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Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 12.06.2018 18:54:37
von Blackbox
Es gibt Berichte, dass Canonical im aktuellen LTS Release 18.04 wieder ein Schnüffelprogramm via Out out installiert.
Weiterhin hat Canonical eine neue Netzwerkkonfiguration [1] eingeführt.
Auch sollte Snap, Snapd und Snappy nicht unerwähnt bleiben, während sich alle anderen Distribution mehr, oder weniger auf Flatpak geeinigt haben, muss Canonical wieder einmal einen Sonder(irr)weg einschlagen.

[1] https://netplan.io

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 12.06.2018 19:39:03
von arch0s
Phuu, da ist ganz schön was zusammengekommen...
Einer Debian-Installation...?... ganz einfach, mich darüber freuen, dass ich von diesem Rechner jetzt für mindestens 2 Jahre nix mehr höre.... ich meine hinsichtlich Probleme oder Schwierigkeiten.... die laufen einfach alle seit Jahren völlig ohne rumpeln und ruckeln durch.
Das hört sich sehr gut an, wobei ich das von Xubuntu auch so kannte.
Bei Ubuntu besteht meiner Meinung nach ein höheres kommerzielles Interesse als bei Debian. So gab oder gibt es in Ubuntu irgendwelche Funktionen wie eine Amazon-Suche, die rein kommerziellen Gründen diente oder dient. Natürlich lässt sich diese deaktivieren. Es ist aber ein wenig wie bei Windows 10, wo für den Anwender vorteilhafte Datenschutzeinstellungen nicht defaultmäßig vorgegeben sind, sondern vom Anwender aktiv eingestellt werden müssen. Davon halte ich nichts.

Wenn du nicht freie Software nutzen musst, so ist das so. Du kannst mal Debianvrms installieren und schauen was der Befehl "vrms" tatsächlich ausgibt.

Sicherheitslücken entstehen zudem mit jeder zusätzlichen Software. Es ist einfach so, dass Gnome sehr wahrscheinlich mehr Sicherheitslücken hat als Xfce und Xfce mehr als Openbox. Das ist einfach so, da der Softwareumfang geringer ist. Erhöhe die Sicherheit des Systems durch Weglassen unnötiger Softwarekomponenten.

Für die tatsächliche Sicherheit ist das aber alles nicht relevant. Debian oder auch Linux ist so wenig verbreitet, dass (fast) kein Angreifer bei Clients Sicherheitslücken ausnutzt. Mir ist zumindestens keine bekannt. Eine Sicherheitslücke in z. B. Adobe Flash wird bestimmt nicht ausgenutzt, da entsprechender Schadcode auf .exe endet ;-)

Auf Servern ist das anders. Alleine Wordpress zu verwenden ist eine üble Sicherheitslücke. Wahrscheinlich hättest du deine kleine Webseite besser direkt in HTML oder mit einen Flat-File-CMS [1] bauen können. Auch hättest du vielleicht etwas mehr über Webdesign gelernt. Gerne kannst du mir eine PN mit deiner privaten Webseite schicken. Vielleicht kann ich dir ein alternatives CMS empfehlen.

[1] https://cmsstash.de/empfehlungen/flat-file-cms
(dieses CMS ist mit https://typemill.net erstellt, CMS enthält jedoch keinen Online-Editor)
Ja, das mit Ubuntu und Amazon usw. kommt mir auch bisschen komisch rein. Dass ist auch der Grund wieso ich mich andersweitig umgeschaut habe. Debian scheint in dieser hinsicht vieles besser zu machen. Wobei seit Ubuntu Unity aufgegeben hat und wieder auf Gnome setzt, bin ich zwischendurch schon am liebäugeln. Es sieht halt einfach von Anfang an sehr schick aus und alles läuft, dass wird der Grund für diesen Erfolg sein. Aber wie gesagt, wo das mit Amazon und Nutzungsdaten noch hinführt möchte ich gar nicht wissen...
Es gibt Berichte, dass Canonical im aktuellen LTS Release 18.04 wieder ein Schnüffelprogramm via Out out installiert.
Weiterhin hat Canonical eine neue Netzwerkkonfiguration [1] eingeführt.
Auch sollte Snap, Snapd und Snappy nicht unerwähnt bleiben, während sich alle anderen Distribution mehr, oder weniger auf Flatpak geeinigt haben, muss Canonical wieder einmal einen Sonder(irr)weg einschlagen.
Das wäre ja der Oberhammer wenn sowas rauskommen würde, allerdings würde es mich auch nicht wundern wenn die User dann trotzdem dem Ubuntu treu bleiben würden. Das beste Beispiel ist Windows, es ist längst bewiesen das Daten verschickt werden, aber niemand juckt es.

