Sendmail, mail, msmtp, MTU, MUA .. ich blicke nicht mehr durch

[Lord_Carlos]

Moin

Ich will eigentlich nur das daemons wie SmartCtl und ZFS ZED mir emails senden koennen.
So wie ich das verstanden habe wird dafuer oft "mail" bentuzt, was oft auf sendmail zeigt .. was wiederum ein MTU benutzt? wat?
sSMTP is unmaintained, also msmtp? Aber von sich aus macht das noch nichts, man muss noch einstellen das es default fuer "mail" benutzt wird?

Email kann doch nicht so Kompliziert sein. 2019 Brauch man doch nur die Email Adresse und das Programm kan selber den IMAP port etc finden.

Jedes Suchmaschienenergebnis gibt mir ein anderen Weg.

[novalix]

OK, es ist weder besonders schwierig noch ganz einfach.
Für den Transport von Mails braucht es einen Server, der die Sendeaufträge des Client-Programms entgegen nimmt und an den entsprechenden Zielrechner weiter reicht.
Dabei ist es zunächst unerheblich, ob der Zielrechner ganz weit hinten im Internet steht, oder ob es sich um localhost handelt. Der Server, oder eben genauer der Mail Transport Agent (MTA), orientiert sich am Netzwerk.
Aus historischen und sachlichen Gründen sind die Benennungen der einzelnen Komponenten etwas differenzierter als "Client - Server".

Das CLI-Programm zum versenden auf unixartigen Systemen ist üblicherweise "mail".
Das Binary muss aber nicht so heißen. In einem Standard-Debian ist "/usr/bin/mail" ein (über das Alternatives-System gesteuerter) Symlink auf "/usr/bin/bsd-mailx".

Ein MTA nimmt nicht nur Mails entgegen. Er versendet sie auch (weiter). Der historische Standardname für das für diesen Job genutzte Binary ist "sendmail", was eben auch der Name des Grandseigneurs unter den MTAs ist.
Auf einer Standard-Debianinstallation ist "/usr/sbin/sendmail" ein Symlink auf "/usr/sbin/exim4".

Wenn ein MTA eine Mail für den lokalen Rechner angenommen hat, muss diese im lokalen Dateisystem abgelegt werden. Der Default hierfür ist das Verzeichnis "/var/spool/mail", was wiederum heutzutage ein Symlink auf "/var/mail" ist.
In einer Standard-Installation werden an diesem Ort Verzeichnisse für die Nutzer des Systems angelegt, die Mails empfangen dürfen.
Man kann den Empfang über die "/etc/aliases" steuern.
Will man eine feinere Steuerung, oder die Mails an einen dezidierten Serverdienst (POP, IMAP) weitergeben, übernimmt diesen Part ein Mail Delivery Agent (MDA).
Ein dezidierter MDA ist z.B. das Programm procmail. Server für IMAP und/oder POP wie z.B. dovecot haben mitunter diese Funktionalität des MDA auch (z.T. auf unterschiedlichen Protokollebenen) eingebaut.

Um Mails geordnet zu lesen, braucht man ein weiteres Programm - den Mail User Agent (MUA).
Für die Konsole gibt es dort z.B. mutt.

Für Deine praktische Erfordernis ist es jetzt abhängig davon, was genau Du erreichen willst.
Falls Du die Systemmails der daemons (bzw. crons) lokal als user "meinuser" lesen willst, brauchst Du auf einem Standard-Debian üblicherweise lediglich sicherstellen, dass der Eintrag

Code: Alles auswählen

root: meinuser

in der /etc/aliases vorhanden ist (falls Du ihn hinzufügst nachher noch das Programm "newaliases" ausführen) und mutt als "meinuser" aufrufen.

Ansonsten sollte es für Dich allerdings nicht besonders überraschend neu sein, dass hinter dem Anschein von Einfachheit oft eine sehr vertrackte Logik steckt.
So sind die automatischen Konfigurationssysteme für Mailkonten zuweilen eine Schlangengrube an Pseudo-Standards von proprietären Aasgeier-Systemen. Some people call it Outlook.

[TomL]

Ich will eigentlich nur das daemons wie SmartCtl und ZFS ZED mir emails senden koennen.

Eigentlich ist das nur auf den ersten Blick kompliziert... vielleicht kann ich etwas zum entwirren beitragen.

