die Steuerung der Videoeinspielungen kann damit aus einem einzigen Werkzeug heraus erfolgen.

Die Raspis (Raspbian stable) haben alle ssh-Server laufen, kennen den öffentlichen Schlüssel des Notebook-Users und erhalten ihre Befehle (ssh username@raspiname kommandoname) damit sogar verschlüsselt und authentifiziert überreicht. Als Videoplayer auf den Raspis kommt der OMXPlayer zum Einsatz; diesem wird (über ssh) mitgeteilt, welche (lokal auf SD-Karte vorhandene) vorproduzierte Videoteile er abspielen soll bzw. welchen Stream er abspielen soll. Wie im vorherigen Beitrag beschrieben, kann man mittels Layering sogar unterbrechungsfrei zwischen verschiedenen Streams umschalten.

In der Summe ist das alles zwar nicht ganz wenig Zeugs, aber doch noch übersichtlich und handhabbar: Smartphones mit Streaming-Apps, Raspis mit ssh-Server und OMXPlayer, Notebook mit ssh-add, linux-show-player sowie einige kleine Shell-Skripte. Dazu noch etwas Hardware wie Scart-Adapter, Switch, Kabel, AP und die WLAN-Router. Also alles OpenSource Software, bis auf die Software im AP und Router.

Erwähnen sollte ich vielleicht noch, welche Ansätze verworfen wurden und was schwierig war: der zuerst eingesetzte Debianvlc wurde aussortiert, da er etwas zickig auf manche Video-Streams reagiert hat (abhängig von Codec, Auflösung, Framerate und Kompression). Wäre vermutlich aber durch souveränes Beherrschen der umfangreichen Optionen-Klaviatur beherrschbar gewesen. Um den Ton der Videos zeitsynchron abzuspielen wurde ein Raspi mit der Verstärkeranlage plus TV verbunden. Ein alter Raspi der ersten Generation wurde aussortiert, da er doch deutlich lahmer reagiert als die Geräte der dritten Generation. Für die Videostreams musste etwas rumprobiert werden, welche Codecs, Frame- und Kompressionsraten richtig waren.

Danke an alle für eure hilfreichen Beiträge und Anregungen in diesem Thread!

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