Besten Dank für alle eure Antworten, hat mir sehr geholfen...

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 11:20:02
von Blackbox
arch0s hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2018 19:39:03
Das wäre ja der Oberhammer wenn sowas rauskommen würde, allerdings würde es mich auch nicht wundern wenn die User dann trotzdem dem Ubuntu treu bleiben würden.
Was heißt, "wenn sowas rauskommen würde " das kannst du alles nachlesen [1], [2].

[1] https://linuxnews.de/2018/04/ubuntu-und ... tenschutz/

[2] https://www.omgubuntu.co.uk/2018/02/ubu ... on-opt-out

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 11:33:57
von Lord_Carlos
Blackbox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 11:20:02
[2] https://www.omgubuntu.co.uk/2018/02/ubu ... on-opt-out
Was ist daran schlimm oder unerwuenscht?

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 12:08:31
von Blackbox
Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 11:33:57
Was ist daran schlimm oder unerwuenscht?
Was könnte an einem vorgegebenem Opt Out wohl schlimm sein?
Obgleich »schlimm« das falsche Wort in diesem Zusammenhang ist.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 12:16:48
von MSfree
Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 11:33:57
Was ist daran schlimm oder unerwuenscht?
Crashreports können problematisch sein.

Ich weiß zwar nicht, in welchem Format diese Übermittelt werden, typischerweise bietet Linux aber bereits sogenannte Coredumps, die bei Abstürzen generiert werden können und mit einem Debugger analysiert werden können.

Das hört sich erstmal unverfänglich an, jedoch beinhalten Cores ein komplettes Speicherabbild des abgestürzten Prozesses. Wenn dir z.B. der Webbrowser abstürzt, könnten sich in dem Speicherabbild auch Benutzernamen und Paßwörter für besuchte Webseiten befinden, und zwar im Klartext bevor sie verschlüsselt zum Zielserver übertragen werden. So ein Speicherabbild läßt sich auch nicht vor dem Abschicken anonymisieren bzw. unkenntlich machen, denn einerseits wüßte so ein Anonymisierungsprozeß nicht, wo solche Daten im Sepicher des Prozesses stehen, um sie unkenntlich zu machen, und andererseits könnte man mit einem manipulierten Coredump die Fehler unter Umständen nicht mehr reproduzieren.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 12:33:14
von Nice
Ich melde mich wieder zu Wort, weil ich denke, dass in vielen Threads die Begriffe durcheinandergeworfen werden, was eine vernünftige Diskussion genau so wie das Auswerten von Experimenten bei Confundierung von Variablen erschwert, wenn nicht gar absurd macht.

Das Thread-Thema lautete: "Sicherheit Debian vs. Ubuntu".

Confundiert wurden hier imho folgende Aspekte:

(1) Security = Schutz vor kriminellen Eingriffen.
(2) Safety = Schutz vor der Instabilität eines Systems.
(3) Privacy = Schutz vor kommerziellem Gebrauch von Nutzerdaten.

