"Kopierschutz"

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DeletedUserReAsG

Re: "Kopierschutz"

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.08.2018 17:53:05

Du meinst die Umlauf- oder Umdrehungsfrequenz?

BenutzerGa4gooPh

Re: "Kopierschutz"

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 22.08.2018 18:09:13

Jein, Umdrehungen pro Sekunde entsprechen wohl einer "Umdrehungsfrequenz" - wobei der Begriff m. E. unüblich ist. Jedenfalls kann man Drehzahlen in n x 1/s angeben. Entspricht n x 1 Hz. n x 1/s, öfter n x 1/min kann man in Datenblättern mancher Motoren nachlesen. Neben Drehmoment (bezüglich Drehzahl). Die "Hertzen" sind spitzfindig von mir - unüblich für Drehzahlen - aber physikalisch exakt.

Es gibt noch eine Kreisfrequenz oder Winkelfrequenz: Omega = 2 x Pi x f = 2 Pi / T (f ... Frequenz, T ... Periodendauer). Bissel lustig, mal gelernt und nie praktisch irgendwo gesehen, gebraucht, benutzt. Eventuell als Zwischenergebnis für eine Umrechnung in ganz was anderes. Was genau, fällt mittlerweile unter persönliche Altersdemenz. :mrgreen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreisfrequenz

Edit: Text stark editiert. Sorry, in meinem Alter denkt Frau seriell per COM1, 9600-8-N-1 oder so. Und dann noch Schlechtschreibprüfung. :mrgreen:

Edit2: "einheitenlos" gelöscht. Auch die Kreisfrequenz ist lt. Formel mit Einheiten (Hz oder 1/s oder 1/min usw.) anzugeben. Ist ja kein Verhältnis zweier gleicher physikalischer Größen.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 23.08.2018 08:56:36, insgesamt 10-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: "Kopierschutz"

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.08.2018 18:17:55

Umdrehungen pro Sekunde sind halt auch als Umlauffrequenz bekannt. Nun wollte wanne mir aber etwas zeigen, das in Hz gemessen/angegeben wird, aber keine Frequenz ist. Ich lerne ja auch gerne dazu.

Was mich halt bei der Angabe, DP bräuchte keinen Takt, etwas verwirrt: angenommen, es sei tatsächlich so, dass die GraKa das Signal so schickt, wie sie halt gerade Zeit hat oder mag – was verhindert etwa sowas wie GraKa: „ich hau mal die 1 in ’ner μs raus, dann zwei Nullen, eine in 3μs, die andere in 5μs → soll der Monitor ’n schmuckes rotes Pixel malen“, Monitor: „Okay, GraKa schickt mir eine 1 und acht Nullen → macht zwei blaue und ein grünes Pixel“ oder auch „GraKa schickt mir eine 1 und eine besonders lange Null → wo bleibt der Rest?“. Ich als Laie kann mir halt explizit nicht vorstellen, wie das ohne Taktvorgabe, und damit ohne Frequenz, funktionieren soll. Daher erbat ich die Erklärung.

wanne
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Re: "Kopierschutz"

Beitrag von wanne » 22.08.2018 21:05:50

Könntest du mir bitte andere Sachen nennen, die man in Hz, der SI-Einheit für Frequenz, misst?
Wikipedia hat geschrieben:Die Frequenz (von lat. frequentia, Häufigkeit) ist in Physik und Technik ein Maß dafür, wie schnell bei einem periodischen Vorgang die Wiederholungen aufeinander folgen
Die Häufigkeit von nicht periodischen Vorgängen nennt man dagegen Takt oder Rate.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.08.2018 18:17:55
Nun wollte wanne mir aber etwas zeigen, das in Hz gemessen/angegeben wird, aber keine Frequenz ist. Ich lerne ja auch gerne dazu.
Ein beispiel hatte ich dir ja schon genannt. Ein anderes wäre der Arbeitstakt am Fließband. Auch hier gilt: es folgen in gleichen Zeitabständen Arbeitschritte. Es ist aber nicht immer der gleiche.
Das gleiche beim 2-Taktmotor: Zwei unterschiedliche Vorgänge sind je ein Takt. Zusammen geben sie eine Umdrehung. Da in jeder Umdrehung das selbe abläuft hat die dann eine Frequenz. Sie ist dann halb so groß wie die Taktung. In der Musik gibt es den ⁴/₄-Takt.
Wie gesagt: Habe ich ein Taktsignal sieht das irgend wie so aus: HLHLHLHLHLHL Das hat dann eine Frequenz. Ein Datensignal ist wild durcheinander z.B. HHLHLLHLLLLHH. Es hat dann keine Frequenz. Aber den gleichen Takt wie das Taktsignal.
Was mich halt bei der Angabe, DP bräuchte keinen Takt
Er hat einen Takt. Der wird nur nicht als Taktsignal übertragen. Am Anfang Verrät der Sender dem Empfänger wie hoch er Taktet. Danach weiß der Sender dank der Zeit wann er messen kann. Dabei hat die GraKa Toleranzen. Zu bestimmten Zeiten muss das richtige Signal anliegen. Dazwischen kann sie machen was sie will.
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DeletedUserReAsG

