Problem mit Samba Start nach Reboot

Probleme mit Samba, NFS, FTP und Co.
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Mandarine
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Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von Mandarine » 21.09.2020 19:46:01

Hallo,

ich betreibe einen Server mit Debian 9.0 und Samba.

Nach einem Reboot / Neustart erhalte ich immer die Fehlermeldung:

Code: Alles auswählen

The Samba 'panic action' script, /usr/share/samba/panic-action,
was called for PID 3492 (/usr/sbin/smbd).

This means there was a problem with the program, such as a segfault.
However, gdb was not found on your system, so the error could not be
debugged.  Please install the gdb package so that debugging information
is available the next time such a problem occurs.
wenn ich Samba danach mit

Code: Alles auswählen

sudo service smbd start
sudo service nmdb start
starte funktioniert alles einwandfrei bis zum nächsten Neustart.

In /var/log/syslog steht

Code: Alles auswählen

Sep 21 19:04:27 Thorin systemd[1]: smbd.service: Supervising process 3492 which is not our child. We'll most likely not notice when it exits.
Sep 21 19:04:28 server systemd[1]: smbd.service: Main process exited, code=dumped, status=6/ABRT
Sep 21 19:04:28 server systemd[1]: smbd.service: Unit entered failed state.
Sep 21 19:04:28 server systemd[1]: smbd.service: Failed with result 'core-dump'.
Sep 21 19:07:35 server systemd[1]: smbd.service: Supervising process 4384 which is not our child. We'll most likely not notice when it exits.
Woran kann das liegen? Was kann ich tun?
Gruß
mandarine

Mandarine
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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von Mandarine » 26.09.2020 16:39:30

Hat jemand eine Idee?

TomL

Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von TomL » 26.09.2020 19:59:27

Eigentlich wollte ich mich nicht mehr zu solchen Problemen äußern.... aber andererseits weiß ich natürlich auch, wie frustrierend ungelöste Probleme sein können. :roll:

Also zunächst mal denke ich, Du sollten den alten Sprachgebrauch ablegen. "service smbd start" und "service nmdb start" mag zwar mit dem derzeit noch vorhandenen Kompatibilitätsmodus funktionieren, aber tatsächlich wird Samba seit Jessie mit systemd-Service-Units gestartet und beendet. Für diesen Zweck ist "systemctl" das richtige Werkzeug. Und genau da kann man sich auch nach dem Start den Status der Units ansehen. Ebenso ist syslog obsolet ... auch wenn das scheinbar noch Informationen enthält, so besteht doch die Möglichkeit, dass es nicht vollständig ist. Die echten und wirklich vollständigen Log-Einträge findest Du in systemd-journald, dessen Daemon als redundante Kopie einen Anteil unbekannter Größe nach syslog kopiert. Ich halte jedenfalls journald für deutlich aussagefähiger. Und für diesen Zweck ist "journalctl" das richtige Werkzeug, wobei man das Journal für Boot-Übergreifende Logs persistent einrichten sollte. Wenn man das tut, kann man rsyslog sogar völlig vom System entfernen.... was bei mir quasi obligatorisch passiert.

Weiterhin fällt mir noch die für mich eher zweifelhafte Verwendung von 'sudo' auf einem System auf, auf dem Du anscheinend der einzige Admin bist. 'sudo' braucht man bei einem korrekt eingerichteten Ein-Admin-Debian nicht, es ist schlichtweg unnötig und verwässert nur das momentane Bewusstsein dafür, wann man User-Tätigkeiten ausführt und wann man Admin-Tätigkeiten ausführt. 'sudo' wird allgemein viel zu gedankenlos verwendet und verursacht mitunter mehr Probleme als das es nutzt.

Dann wäre noch interessant festzustellen, ob Du wirklich noch so alte Client-Geräte hast, die sich tatsächlich via Netbios verbinden. Wenn nicht, solltest Du diesen Samba-Service (nmbd) imho besser maskieren. Der nächste Punkt ist, dass Du noch Stretch verwendest.... warum das? Selbst Buster ist doch schon fast wieder auf der Zielgeraden um Oldstable zu werden. Ich würde zeitnah upgraden, sofern es kein Frankendebian ist oder gar neu installieren.

