[gelöst] Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Vom einfachen Programm zum fertigen Debian-Paket, Fragen rund um Programmiersprachen, Scripting und Lizenzierung.
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chmeyer
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[gelöst] Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von chmeyer » 03.09.2018 22:36:39

Hallo zusammen,

jahrelang habe nur eine kleine private "Web 1.0" Webseite betrieben, doch hat sich jetzt die Notwendigkeit ergeben, auch eigene Debian Pakete zu verteilen.
In der Theorie einfach: Pakete bauen, reprepro lokal ausführen und dann die lokale Ordnerstruktur zum Provider hochladen - schon ist das Debian Repository fertig.

"Eigentlich" klappt es auch hervorragend. Eigentlich.

Dummerweise ist der Webserver (T-Offline) kaputt, er fühlt sich vom automatisierten http-Download der Plaintext-Dateien bedroht und sperrt ihn. In den Vertragsbedingungen stand davon jedenfalls nichts.

Zeit für einen Providerwechsel. Strato, Manitu, HostEurope, 1&1, ... günstigen Webspace gibt es an vielen Ecken, aber ein Debian Repository wird nirgendwo in der Produktbeschreibung angepriesen.
Kennt jemand einen Hostingprovider, der ein eigenes (kleines) Debian Repository nicht als Sicherheitsbedrohung empfindet und kaputt macht?



Details des Fehlers:
Gelegentliche Zugriffe werden wie erwartet bedient, wenn aber ich mit "ein paar" Rechnern (Größenordnung 50) auf das Repo zugreife, wirft apt Fehlermeldungen aus:

Code: Alles auswählen

Fehlschlag beim Holen von http://abc.de/debian/dists/stretch/InRelease  Durch Clearsign signierte Datei ist nicht gültig, »NOSPLIT« erhalten (erfordert das Netzwerk eine Authentifizierung?)
oder:

Code: Alles auswählen

The repository 'http://abc.de/debian stretch Release' does no longer have a Release file.
Ein bisschen ausprobieren zeigt, dass T-Offline statt der Plaintextfiles (Release / InRelease) irgendwelche ofuskierende HTML-/Javascriptdateien ausliefert. Im Browser geht das dann durch redirects und Co. so durch, dass schließlich dann wirklich die Datei angezeigt wird - für apt dagegen geht hier verständlicherweise nichts mehr.

Nach ein paar Wochen hat mir der Support tatsächlich meine Vermutung bestätigt: der Loadbalancer und diverse andere "Schutzmechanismen" des rosa Riesen interpretieren die apt-Anfragen als böswilligen Angriff auf die Serverinfrastruktur und wollen vorsichtshalber Bots ( äh: apt !?) aussperren.
Und nein, das sei ein Sicherheitsfeature, das man nicht ändern werde, auf die Bitte die beiden Dateien auf eine Whitelist zu setzen ist man auch nicht eingegangen. ...


Nun gut, zurück zur Frage: Kennt jemand eine Provider, der neben einer kleinen statischen Webseite ein fast genauso kleines Debian Repo zulässt? 10 GB Webspace sollten genügen.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von chmeyer am 09.09.2018 22:22:04, insgesamt 1-mal geändert.

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schorsch_76
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Re: Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von schorsch_76 » 04.09.2018 12:57:42

Wie wäre es mit einem kleinen vServer oder webhosting? Bei Hetzner und Co ist das für ein paar € im Monat zu haben.

https://www.hetzner.de/webhosting

Hier hab ich schon seit vielen Jahren meinen Rootie stehen. Auch der df.de Rootie läuft hier ;)

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spiralnebelverdreher
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Re: Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von spiralnebelverdreher » 04.09.2018 13:01:45

Schon mal an den simple storage service (s3) von amazon aws gedacht? Ich lasse dort statisches html hosten.
Und für deb repositories gibt es sogar ein simples Tool (https://github.com/krobertson/deb-s3) für diesen Zweck. Du kannst das auch ausprobieren, für s3 ist das kostenlose Probekontingent 5 GB Standardspeicher groß und umfasst 20 000 GET-Anforderungen sowie 2 000 PUT-Anforderungen.

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Re: Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von r4pt0r » 04.09.2018 13:10:02

Manitu hat keinerlei Einschränkungen welche Dienste auf einem Server betrieben werden (natürlich nur solange die Inhalte nicht gegen geltendes Recht verstoßen). Frag doch einfach mal an ob das Hosten eines privaten deb-repositories auch mit einem Webpaket möglich ist (meine Vermutung: absolut kein Problem). Der Support dort ist ziemlich fix und insgesamt ist manitu immer absolut unkompliziert und freundlich. Habe dort 2 dedizierte Server laufen und auch bei spezielleren Problemen wird gerne und schnell geholfen.
Zudem ist bei manitu seit einiger zeit SSL via letsencrypt inklusive bei Webpaketen.

Alternativen:
- gitlab + CI. Damit ließe sich auch das bauen der Pakete automatisieren.
- kleiner VPS z.b. bei digitalocean oder vultr; kostet kaum mehr als ein reines Webhosting...

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Re: Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von Tintom » 04.09.2018 15:25:21

Ich werfe mal uberspace in den Ring.

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Re: Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von chmeyer » 04.09.2018 23:19:22

Hallo zusammen

und Danke für die vielen guten Hinweise.
Ein vServer / RootServer ist mir im Moment noch etwas zu gewagt, hat aber mittelfristig sicher seinen Reiz.
Auch wenn ich um die Vorteile von aws und anderen Cloud-Serverfarmen weiß, ist mein Bauchgefühl hier anderer Ansicht.

Bleibt noch Uberspace und Manitu. Homepage und Firmen machen einen guten Eindruck: Anfragen sind raus, ich werde berichten, wie es weiter geht.

Vielen Dank Euch allen.

Christian

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Re: Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von Tintom » 04.09.2018 23:24:08

chmeyer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.09.2018 23:19:22
Bleibt noch Uberspace und Manitu. Homepage und Firmen machen einen guten Eindruck: Anfragen sind raus, ich werde berichten,
Ich weiß nicht, ob du es schon gesehen hast, aber bei uberspace kannst Du den ersten Monat ganz unverbindlich testen. Einfache gewünschten Namen registrieren und los legen. Wenn du zufrieden bist, zahlst du anschließend, wenn nicht wird dein uberspace automatisch gelöscht. Kein Vertrag, keine Kosten.

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Re: Provider gesucht zum hosten eines Debian Repositories

Beitrag von chmeyer » 09.09.2018 22:20:39

Danke für Eure Unterstützung!

Sowohl Manitu als auch Uberspace können (und wollen) auch Debian Repos hosten, d.h. sie werden nicht als Angriff gewertet und blockiert.

Manitu wirkt im Vergleich der beiden Anbieter etwas "seriöser", "förmlicher" (würde ich für eine Firma bevorzugen), während Uberspace einen "nerd- oder maker-freundlicheren" Eindruck macht.

Mit positiver Verwunderung habe ich mich wie verrückt gefreut, das Uberspace (ähnlich wie posteo) noch nicht einmal einen Namen wissen möchte. Denk dir einen Username aus und los gehts. Perfekt.
Kurz: Ich habe mich für Uberspace entschieden. :P

Danke Euch allen!

Christian

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