Re: "Kopierschutz"

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.08.2018 22:44:17

Ein beispiel hatte ich dir ja schon genannt.
Nein, hast du leider vergessen.

Was das Fließband und den Motor angeht: wenn es gleiche Zeitabstände sind, kann man wieder eine Frequenz angeben. Dabei ist’s unerheblich, was in diesem Zeitabschnitt genau passiert, solange man nur den Start-/Endpunkt des Taktes bestimmen kann. Ansonsten könntest du ja auch einfach sagen, bei AM könne man keine Frequenz angeben, weil die Amplitude während jeder Periode eine andere Größe hat. Oder man könne bei einer CPU keine Taktfrequenz angeben, weil ja in jedem Takt etwas anderes gemacht wird. Oder man könne nicht die Frequenz eines Monitors angeben, weil sich der Bildinhalt ja ändert. Tatsächlich kann man aber, und man macht’s ja schließlich auch.
[DP] hat einen Takt. Der wird nur nicht als Taktsignal übertragen.
Und wenn die Takte gleichlang sind und sich wiederholen, kann man auch eine Frequenz angeben. Wenn es 60 Mal pro Sekunde ein Bild überträgt, habe ich eine Frequenz von 60Hz. Wenn es die einzelnen Bildpunkte in gleichen Zeitabständen übertragen würde, hätte ich (bei Full HD) eine Frequenz von ~124,4MHz (vermutlich werden die Infos codiert übertragen, incl. Fehlerkorrekturdaten, von denen ich irgendwo gelesen habe, und dann sind’s ja noch mehrere Informationen pro Bildpunkt (Farbe, Helligkeit), so dass die Zahl nicht passt – aber dient auch nur der Veranschaulichung, was ich meine). Ob es innerhalb der einzelnen Perioden Toleranzen hat, oder wie sich die Informationen darin verteilt, ist unerheblich, solange nur der Start-/Endpunkt festgelegt werden kann (siehe oben).

Wie auch immer – ich meine nun, herausgelesen zu haben: wenn ein Teilstück des Signals also HLLHHLHLLLH wäre, können H und L underschiedlich lang sein, und selbst verschieden H und L können verschiedene Längen aufweisen. Ist das so richtig verstanden? Das brächte mich nämlich wieder zu der Frage, woher der Monitor denn nun weiß, ob es sich um die zwei, respektive drei L im obigen Beispiel um eben zwei/drei L handelt, und nicht etwa um je ein langes L. Oder gibt es vielleicht doch ein definiertes Zeitfenster pro Zustandswechsel, mithin einen festen Takt? In dem Fall könnte man nämlich auch wieder eine Frequenz desselben angeben.

BenutzerGa4gooPh

Re: "Kopierschutz"

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 23.08.2018 09:21:23

Die Frequenz mit ihren Einheiten [Hz] und [1/s] gibt die Anzahl von Schwingungen pro Sekunde an. Definition und Punkt. Bei Änderungen sind unterschiedliche Zeitabschnitte (Intervalle) zu betrachten, sonst werden Frequenzangaben unsinnig.

Oder nur eine einzige Schwingung wählen, filtern, betrachten.Oftmals nur die Maximalfrequenz des Protokolls interessant - bezüglich des geeigneten Übertragungsmediums.

Bei Überlagerung mehrerer Schwingungen halt Beschreibung im Frequenzbereich (Fouriertransformation, Ergebnis Bodediagramm(e)). Damit ist es möglich, viele überlagerte harmonische Einzelschwingungen eines Signals darzustellen.

Bei asynchroner Datenübertragung (Taktunterschiede) wird es echt kompliziert, dargestellte Fälle kombiniert und nur kurzzeitig. Vielleicht nur das digitale Protokoll mit asynchronem Takt und Maximalfrequenzen betrachten?