Zunächst wäre zu klären, welchen Aspekt der Thread-Starter im Auge hatte.
Erst dann sind Antworten sinnvoll.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 12:36:50
von Lord_Carlos
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 12:16:48
Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 11:33:57
Was ist daran schlimm oder unerwuenscht?
Crashreports können problematisch sein.
Oh, das habe ich glatt ueberlesen. Ich ging nur von den Computer Statistikken aus.
Die haben hier selber nochmal Gruende genannt warum es nicht aktiv ist: https://wiki.ubuntu.com/Apport#Why_is_a ... default.3F

Jetzt bin ich mir unsicher ob die es jetzt in der naechsten stabilen Version aktiverten wollen oder nicht.
Blackbox hat geschrieben:
Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 11:33:57
Was ist daran schlimm oder unerwuenscht?
Was könnte an einem vorgegebenem Opt Out wohl schlimm sein?
Ja, das war meine Frage.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 12:40:51
von Nice
@Lord_Carlos:
Blackbox hat geschrieben:

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 11:33:57
Was ist daran schlimm oder unerwuenscht?

Was könnte an einem vorgegebenem Opt Out wohl schlimm sein?
Ja, das war meine Frage.
Ich denke es ist offensichtlich, dass die Antwort von Blackbox zu Recht ironisch gemeint war.
Mir hat an Debian immer wieder das "Opt-In" imponiert.
"Opt-Out" ist imho alles Andere als respektvoller Umgang mit Privat-Daten, beziehungsweise Unwissen ausnutzend (> "Privacy").

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 12:57:03
von Lord_Carlos
Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 12:40:51
Mir hat an Debian immer wieder das "Opt-In" imponiert.
Ja, mich auch. Ist auch nett.
Aber warum sollten der grossteil von Ubuntu Benutzter deswegen weggehen?

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 14:50:24
von uname
Nice hat geschrieben:(1) Security = Schutz vor kriminellen Eingriffen.
(2) Safety = Schutz vor der Instabilität eines Systems.
(3) Privacy = Schutz vor kommerziellem Gebrauch von Nutzerdaten.
1.) https://www.debian.org/security vs. https://usn.ubuntu.com -> unentschieden
2.) schwierig zu bewerten, liegt oft an Desktop-Environments und Anwendungen -> unentschieden
3.) Debian super, Ubuntu etwas weniger (aber konfigurierbar) -> fast unentschieden

Bei Bekannten installiere ich nur noch Debian GNU/Linux. Im ürigen meist mit Mate-Desktop. Die Anwender erkennen keinen Unterschied zu Ubuntu ;-)
Von einigen Irrwegen von Canonical abgesehen (Upstart, Unity, Snaps, Amazon, ...) ist Ubuntu gar nicht mal schlecht.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 15:08:46
von tobo
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 14:50:24
1.) https://www.debian.org/security vs. https://usn.ubuntu.com -> unentschieden
Sich bei sowas auf Herstellerangaben zu beziehen, dürfte wohl ziemlich grenzwertig sein!? Oder was denkst du, wie z.B. VW seine Diesel beurteilt?
Hiermit wird ein neuer Schuh draus:
https://www.heise.de/ct/artikel/Ubuntu- ... 79960.html

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 15:45:18
von hikaru
Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 12:33:14
(1) Security = Schutz vor kriminellen Eingriffen.
(2) Safety = Schutz vor der Instabilität eines Systems.
(3) Privacy = Schutz vor kommerziellem Gebrauch von Nutzerdaten.
Schöne Auftrennung!
(1) und (2) habe ich auch schon immer sauber getrennt, wenn ich mir die Mühe gemacht habe, darüber nachzudenken. (3) getrennt zu behandeln ist mir neu, kann ich aber nachvollziehen. Für mich ist (3) ein Teilaspekt von (1), denn eine Verletzung meiner Privatsphäre betrachte ich als kriminellen Eingriff.

