[gelöst] (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Debian macht sich hervorragend als Web- und Mailserver. Schau auch in den " Tipps und Tricks"-Bereich.
TomL

[gelöst] (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 22.10.2017 22:40:23

Hi @ all

Am heutigen verregneten Sonntag wollte ich endlich mal meinen "kleinen" Server von Jessie auf Stretch updaten. Ich habe mir also Raspian Lite runtergeladen und installiert. Das ganz Setup war relativ fix gemacht, einschließlich der Standard-Services. Es fehlen jetzt nur noch der Mailserver und Cloud-Syncserver für Cal/Dav der Smartphones.

Tja,bei Nginx ung Baikal wars aber vorbei... ich kriegs nach mehreren Stunden nicht ans laufen. Offensichtlich kommt Baikal mit dem im Stretch vorhandenen PHP 7 nicht klar, es ist wohl passend für PHP5 gestrickt. Nun habe ich mich erst mal dafür entschieden, keine weitere Energie da rein zu stecken. Irgendwann hatte ich nämlich den Gedanken, dass es vielleicht damals eine Fehlentscheidung war, dieses doch eher schlecht gewartete Programm einzusetzen.

Nun überlege ich, auf Nextcloud zu wechseln. Als aktuellerer Fork von Owncloud scheint das heute aktuell die gute Lösung zu sein. Ich habe gelesen, dass es etwas träger als das schlanke Baikal sein soll, aber da ich ja NUR den Cal/Dav-Sync mit unseren Smartphones beabsichtige, denke ich, das wird wohl gehen. Das sind ja immer nur Sekunden-Jobs, die von wenigen Leuten ab und zu über den Tag verteilt passieren. Mehr Sorgen macht mir der Daemon der Maria-DB. Da kann ich gar nicht einschätzen, ob sich das von der Performance im Moment bzw. auf die CPU-Last am ganzen Tag auswirkt.Die Embedded-Funktionen von Sqlite schaffen ja kaum CPU-Last, so schnell wie die sind. Ich würde ja auch bei Sqlite bleiben, aber ich finde schlichtweg kein brauchbares HowTo für das Trio Nginx, Nextcloud und SQlite unter Stretch, wo also auch aktuelle Abhängigkeiten berücksichtigt sind.

Was haltet ihr davon? Macht das mit der eher schmalen Zielsetzung Sinn, Nextclound und MariaDB als Nachfolger für Baikal und SQlite auf einem Pi 2 Model B (ARM Cortex-A7) zu installieren...? ... oder läuft danach alles nur noch in Zeitlupe? Neben dem Cal/Dav-Sync ist der PI ja auch noch Mailserver, Printserver, Openvpnserver, Fileserver.... :roll: ... was bisher alles wirklich gut zusammen funktioniert hat.
Zuletzt geändert von TomL am 25.10.2017 18:52:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von heisenberg » 23.10.2017 01:06:55

Falls Du doch noch mal in Richtung Baikal schwenkst:

Es gibt da grundsätzlich Werkzeuge, die PHP7-Kompatibilität testen können und dann anzeigen, in welchen Dateien und Zeilen nicht mehr unterstützte Funktionen verwendet werden.

Es soll sogar Scripte geben, die das automatisch lösen.

Ich vermute mal, dass da grundsätzlich ein paar PHP-Kenntnisse ganz hilfreich sind.
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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von Profbunny » 23.10.2017 10:03:47

Nextcloud wird dir auf einem Raspi nicht viel Freude bereiten. Persönliche Erfahrung habe ich nicht mit einem Raspi, aber hier
liest man relativ oft von Performanceproblemen. Ich habe auf einer Fritzbox mal ne Weile radicale betrieben. Der ist sehr schlank und macht genau was du willst.
Rechner / Server Debian sid

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von weshalb » 23.10.2017 10:37:28

Stehe gerade, zwar ausgenommen vom PI, vor dem gleichen Ansinnen. Baikal ist eigentlich mein Favorit, doch wenn das erstmal nichts wird, werde ich wohl ebenfalls Radicale nutzen.

Was ist eigentlich mit Horde? Läuft das flüssig auf dem PI? Macht bei nem Mailserver ja Sinn und bringt WebDav ebenfalls mit.

