[Gelöst:] nfs Freigaben nach Update nur ro

[heliosoph]

Hallo allerseits,

ich habe hier einen kleinen Server (brain), dem ich jetzt endlich ein Update auf jessie verpasst habe. Einige Verzeichnisse werden über nfs auf dem Client eingebunden. Bisher waren diese Freigaben schreib- und lesbar (rw), jetzt sind sie nur noch ro Ich habe inzwischen einiges gelesen, finde aber den Fehler nicht; habe aber für nfs auch nur Grundkenntnisse. Hier die entsprechende Zeile aus der /etc/exports auf dem Server:

Code: Alles auswählen

/home/daten/ 192.168.1.22(rw,sync,no_subtree_check,no_root_squash)

Der Client hat die feste IP 192.168.1.22, user-id und group-id stimmen überein bei Server und Client. In der fstab vom Client steht:

Code: Alles auswählen

brain:/home/daten /home/daten        nfs    rw,users,noauto,x-systemd.automount,local_lock=all    0    0

Auf dem Server läuft nfs-kernel-server Version 1.2.8-9, auf dem Client nfs-common ebenfalls Version 1.2.8-9. Wenn mir jemand von den nfs-Experten einen Tipp geben könnte fände ich das schön

heliosoph

[mludwig]

Poste bitte mal die Ausgabe von folgenden 2 Befehlen (vom nfs Server)

Code: Alles auswählen

exportfs -v
mount

Die Ausgabe des 2. Befehls wäre auch vom Client interessant.

[heliosoph]

Hallo mludwig,

sorry, daß ich mich erst so spät melde, war den ganzen Tag unterwegs. Hier mal die Ausgaben auf dem Server:

exportfs -v (nur die betreffende Zeile):

Code: Alles auswählen

/home/daten   	192.168.1.22(rw,wdelay,no_root_squash,no_subtree_check,sec=sys,rw,no_root_squash,no_all_squash)

mount (nur die Zeile, von der ich denke, daß sie relevant ist):

Code: Alles auswählen

nfsd on /proc/fs/nfsd type nfsd (rw,relatime)

mount auf dem Client:

Code: Alles auswählen

systemd-1 on /home/daten type autofs (rw,relatime,fd=38,pgrp=1,timeout=0,minproto=5,maxproto=5,direct)

Diese Zeile sieht ganz anders aus als ich sie erwartet hätte. Ich habe auch noch einen nfs-mount eingerichtet, der nur ro gemountet werden soll (zur Datensicherung), der sieht dann so aus (eher wie erwartet):

Code: Alles auswählen

brain:/home on /mnt/homebackup type nfs4 (ro,relatime,vers=4.0,rsize=32768,wsize=32768,namlen=255,hard,proto=tcp,port=0,timeo=600,retrans=2,sec=sys,clientaddr=192.168.1.22,local_lock=none,addr=192.168.1.10)

Vielleicht sagt das jemandem wesentlich mehr als mir...

Viele Grüße

heliosoph

[mludwig]

exportfs -v (nur die betreffende Zeile):

Code: Alles auswählen

/home/daten   	192.168.1.22(rw,wdelay,no_root_squash,no_subtree_check,sec=sys,rw,no_root_squash,no_all_squash)

sieht erstmal gut aus, der Export ist mit Schreibberechtigung.

mount (nur die Zeile, von der ich denke, daß sie relevant ist):

Code: Alles auswählen

nfsd on /proc/fs/nfsd type nfsd (rw,relatime)

Auf diese Zeile war ich eigentlich nicht aus. Es ging mir darum, ob das freigegebene Verzeichnis (/home/daten), genauer das betreffende Dateisystem auch auf dem Server mit Schreibrechten gemountet ist. Es geht also um das Dateisystem (Partition/Raid o.ä.), in dem das Verzeichnis /home/daten liegt.

mount auf dem Client:

