Webmail empfehlung?

Debian macht sich hervorragend als Web- und Mailserver. Schau auch in den " Tipps und Tricks"-Bereich.
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pcace
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Webmail empfehlung?

Beitrag von pcace » 13.11.2018 23:37:11

Hi,

ich habe nach dieser wundervollen Anleitung einen Mailserver aufgesetzt: https://thomas-leister.de/mailserver-debian-stretch/
Nun frage ich mich was es für Möglichkeiten gäbe zusätzlich noch ein Webmail interface zu haben, damit ich auch ohne emailclient auf meine Mails zugreifen kann! Hat jemand dazu empfehlungen / erfahrungen?

Gruß und Dank schonmal!!

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snyborg
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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von snyborg » 13.11.2018 23:50:06

Hi pcace,

als reiner Webmailclient habe ich roundcube geerbt und für gut/einfach gefunden.

die PGP-Integration könnte mir nur für nichtvorhandene Schlüssel automatisch die Verschlüsselung abwählen bzw. anders rum...

Gruß
sny
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weshalb
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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von weshalb » 14.11.2018 14:48:15

Ich schließe mich dem an. Roundcube war eigentlich immer ganz cool, obwohl ich jetzt aufgrund des Funktionsumfangs lieber Horde einsetze.

Allerdings tut sich rein funktionstechnisch seit langem nicht mehr sehr viel:


Planned features

Support S/MIME encryption
Responsive skin for mobile devices
Attachment previews
Advanced search over all folders
Virtual folders (aka saved searches)
Keyboard shortcuts
Conversation view using XCONVERSATIONS
Browser history support
Online calendar module
Admin interface

Das steht schon ewig da. Online Kalender und ein responsives Skin ab Werk wäre super.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von hec_tech » 14.11.2018 16:57:43

Ich würde Horde verwenden. Das läuft stabil und hat eigentlich alles was man braucht.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von pcace » 16.11.2018 20:40:57

Heyhey,

ich hab mich für Roundcube entschieden! Einfach zu installieren und genau das was ich wollte!

Danke!

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von heisenberg » 16.11.2018 20:58:42

Rainloop wäre noch eine Option: https://www.rainloop.net/ (Nur kostenfrei für den Einsatz in absolut nicht-kommerziellem Umfeld.)
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von hec_tech » 17.11.2018 11:04:06

Soviel ich sehe ist die Community Edition auch kommerziell einsetzbar.

Die Unterschiede sind echt verschmerzbar:
https://www.rainloop.net/purchase/

Allerdings würde ich von einem Horde nicht zu Rainloop wechseln - aber bei geringen Anforderungen durchaus eine Überlegung wert.
Die Frage ist wie das ohne Datenbank bei größeren Nutzerzahlen skaliert. Alles in Files zu halten - anders ist es ja nicht möglich - scheint mir eine Limitierung bezüglich der User zu sein.

Für Kontakte braucht dann doch wieder SQL - das verstehe ich irgendwie nicht. Entweder ganz ohne SQL oder alles in SQL aber so eine Mischung mag ich persönlich nicht.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von heisenberg » 17.11.2018 12:58:55

hec_tech hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.11.2018 11:04:06
Soviel ich sehe ist die Community Edition auch kommerziell einsetzbar.
Ahh, Danke. Ich habe einfach nur falsch gelesen bisher. Aber Damit hast Du natürlich vollkommen Recht.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von r4pt0r » 19.11.2018 11:10:10

Ich nutze mittlerweile am privaten server nur noch squirrelmail. Hat einen wesentlich kleineren footprint und deutlich weniger dependencies (keine Datenbank!!) als roundcube, dadurch auch problemlos auf sehr kleinen VPS-instanzen geeignet. Horde setzen wir am Firmenmailserver ein - IMHO für den kleinen privaten mailserver absoluter overkill...

Dank dem schlichten layout ohne viel blingbling lässt sich squirrelmail auch sehr gut über schlechte mobilfunkverbindungen oder überlastete Hotel-WLANs nutzen - horde ist da deutlich anspruchsvoller und schaufelt wesentlich mehr Daten über die Verbindung; selbes gilt für roundcube dank wesentlich "modernerem" (=buntem) interface.

Dank vielen plugins lässt sich squirrelmail auch sehr einfach anpassen und erweitern (GPG / S/MIME!)