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von heisenberg » 23.10.2017 12:34:33

Ich habe gerade nochmal nachgeschaut:

Baikal unterstützt PHP 7 ab Version 0.3.1 (Veröffentlicht am 15.2.2016) [1]. Aktuelle Version ist 0.4.6 (veröffentlicht am 19.8.2016).

IMHO ist Baikal mit dieser Aktivität noch keine verweste Leiche. Vielleicht höchstens ein schwach vernachlässigtes Kind.

Dieser Bug-Report [2] und die zugehörige Information, dass man php-sabre-dav installieren muss bei neueren Versionen erscheint mir auch wichtig. Da steht an mehreren Stellen irgendwas von einer zip-Datei, in der das php-sabre-dav schon enthalten sein soll. Aber diese zip-Datei sehe ich nirgends zum herunterladen.

Anonsten ist für mich der Vorgang falls Anwendungen und OS aktualisiert werden immer dieser hier:
  • Zuerst externe Anwendungen(d. h. Anwendungen die nicht im Paketmanagement vom OS sind) aktualisieren, damit die mit der neuen Umgebung zurecht kommen
  • Anschliessend OS aktualisieren
[1] http://sabre.io/blog/2016/baikal-joins-sabre-io/
[2] https://github.com/sabre-io/Baikal/issues/701
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TomL

Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 23.10.2017 18:39:59

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.10.2017 12:34:33
IMHO ist Baikal mit dieser Aktivität noch keine verweste Leiche. Vielleicht höchstens ein schwach vernachlässigtes Kind.
Ich glaube, der folgende noch nicht so alte Link beantwortet die Frage.... was mich tatsächlich ein wenig "verstimmt".... denn Baikal war während der ganzen Zeit eine absolut stabile und richtig tolle Anwendung.... schade.... :cry:
http://sabre.io/blog/2017/development-on-hold/

Der Tip mit "radicale" scheint interessant zu sein. Ich kann das nur im Moment gar nicht einschätzen.... weil mir eben -wie es Debian zu eigen ist- am meisten an "stable" liegt. Damit meine ich, dass so eine App am besten auch langfristig leben und gepflegt sein sollte, am liebsten über Stretch und Buster hinaus. Bei "Nextcloud" habe ich die Erwartung, dass das so ist. Ich werde jetzt mal eine Test-Maschine mit radicale aufsetzen und probieren und schauen, welchen Eindruck ich bekomme.

Als erstes habe ich diesen Link gefunden... was ja vom Aufwand gar nix is......aber das kann doch unmöglich "alles" sein. Da muss doch noch ein Web-Gui sein, irgendwas zum einstellen....
https://blog.decker-software-solutions. ... icale.html

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von heisenberg » 23.10.2017 20:23:34

Stimme Dir zu. Es ist nun nicht mehr empfehlenswert. Sicherheitsupdates sind nicht mehr gegeben.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

TomL

Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 23.10.2017 21:03:53

Jetzt lese ich ca. 3 oder 4 Stunden im Web wegen der Alternativen und versuch zu ner Entscheidung zu kommen ... :x ... *boar*... so ein Mist. Radikale ist ein Python-Programm, aber ich habe keine Ahnung von Python ... oder besser gesagt, vom Interpreter-Laufzeitverhalten, wobei ich annehme, dass der Interpreter quasi als Daemon immer "bereit" ist. Nextcloud ist PHP und Java, davon weiß ich auch nix, glaub aber, dass sind auch Interpreter *hmmmm*.

Aber geschluckt habe ich jetzt gerade, als ich zu Nextcloud aus dem Wiki-Changelog gelesen habe: "Erweiterung und Verbesserung von Audio/Video-Chat" . Häh...?... was hat denn ein Audio/Video-Chat mit Cloud-Funktionen zu tun. Die erste Reaktion war "das geht ja gar nicht.... was soll denn der Sch***s?" Ich werde mich also jetzt erst mal mit Radicale befassen. Und gleichzeitig noch mal ne zweite Testmaschine wieder mit Jessie aufsetzen, damit ich meine Baikal-Daten restoren kann. So ein Mist.... ich hätte besser für das neue Setup nicht die alte SDC genommen.