Nun einigt euch auf den zu betrachtenden Fall, das für euch sinnvolle Modell! Ich habe keine Ahnung von mittlerweile "ypsenden" HDMI X.Y- und Display-Port - Version X.Y.Z - Protokollen - lese aber interessiert mit. :wink:

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Re: "Kopierschutz"

Beitrag von fitheach » 04.09.2018 10:32:29

Wir sind etwas von meinem ursprünglichen Anliegen abgekommen. Nochmal zurück zu:
wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.08.2018 13:56:00
Du kannst das einfach mal ausprobieren. Spiel eine DVD ab und ziehe während des Abspielens das Laufwerk. Du wirst merken, dass der Film weiter läuft. Du guckst nämlich nicht die original DVD sondern Konversion von ner Konversion von ner Konversion... Schlicht und einfach weil ne DVD eine silbrige Scheibe ist, und ziemlich langweilig aussieht. Und jedes mal ist das Original noch da. Was du siehst ist immer nur die zigfachste Kopie.
Das ist für mich theoretisch nachvollziehbar. Allerdings müsste dann jegliches DRM sinnlos sein, da ich an all den von Dir erwähnten Punkten einfach (!) eine Kopie ziehen könnte. So einfach ist das mit DRM allerdings nicht. Ich frage mich, wie DRM das verhindert und ob man diesen Weg nutzen könnte.

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Re: "Kopierschutz"

Beitrag von wanne » 04.09.2018 17:40:19

da ich an all den von Dir erwähnten Punkten einfach (!) eine Kopie ziehen könnte
So einfach ist es. DRM setzt typischerweise an einer anderen Stelle an. Nämlich beim Abspielen. Korrekter weise müsste man ihn Abspielschutz nennen.
Ich erkläre dir mal (stark vereinfacht) wie CSS also der "Kopierschutz" der DVD funktioniert hat:

* Der Film auf der DVD war verschlüsselt. Er ließ sich ohne Probleme kopieren. War aber erst mal nutzlos. (Bzw. wäre es, wenn es sich um eine sichere Verschlüsslung gehandelt hätte.)
* Am Anfang der DVD stand der schlüssel, mit dem diese verschlüsselt ist. Dieser Bereich ist bei DVD-Rohlingen nicht schreibbar und DVD-Brenner weigern sich ihn zu überschreiben. Eine 1:1 Kopie mit Schlüssel und Verschlüsseltem Film auf eine andere DVD ist deshalb nicht möglich. Allenfalls eine Kopie auf die Festplatte.
* Der Schlüssel selbst ist ebenfalls (mit einem anderen Schlüssel) verschlüsselt. Diesen Schlüssel kennen nur legitime DVD-Player. Diese sollen drauf achten, dass sie a) nur Keys von DVDs (und nicht etwa deren Kopien von der Festplatte) entgegen nehmen und b) alle anderen Kopierfunktionen am Gerät abschalten. Läuft ein solches Programm wird z.B. die Bildschirmaufnahmefunktionalität in Windows (z.B. Screenshots Teamviewer) deaktiviert, damit nicht der entschlüsselte Film kopiert wird.
=> man merkt jetzt warum sich Open Source so schlecht mit DRM verträgt: Bei einem Programm, dass man verändern kann würde man einfach den Teil der die Kopierfunktionalitäten abschaltet entfernen.

