niemand hat geschrieben:Die Frage ist: Wovon möchtest du leben? Große Projekte fressen zuviel Zeit, als dass man nebenbei noch was anderes machen könnte. Schul- und Studienjahre sind irgendwann vorbei, dann wird langsam die Zeit knapp.
Wie schon in der PM geschrieben, die du ja noch nicht beantwortet hast: Das Design der Software nimmt einen Großteil der Zeit in Anspruch. Was du unter Coden verstehst, ist wahrscheinlich etwas in dem Stil "Idee -> ran an den Rechner -> umsetzen". Wie ich weiterhin in der PM schrieb, funktioniert das bei Projekten mit mehr als ein paar Codezeilen nicht mehr, siehe die PHP-Software auf sourceforge, die öfter mal mit Sicherheitslücken von sich Reden macht.
Ich weiß auch nicht, woher du die Wunschvorstellung hast, eine Firma könne alleine durch den Support Geld verdienen und dadurch gute Programmierer bezahlen. Es gibt Ausnahmefälle, wo sowas funktioniert. Der Normalfall sieht aber so aus, dass ein Kunde bestimmte Vorstellungen hat, sich jemanden sucht, der ihm das baut, und wenn es gut geworden ist, den Support kaum in Anspruch nehmen muss. Und woher soll nun das Geld kommen?
Die Argumentation mit den Ausnahmefällen, bei denen das so funktioniert, hinkt der Realität weit hinterher. Das kann nur bei Software, die viele tausend, besser millionen, Menschen einsetzen, funktionieren. In der Realität reicht der Kundenkreis für eine Software aber von einen bis 10 Kunden, manchmal bis 100 - eben weil die Software spezialisiert ist.
Gute Software zu entwickeln, kostet viel Zeit, wie ich oben schon einmal angesprochen habe. Wenn ich die nun entwickele, um sie anschließend kostenfrei (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, geht es dir nur um die Umsonst-Mentalität): Wovon soll ich eigentlich leben?
Es gibt nicht mehr die Killerapplikation, heutzutage dient die meiste Software dazu, langweilige Prozesse zu automatisieren. Es ist nicht aufregend, sowas zu schreiben, aber es muss gemacht werden, und die Entwickler müssen essen. Wie ich in der PM deutlich gemacht habe, versuche ich dennoch, meine persönlichen Sachen frei zur Verfügung zu stellen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sowas nur von wenigen eingesetzt wird, und das Feedback ist nicht ausreichend, um damit arbeiten zu können. Die Leute suchen sich etwas neues, wenn es Fehler gibt - und was genau habe ich davon? Wovon soll ich leben?
Ich könnte nun ein neues Betriebssystem schreiben - und wieviele würden es einsetzen? Wie soll ich davon leben?
Ich könnte einen weiteren httpd, ftpd, ein neues dbms or whatever schreiben. Wer setzt das ein, und wovon soll ich leben?
Verabschiede dich von dem Gedanken, man müsse nur eine Software schreiben, die jeder einsetzt, und schon bekäme man Jobangebote wie Sand am Meer, bei denen man seine Software weiterentwickeln könne und dafür bezahlt würde. Sowas kommt in Filmen und Romanen vor, in der Realität aber äußerst selten. Sicher, wenn man es schafft, eine solche Software zu entwerfen, hat man Chancen. Und was ist mit den anderen Leuten, die für 1-100 Leute entwickeln? Wovon sollen die leben?
Also noch mal ganz deutlich: Du möchtest, dass die Software nicht für Geld weggeht, aber du möchtest, dass die Entwickler bezahlt werden? Wo bitte soll das Geld denn herkommen? Ich habe als Kind auch Münzen vergraben und gehofft, dass ein Geldbaum draus wachsen würde, aber das hat irgendwie nie funktioniert.
Und zum Thema Transmeta: Die stecken viele Kohlen in die Entwicklung von Chips, um die anschließend wieder für viele Kohlen zu verkaufen. Chips sind, abstrakt gesehen, nichts anderes als Software hardgecodet. Transmeta hat Linus eingestellt, um einen Marktvorteil zu erlangen, seine Software wurde auch die Chips eingebaut, bzw. damit gebundled, und dann verkauft!
Ist doch eigentlich verwerflich, oder? Und du findest das auch noch lobenswert. Du widersprichst dir massiv selbst.
