Laptop wird geklaut..

[rolfti]

Hallo, meine Frau & ich gehen dieses Jahr in Rente. Eigentlich wären wir um diese Zeit bereits auf Tour, doch der Coronavirius....
Unser Ziel: mit dem Wohnmobil Europa und Teils Russland entdecken - Reisedauer ungewiss - kann 3 aber auch gut 6,8 oder neun Monate andauern.
Dazu haben wir unser WM autonom so umgebaut damit wir so weit wie möglich unabhängig sind. Natürlich laufen die Verpflichtungen zu Hause weiter,
darum kommt auch der Laptop mit. Mit ihm erledigen wir unsere Zahlungen übers Mobilnetz. Doch was wenn wir trotz Alarmanlage plötzlich Besuch
bekommen und unter anderem auch der Laptop weg ist? Um die Daten mache ich mir keine Sorgen da alles ausser /boot verschlüsselt ist.
Doch das OS, die ganzen Programme, Einstellungen, Link usw. was sich halt mit den Jahren so ansammelt.
Das ganze in die Wolke zu verlegen ist nicht mein Ding. Vielleicht das OS aber nicht meine persönlichen Daten...
Dazu folgende Frage:
Was für Vorkehrungen würdet ihr für ein solches Szenario treffen (im Falle das der Laptop geklaut wird)
und ihr so schnell wie möglich den bisherigen Zustand wieder herstellen müsstet?
Das zweite Ding ist das Verbindungsteil zwischen Laptop & der Datenübertragung, dass Mobiltelefon.
Auch da das selbe Szenario. Wir nutzen beide das Android Betriebssystem. Unsere Bank kennt die Mobiltelefone.
Daher Mobiltelefon weg - Disaster!
OK, kaufe sofort eine neues doch auch hier all die speziellen Apps, Einstellungen...
Vielen Dank & haltet Euch gesund

[Lord_Carlos]

Was für Vorkehrungen würdet ihr für ein solches Szenario treffen (im Falle das der Laptop geklaut wird)
und ihr so schnell wie möglich den bisherigen Zustand wieder herstellen müsstet?

Regelmaessige Sicherung via USB stick. Die sind so klein die Kannst du an dein Schluesselbund binden. Oder irgendwo in einer Ritze verstecken. Am besten beides.

Du kannst auch ein live USB stick erstellen, mit alle deinen wichtigsten Daten.

OK, kaufe sofort eine neues doch auch hier all die speziellen Apps, Einstellungen...

Die werden normal zusammen mit dem Google Account gespeichert. Kann man auch aus stellen.
Bloed ist wenn du Zwei Faktor Authentifizierung mit Handy machst. Also z.B. Google Authenticator fuer deine Online Dienste.
Das ist naehmlich an das Handy gebunden und kann nicht uebertragen werden. Es sei denn du hast die ganzen 2fa backup codes.

Ich benutzte jetzt Authy fuer 2fa.

Denk auch an einen guten Password manager. Ich benutzte Bitwarden, gibt aber viele andere.

[rolfti]

@Lord_Carlos
Danke für Deinen Beitrag
> Du kannst auch ein live USB stick erstellen, mit alle deinen wichtigsten Daten.
Wow, ok daran habe ich nicht gedacht, genauso wie die Verknüpfung mit einem live-USB Stick.
Ich werde es vertiefen!

Eine Frage - Deine Meinung dazu:
Mein jetziges Buster beträgt insgesamt 678G.
Da das OS komplett verschlüsselt ist, könnte ich es (Risiko???) in der Wolke als 1:1 Image abspeichern.
Kommt mir der Laptop abhanden,
kaufe ich mir ein neuen (in meinem Fall z.B mit 1TB) und installiere das bestehende Image aus der Wolke auf den Laptop.
Könnte das gehen?

> Bloed ist wenn du Zwei Faktor Authentifizierung mit Handy machst...
Unser Zuhause ist die Schweiz. Meines Wissen sind die meisten wenn nicht alle eBanking-Applikationen mit einer Zwei Faktoren Authenthifizierung ausgestattet UND sie sind mit dem Handy gekoppelt.
Ich werde das Thema noch mit der Bank vertiefen obwohl die Chance das im gleichen Moment zwei Handy abhanden kommen...