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 12:36:50
Blackbox hat geschrieben:Was könnte an einem vorgegebenem Opt Out wohl schlimm sein?
Ja, das war meine Frage.
Schau doch bitte mal nach, wie viele Pakete auf deinem System installiert sind! Und dann stell dir vor, jedes der dahinterstehenden Upstream-Projekte würde damit standardmäßig Daten sammeln, böte dir aber Opt Out an! Das ist nicht handhabbar.
Natürlich könnte man nun technische Infrastrukturen schaffen, in denen das zentralisiert wird, z.B. über eine /etc/privacy.conf in der global, pro User und/oder pro Paket definiert wird, wer welche Daten sammeln und weitergeben darf, ähnlich wie /etc/sudoers. Aber ich wette, dann würden wir recht bald "harmlose" Bugreports nach dem Muster spyware x.y.z fails to read /etc/privacy.conf sehen, die natürlich "unglückliche Versehen" sind. Gelegenheit macht Diebe.

Opt In hat den Vorteil, dass das System (im Sinne von Nices (3)) in der Grundkonfiguration sicher ist. Opt Out ist dagegen in der Grundkonfiguration unsicher. Bei der Argumentation bewegen wir uns also auf dem selben Terrain wie bei der Frage, ob Remote-root-Login standardmäßig aktiviert oder deaktiviert sein sollte. Und ich vermute, die Frage dürfte zumindest in Debian-Kreisen erschöpfend diskutiert sein.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 20:46:21
von arch0s
Blackbox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 11:20:02
arch0s hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2018 19:39:03
Das wäre ja der Oberhammer wenn sowas rauskommen würde, allerdings würde es mich auch nicht wundern wenn die User dann trotzdem dem Ubuntu treu bleiben würden.
Was heißt, "wenn sowas rauskommen würde " das kannst du alles nachlesen [1], [2].

[1] https://linuxnews.de/2018/04/ubuntu-und ... tenschutz/

[2] https://www.omgubuntu.co.uk/2018/02/ubu ... on-opt-out
Hey Blackbox, ich danke dir herzlich für die Links...
Du hast mir meine Entscheidung nun abgenommen:

Ich bin vom heutigen Tag an stolzer Debianer
:D

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 21:24:16
von am2
Die Schmutz-Komponente von Ubuntu ist seit Längerem keine Unbekannte. Dafür erhalten wir ein Linux, das out of the box so gut wie problemlos läuft, alles funktioniert, heile Welt. Alles hat bekanntlich seinen Preis. Abgesehen von der Schmutz-Komponente ist es eine Schande, dass es auf Debian basiert und Linux aus einem Unternehmen (das bekanntlich zur Gewinngenerierung "verflucht" ist) ist für mich kein Linux.

Ich bin nicht in der Lage an Hand der Source-Codes fest zu stellen wie sicher (oder unsicher) Debian wirklich ist, aber in kritischen Zeiten braucht man nun mal eine Instanz, der man vertraut und die muss man sich selbst aussuchen. Ich vertraue Debian aber es war eher eine intuitive Entscheidung, ich pfeife auf gugels Android und nutze privat ein iPhone (naja...) weil ich, wieder intuitiv, Apple doch mehr vertraue als gugel, dem ich zu 150% misstraue. Mal schauen, wo die Reise hinführt. Manchmal verfluche ich das I-Net...

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 13.06.2018 22:52:32
von geier22
am2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2018 21:24:16
. Abgesehen von der Schmutz-Komponente ist es eine Schande, dass es auf Debian basiert und Linux aus einem Unternehmen (das bekanntlich zur Gewinngenerierung "verflucht" ist) ist für mich kein Linux.
Mann sollte sich von derartigen Dämonisierungen als auch von Glorifizierungen gleich welcher Art fernhalten.
Mal Lektüre zum Nachdenken:
aus:https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Shuttleworth
Shuttleworth gründete im Frühjahr 2004 sein nächstes Unternehmen: Canonical Limited mit Sitz auf der Isle of Man sponsert die auf Debian basierende Linux-Distribution Ubuntu und weitere Projekte aus dem Open-Source-Bereich. Langfristig profitabel soll Canonical durch das Anbieten kostenpflichtiger Unterstützung für diese Software werden. Seine nach wie vor enge Bindung an das Debian-Projekt dokumentiert Shuttleworth unter anderem durch seine aktive Teilnahme an den jährlichen Debian-Konferenzen. Seine Firma beschäftigt neben etwa 20 Debian-Entwicklern auch Programmierer der Linux-Projekte Gnome und KDE – deren Schirmherrschaft er im Oktober 2006 übernommen hat.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 14.06.2018 22:52:02
von am2
@geier22,