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von weshalb » 19.11.2018 12:37:22

r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.11.2018 11:10:10
Ich nutze mittlerweile am privaten server nur noch squirrelmail. Hat einen wesentlich kleineren footprint und deutlich weniger dependencies (keine Datenbank!!) als roundcube, dadurch auch problemlos auf sehr kleinen VPS-instanzen geeignet. Horde setzen wir am Firmenmailserver ein - IMHO für den kleinen privaten mailserver absoluter overkill...

Dank dem schlichten layout ohne viel blingbling lässt sich squirrelmail auch sehr gut über schlechte mobilfunkverbindungen oder überlastete Hotel-WLANs nutzen - horde ist da deutlich anspruchsvoller und schaufelt wesentlich mehr Daten über die Verbindung; selbes gilt für roundcube dank wesentlich "modernerem" (=buntem) interface.

Dank vielen plugins lässt sich squirrelmail auch sehr einfach anpassen und erweitern (GPG / S/MIME!)
Wie sieht es mit "shared calender" bei squirrelmail aus? Kann man das empfehlen?

Edit: Argh, sehe gerade
"Die aktuelle Programmversion 1.4.22 läuft nur bis PHP-Version 5.3. Eine Anpassung an die Versionen 5.4 und 5.5 ist trotz Ankündigung im Dezember 2012/Mai 2013 bislang (Stand November 2015) nur in Beta-Versionen resp. Nightly-Builds resp. als Subversion erfolgt. Daher ist bis auf Weiteres davon auszugehen, dass diese Software nur sehr sporadisch gepflegt wird und somit ist von einem Einsatz derzeit abzuraten, da auch mögliche Sicherheitslücken kaum behoben werden dürften. Die Entwicklung wurde bislang aber nicht offiziell eingestellt."

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von r4pt0r » 19.11.2018 14:11:37

weshalb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.11.2018 12:37:22
Wie sieht es mit "shared calender" bei squirrelmail aus? Kann man das empfehlen?
Kalender haben per se nichts mit einem webmail client am hut (bzw überhaupt mit einem mailserver / IMAP). Dafür läuft _immer_ ein eigener server - von diesem hängt auch ab inwiefern kalender geshared werden können.

Für squirrelmail gibt es aber verschiedene kalender-plugins; u.a. filebased und auch "shared calendars".
habe beides aber noch nie verwendet, da ich meinen privaten kalender (davical) nur am blackberry nutze und nicht sharen muss; geschäftliche Kalender laufen über horde (+sync auf blackberry). In horde lassen sich kalender und aufgabenlisten per ACLs sharen.


thema version/updates squirrelmail:
Hier läuft 1.4.23-SVN, also der aktiv betreute stable-branch, auf php 7.2.
FreeBSD stellt die Pakete direkt für PHP 5.6, 7.0, 7.1 und 7.2 bereit; KA wie weit debian hier hinterherhinkt... Wenn man sich das squirrelmail SVN repo anschaut gibt es auf jeden Fall regelmäßige commits: https://sourceforge.net/p/squirrelmail/ ... log/?path=
Zudem ist die codebase schon sehr lange stabil und sehr schlank, vor allem im Vergleich zu Biestern wie horde, wo auch immer wieder was bei updates kaputt geht. Es ist also nicht zu erwarten dass hier ständig neue CVEs zu fixen sind wie bei anderen Projekten bei denen konstant umgebaut und erweitert wird (was IMHO sowieso problematisch ist für produktivumgebungen oder "fire&forget"-installationen...). AFAIK wird squirrelmail nach wie vor von

Meine allgemeine Meinung zu der seltsamen logik "keine neuen Versionen = Projekt tot":
Nur weil eine Software "fertig" ist und daher keine ständigen Updates und Änderungen mehr kommen, bedeutet das nicht dass sie nicht (mehr) verwendet werden kann oder ausgetauscht werden muss - wobei letzteres in der linux-welt seit einiger zeit ja absolut "hip" ist und fast wöchentliche Updates mit völlig hirnrissigen Versionsnummern dank mozilla/firefox/thunderbird mittlerweile auch als "normal" angesehen werden :roll:
Keiner würde auf die Idee kommen awk zu ersetzen nur weil es seit Jahren (jahrzehnten?) keine neuen features oder große updates bekommt...