Code: Alles auswählen

systemd-1 on /home/daten type autofs (rw,relatime,fd=38,pgrp=1,timeout=0,minproto=5,maxproto=5,direct)

Diese Zeile sieht ganz anders aus als ich sie erwartet hätte. Ich habe auch noch einen nfs-mount eingerichtet, der nur ro gemountet werden soll (zur Datensicherung), der sieht dann so aus (eher wie erwartet):

Code: Alles auswählen

brain:/home on /mnt/homebackup type nfs4 (ro,relatime,vers=4.0,rsize=32768,wsize=32768,namlen=255,hard,proto=tcp,port=0,timeo=600,retrans=2,sec=sys,clientaddr=192.168.1.22,local_lock=none,addr=192.168.1.10)

Hier kommen wir der Sache wohl schon näher. Die Zeile mit systemd sieht in der Tat seltsam aus. Steht denn in der /var/log/messages eine Fehlermeldung bzgl. von nfs-mounts? Vielleicht passen die Parameter in der fstab nicht mehr, oder es fehlte noch ein Dienst beim Start, der für nfs notwendig ist (rpcbind). Das sollte dann aber in den logs auftauchen.

Kannst du das Verzeichnis manuell mounten, (ohne fstab), also direkt alles per Kommandozeile?

Code: Alles auswählen

mount brain:/home/daten /home/daten

Eventuell noch mit gewünschten Parametern (mount -o xxx). Was ich ebenfalls probieren würde, in der fstab als Dateisystem direkt nfs4 angeben.

[heliosoph]

Hallo mludwig,

habe weiter gesucht, komme aber nicht voran

Das Verzeichnis /home/daten/ auf dem Server ist 755, hat die gleiche userid und groupid wie der user auf dem Client.

Hier nochmal die Ausgabe von mount auf dem Server (gekürzt):

Code: Alles auswählen

...
/dev/sda1 on / type ext3 (rw,relatime,errors=remount-ro,data=ordered)
...
systemd-1 on /proc/sys/fs/binfmt_misc type autofs (rw,relatime,fd=23,pgrp=1,timeout=300,minproto=5,maxproto=5,direct)
hugetlbfs on /dev/hugepages type hugetlbfs (rw,relatime)
debugfs on /sys/kernel/debug type debugfs (rw,relatime)
mqueue on /dev/mqueue type mqueue (rw,relatime)
/dev/sda6 on /home type ext3 (rw,relatime,data=ordered)
rpc_pipefs on /run/rpc_pipefs type rpc_pipefs (rw,relatime)
nfsd on /proc/fs/nfsd type nfsd (rw,relatime)
tmpfs on /run/user/1000 type tmpfs (rw,nosuid,nodev,relatime,size=24432k,mode=700,uid=1000,gid=1000)

Wenn mit dem Eintrag in der fstab wie angegeben gemountet wird steht in der /var/log/messages keine Fehlermeldung. Wenn ich den Eintrag in der fstab auskommentiere und dann von Hand mounte schaut die betreffende Zeile in der Ausgabe von mount so aus:

Code: Alles auswählen

brain:/home/daten on /home/daten type nfs4 (rw,relatime,vers=4.0,rsize=32768,wsize=32768,namlen=255,hard,proto=tcp,port=0,timeo=600,retrans=2,sec=sys,clientaddr=192.168.1.22,local_lock=none,addr=192.168.1.10)

Jetzt erfolgt der mount also nicht über systemd, sondern wie eigentlich zu erwarten über nfs. Warum das so ist, keine Ahnung. Obwohl der Mount als rw angezeigt wird sind im Dateimanager (Thunar) alle Verzeichnisse und Daten gesperrt, also ro.