Und als letztes.... ist das System hinsichtlich aller verfügbaren Updates aktuell? Enthält das Journal irgendwelche Fehlermeldungen, egal welche, auch wenn sie nicht in Zusammenhang mit Samba stehen?

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MSfree
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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von MSfree » 26.09.2020 20:22:51

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.09.2020 19:59:27
Also zunächst mal denke ich, Du sollten den alten Sprachgebrauch ablegen. "service smbd start" und "service nmdb start" mag zwar mit dem derzeit noch vorhandenen Kompatibilitätsmodus funktionieren, aber tatsächlich wird Samba seit Jessie mit systemd-Service-Units gestartet und beendet.
Wobei man hier auch sagen sollte, daß service ein Shellscript ist, das systemctl aufruft.

Ansonsten hast du natürlich Recht, daß man sytemctl direkt verwenden sollte, service wird sicher irgendwann entfernt werden.

Zum eigentlichen Problem:
wenn Samba mit einem core-dump abstürzt, dann ist etwas grundlegend faul. Mich würde es nicht wundern, wenn irgendwelche Bibliotheken nicht zueinander und zu Samba passen, was durch das Systemupdate durchaus der Fall sein könnte.

Den Rat in der Ausgabe, gdb zu installieren, kann man sich sparen. Damit und mit der Ausgabe von gdb wirst du nichts anfangen können, es sei denn, du bist Softwareenwickler und kennst dich mit Softewaredebugging aus.

Ich würde zuerst sicherstellen, daß wirklich alle installierten Softwarepakete auf dem aktuellen Stand sind:

Code: Alles auswählen

apt-get update
apt-get dist-upgrade
wäre meine erste Anlaufstellen.

Mandarine
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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von Mandarine » 26.09.2020 21:36:20

Danke erst mal für Eure Hinweise. Das System ist aktuell. "Dist-upgrade" bringt nichts zu aktualisieren ...

Der Server läuft schon einige Zeit mit Stretch stabil und ich hatte bislang keine Notwendigkeit gesehen, ein Update zu machen. Ich bin froh, dass die Konfiguration so läuft.

Mit "sudo" hatte ich bisher keine Probleme. Natürlich kann ich mich auch als "root" einloggen bzw. mit su ...

Im Journal habe ich nichts gefunden. Das mit dem Maskieren von nmbd muss ich mir mal ansehen. "Testparm" bringt auch keine Fehler und im normalen Betrieb läuft ja auch alles.

Grüße
mandarine

TomL

Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von TomL » 26.09.2020 23:04:35

Mandarine hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.09.2020 21:36:20
Im Journal habe ich nichts gefunden. Das mit dem Maskieren von nmbd muss ich mir mal ansehen.
Wenn direkt nach dem Boot keine Fehlermeldungen im Journal enthalten sind und der Status beider Units ok ist, dann muss Samba ja auch laufen. :?

Wie hast Du das geprüft? Bitte poste die Befehle und deren Ausgaben.

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jph
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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von jph » 27.09.2020 08:44:13

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.09.2020 19:59:27
Dann wäre noch interessant festzustellen, ob Du wirklich noch so alte Client-Geräte hast, die sich tatsächlich via Netbios verbinden. Wenn nicht, solltest Du diesen Samba-Service (nmbd) imho besser maskieren.
Einwurf vom Rande: wäre

Code: Alles auswählen

disable netbios = yes
in der smb.conf nicht ausreichend? Falls nein – warum?

Nachtrag: ich ziehe die Frage zurück. Das Eintragen der obigen Option und ein anschließendes

Code: Alles auswählen

# dpkg-reconfigure samba
bewirken ein Maskieren der Unit.

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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von Mandarine » 27.09.2020 14:06:37

Die genannten Befehle zum Maskieren von Netbios bringen die MeldungL

Code: Alles auswählen

dpkg-reconfigure Samba

Code: Alles auswählen

Failed to preset unit: Unit file /etc/systemd/system/samba-ad-dc.service is masked.
/usr/bin/deb-systemd-helper: error: systemctl preset failed on samba-ad-dc.service: No such file or directory
Ich habe aber gar kein AD aktiviert?