Das Konzept hatte ein paar Lücken. BluRay macht das großteils besser:
  • Die offensichtlichste: DVD-Rohlinge, die am Anfang nicht beschreibbar sind, sind in der Herstellung viel Teurer. Mit der DVD+RW brachten relativ schnell Hersteller Rohlinge heraus, die beschreibbar sind, obwohl das nie so gedacht war.
    Einige DVD-Brenner liesen sich mit Tricks dazu überreden die Schlüssel auch wirklich dahin zu kopieren. Das war aber extrem mühsam (Da man für jeden Brenner andere Tricks suchen musste) und wurde daher selten genutzt. Bei BluRays hat man statt einem Unbeschreibbaren Bereich schlicht schon zufällige Schlüssel an den Anfang gebrannt. Wer seine BluRays für andere lesbar beschreiben will muss mit diesem Key verschlüsseln. Bein Lesen nutzt das Laufwerk dann automatisch diesen. Kopiert man 1:1 von einer BlueRay auf die andere, entschlüsselt der BluRay-Player mit dem falschen Key. Es kommt nur Datenmüll an.
  • Die Verschlüsslung war schlecht. Man konnte geheimen Key der Player ausrechnen. Ist der bekannt kann man die DVD einfach entschlüssen und mit einem beliebigen anderen Player abspielen. BluRay nutzt AES256.
  • Kopierfunktionen im Windows mögen deaktiviert sein. Aber man kann natürlich einfach seine andere alternative Hardware an einer beliebigen Stelle anstecken.
    Besonders Beliebt: Einfach an das VGA-Kabel. Das hat sogar schon einen Stecker. Diese Hardware kann dann den entschlüsselten Film an eine andere Stelle speichern. HDMI oder DP (Voraussetzung für BluRay) überträgt die Daten verschlüsselt zum Bildschirm. Erst dieser entschlüsselt mit einem nur ihm bekannten Schlüssel. Mir ist nicht bekannt, dass es jemand geschafft hat einen Bildschirm auseinander zu nehmen und Hardware in die kurze Strecke zwischen Entschlüsselungseinheit und Pixel einzubringen.
  • Was bleibt, ist dass der Schlüssel zum entschlüsseln irgend wie im Programm stecken muss. Und da kann man ihn her kopieren. Alleine das finden in unmengen an Abspielprogramm ist mit unter nicht so einfach. Gelungen ist das doch recht häufig. Dazu kommt, dass dies schlüssel auf neue BluRays mit immer neuen Keys verschlüsselt werden. Mit unter ist der Schlüssel also gar nicht im Player (und kann da abgegriffen werden) sondern muss erst aus dem Internet nachgeladen werden.
  • Man kann die Kopie auf der Festplatte in ein virtuelles Laufwerk stecken und DVD von einem legitimen Porgramm abspielen lassen. Da bei BluRay das Laufwerk selbst den Key entschlüsselt, ist die aktion sinnlos. Ein virtuelles Laufwerk wird nicht entschlüsseln.
Aber am Ende hängt es immer daran, dass man a) davon ausgeht, dass keiner selbst Rohlinge herstellen kann, und die hergestellten sich nicht mit illegalen Inhalten beschreiben lassen. Sobald das der Fall ist, ist auch der Schutz für BluRays sinnlos.und b) es keinen Player gibt, der von was anderem wie DVDs/BluRays abspielt.
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Re: "Kopierschutz"

Beitrag von fitheach » 06.09.2018 19:24:36

Danke, das war gut verständlich erklärt.

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Re: "Kopierschutz"

Beitrag von wanne » 07.09.2018 11:40:15

Noch als kleinen Kommentar wie es sonst noch funktioniert:

CD-ROMs hatten meistens kaputte Bereiche. Die sind schlicht und einfach gar nicht lesbar. Liest man die bleibt das CD-Laufwerk eine weile dran hängen.
Die Spiele lesen die natürlich nicht. Es werden lediglich funktionierende Bereiche genutzt.
Kopierst du sie weist du aber nicht wo die wichtigen Bereiche es Spiels sind, sondern versucht die ganze CD (die ja teilweise kaputt ist) zu kopieren. So liest du regelmäßig kaputte Bereiche. Übliche Brennprogramme erkennen die CD als kaputt und geben auf. Andere alle CloneCD testen block für block. Das funktioniert zwar, dauert aber ewig weil jeder nicht funktionierende Block das Laufwerk für eine weile stillegt. Würdest du vorher wissen wo auf der CD das Spiel liegt wäre das kein Problem. Es versteckt sich sozusagen auf der großen CD.
Die Nachfolgeprogramme lesen ganz gerne absichtlich, kaputte Blöcke, die auf einem unbeschädigten Rohling ja ohne Probleme zu lesen sind. War das der Fall hatte man eine Kopie. (Das waren dann die Spiele die ewig geladen haben, weil sich jedes mal das Laufwerk kurz aufhängt.) Zum kopieren hatte man da die CD an den richtigen stellen beschädigen müssen. Was bei der kleinen Größe nicht so einfach ist. Brenner die eine CD explizit beschädigen können sind eher rar. (Obwohl die Herstellung eigentlich kein Problem wäre. Auch hier lassen sich einige Brenner per Firmwareupdate nachrüsten.)

Moderne Spiele haben halt einen Licence-Key. Viele kleine Teile des Spiel sind nur Online und nicht auf der Platte. Runter laden kann man nur mit Key. Landen zwei leute mit dem gleichen key ist offensichtlich kopiert worden. (Logische Folge: Allways-On) Cracks müssen dann die Downloadfunktion durch die passenden Teile aus dem Internet ersetzen.
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