Ok. Aber wir wissen nicht wirklich was wo passiert. Wenn ich dir jetzt sage, ich bin 44 Jahre alt dann kannst du es mir glauben oder nicht. Wenn du es glaubst, dann nur deswegen, weil du darauf vertraust aber solange du es nicht verifiziert hast (z.B ein Blick auf meinen Personalausweis), bleiben doch Zweifel an meiner Angabe.

Das Gleiche gilt für solche Texte, wie du sie zitiert hast. Es mag zwar alles stimmen, aber steht da auch ALLES drin? Ich weiß es nicht und du auch nicht. Du vertraust - ich nicht. Was treibt Shuttleworth in der Rolle des Unternehmers hinter verschlossenen Türen? Unterschätze niemals die Phantasie dieser Spezies (denke an Dieselmotore).

Mein Entschluss Ubuntu mit Debian zu ersetzen war hauptsächlich darin begründet, dass hinter Ubuntu ein Unternehmen steckt. Das passt nicht. Ich kaufe oft bei Amazon ein, aber ich möchte nicht alle Angebote nutzen und brauche keine Anbindung, die unangekündigt eine Verbindung aufbaut und per default aktiviert ist ohne dass man das mitbekommt.

Ich habe (oder: wir haben) in der letzten Zeit, im Rahmen der DSGVO, vielen Datensch(m)utzerklärungen zugestimmt, entweder mit Häkchen oder Unterschrift. Ich sage: Papier ist geduldig. Punkt.

Und wie ich schon sagte, ich habe keine Ahnung was Debian im Hintergrund macht und wie ich das feststellen kann aber mein Bauchgefühl sagt mir nun mal: nimm Debian. In der Praxis ist es irgendwie ruhiger und ein Stück flotter als Ubuntu, Fragezeichen bleiben.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 00:28:01
von geier22
am2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.06.2018 22:52:02
Du vertraust - ich nicht. Was treibt Shuttleworth in der Rolle des Unternehmers hinter verschlossenen Türen? Unterschätze niemals die Phantasie dieser Spezies (denke an Dieselmotore).
Nun wird es aber mystisch 8O
Ich hoffe, dass du einen Job hast, der eben auch von dieser "Spezies", wie du sie nennst bezahlt wird.
Und vor allem hoffe ich, dass du das moralisch auf die Reihe bekommst :wink:

Auch Debian kann nicht ohne Sponsoren (Spezies) leben. Die Entwickler von Debian sind in vielen Firmen angestellt.
z.B.
https://www.debian.org/partners/
https://www.debian.org/mirror/sponsors.de.html

Aber im Gegensatz zu dir kaufe ich nicht z.B. bei Amazon mehr. Warum?
Weil ich die Firmenpolitik dieser Firma, die sich wie ein Krake über die Welt ausbreitet, Kleine kaputt macht und die Angestellten
wie Dreck behandelt zutiefst ablehne.
Ich kaufe über das Internet nur noch bei Händlern, wo ich per Vorkasse bezahlen kann. Weil ich eben nicht will, das PayPal Einblick in
in meine Interessen hat und mich entsprechend bewirbt. Genauso möchte ich nicht, dass per Paydirekt oder ähnliche Dienste der Händler
Einblick in mein Konto bekommt. Und siehe da, ich lebe auch noch. :mrgreen:

Du solltest einfach akzeptieren, dass wir in einer kapitalistischen Welt leben. Das kann man gut finden oder auch nicht. Aber solange
man hier lebt , muss man sich damit in irgend einer Weise arrangieren, ohne seinen Überzeugungen völlig preis zu geben.
Ich denke, das macht auf jeden Fall Debian. Nach meinem Verständnis auch Ubuntu, wenn es da auch manchmal "knirscht".