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von weshalb » 23.10.2017 22:48:29

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.10.2017 21:03:53
Aber geschluckt habe ich jetzt gerade, als ich zu Nextcloud aus dem Wiki-Changelog gelesen habe: "Erweiterung und Verbesserung von Audio/Video-Chat" . Häh...?... was hat denn ein Audio/Video-Chat mit Cloud-Funktionen zu tun. Die erste Reaktion war "das geht ja gar nicht.... was soll denn der Sch***s?"
Eine zusätzliche Game-In Funktion würde mich bei diesem Software Konstrukt ebenfalls nicht mehr wundern.

Meine andere Hoffnung für Mail und WebDav "Roundcube Next" (steht wahrscheinlich für die Nexte Crowdfundingverar.... ) hat sich ebenfalls im Winde zerschlagen. Mit Baikal ist schon blöd.

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von jph » 24.10.2017 12:00:32

Ich habe ein paar Jahre ownCloud auf einem Raspberry Pi betrieben. Anfangs mit Wheezy auf einem Pi 1, danach mit Jessie auf einem Pi 2, und kann daher ein paar Erfahrungen berichten.

Auf dem Pi 1 ist die Web-Oberfläche unzumutbar langsam. Auf dem Pi 2 geht es, wobei man bspw. für die Kontakte-App reichlich Geduld mitbringen muss. Wenn man die Web-Oberfläche nur selten verwendet, sondern vorwiegend Synchronisation per CardDAV und CalDAV, dann ist die Geschwindigkeit relativ egal. Man merkt ja nicht, ob das Telefon im Hintergrund 5 oder 25 Sekunden lang arbeiten (bzw. warten) muss.

SQLite darf m.E. keinesfalls verwendet werden. Damit wird ownCloud so langsam, dass PHP in Timeouts läuft und Vorgänge abgebrochen werden. Ich vermute, dass SQLite die Datenbankdatei bei jeder Änderung neu schreibt und der I/O auf einer SD-Karte zu lange dauert. Mit MySQL und später MariaDB sind diese Probleme nicht aufgetreten.

Der Pi 2 ist mittlerweile durch einen Proliant G8 (der noch ein paar Aufgaben mehr hat) ersetzt und auf Nextcloud umgestellt worden. Das aktuelle Nextcloud arbeitet ootb unter Stretch mit PHP 7; ownCloud habe ich nicht mehr ausprobiert. Ich habe den Eindruck, dass Nextcloud mittlerweile das „lebendigere“ Projekt ist. Bei beiden Clouds habe ich problemlos die Synchronisation von Kalender und Kontakten mit iOS, Android (per Third-Party-App), Thunderbird/Lightning und GNOME3 (Evolution) einrichten können.

Wenn es nur um Kontakte und Kalender geht, sind Nextcloud und ownCloud wahrscheinlich überdimensioniert. Mit den Alternativen kenne ich mich aber nicht aus. Dafür lassen sich NC/OC per App neue Tricks beibringen. Beide Lösungen bieten Apps, die man nicht unbedingt braucht (Videochat?); die lassen sich aber abschalten.

TomL

Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 24.10.2017 18:11:33

Ich habe heute auch ein paar Erfahrungen machen können.... und zwar habe ich mich mit "radicale" beschäftigt. Mein erster Eindruck war (noch geprägt durch meine Erinnerungen an Baikal) "alles scheisse... taugt nix" :mrgreen: Nu ja... ganz so einfach isses wohl nicht, aber immerhin, der erste Eindruck. Das Debian-Package ist mal wieder uralt, es hat mittlerweile etliche weitere Releases gegeben.... und die aktuelle Version von der Projektseite wollte zum Verrecken nicht laufen ... wie ich sagte "a.s."

Und hier noch mal mein rückwirkender Dank an "niemand" (vielleicht liest er ja mit), dem ich den systemd-nspawn-Container als Tip verdanke. Das Teil ist einfach nur genial und verhindert effektiv, dass man sich seinen eigenen Rechner zumüllt oder anschießt. Ich habe mir also nen ziemlich nacktes Stretch als Container ge'debootstrap'ed, ein paar wenige Pakete und Apps installiert, ihn runter gefahren und das ganze Dir als Tar-File gesichert. Mit diesem Container habe ich dann ziemlich wüst experimentiert, wild drauf los installiert und rum probiert. In jeder Sackgasse kurzerhand "systemctl poweroff", löschen und Container aus Tar-File frisch rüberkopiert.... und aufs neue losgelegt. All das passiert bei mir in /tmp... also in den 8 GB meines RAM.... und damit rasend schnell.