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weshalb
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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von weshalb » 19.11.2018 15:03:09

r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.11.2018 14:11:37

thema version/updates squirrelmail:
Hier läuft 1.4.23-SVN, also der aktiv betreute stable-branch, auf php 7.2.
FreeBSD stellt die Pakete direkt für PHP 5.6, 7.0, 7.1 und 7.2 bereit; KA wie weit debian hier hinterherhinkt... Wenn man sich das squirrelmail SVN repo anschaut gibt es auf jeden Fall regelmäßige commits: https://sourceforge.net/p/squirrelmail/ ... log/?path=
Zudem ist die codebase schon sehr lange stabil und sehr schlank, vor allem im Vergleich zu Biestern wie horde, wo auch immer wieder was bei updates kaputt geht. Es ist also nicht zu erwarten dass hier ständig neue CVEs zu fixen sind wie bei anderen Projekten bei denen konstant umgebaut und erweitert wird (was IMHO sowieso problematisch ist für produktivumgebungen oder "fire&forget"-installationen...). AFAIK wird squirrelmail nach wie vor von
Läuft es nur damit oder ist es von den Entwicklern bereits dafür freigegeben?
r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.11.2018 14:11:37
Meine allgemeine Meinung zu der seltsamen logik "keine neuen Versionen = Projekt tot":
Nur weil eine Software "fertig" ist und daher keine ständigen Updates und Änderungen mehr kommen, bedeutet das nicht dass sie nicht (mehr) verwendet werden kann oder ausgetauscht werden muss - wobei letzteres in der linux-welt seit einiger zeit ja absolut "hip" ist und fast wöchentliche Updates mit völlig hirnrissigen Versionsnummern dank mozilla/firefox/thunderbird mittlerweile auch als "normal" angesehen werden :roll:
Keiner würde auf die Idee kommen awk zu ersetzen nur weil es seit Jahren (jahrzehnten?) keine neuen features oder große updates bekommt...
Bei einem Webservice begrüße ich jegliche Weiterentwicklung. Ich habe nach Baikal einen sehr schalen Beigeschmack und finde es nur positiv, wenn ich bei den Releasedaten ein aktuelles Datum sowie Freigaben für einen neueren Unterbau vernehmen kann.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von r4pt0r » 19.11.2018 15:34:39

weshalb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.11.2018 15:03:09
Läuft es nur damit oder ist es von den Entwicklern bereits dafür freigegeben?
Sämtliche Patches dazu sind im squirrelmail CVS; der FreeBSD port ergänzt nur build-scripte, dependencies etc. und patcht ein paar OS-spezifische details (z.b. pfade):
https://svnweb.freebsd.org/ports/head/m ... irrelmail/
Bei einem Webservice begrüße ich jegliche Weiterentwicklung. Ich habe nach Baikal einen sehr schalen Beigeschmack und finde es nur positiv, wenn ich bei den Releasedaten ein aktuelles Datum sowie Freigaben für einen neueren Unterbau vernehmen kann.
Siehe commitlog auf sourceforge: https://sourceforge.net/p/squirrelmail/ ... log/?path=
Es wird aktiv daran gearbeitet; aber eben nicht bei jedem dritten commit die Versionsnummer geändert wie das andere Projekte machen :roll:

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von novalix » 19.11.2018 19:10:29

r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.11.2018 15:34:39
Es wird aktiv daran gearbeitet; aber eben nicht bei jedem dritten commit die Versionsnummer geändert wie das andere Projekte machen :roll:
Ist aber schon doof, dass es - trotz offensichtlich funktionierenden Codes - kein stabiles Release gibt.
Allgemein gilt wohl: Webentwicklung == Stabilitätsarmageddon
Das ist nur teilweise dem technischen Hintergrund geschuldet. Es hat sich über die Jahre so eine Art "Kultur" ausgebildet.
Wenn du nicht wissen kannst, ob die superschnittige JS-Bibliothek, die du für dein Frontend ausgewählt hast, in einem Jahr als Schnee von gestern irgendwo auf Github bitrottet[*] und deine Backendsprache ist PHP. Wie soll da ein Gedanke an Stabilitätskriterien aufkommen?
Bei so vielen Leichen am Wegesrand fliehen die meisten Entwickler nach vorne und die anderen orientieren sich neu (irgendwas ohne Medien).