Mir fällt irgendwie nichts mehr dazu ein - kann es vielleicht ein Gruppenzugehörigkeitsproblem sein? Hier noch die Ausgabe von id auf dem Client (mit dem user eingeloggt, der auch die nfs-mounts benutzen will):

Code: Alles auswählen

uid=1000(friedrich) gid=1000(friedrich) Gruppen=1000(friedrich),20(dialout),24(cdrom),25(floppy),29(audio),30(dip),44(video),46(plugdev),102(netdev)

Habe inzwischen gelesen, daß der user nicht zu mehr als 16 Gruppen gehören darf, aber das ist ja nicht der Fall.

Bin für weitere Tipps dankbar!

Viele Grüße

heliosoph

[mludwig]

Hallo,

wenn der Nutzer friedrich in dem Verzeichnis /home/daten

Code: Alles auswählen

ls -la

eingibt, wie sehen denn die Dateirechte aus?

[mludwig]

grad noch etwas in deinen Angaben entdeckt:

wenn du den Ordner /home schon als readonly exportiert hast, wird eine Freigabe eines Unterordners (/home/daten/ ) auch nur readonly sein.

Probier mal, die Freigabe /home am Server wegzulassen, nfs-kernel-server dort neu starten. Danach kannst du (hoffentlich) deine Freigabe beschreiben.

mludwig

[heliosoph]

Hallo mludwig,

vorab: Die mounts sind wieder schreibbar, aber ich finde es trotzdem seltsam...

So wie es aussieht hängt es damit zusammen, daß ich das übergeordnete Verzeichnis /home auch über nfs gemountet hatte (DANKE für den Tipp, wäre ich nie (!!!) draufgekommen). Ich habe erstmal in der fstab auf dem Client die entsprechenden ro-mounts auskommentiert, hat aber nichts gebracht. Dann habe ich in der /etc/exports auf dem Server diese Freigaben auch auskommentiert und dann den nfs-kernel-server neu gestartet; jetzt gehts.

Allerdings gibt es (wie ich finde) seltsame Dinge auf dem Client:
Wenn ich direkt nach dem Boot des Rechners mount eingebe zeigt er mir diese Zeile an:

Code: Alles auswählen

systemd-1 on /home/daten type autofs (rw,relatime,fd=40,pgrp=1,timeout=0,minproto=5,maxproto=5,direct)

Wenn ich dann zum ersten Mal mit dem Dateimanager auf das Verzeichnis zugreife zeigt mir mount zusätzlich noch diese Zeile an:

Code: Alles auswählen

brain:/home/daten on /home/daten type nfs4 (rw,nosuid,nodev,noexec,relatime,vers=4.0,rsize=32768,wsize=32768,namlen=255,hard,proto=tcp,port=0,timeo=600,retrans=2,sec=sys,clientaddr=192.168.1.22,local_lock=none,addr=192.168.1.10)

So gehts jetzt zwar, aber ich wurdere mich, warum dieser Mount jetzt zweimal auftaucht...

Insgesamt scheint das System wesentlich komplexer geworden zu sein im Vergleich zu vor ein paar Jahren...

Vielleicht kannst du mir noch eine Info geben ob die Ausgaben von mount so normal sind oder ob da irgendwo noch was "begraben" liegt. Auf alle Fälle vielen Dank für deine mehrfache Unterstützung!!! Auf sowas wäre ich nie gekommen, denn in der alten Version lief es mit den exakt gleichen exports und mounts, da konnte ich /home ro mounten und gleichzeitig /home/daten rw und es hat funktioniert...

Viele Grüße und noch ein schönes Wochenende

heliosoph

[mludwig]

Das Verhalten mit den 2 verschiedenen Einträgen liegt wohl an der Kombination der Optionen in deiner /etc/fstab, genauer users,noauto,x-systemd.automount.

Systemd macht jetzt eine Art Mount on Demand, der Mountpunkt ist zwar schon vorbereitet, wird aber erst beim ersten Zugriff richtig gemountet. Daher auch fs-type autofs.

Schön das es jetzt funktioniert, schönes Wochenende wünscht

mludwig