Also, ich weiss jetzt, Radicale zu installieren ist nur trivial, wenn mans kann. Oder wenn mans nicht kann, dass man die Unwahrheit hinter der Behauptung "total schlank" schlichtweg ignoriert. Entweder man nimmt das hoffnungslos veraltete Paket aus dem Repo oder knallt sich den Rechner mit Müll zu, der dann ggf. auch noch ständig geupgradet wird. Fakt ist, um das Paket zu erstellen, wurden 400-500 MB nachgeladen. Also schlank ist imho anders. Aber das lief ja gsd alles in meinem Container ab. Mittlerweile habe ich herausgefunden, welche Files ich schließlich auf den produktiven Rechner kopieren muss, damit es auch ohne diesen Overhead läuft.... und das ist scheinbar noch nicht mal 1 MB.

Nur 1 MB ist ja nun doch schon beeindruckend schlank. Das nächste "wow" kam, als ich beim Aufruf über den Browser gesehen habe, dass es jetzt sogar ein Web-Gui zur Einrichtung der Konten hat. Das fand ich klasse, weil ich vorher verstanden habe, dass das Web-Gui lediglich aus dem Hinweis "radicale works" besteht. Und die letzte Erfahrung war, dass sich Cardbook (Addon von Thunderbird) völlig easy mit dem Adressbuch verbinden konnte und die zuvor von Baikal exportierte Datei vollständig import hat.... in einem beeindruckenden Tempo.

Also, nach dem ersten Eindruck bin ich jetzt beim dritten oder vierten gelandet.... und es gefällt mir jetzt ziemlich gut. Wenn das jetzt auch noch mit dem Kalender genau so klappt, ist radicale imho die bessere Alternative zu Baikal. Der nächste Schritt ist nun einen Raspi als Testmaschine aufzusetzen und dort die "radicale"-Dateien zu erzeugen/kompilieren... was auch immer. Wenn die wenigen notwendigen Files dann rüberkopiert auf den Server auch laufen, wars das für mich, dann ist Baikal Geschichte.

TomL

Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 24.10.2017 18:44:44

Nachtrag:

Das Handling auf dem Test-Pi-Stretch ist identisch mit dem Desktop-Stretch .... :THX: :THX: :THX:

scientific
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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von scientific » 24.10.2017 18:45:06

Ich teste momentan radical. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber es scheint ganz gut zu funktionieren.
Sogar mit ssl-gesicherter Verbindung.

Ein Webfrontend hab ich noch nicht gefunden...

Aber die Kalender syncronisierts schon mal auf Androud und Thunderbird.

Die Entwickler schreiben, dass die Protokolle CarDAV UND CALDAV nicht vollständig implementieren wurden, da es ihnen zu komplex wäre.

Ich weiß nur noch nicht, was davon nicht dabei ist.

Adressbuch hab ich noch nicht getestet.

Lg scientific

Ps: grad TomLs Bericht gelesen. Damit ist mein Bericht überholt.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

TomL

Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 24.10.2017 20:05:30

Ich habe natürlich das aktuelle Source-Code-Paket 2.1.8 runtergeladen und die Binaries via "make" und "make install" erzeugt.... wobei ich nicht weiss, ob das wirklich Binaries sind oder nur precompilierte Files... aber egal, es funktioniert prima. Aber weil fürs Erstellen soviele Abhängigkeiten auf dem Rechnern bestehen, hab ich das nicht auf den produktiven Rechnern gemacht, sondern beim ersten Lernen und Erstellen meiner Notizen in einem Container und dann später für den Server auf nem älteren Test-Maschine-PI. Dann noch lediglich die Files rüberkopieren, 3 kleine abhängige Libs nachinstallieren und das wars... es rennt. Und hier habe ich "radicale" wirklich als Minimalst-Installation realisiert. Das hat den Vorteil, dass ich das jetzt im Griff habe und auch die Zusammenhänge verstanden habe. Certifikate brauch ich nicht, weil ich den Sync nur Lan-intern oder via OpenVPN zulasse. Und für die PWD-Verschlüsselung habe ich hier einfach nur MD5 vorgesehen.... das ist hier völlig ausreichend, und soll nur verhindern, dass sich die Familien-User mal verlaufen.