[*] Für so einen Webmailclient macht es ja schon Sinn ein RichUI zu bauen. Bei Debiansogo hat beim letzten Umbau die Bewertungsphase auf welches Frontend-Framework man setzen soll lange Monate gedauert.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von r4pt0r » 20.11.2018 13:47:10

Deshalb suche ich mir schon lange Lösungen aus, die ohne irgendwelche Frameworks auskommen.
Ich bekomme regelmäßig die Krätze wenn ich irgendwelche (primär webbasierte...) projekte sehe, die sich mit "schlankem" und "elegantem" code rühmen,
aber auf irgendwelche node/java/ruby/python/wtf frameworks mit einer unmenge an abhängigkeiten angewiesen sind; oft müssen viele teile davon auch noch *exakt* in version x installiert werden, die dann wiederum version y von library z benötigen usw...
Wenn erstmal mehrere 100MB Abhängigkeiten installiert werden müssen die bei jedem zweiten Update in die Luft fliegen hat das nichts mit einer kompakten codebase zu tun. Siehe: https://www.monkeyuser.com/2018/implementation/

Squirrelmail ist in dieser hinsicht _wirklich_ schlank, hat kaum abhängigkeiten und vor allem benötigt es kein node/python/ruby/sontswas geraffel das unmengen an ressourcen frisst nur damit sich alle paar tage 1-2 benutzer anmelden.

Abhängigkeiten von squirrelmail-php73 (seit heute verfügbar) auf einem frischen FreeBSD basesystem:

Code: Alles auswählen

New packages to be INSTALLED:
        squirrelmail-php73: 20180404
        php73-session: 7.3.0.r5
        php73: 7.3.0.r5
        libargon2: 20171227_1
        pcre2: 10.31
        php73-xml: 7.3.0.r5
        php73-openssl: 7.3.0.r5
        php73-hash: 7.3.0.r5
        php73-gettext: 7.3.0.r5
        php73-mbstring: 7.3.0.r5
        oniguruma: 6.9.0

Number of packages to be installed: 11

The process will require 39 MiB more space.
Dazu kommt nur noch der Webserver der Wahl + passendes php-paket.

Als vergleich roundcube-php73:

Code: Alles auswählen

The following 22 package(s) will be affected (of 0 checked):

New packages to be INSTALLED:
        roundcube-php73: 1.3.8,1
        php73-session: 7.3.0.r5
        php73: 7.3.0.r5
        libargon2: 20171227_1
        pcre2: 10.31
        php73-xml: 7.3.0.r5
        php73-dom: 7.3.0.r5
        php73-fileinfo: 7.3.0.r5
        php73-openssl: 7.3.0.r5
        php73-filter: 7.3.0.r5
        php73-exif: 7.3.0.r5
        php73-json: 7.3.0.r5
        php73-intl: 7.3.0.r5
        icu: 63.1,1
        php73-pdo_mysql: 7.3.0.r5
        php73-pdo: 7.3.0.r5
        php73-mbstring: 7.3.0.r5
        oniguruma: 6.9.0
        php73-iconv: 7.3.0.r5
        libiconv: 1.14_11
        php73-zip: 7.3.0.r5
        libzip: 1.5.1

Number of packages to be installed: 22

The process will require 112 MiB more space.
Immer noch ganz OK, aber bereits fast 3-facher Plattenplatz und damit auch (grob vereinfacht) 3x soviel code...

sogo? 42 pakete, 345MB und in den Abhängigkeiten sind so tolle Dinge wie diverse gnome-, avahi (WTF?) und dbus (wozu??) pakete. Nein danke, sowas kommt mir sicher nicht auf öffentlich zugängliche Server...
Kann sogo mittlerweile eigentlich mit anderen IMAP-servern als cyrus umgehen? Zumindest wird cyrus-sasl als abhängigkeit installiert.


Mit irgendwelchen java-basierten Frameworks fang ich lieber nicht an; da darf man zusätzlich noch zur Laufzeit i.d.r. locker 1-2GB RAM für die JVM bereithalten. Node ist da keinen deut besser (gitlab anyone? :roll: )

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von hec_tech » 20.11.2018 21:42:43

Anfangs war da die Frage nach einem Webmail.

Mittlerweile kommt mir das eher nach einer Diskussion ob Framework gut ist oder nicht und wenn ja welches ok ist.

