MariaDB Konfigdateien-Wirrwarr

[cosinus]

Hallo Leute

Irgendwie bin ich gerade etwas verwirrt. Debian ist ja mit stretch von MySQL auf MariaDB gewechselt. So weit so gut. Aber irgendwie fällt mir erst jetzt ein Konfigfile-Wirrwarr auf:

1.
/etc/mysql/my.cnf ist ein Symlink auf /etc/alternatives/my.cnf welcher widerum auf Symlink auf /etc/mysql/my.cnf.migrated ist - Ist das so korrekt?

2.
Dann ist da noch die Konfigdatei /etc/mysql/mariadb.conf.d/50-server.conf - welche Konfigdatei beachtet denn jetzt nun MariaDB? die 50-server.conf oder die my.cnf?

3.
Dann sind da zB MySQL-Pakete installiert (siehe unten), werden die alle auch so von MariaDB benutzt?

Code: Alles auswählen

ii  dbconfig-mysql                       2.0.11+deb10u1                all          dbconfig-common MySQL/MariaDB support
ii  default-mysql-server                 1.0.5                         all          MySQL database server binaries and system database setup (metapackage)
ii  libdbd-mysql-perl:amd64              4.050-2                       amd64        Perl5 database interface to the MariaDB/MySQL database
ii  mysql-common                         5.8+1.0.5                     all          MySQL database common files, e.g. /etc/mysql/my.cnf
ii  php-mysql                            2:7.3+69                      all          MySQL module for PHP [default]
ii  php7.3-mysql                         7.3.14-1~deb10u1              amd64        MySQL module for PHP

[schwedenmann]

Hallo


2. 50-server-cnf wird von mariadb benutzt

3. ja, die entsprechenden Pakete werden afaik benutzt für einen webserver incl. mysql + php, es gibt z.B. kein php-mariadb.

mfg
schwedenmann

[uname]

Scheint mir der gleiche Irrsinn wie damals mit Iceweasel zu sein.

[snyborg]

1.
/etc/mysql/my.cnf ist ein Symlink auf /etc/alternatives/my.cnf welcher widerum auf Symlink auf /etc/mysql/my.cnf.migrated ist - Ist das so korrekt?

2.
Dann ist da noch die Konfigdatei /etc/mysql/mariadb.conf.d/50-server.conf - welche Konfigdatei beachtet denn jetzt nun MariaDB? die 50-server.conf oder die my.cnf?

zu 1.: eeeeek, das ist bei mir ja auch so

zu 2.: naja, ich denke, weil in der "my.cnf" steht:

Code: Alles auswählen

!includedir /etc/mysql/conf.d/
!includedir /etc/mysql/mariadb.conf.d/

wird somit letztendlich die 50-server.cnf eingebunden?

Dieses splitten von Konfigs habe ich noch nie begriffen. Soll ja irgendwie übersichtlicher sein...

[cosinus]

zu 2.: naja, ich denke, weil in der "my.cnf" steht:

Code: Alles auswählen

!includedir /etc/mysql/conf.d/
!includedir /etc/mysql/mariadb.conf.d/

wird somit letztendlich die 50-server.cnf eingebunden?

Dieses splitten von Konfigs habe ich noch nie begriffen. Soll ja irgendwie übersichtlicher sein...

Also jetzt bin ich komplett verwirrt. Bei einem Server mit MariaDB steht tatsächlich nur dieses includezeugs rum, damit dann letztenendes auf die 50-server.conf verweisen. Was soll das? zwei Verweise als Symlink und dann ein dritter als include??

Bei einem anderen Server bei uns mit MariaDB sieht die my.cnf so aus, wie man eine SQL-Konfig erwartet...ich hab das jetzt aber nach /var/backup verschoben, als alles was mit my anfing in /etc/mysql, anscheinend greift jetzt tatsächlich nur noch maridb.cnf, die per include auf 50-server.conf verweist. Damit kann ich erstmal leben.

[cosinus]

Offensichtlich wird die mariadb.conf doch ignoriert...ohne die my.cnf wird auch 50-server.conf nicht wirksam. Kann das jemand bestätigen?

[getphp]

Offensichtlich wird die mariadb.conf doch ignoriert...ohne die my.cnf wird auch 50-server.conf nicht wirksam. Kann das jemand bestätigen?

Ja, das ist so. Erst in der my.cnf werden ja die Verzeichnisse angegeben, aus denen die Konfigurations-Dateien geladen werden können:

Code: Alles auswählen

# grep 'include' /etc/mysql/ -r
/etc/mysql/my.cnf:!include /etc/mysql/mariadb.cnf
/etc/mysql/my.cnf:!includedir /etc/mysql/conf.d/
/etc/mysql/mariadb.cnf:!includedir /etc/mysql/mariadb.conf.d/

Durch den Symlink wird die my.cnf aktiviert, dort wird u.a. die Datei mariadb.cnf eingebunden und dort wiederum das entsprechende Verzeichnis.

Wahrscheinlich mal eingeführt, damit Admins ihre eigene Konfiguration anlegen können, damit diese Änderungen nicht jedes Mal von einem Update überschrieben oder manuell geprüft werden. Eigentlich ziemlich praktisch

Erfahrungsgemäß müssen von den zu inkludierenden Dateien dann aber auch die Dateirechte passen (user mysql muss lesen können).

[cosinus]

damit diese Änderungen nicht jedes Mal von einem Update überschrieben oder manuell geprüft werden. Eigentlich ziemlich praktisch

Danke. An diesen Kontext hab ich noch garnicht gedacht. Aber trotzdem find ich das mit dem Symlink völlig anderes Verzeichnis welcher dann wieder zurücklinkt auf das Ursprungsverzeichnis aber andere Datei etwas unglücklich gelöst um es mal vorsichtig zu formulieren.
Und i.A. ist es ja auch so, dass ein normales Update bei Debian keine Konfigdateien überschreibt, wenn wird man ja auch vorher gefragt. Und überhaupt hat man immer ein aktuelles Backup in der Tasche

[getphp]

Aber trotzdem find ich das mit dem Symlink völlig anderes Verzeichnis welcher dann wieder zurücklinkt auf das Ursprungsverzeichnis aber andere Datei etwas unglücklich gelöst um es mal vorsichtig zu formulieren.

Ja, da stimme ich dir zu. Ich war/bin auch irritiert

Und i.A. ist es ja auch so, dass ein normales Update bei Debian keine Konfigdateien überschreibt, wenn wird man ja auch vorher gefragt. Und überhaupt hat man immer ein aktuelles Backup in der Tasche

Ja, da hast du grundsätzlich Recht.
Die aktuelle Lösung skaliert besser, denn es gibt Szenarien, bei denen es wichtig ist, nicht jedes Mal im Detail prüfen zu müssen, welche Einstellung sich dieses Mal geändert hat, weil man bereits weiß, welche Anpassungen die Anwendung(en) auf diesem Server benötigen.
Das wird z.B. bei automatischen Updates und/oder einer größeren Anzahl an Servern wichtig.

Vorteil ist: die individuellen Einstellungen bleiben erhalten und neue Einstellungen kommen einfach dazu, weil die my.cnf unter Kontrolle des Maintainers bleibt.