[Lord_Carlos]

Eine Frage - Deine Meinung dazu:
Mein jetziges Buster beträgt insgesamt 678G.
Da das OS komplett verschlüsselt ist, könnte ich es (Risiko???) in der Wol

Vielleicht, aber will man das? 700 GB irgendwo in Russland runterladen?
Ich glaube es ist besser nur das noetigste zu sichern. Bei 700GB sind sicherlich auch Musik oder Filme dabei? Die brauchst du ja nicht jetzt unbedingt beim Ausflug.

Aber die allgemeine eine verschluesselte Sicherheitskopie im internet zu haben halte ich fuer ok. Browser bookmarks, Passwoerter, vielleicht /etc wenn du da Anpassungen vorgenommen hast, alles moegliche von ~/.config und Liste von installierten Programmen.

[MSfree]

Mein jetziges Buster beträgt insgesamt 678G.

Dann würde ich das vor der Reise erstmal gründlichst ausmisten. Die Defaultinstallation von Buster mit Gnome3 benötigt auf der Festplatte/SSD nur etwa 6GB. Die wirklich wichtigen, privaten Daten, die man (verschlüsselt) aufbewahren und wiederherstellbar halten muß, sind nochmal vielleicht 1GB. Mit einem 8GB-USB-Stick kann man also das wirklich wichtige so speichern, daß man einen geklauten Laptop mit einem Ersatzgerät wieder zum Leben erwecken kann.

Was an Fotos, Filmen und anderem Entertainment auf dem Rechner ist, muß im Notfall nicht wiederherstellbar sein, das ist sicher nicht überlebenswichtig und kann nach der Reise zuhause vom Backup zurückgeholt werden. Was dich natürlich nicht davon abhalten sollte, neu gemachte Bilder abends in die Cloud hochzuladen, damit sie später zuhause zur Verfügung stehen, sollte der Laptop geklaut werden.

Jedenfalls würde ich mich nicht darauf verlassen, fast 700GB im Ausland aus der Cloud wieder aufzuspielen. Über Mobilfunk wird das sowieso nichts, das ist zu teuer und deutlich mehr als das monatliche Mobilfunkvolumen zuläßt. Über das WLAN des Campingplatzes braucht man solche Datenmengen auch nicht versuchen wiederherzustellen. Da teilt sich ein kompletter Campingplatz die Bandbreite eines einzelnen Internetzugangs und wenn man Pech hat, ist das WLAN-Signal in der hintersten Ecke des Campingplatzes auch noch zu schwach, um eine halbwegs stabile Verbindung hinzubekommen.

[TomL]

Mein jetziges Buster beträgt insgesamt 678G.

Wow, das ist echt krass.... und meiner Meinung nach im Mobilheim kaum zu handhaben. Das Backup meines Servers zuhause, also um die Funktionen meines Servers wieder herzustellen, beträgt ~680 KB (kilobytes, nicht gigabytes). Mein Reiselaptop, der natürlich im Hochsicherheitstrakt meines Caravans fast den gleichen Schutz wie auf dem Beifahrersitz eines Cabios genießt, hat ein Backup von ~11 MB. Damit kann ich mein komplettes grafisches Desktop-Environment (egal wo in Europa) an einem einzigen Abend wieder herstellen. Der Laptop hat eine verschlüsselte Daten-Partition, in der /home hinterlegt ist, plus einiger wichtiger Linux-Nachguck-Dateien, wie Texte und Archive. Aber alles, was da hinterlegt ist, kann ich aber kurzerhand und jederzeit im Bedarfsfall (also explizit das, was wirklich 'jetzt' gebraucht wird), einfach via OpenVPN von zuhause aus nachladen. Der Umfang in Summe solcher privaten Dokumente beträgt aber allenfalls 1 GB....