Und du hast SuSE angesprochen: Schonmal die Preise für deren Enterprise-Software angesehen? Ja, richtig: Die verkaufen Software!
Sry, aber bei soviel Naivität kann ich nur noch den Kopf schütteln. Aber hart arbeitenden Leuten zu unterstellen, dass sie unmoralisch wären, zwingt mich zur Reaktion.
niemand
Du scheinst das Gesamtkonzept nicht verstehen zu wollen .. natürlich bringt es nichts, wenn man all meine idealistischen Bedignungen auf einen einzelnen wie z.B. dich anwendet.
Und naja was weist du, über alle Projekte die ich jemals realisiert habe? Ich hätte zumindest kein Problem damit, jahrelang an etwas mitzuarbeiten, um es dann allen zur Verfügung zu stellen.
Und nunja ob es eine Wunschvorstellung ist, dass eine Firma allein durch Support kosten wieder einspielen kann, glaube ich garnicht, und ist auch garnicht die Frage, und vorallem es steht dir schon garnicht zu sie zu benatworten.
Und du sprichst immer wieder von dem Nicht-Nutzen von individuellen Projekten .. das stimmt nicht .. sind denn nicht immer projekte aus persönlichem und teils selbstorientiertem Nutzen entstanden? Egal was man schreibt, es wird _immer_ Leute geben, die Teile davon interessant und nützlich finden werden, und zur weiteren Verwendung adaptieren.
Es geht mir nicht direkt um die Kostenfreiheit von Software .. natürlich sollte sie auch frei sein (lies diesbezüglich meine anderen Beiträge hier im Thread). Und nunja, ich glaube kaum, dass mein Idealismus mit deinem "Geldbaum" zu vergleichen ist .. es gibt Unterschiede zwischen naturwissenschaftlichbewiesener Unmöglichkeit und gesellschaftlichem Realisationsvermögen, die nicht zu unterschätzen sind.
Ich finde es außerdem durchaus lobenswerz, was du der Community durch deine freiwllige Arbeit etc. zurückgibst, das streitet niemand ab. Das Problem ist, du siehst meine Argumentation viel zu ich-bezogen.
Und zu der Linus Sache, du solltest aufhören dir Dinge immer so zurechtzulegen, dass Sie passen, eine Diskussion ist kein Puzzle. Kann sehr gut sein, dass Transmeta Linus aufgrund von Marktstrategie beschäftigt hat, mag auch sein, dass er seine "Künste" für kommerzielel Zwecke genutzt hat. Dennoch arbeitet er hauptsächlich am Linux Kernel, und der kostet eben
kein Geld.
Das gleiche Gilt für SuSE .. ich spreche von den SuSE Kernelentwicklern, die Treiber schreiben, bugs beheben etc. pp.
Wie bereits gesagt, du siehst vieles meiner idealistischen Argumentation viel zu Ich-bezogen .. und ich finde es ehrlich gesagt arm von dir, mir Naivität zu unterstellen ... und ich gebe dir auch vollkommen Recht, dass eine Welt wie ich sie beschreibe, so niemals funktionieren wird, das Problem ist aber nicht die Idee selbst, sondern solche, die sie nicht umzusetzen vermögen. Unsere Welt ist (leider) vom Kapitalismus geprägt, andere gesellschaftliche, menschliche Werte, wie z.B. das Teilen zählen heutzutage nichtmehr, die Menschen entwickeln sich immer mehr zu Maschinen, es gibt kein Miteinander mehr, sondern nur ein gegeneinander, dass diese Verhalten aber die gleiche Folge hat, wie wenn 100 Menschen versuchen gleichzeitig durch eine Tür zu gehen, verstehen sie nicht.
Der Kommunismus ist auch eine idealistisch Idee, und niemand kann sagen, dass jemand der meint der Kommunismus sei die beste Staatsform die es gibt, sei naiv, denn tatsächlich IST sie die beste Staatsform. Das Problem ist nur, dass es immer an der Umsetzung scheitern wird, eben wegen dem hauptkaptalismus und Neid-Faktor - dem Menschen.
oh my brave new world
Intel Pentium E2180 @ 3,2 Ghz / Geforce 8800GT / 4096 MB DDRII 800 / 320GB Seagate 7200.11 HDD
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