Und ja, die aktuelle Version hat ein nettes Web-Gui, um die User und deren Collections einzustellen.... funktioniert klasse. Im Moment kann ich sagen: "radicale = empfehlenswert". Wobei da natürlich jetzt noch keine Aussagen über die zeitliche Stabilität drin enthalten ist. Aber das ist so klein und scheinbar effektiv, dass es mir ein gutes Gefühl macht.

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von weshalb » 24.10.2017 20:37:35

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2017 18:45:06
Die Entwickler schreiben, dass die Protokolle CarDAV UND CALDAV nicht vollständig implementieren wurden, da es ihnen zu komplex wäre.

Ich weiß nur noch nicht, was davon nicht dabei ist.
Die werben zumindest mit beidem:
Shares calendars through CalDAV, WebDAV and HTTP.
Shares contacts through CardDAV, WebDAV and HTTP.
http://radicale.org/

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von scientific » 24.10.2017 21:36:33

Ich hab jetzt vom Debian-Paket (Version 1.irgendwas) mittels

Code: Alles auswählen

python3 -m pip install --upgrade radicale
Auf Version 2.1.8 geupgradet. Jetzt gibts auch das nette Webfrontend. Das ist allerdings unter https://localhost:5232/ und nicht unter https://localhost:5232 zu erreichen. (Beachte den zusätzlichen Slash am Ende!!!)
Die Konfiguration passt allerdings nicht mehr ganz dazu, und der IMAP-Authenticator ist auch nicht mehr enthalten.
Dieser ist mir aber wichtig, daher hab ich den als Plugin nachinstalliert.
Im Github von radicale wird auf dieses Plugin verwiesen https://github.com/Kozea/Radicale/issues/672 im Kommentar von Unrud. Der hat dieses dann auch gleich in ein eigenes Repo gepackt https://github.com/Unrud/RadicaleIMAP

Hab das so wie angegeben installiert und die Konfig angepasst.
  • Section [well-known] entfernt
  • Section [git] entfernt
  • in der Section [auth] auf type = radicale_imap und imap_hostname auf imap_host geändert
Damit startete der Server wieder durch.
Die Adressbücher und Kalender aus Version 1 sind nicht mehr verwendbar. Es gibt auch eine beschriebene Methode, diese zu übertragen, aber da ich eh nur Testeinträge bisweilen drin hatte, war mir das egal.

Es passt natürlich die Manpage nicht mehr zum installierten Programm... Was mir aber zu diesen Probezwecken egal ist.
Nachdem ich mir aber sowieso mal einen ganzen Dockercontainer für meinen Mailserver bauen möchte, kommt diese Konfiguration da natürlich mit rein.
Was mir allerdings nicht gefällt ist der Umstand, dass ich jetzt radicale außerhalb des paketmanagements installiert habe.
Hab aber grad gesehen, dass radicale in der Version 2.1.5 schon in Experimental vorhanden ist.Vielleicht findet sich ja jemand, der das backportet, sobald es in Testing gelandet ist.
Da ich momentan noch auf Stretch fahre, bin ich noch auf Backports angewiesen.

Vielen Dank jedenfalls für den Hinweis auf dieses offenbar wirklich super Stück Software!!

lg scientific
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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von weshalb » 25.10.2017 00:21:38

Muss ich erst das aus den Debianrepos nehmen und dann upgraden oder kann man das auch Standalone installieren? Finde irgendwie nur Qark.

Nach

Code: Alles auswählen

python3 -m pip install --upgrade radicale


ist das alles, was ich auf dem System finde:
./usr/local/bin/radicale
./usr/local/lib/python3.5/dist-packages/radicale
Wie geht es jetzt weiter?

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ThorstenS
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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von ThorstenS » 25.10.2017 09:03:46

@TomL
Finde dein Vorgehen klasse, radicale im nspawn container zu bauen und dann nur noch die entspr. files in das Produktivsystem zu übertragen.

Wäre es dir zeitlich möglich dein Vorgehen hier aufzuschreiben? Also welche Dateien exakt kopierst du und welche abhängigen libs/Pakete installierst du im Zielsystem.
Wenn ich das weiß, wäre es u.U. einfach ein Skript/ansibleRolle dafür zu schreiben.

Mir ist nextcloud auch zu viel und da es auf sabre basiert, ist dessen zukünftige Entwicklung ja nicht mehr gesichert, wie ich durch diesen Thread erfahren durfte.