Und Daten geben wir allein durch das Bewegen im Internet massenhaft über uns preis. Da sollte man sich keine Illusionen machen.

Warum also Debian?
Weil es die "Mutter" eines Großteils aller Linux Betriebssysteme ist. Warum sollte ich ein Derivat benutzen?

Weil es Stabil ist. Meine Erfahrungen mit anderen Systemen sind da eher negativ.

Der Aspekt der Freien Software ist für mich zwar von Bedeutung, aber ich befolge ihn nicht ausschließlich.

Ist es sicherer in welcher Hinsicht auch immer ?

Ich glaube nicht. Dafür ist der Nutzer selbst verantwortlich
Über Opt-In Opt-Out wurde ja zur genüge diskutiert. Das sehe ich auch nicht als entschiedenes Kriterium, solange
man die Möglichkeit hat, dies zu korrigieren.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 07:59:23
von uname
geier22 hat geschrieben:Über Opt-In Opt-Out wurde ja zur genüge diskutiert. Das sehe ich auch nicht als entschiedenes Kriterium, solange
man die Möglichkeit hat, dies zu korrigieren.
Das sehe ich anders. Ich denke nämlich nicht nur am mich, der ein wenig Ahnung von IT hat, sondern an das dumme Volk. Es ist nämlich so, dass weder Wirtschaft noch Staat Interesse hat den Bürger über die korrekten Konfigurationen aufzuklären. Aber wahrscheinlich trinkst du auch noch täglich deine Milch, da es ja so viel Kalzium enthält ;-) Dabei wurde vor Jahrzehnten bewiesen, dass Milch ein Kalziumräuber ist und Osteoporose fördert. Die Milliarden an Umsätze sind wichtiger als die gesundheitlichen Schäden für die Bevölkerung. Gleiches gilt für Sicherheit und Datenschutz.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 09:17:59
von geier22
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.06.2018 07:59:23
Aber wahrscheinlich trinkst du auch noch täglich deine Milch, da es ja so viel Kalzium enthält ;-)
Milch ist geil und mein Lieblingsgetränk. Im Schnitt ca. 1 Liter pro Tag. Schon mal ein Glas heiße Milch mit Rum getrunken ?
Ein kulinarisches Highlight :THX:
Aber das ist genauso wie mit dem Rauchen. Ich bin halt eine statistische Ausnahme. :mrgreen:
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.06.2018 07:59:23
Das sehe ich anders. Ich denke nämlich nicht nur am mich, der ein wenig Ahnung von IT hat, sondern an das dumme Volk. Es ist nämlich so, dass weder Wirtschaft noch Staat Interesse hat den Bürger über die korrekten Konfigurationen aufzuklären
Irgendwo hast du recht, aber wo willst du da aufhören?

Bei Firefox -ESR ist per default Google als Suchmaschine eingestellt - Diskussionen darüber gibt es hier im Forum ja genüge

Bei Firefox oder auch anderen Browsern die Datenübermittlung auch nur halbwegs einzudämmen ist ein gutes Stück Arbeit.

Der einzige Browser, dem ich von Hause aus so halbwegs vertrauen würde ist IceCat , aber den gibt es noch nicht mal in den Debian Repos.

Genauso kann man über den Sinn und das Sicherheitsrisiko von Debianzeitgeist nachdenken und warum das zumindest in Gnome installiert ist und mit
praktisch jedem Programm verknüpft ist.