Ich habe früher auch Squirrelmail eingesetzt - später dann Roundcube und mittlerweile nur mehr Horde. Früher haben sich User mit einem reinem Webmail zufrieden gegeben - dafür war Squirrelmail ideal. Mittlerweile wollen die User aber alles mögliche von Kontakten und eben auch Kalender und das ganze vor allem für Tablets und Smartphones. Da kenne ich einfach nichts besseres als Horde.

Ich setze Horde sowohl in da Firma als auch "Privat" ein. Ich finde auch Horde ist recht schnell mit entsprechender Konfiguration.

Ob die ganze Installation jetzt 100MB oder 500MB belegt ist mir wirklich egal. Wenn ich den Speicherplatz nicht habe sollte ich ein Webmail sowieso nicht hosten.
Natürlich können mehr Bugs bei mehr Code auftreten. Allerdings haben große Frameworks wie Horde auch entsprechend viele Leute die daran mitarbeiten.

Jeder muss für seinen Einsatzzweck das Richtige finden.

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von novalix » 21.11.2018 15:37:28

hec_tech hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2018 21:42:43
Anfangs war da die Frage nach einem Webmail.
...
Jeder muss für seinen Einsatzzweck das Richtige finden.
Das konkrete Problem aus der Ursprungsfrage ist ja auch schon gelöst.
Dass in der Folge über das Für und Wider bestimmter Lösungen gesprochen wird, finde ich aber nicht weiter verwerflich.
Der Einwand, dass bei webbasierten Lösungen nicht selten mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, ist nach meinem Dafürhalten in Ordnung.
Natürlich sagt die reine Installationsgröße einer Software noch nicht hinreichend etwas über deren Güte und Stabilität aus. Als "Hinweis" kann man sie aber durchaus benutzen. Das gleiche gilt für die verwendeten Programmierplattformen.

Java gilt z.B. noch immer in Unternehmensbereichen als industrial strength Plattform. Warum auch immer.
Im Vergleich zu PHP immerhin wirkt selbst Brainfuck als konzeptionell solide. Dabei hat PHP vor allem in den letzten zehn Jahren eine rasante Entwicklung genommen[1]. Bezahlt wird das wiederum mit ständiger Inkompatibilität zu früheren Versionen, weil der konzeptionelle Kern der Plattform der Überarbeitung bedurfte.

Ich verfolge die Entwicklung von z.B. Horde nicht eng[2], gehe aber davon aus, dass die Entwickler in den letzten Jahren sehr viel Arbeit damit hatten, die Code-Basis auf die jeweils aktuellen Gegebenheiten der Plattform anzupassen. Das mögen sie zufriedenstellend gelöst haben. An kleineren Projekten wie squirrelmail kann man ablesen, dass dieser Aufwand zwar prinzipiell bewältigt werden kann, aber zu Lasten anderer gesetzter Ziele (z.B. Veröffentlichung stabiler Versionen).

Ich selber habe vor .ca sechs Jahren ein reines Webmail Interface (roundcube) durch eine Groupware (sogo) ersetzt, weil der Bedarf da war. Zu der Zeit war es mir bei Horde an einigen Stellen nicht ganz klar, ob die Anforderungen vollständig abgebildet wurden.
@r4pt0r kritisiert die Größe der Installation und einige Abhängigkeiten. Nicht ganz zu unrecht.
Allerdings sollte man auch hier genauer hinschauen.
Zunächst einmal zieht sogo eine Programmierplattform nach, die unter Linux nur selten genutzt wird. Bei den gnome-Abhängigkeiten nehme ich einen Lesefehler an. Es handelt sich um gnustep-*. Das ist die freie Implementation der ObjectiveC-Plattform von Apple.
Für das interne routing benutzt sogo tasächlich den avahi-client, welcher dbus nachzieht.
Einen spezifischen IMAP-Server sollte das Paket eigentlich nicht ziehen. Bei mir läuft sogo in einem reinen Webservice-Container und verbindet sich sowohl zur Datenbank als auch zum IMAP (dovecot) per TCP/IP. Da ist kein cyrus-sasl nirgendwo nicht installiert.