TomL

Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 25.10.2017 19:21:14

Nachdem die letzten 14-16 Stunden wegen der Übernahme der Altdaten ziemlich entnervend waren, ist die Migration jetzt endlich erfolgreich vollzogen - zmindest die Regienanweisungen dazu. Ich hatte ja die clevere Idee, die neue Installation einfach auf der alten SD-Karte zu machen. Und weil die Daten eh nix mit dem Linux zu tun haben, hatte ich mir gedacht, dass ich da hinterher mal schnell einen systemd-nspawn-Container aufsetze, nginx, baikal und sqlite draufbügel, um dann in aller Ruhe die Daten zu restore'n. Pustekuchen.... Baikal auf nem 64'er Stretch... ich habs nicht hingekriegt, noch nicht mal Fehlermeldungen, nix... und tun tuts auch nix... obwohl alle Prozesse ordentlich gestartet sind. Dann habe ich ne echte Jessie-VM aufgesetzt, ebenfalls total erfolglos... wieder keine Fehlermeldungen, es tut ums verrecken nix. Als letzte Idee habe ich dann wieder Raspian-Jessie auf ner Testmachine installiert... und siehe da, es geht gleich im ersten Anlauf. Wo da die Unterschiede zur Desktop-Jessie/Stretch sind... keine Ahnung. Das war jetzt jedenfalls echter Riesen-Mist, der mich viele sinnlose Stunden beschäftigt hat.

Also, wer einen solchen Wechsel vorhat.... nicht nur die Baikal-DB sichern, was bei mir ja obligatorisch war, sondern vorher am Besten für alle User vom Cient (bei mir Thunderbird) Adressen und Termine einzeln exportieren. Die erzeugten VCF und ICS-Files haben sich mit "radicale" quasi bilderbuchmäßig wieder importieren lassen. Also, da muss ich jetzt resumieren, dass "radicale" insgesamt deutlich leichter zu handhaben ist.... sowas von unkompliziert.
weshalb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.10.2017 00:21:38
Wie geht es jetzt weiter?
Wo hängt es denn?
ThorstenS hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.10.2017 09:03:46
Wäre es dir zeitlich möglich dein Vorgehen hier aufzuschreiben?
Ja klar, mach ich natürlich. Ich habe jetzt nur noch den Rollout auf alle unsere Clients vor mir.... aber danach... muss mal sehen...
ThorstenS hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.10.2017 09:03:46
Mir ist nextcloud auch zu viel und da es auf sabre basiert,
Nextcloud hat nix mit sabre zu tun. Nextcloud ist ein Fork von Owncloud.... und zwar gemacht vom ehemaligen Chefentwickler von "Owncloud". Ich schätze mal, das war da nicht viel anders, als damals mit OpenOffice und LibreOffice... klassischer Scheidungsfall, wenn die Liebe der Partner weg ist *lol*. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Owncloud den gleichen Weg geht, wie OpenOffice.... mal abwarten. Und "sabre"... keine Ahnung was das bedeutet, aber "die" haben Baikal programmiert.... den ich mit den aktuellen Erfahrungen jetzt nicht mehr für empfehlenswert halte.

Radicale zeigt sich nach mehrern ersten Eindrucken richtig gut. Das kleine und einfache Web-GUI ist richtig klasse und genau dem Zweck entsprechend, und ebenfalls völlig unkompliziert. Das haben die imho von vorne bis hinten richtig gut gemacht. Ich habe jetzt gerade mal auf dem Server mit htop beobachtet, was beim Start vom Client-Thunderbird passiert... tja, 2 x zwei oder drei Sekunden Last auf die CPU, zu schnell beendet, als das man das richtig registrieren oder als auffällig bewerten kann. 2 mal für die Synchronisation, einmal wohl Kalender, einmal Cards. Also, alles ist gut.

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Re: [gelöst] (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von scientific » 25.10.2017 20:22:55

Ich hab ein seltsames Phänomen beobachtet...

Im Einsatz ist radicale 2.1.8.
Thunderbird mit google-Provider.

Ich hab (noch) einen Google-Kalender im Einsatz, und irgendwas hat mir die Kalendereinträge von Google nach radicale kopiert...

Ich kann nicht nachvollziehen, wie das geschehen ist.