Was ich hier aufgezählt habe sind alles Opt-outs, die zumindest fragwürdig sind und Risiken darstellen, die auch bei Debian nicht sein müssten.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 11:02:12
von Nice
@geiser22:
Nun wird es aber mystisch.
Im Gegenteil, am2 wird hier sehr realistisch.
Ich kaufe über das Internet nur noch bei Händlern, wo ich per Vorkasse bezahlen kann.
Dieses Vorgehen ist imho das unsicherste, welches es gibt. Nicht Vorkasse, sondern Rechnungsstellung rult bei Online-Kauf-Sicherheit.
Du solltest einfach akzeptieren, dass wir in einer kapitalistischen Welt leben.
Ja, aber möglichst in keinem unregulierten Kapitalismus. Und mit einer Bevölkerung, welche sachkundig, mündig und aufgeklärt ist.
Über Opt-In Opt-Out wurde ja zur genüge diskutiert.
Nicht im Geringsten, wenn der Mainstream sich über diese Sachverhalte noch nicht ausreichend bewußt ist.
Schon mal ein Glas heiße Milch mit Rum getrunken ? Ein kulinarisches Highlight.
Vor Allem für die Leber... LOL
Aber das ist genauso wie mit dem Rauchen. Ich bin halt eine statistische Ausnahme.
Bis Du Deine Lebenskraft entgültig verschwendest hast und sich körperliche Folgeschäden melden.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 11:35:16
von geier22
Du vertraust - ich nicht. Was treibt Shuttleworth in der Rolle des Unternehmers hinter verschlossenen Türen? Unterschätze niemals die Phantasie dieser Spezies (denke an Dieselmotore).
Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.06.2018 11:02:12
Im Gegenteil, am2 wird hier sehr realistisch.
Ich weiß nicht, was an der Bezeichnung "Spezies" realistisch sein soll. Abgesehen davon, dass das eine unzulässige Verallgemeinerung ist. Und darauf bezog ich mich, wie klar zu erkennen ist.
Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.06.2018 11:02:12
Ich kaufe über das Internet nur noch bei Händlern, wo ich per Vorkasse bezahlen kann.

Dieses Vorgehen ist imho das unsicherste, welches es gibt. Nicht Vorkasse, sondern Rechnungsstellung rult bei Online-Kauf-Sicherheit.
Auch hier reißt du wieder den Zusammenhang auseinander. Erkläre mir bitte den Unterschied aus Datenschutzsicht zwischen einer Überweisung auf das Konto des Lieferanten vor oder nach der Lieferung. Nur in diesem Zusammenhang habe ich argumentiert. Über das Risiko eines Verlustes habe ich nichts gesagt.
Ja, aber möglichst in keinem unregulierten Kapitalismus. Und mit einer Bevölkerung, welche sachkundig, mündig und aufgeklärt ist.
Nicht im Geringsten, wenn der Mainstream sich über diese Sachverhalte noch nicht ausreichend bewußt ist.
Na dann wünsche ich dir und uns allen, dass wir den Glauben an Außerirdisches nicht verlieren. :roll:
Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.06.2018 11:02:12
Bis Du Deine Lebenskraft entgültig verschwendest hast und sich körperliche Folgeschäden melden.
Immerhin schaffe ich es noch im Jahr zwischen 8 und 10 000 km Rad zu fahren. Aber Danke für deine Sorge :THX:

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 11:58:03
von guennid
Kann mir jemand das Verb rulen erklären? Ich kenne es nicht. Falls das Denglisch sein soll: "Rechnungsstellung" bestimmt (oder beherrscht?) "bei Online-Kauf-Sicherheit" versteh' ich auch nicht.

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 12:02:05
von geier22
guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.06.2018 11:58:03
ann mir jemand das Verb rulen erklären? I
https://www.dict.cc/?s=rule

...vermute ich mal :wink:

Re: Sicherheit Debian vs Ubuntu

Verfasst: 15.06.2018 12:02:31
von Nice
@guennid: geier22 hat es immerhin verstanden.

Siehe auch: https://de.langenscheidt.com/englisch-deutsch/rule