Sendmail war meines Wissens nach früher mal ein eigenständiges Mailprogramm, heute ist es viel öfter quasi nur noch ein Wrapper, der zum eigentlichen Senden dann einen anderen MTA (Mail-Transfer-Agent) verwendet. Die heutigen Fast-Standard-MTA's sind dann z.B. postfix und exim, aber auch msmtp ist ein MTA... und somit sind diese dann schließlich das eigentliche Mailprogramm. Bei mir ist sendmail nur ein Wrapper auf das installierte Postfix.

Postfix und exim sind natürlich die 'großen' in der Szene, msmtp ist -wie soll man sagen- nur ein sehr kleiner Mailer, der eine Mail an einen Emfpänger senden kann und sonst nix. Das kann er via Script oder auch direkt im Terminal. Die Config ist sehr simpel, nur wenige Einträge und man kann sofort senden. Sendest Du eine Mail über das Internet, muss in der Conf ein Relayhost eingetragen werden, also z.B. wenn Du über GMX sendest, brauchts als 'from' die GMX-Mailadresse (Anmeldename) und das GMX-Password. Und schon kannst Du mit msmtp senden. Ist wirklich easy.

Willst Du lokal senden, geht das damit nicht so einfach, dazu braucht es natürlich eine lokale Instanz als Empfänger, sowas wie dovecot zum Beispiel,welches die Zustellung einer Mail ermöglicht und diese annimmt. Allein übers Internet ist damit aber -wie gesagt- ziemlich easy.

Wenn Du Dir mal msmtp ansehen willst, kann ich ein wenig dabei helfen... ist aber nicht wirklich kompliziert. Ich denke jedenfalls, dass es das tun kann, was Du möchtest.

[Lord_Carlos]

Vielen Dank, das hilft weiter.

Für Deine praktische Erfordernis ist es jetzt abhängig davon, was genau Du erreichen willst.

Das ich auf eine beliebiege Email-Addresse Event Benachrichtigungen bekommen, versendet durch ein gmail account.

Wenn ich es richtig verstanden habe benutzten services wie SMART, mdadm, ZFS Event Daemon sendmail.
Was bei debian exim4 ist. Welches momentarn alles an den Lokalen user sendet.

Ich muss jetzt exim ein Smarthost (externer MTA?) einrichten?
https://wiki.debian.org/Exim#Smarthost_ ... entication

Werde ich spaeter mal testen.

[Lord_Carlos]

MAAAAAN was ein kack fest hier
Alles was ich will ist
echo "dis is good." | mail -s "subject" email@foo.bar Das kann doch nicht so schwer sein.

Gibt 300 Anleitungen:
Das hier ist die einfachste: http://alexander.holbreich.org/exim-mail-google/

Code: Alles auswählen

2019-10-29 18:04:43 1iPUvD-0001EK-5m <= carlos@cube.workgroup U=carlos P=local S=397
2019-10-29 18:04:43 1iPUvD-0001EK-5m ** email@foo.bar: Unrouteable address
2019-10-29 18:04:43 1iPUvD-0001ER-Bg <= <> R=1iPUvD-0001EK-5m U=Debian-exim P=local S=1596
2019-10-29 18:04:43 1iPUvD-0001EK-5m Completed
2019-10-29 18:04:43 1iPUvD-0001ER-Bg => carlos <carlos@cube.workgroup> R=local_user T=mail_spool
2019-10-29 18:04:43 1iPUvD-0001ER-Bg Completed

Suche nach Unrouteable address brachte nicht so viel brauchbares.

http://www.fyzix.net/index.php?title=In ... SMTP_Relay ==> 1iPU2n-0004tC-G5 H=smtp.gmail.com [108.177.15.108]: Remote host closed connection in response to initial connection


Mit mutt geht das ohne Probleme.

Code: Alles auswählen

set ssl_starttls=yes
set ssl_force_tls=yes

set from = "fooooo@gmail.com"
set realname = "Cube Email Serive"
set imap_user = "fooooo@gmail.com"
set imap_pass = '45jh23kl45h23lk45j24g52jkh345g2'
set folder = "imaps://imap.gmail.com/"
set spoolfile = "+INBOX"
set postponed ="+[Gmail]/Drafts"
set header_cache =~/.mutt/cache/headers
set message_cachedir =~/.mutt/cache/bodies
set certificate_file =~/.mutt/certificates

set smtp_url = "smtps://fooooo@gmail.com@smtp.gmail.com:465/"
set smtp_pass = 'j3k4h23l4kj2h4lk2j3h42'

set move = no
set imap_keepalive = 900

Ich purge jetzt und versuch es nochmal.

[Lord_Carlos]

So, jetzt geht es: https://wiki.debian.org/Exim4Gmail
Bin mir aber noch unsicher wo der Fehler lag.