curt123 hat geschrieben: 01.12.2020 14:05:02
Soweit ich das verstanden habe, werden die 'Zellen' der SSD noch abwechslend genutzt?
Ja so ähnlich. Der Speicher eine SSD ist in Blöcke aufgeteil, ähnlich wie die bei Festplatte. Diese sind bei den SSDs, die ich bisher in den Fingern hatte, 512Byte groß. Wenn also etwas geschrieben werden muß, wird immer ein kompletter Block geschrieben. Jeder Block hat noch ein paar Extrabytes für das Waerlevelling, z.B. auch, wie oft ein Block bereits beschrieben wurde, und an welcher logischen Adresse der Block sich befindet.
Soll ein Block also überschrieben werden, wird ein Block gesucht, der die bisher geringste Zahl Schreibvorgänge erdulden mußte und die Daten samt der logischen Adresse und des Schreibzähles werden geschrieben. Dadurch verteilt sich die Schreiblast auf alle zur Verfügung stehenden Speicherblöcke.
Dann könnte man sich auch noch Sicherheit durch zusätzliches, eigentlich nicht benötigtes, Volumen erkaufen oder sollte das Volumen nicht zu knapp kalkulieren.
Richtig. Wobei die eben genannte 8GB CF-Karte gerade doppelt so groß war, wie der benötigte "Plattenplatz" und die hat trotzdem 14 Jahre 24/7-Betrieb durchgehalten bei deutlich höherer Schreiblast als es ein Firefox je produzieren könnte.
Für einen Fileserver o.ä. kommt die ganze Debian-Installation auf die SSD, freigegebene Verzeichnisse etc. auf HD.
So würde ich es vorschlagen.
Für die SSD sind dann 240 GB sinnvoll.
Mein Fileserver belegt im Moment 1.1GB an installierten Programmen, dazu kommt noch der benötigte Platz für das Logging, das je nach dem 1-2GB pro Jahr benötigt. Wenn das bei dir 4-5GB benötigt, wäre es schon ziemlich viel. Eigentlich braucht man also keine 240GB SSD für das System, 32-64 GB reichen da völlig aus, selbst wenn man die zusätzliche Reserve für das Wearlevelling mit einbezieht, meine Kisten haben 120GB. Schaut man aber auf die Preise, bricht einem der Aufpreis von 120GB auf 240GB auch nicht das Genick
Allerdings könnte die von dir geplante Virtualisierung dann nochmals 4-10GB pro VM nötig machen, aber auch dann kommst du mit 120GB noch sehr weit.
Auf dem Arbeitsplatz-PC kann idealerwiese Debian auch auf SSD, das ./home Verzeichnis aber auf HD?
Ich würde /home mit auf die System-SSD packen.
Oder sind die SSDs so verläßlich, dass da mehr ginge - ich vermute, dass gerade Firefox mit unzähligen offenen Tabs schon eine Belastung darstellt,
Die Schreiblast vom FF hängt nicht von der Anzahl offener Tabs ab. Wenn ich 20 Seiten ansurfe und das alles in einem Tab mache, ist die Schreiblast genauso hoch wie wenn ich 20 Tabs für die 20 Seiten aufmache.
Auslagern von Speicher
RAM ist inzwischen so billig, daß man einfach nur genug davon im Rechner haben muß, damit man keinen Swap braucht. Und Linux braucht viel weniger RAM als du vermuten würdest. Bereits mit 1GB RAM braucht man eigentlich keinen Swap mehr.
Ja, ich weiß, jetzt kommt gleich wieder die Leier von FF und hunderten offenen Tabs. Erstens, was will man mit so vielen offenen Tabs. Zweitens paßt FF seinen Speicherbedarf an den zur Verfügung stehenden freien Speicher an. Du kannst sogar mit nur 1GB RAM 50 Tabs ohne Swap öffnen, ohne daß das RAM ausgeht. FF lädt dann halt die Inhalte der Tabs aus dem Internet nach, wenn du die Tabs wechselst. Mit 4GB RAM ist amn schon auf der sicheren Seite, 8GB sind sehr großzügig und 16Gb purer Luxus. (Und ja, ich kenne auch Anwendungen, die mehr RAM brauchen, aber es geht hier im einen Fileserver)
oder sonstige temporäre Dateien der verwendeten Programme auch noch (bei Audacity z.B. kann man den Speicherort wohl selbst festlegen).
Eine komplette CD faßt 700MB und über 70min Musikdaten. 700MB sind doch aber inzwischen so lächerlich wenig, daß die ins (mindestens 4GB große) RAM passen. Was willl man da denn noch mit Temporärdateien?
Und noch etwas bzgl. SSDs, was mir erst bei dem Mainboard bewußt wurde, das ich hier einsetze. Ich wollte ja ein System mit 4 Festplatten. Mein Board hat 4 SATA-Anschlüsse und einen M.2-Port, der SATA und PCIe kann. Steckt man in den M.2-Port einen M.2-SATA-SSD, verliert man einen der 4 "normalen" SATA-Anschlüsse. Ich habe daher ganz gezielt eine M.2-PCIe-SSD eingebaut.