Zu der Zeit mit dem gegebenen Anforderungsprofil war sogo eine der möglichen Alternativen. Was ich an zusätzlichen Abhängigkeiten (Gnustep) im System habe, spare ich wieder ein, da ich auf PHP verzichten kann. Im Betrieb ist es absolut zuverlässig. Updates sind gut vorbereitet und laufen i.d.R. rein über das Einspielen neuer Versionen im Paketmanagement. Nur bei Updates des DB-Schemas muss man alle paar Jahre mal die mitgelieferten Skripte benutzen. Die Entwicklung geht nachvollziehbar und planmäßig vonstatten.
Als reiner Webmailclient wäre es allerdings etwas zu viel des Guten. Und wer Horde hat und kennt, muss sich über sogo nicht den Kopf zerbrechen. Anders herum gilt das aber auch.

[1] Da ist unter anderen Facebook nicht ganz unschuldig dran.

[2] Nach allem, was ich weiß, gilt Horde als recht solides Framework.
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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von r4pt0r » 26.11.2018 11:17:23

novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2018 15:37:28
Bei den gnome-Abhängigkeiten nehme ich einen Lesefehler an.
[...]
Für das interne routing benutzt sogo tasächlich den avahi-client, welcher dbus nachzieht.
Einen spezifischen IMAP-Server sollte das Paket eigentlich nicht ziehen. [...] Da ist kein cyrus-sasl nirgendwo nicht installiert.

Code: Alles auswählen

New packages to be INSTALLED:
        sogo4: 4.0.4_1 [FreeBSD]
        libobjc2: 1.8.1_2 [FreeBSD]
        gnustep-base: 1.25.0_7 [FreeBSD]
        libxslt: 1.1.32 [FreeBSD]
        libxml2: 2.9.7 [FreeBSD]
        gnutls: 3.5.19_1 [FreeBSD]
        trousers: 0.3.14_2 [FreeBSD]
        tpm-emulator: 0.7.4_2 [FreeBSD]
        gmp: 6.1.2_1 [FreeBSD]
        p11-kit: 0.23.14 [FreeBSD]
        libtasn1: 4.13_1 [FreeBSD]
        nettle: 3.4_1 [FreeBSD]
        libidn2: 2.0.5_1 [FreeBSD]
        libunistring: 0.9.10_1 [FreeBSD]
        avahi-app: 0.7_2 [FreeBSD]
-->     gnome_subr: 1.0 [FreeBSD]
        libdaemon: 0.14_1 [FreeBSD]
        gobject-introspection: 1.56.1,1 [FreeBSD]
        dbus-glib: 0.108 [FreeBSD]
        dbus: 1.10.16_1 [FreeBSD]
        libX11: 1.6.6_1,1 [FreeBSD]
        libxcb: 1.13.1 [FreeBSD]
        libXdmcp: 1.1.2_2 [FreeBSD]
        xorgproto: 2018.4 [FreeBSD]
        libXau: 1.0.8_5 [FreeBSD]
        libpthread-stubs: 0.4 [FreeBSD]
        libSM: 1.2.3,1 [FreeBSD]
        libICE: 1.0.9_3,1 [FreeBSD]
        gdbm: 1.18.1 [FreeBSD]
        icu: 63.1,1 [FreeBSD]
        gnustep-make: 2.7.0_2 [FreeBSD]
        sope4: 4.0.4 [FreeBSD]
        openldap-client: 2.4.46 [FreeBSD]
        postgresql95-client: 9.5.15_1 [FreeBSD]
        memcached: 1.5.11 [FreeBSD]
-->     cyrus-sasl: 2.1.27 [FreeBSD]
        libmemcached: 1.0.18_6 [FreeBSD]
        zip: 3.0_1 [FreeBSD]

Number of packages to be installed: 38

The process will require 223 MiB more space.
50 MiB to be downloaded.
Für devuan/debian jessie scheint es kein sogo paket (mehr) zu geben; daher kann ich nicht nachschauen welche Abhängigkeiten dort ggf abweichen. (hier laufen nur noch 2 legacy-systeme mit devuan linux; alles andere ist BSD)

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Re: Webmail empfehlung?

Beitrag von novalix » 26.11.2018 17:00:12

r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.11.2018 11:17:23
Für devuan/debian jessie scheint es kein sogo paket (mehr) zu geben; daher kann ich nicht nachschauen welche Abhängigkeiten dort ggf abweichen.
Das differiert mit Sicherheit erheblich. Da sind einige erstaunliche Abhängigkeiten bei FreeBSD, die für den Betrieb von sogo absolut keine oder nur wahlweise (ldap oder postgres client) Voraussetzung sind.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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