Mir ist gar nicht klar, wie man 700 GB an wichtigen (!) unreproduzierbaren Dokumenten zusammenkriegt.... und wenn das nur Multimedia-Daten sind, wie MKVs, MP3s, dann würde ich die auf dem Laptop sowieso nicht verschlüsseln. Wenn die schon meinen Laptop klauen, dann sollen die sich wenigstens an geiler Mucke oder nem tollen Filmabend erfreuen können....*lol*. Aber wie gesagt, mein verschlüsseltes Home auf dem Reise-Laptop enthält eh nur Daten in mickrigem Umfang ...zwar wichtig, aber mickrig. Multimedia-Dateien habe ich nicht dabei, und wenn ich was an private Daten brauche, greif ich auf den Server zuhause zu.

Mein Notfall-Set ist ein grml-Stick, mit dem ich auf einem neuen Laptop Verbindungen nach Hause öffnen kann, oder lokale verschlüsselte Archive öffnen kann, auf dem ich vor der Reise das aktuelle Debian-Iso kopiert habe sowie mein komplettes Linux-Doku-Archiv mit ~20 MBs. Für mich ist das wichtigste, um Probleme mit einem neuen Laptop zu lösen, zum einen der Zugriff auf den Heimserver oder alternativ der Zugriff auf meinen Web-Space. Von da krieg ich alles, was wichtig ist, um ohne großen Zeitverlust mein Debian einschließlich Daten zu rekonstruieren. Vom Web-Space muss es nur entschlüsselt werden, aber das ist ja mit grml oder mit dem installierten neuen Debian kein großes Problem.

jm2c

[spiralnebelverdreher]

Was für Vorkehrungen würdet ihr für ein solches Szenario treffen (im Falle das der Laptop geklaut wird)
und ihr so schnell wie möglich den bisherigen Zustand wieder herstellen müsstet?

Laptop verschlüsselt ist schon mal sehr gut, und wenn du ihn immer schön richtig runter fährst sind deine Daten auch gut geschützt wenn dein Passwort was taugt.

Ich denke, dass wichtigste sind erstens ein gutes Verständnis was dein/euer Plan für den Fall des Falles ist und zweitens üben, üben und üben. Vorbereitung hilft gegen Unsicherheit, hilft gegen Hektik und hilft gegen unnötige Folgefehler aus Gründen der Hektik.

Wenn du bspw. ein Live-Image oder ein klassisches Installationsmedium auf einem Stick mit auf die Reise nimmst, solltest du mal an vier x-beliebigen Notebooks oder Desktop-PCs unterschiedlicher Marken ausprobiert haben, wie du die zum Booten vom USB-Stick bringst.

Wenn dein Banking mit dem zweiten Faktor an die Hardware eines Smartphones geknüpft ist, sollte geübt werden wie man diese Koppelung aufhebt, wie das Pairing mit einem anderen Gerät hergestellt werden kann, welche Unterlagen und Informationen dafür nötig sind und in Erfahrung bringen wie lange das dauert. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, fürs Banking auch einen alternativen zweiten Faktor konfiguriert zu haben (Chip-Tan-Verfahren bspw.) oder zusätzlich ein Smartphone der anderen Mitreisenden.

Eine Möglichkeit wäre auch, ein komplett konfiguriertes und verschlüsseltes Notebook versandfertig bei Freunden einzulagern, damit diese dann im Notfall das Ding per Expressversand (nicht ganz billig!) zu euch senden können.

[schwedenmann]

Hallo

@TomL

Mir ist gar nicht klar, wie man 700 GB an wichtigen (!) unreproduzierbaren Dokumenten zusammenkriegt.

Wenn mit den daten wiss. Forschung betrieben wird, dann bekommst du Ruckzuck, wissenschaftliche Dokumente im pdf, djvu Format, ohne proble 1TB und mehr. erst Rexht wen du Standardanchschlagewerke ib deb docus hast.

mfg
schwedenmann

[TomL]

Wenn mit den daten wiss. Forschung betrieben wird, dann bekommst du Ruckzuck, wissenschaftliche Dokumente im pdf, djvu Format, ohne proble 1TB und mehr. erst Rexht wen du Standardanchschlagewerke ib deb docus hast.

Im Rentner-Wohnmobil...?...auf monatelanger Reise über den ganzen Kontinent?