Entweder irgendein Addon in TB. Oder als Alternative hab ich noch Outlook 2016 im Verdacht.
Das kann zwar nativ nur die ics-Files öffnen und anzeigen, aber nicht wieder schreiben...
Das heißt, wenn ich den Link zum Kalender aus dem Webfrontend anklicke, wird im Browser eine ics-Datei runtergeladen. Outlook öffnet diese und zeigt sie als neuen Kalender an.

Versuche ich diesen Link als neuen Internetkalender einzutragen, scheitert OL an mehreren Stellen. Einmal gelang es mir, diesen Link direkt in einen OL-Ordner zu synchronisieren. Das war der Kalenderordner von meinem Google-Kalender. Die Einträge wurden danach vom Google- als auch vom radicale-Kalender angezeigt. Google-Termine ließen sich verändern und wurden mit Google wieder synchronisiert... Auf radicale änderte sich nix. Hab das dann wieder rückgängig gemacht.

Aber die doppelten Termine blieben.

Ich vermute, dass das das Problem war. Sonst wärs etwas spooky.

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

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Re: (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von weshalb » 26.10.2017 18:42:32

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.10.2017 19:21:14
weshalb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.10.2017 00:21:38
Wie geht es jetzt weiter?
Wo hängt es denn?
Ich hatte es mittels
python3 -m pip install --upgrade radicale
versucht, direkt zu installieren und egal, wie ich die Config anlegte, hatte ich eine leere Webseite.

Also habe ich es direkt aus den Repos installiert und dann mit dem Befehl geupgradet. Zwei drei Änderungen in der vom System erstellten Konfig und siehe da, es läuft. Jetzt werde ich erstmal Anpassungen vornehmen.

TomL

Re: [gelöst] (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von TomL » 26.10.2017 18:55:52

Den ersten Schritt mit dem Repo hättest Du Dir wohl sparen können.... ich hätte jetzt eher Sorge, wenn das alte Repo-Paket durch irgendeine Anpassung des Maintainers auf einmal beim regulären Linux-Dist-Upgrade wieder mitkommt, dass es mir dann beim nächsten Start die vom aktuellen Programm angelegten Daten zerschrotet. Ich habs beim Testen also direkt aus dem Pip-Repo installiert, ohne voherigen 'apt install' und das klappte problemlos.

Weil ich aber in der späteren und jetzt installierten Fassung das Paket selber erstellt habe, gabs bei mir natürlich keine Conf........ aber ich fand das total easy, das für meine Anforderungen anzupassen. Ebenso der Start des Daemon via Service-Unit... die gabs auch nicht und musste deshalb erstellt werden. Diese Seite hier war hilfreich dabei... und mehr hats auch für mich nicht gebraucht:
http://radicale.org/setup/

scientific
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Re: [gelöst] (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von scientific » 26.10.2017 19:36:38

Radicale läuft in Version 2 nur mehr auf python 3.
Das paket Debian radicale istalliert initscript und configs und Debian python-radicale

Insoferne ist das sowieso ein Schmarrn, von da aus upzugraden. Das initscript dient für den Generator von systemd als Grundlage... Und es wird eine seltsame systemd-unit draus.

Aber als Grundlage zum Lernen tut es das allemal. Muss man halt am Ende wieder sauber deinstallieren.

Ich werd mir mit mit mein3n Erfahrungen wohl 3in Paket für radikale2 inclusive Conffig bau3n, das auf meine Mailserververhältnisse abgestimmt ist. Also incl. radikale_imap Athentifizierung für eine Userauthentifizierung gegen die iserdb von dovecot.

Tasks funktionieren übrigens mit Thunderbird und Opentasks auf Android mit der Davdroid-App als Connector wunderbar.

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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weshalb
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Re: [gelöst] (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von weshalb » 26.10.2017 20:21:44

Jawohl , klingt logisch. Da bin ich wohl etwas durcheinander gekommen. Habe die VM zurückgesetzt und nun nicht aus den Repos installiert. Musste vorher allerdings noch python3-pip installieren und zum Schluss die config händisch anlegen. Läuft so weit.

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Re: [gelöst] (baikal vs. nextcloud und mariadb vs. sqlite) vs. RPi 2b

Beitrag von weshalb » 27.10.2017 08:57:07

Radicale möchte bei mir nicht starten, wenn der Apache Key nur 0600 Rechte hat. Der braucht schon 0604, um lesen zu können.

Ist das jetzt ein Sicherheitsrisiko?

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