Samba Version ist 4.5.16-Debian

Gruß

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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von Mandarine » 28.03.2021 11:21:38

Hallo,

ich möchte den Thread nochmal rausholen. Auch nach einem Update auf Buster 10.9 mit jetzt Samba 4.9.5 kommt es nach einem Reboot des Servers zu der Meldung:

Code: Alles auswählen

The Samba 'panic action' script, /usr/share/samba/panic-action,
was called for PID 1265 (/usr/sbin/smbd).

This means there was a problem with the program, such as a segfault.
However, gdb was not found on your system, so the error could not be
debugged.  Please install the gdb package so that debugging information
is available the next time such a problem occurs.
Nach einem "systemctl start smbd" läuft der Server dann problemlos.

Wo kann ich noch suchen?

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habakug
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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von habakug » 28.03.2021 14:34:39

Hallo,

Code: Alles auswählen

sudo service smbd start
das ist etwas seltsam auf einem Debian 9.
Es sollte eher so gehen:

Code: Alles auswählen

sudo systemctl stop smbd nmbd winbind
sudo systemctl disable smbd nmbd winbind
sudo systemctl unmask samba-ad-dc
sudo systemctl start samba-ad-dc
sudo systemctl enable samba-ad-dc 
Gruss, habakug
( # = root | $ = user | !! = mod ) (Vor der PN) (Debianforum-Wiki) (NoPaste)

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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von Mandarine » 28.03.2021 14:39:58

Hallo habakug,

danke für Deine Rückmeldung. Ich habe aber mittlerweile auf Debian 10 upgedatet!

Was bewirkt denn das "disable" von smbd / nmbd und winbind? und das anschließende "enable" von samba-ad-dc?

Gruß, bigtreiber

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habakug
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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von habakug » 28.03.2021 14:52:20

Hallo,

der Dienst samba-ad-dc benötigt die Dienste smbd,nmbd,winbindd nicht. Daher werden sie deaktiviert.
Da aber bestehende Installationen (mit den "alten" Diensten) nicht gestört werden sollen, ist in Debian default der Dienst samba-ad-dc maskiert, d.h. für das System "unsichtbar".
Ich gehe davon aus, das du ein

Code: Alles auswählen

# samba-tool domain provision [...]
ausgeführt und den Server zum DC gemacht hast ("--server-role=dc").

Gruss, habakug
( # = root | $ = user | !! = mod ) (Vor der PN) (Debianforum-Wiki) (NoPaste)

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Re: Problem mit Samba Start nach Reboot

Beitrag von Mandarine » 28.03.2021 15:44:20

Hallo habakug,
habakug hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.03.2021 14:52:20
Ich gehe davon aus, das du ein

Code: Alles auswählen

# samba-tool domain provision [...]
ausgeführt und den Server zum DC gemacht hast ("--server-role=dc").
nein, das habe ich nicht. Hier mal meine smb.conf

Code: Alles auswählen

[global]
   workgroup = MEINEARBEITSGRUPPE
   server string = %h server
   netbios name = MEINSERVERNAME
   wins support = yes
;   wins server = w.x.y.z
;  disable netbios = yes
   dns proxy = no
;   name resolve order = lmhosts host wins bcast
;   server max protocol = SMB3
	client min protocol = SMB2
	client max protocol = SMB3
    unix extensions = yes

#### Networking ####
   interfaces = enp6s0
   bind interfaces only = yes
   log file = /var/log/samba/log.%m
   max log size = 1000
   panic action = /usr/share/samba/panic-action %d
####### Authentication #######
   encrypt passwords = true
   passdb backend = tdbsam
   obey pam restrictions = yes
   unix password sync = yes
   passwd program = /usr/bin/passwd %u
   passwd chat = *Enter\snew\s*\spassword:* %n\n *Retype\snew\s*\spassword:* %n\n *password\supdated\ssuccessfully* .
   pam password change = yes
   map to guest = bad user
   guest account = nobody
########## Printing ##########
   load printers = no
   printing = bsd
   printcap name = /dev/null
   disable spoolss = yes
############ Misc ############
   domain master = yes
   os level = 255
   preferred master = yes
   local master = yes
;   winbind enum groups = yes
;   winbind enum users = yes
   usershare allow guests = yes
Damit bin ich eigenlich immer ganz gut gefahren.
Gruß, bigtreiber

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