Hallo,
kennt Ihr
http://sven-ola.dyndns.org/repo/debian-kit-en.html ?
http://sven-ola.dyndns.org/repo/debian-kit.mp4
Ich bin - ehrlich gesagt - nicht sicher ob das etwas wie eine VM oder Emulation ist ?
Gruß
Rawbit
Debian auf dem Tablet
Re: Debian auf dem Tablet
Das ist ein Debian-Userland auf einem Android-Kernel.
Ich bin mir nicht ganz sicher wie er das mit dem parallelen (nicht abwechselnden) Betrieb von Android und Debian/Ubuntu macht, aber der Zugriff auf Debian von Android aus scheínt über eine lokale SSH-Verbindung zu laufen.
Im Grunde scheint es mir ein "chroot ohne chroot" zu sein, also zwei Systeme auf einem Kernel, allerdings ohne dass das eine vom anderen gekapselt ist.
Und wenn ich dann noch sowas lese, weiß ich dass das eher früher als später ein ganz hässliches Durcheinander gibt:
Für Maemo gibt es ein ähnliches Projekt namens Easy Debian [1], allerdings mit chroot. Dort wurde eine begrenzte Transparenz zwischen Maemo und Debian über ein bind-Mount von $HOME hergestellt, was aber das Erste war das ich entfernt habe, da schon das zu Datensalat führt.
Ernste Probleme gibt es wenn der Android-Kernel zu alt für das aktuelle Debian-Release wird. Die Website bezieht sich auf Squeeze. Ich vermute Wheezy sollte auch noch recht problemlos sein. Unter Maemo (Kernel 2.6.28) ist aber schon Jessie nur mit Handständen zum Laufen zu bringen. Und alles was Systemd oder nur udev zwingend braucht ist schon jetzt nicht mehr machbar.
[1] https://wiki.maemo.org/Easy_Debian
Ich bin mir nicht ganz sicher wie er das mit dem parallelen (nicht abwechselnden) Betrieb von Android und Debian/Ubuntu macht, aber der Zugriff auf Debian von Android aus scheínt über eine lokale SSH-Verbindung zu laufen.
Im Grunde scheint es mir ein "chroot ohne chroot" zu sein, also zwei Systeme auf einem Kernel, allerdings ohne dass das eine vom anderen gekapselt ist.
Und wenn ich dann noch sowas lese, weiß ich dass das eher früher als später ein ganz hässliches Durcheinander gibt:
Die Idee ist nicht neu aber gut, allerdings das Ganze ohne Kapselung der Systeme durchzuführen ist bestenfalls unschön, schlimmstenfalls fahrlässig.Working. Complains about double binaries in /sbin which can be safely ignored.
Für Maemo gibt es ein ähnliches Projekt namens Easy Debian [1], allerdings mit chroot. Dort wurde eine begrenzte Transparenz zwischen Maemo und Debian über ein bind-Mount von $HOME hergestellt, was aber das Erste war das ich entfernt habe, da schon das zu Datensalat führt.
Ernste Probleme gibt es wenn der Android-Kernel zu alt für das aktuelle Debian-Release wird. Die Website bezieht sich auf Squeeze. Ich vermute Wheezy sollte auch noch recht problemlos sein. Unter Maemo (Kernel 2.6.28) ist aber schon Jessie nur mit Handständen zum Laufen zu bringen. Und alles was Systemd oder nur udev zwingend braucht ist schon jetzt nicht mehr machbar.
[1] https://wiki.maemo.org/Easy_Debian
- Rawbit
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Re: Debian auf dem Tablet
Hallo,
danke für Deine Antwort.
Ich habe hier noch ein altes Tablet rumfliegen und werde das mal austesten.
Mich wundert dann aber, das Debian so auf einigen Tablets einsetzbar ist.
Meines Wissens nach gibt es keine Tablets, auf denen Linux bzw. Debian läuft.
Es soll wohl einige Hybridgeräte geben mit Ubuntu...
Welche Probleme birgt die Entwicklung eines Linux (ausser Android soweit es dazu zählt) für mobile Geräte ?
Liegt der Grund für die schleppende Entwicklung ehe im Marketing- oder Technik Bereich, zu wenig Interesse der OEM's oder so ?
Für mich als Laie erweckt das obige Video den Eindruck, als ob's fast kein Problem wäre, Debian auf das Tablet zu bringen ....
Gruß
Rawbit
danke für Deine Antwort.
Ich habe hier noch ein altes Tablet rumfliegen und werde das mal austesten.
Mich wundert dann aber, das Debian so auf einigen Tablets einsetzbar ist.
Meines Wissens nach gibt es keine Tablets, auf denen Linux bzw. Debian läuft.
Es soll wohl einige Hybridgeräte geben mit Ubuntu...
Welche Probleme birgt die Entwicklung eines Linux (ausser Android soweit es dazu zählt) für mobile Geräte ?
Liegt der Grund für die schleppende Entwicklung ehe im Marketing- oder Technik Bereich, zu wenig Interesse der OEM's oder so ?
Für mich als Laie erweckt das obige Video den Eindruck, als ob's fast kein Problem wäre, Debian auf das Tablet zu bringen ....
Gruß
Rawbit
Re: Debian auf dem Tablet
Bei Debian auf dem Tablet gibt es zwei wesentliche Probleme:
1. Die Hardware bzw. Treiberverfügbarkeit:
Soweit mir bekannt ist haben alle Tablets Komponenten für die es keine keine freien Treiber gibt und die unfreien Treiber haben teils androidspezifische Eigenheiten.
Bei dieser Debian-Tablet-Lösung handelt es sich ja um einen Android/Debian-Hybriden. Der Kernel ist nach wie vor von Android und nicht von Debian. Dass das überhaupt funktioniert ist mehr oder weniger Zufall weil beide Distributionskernel von ähnlichen Upstream-Kernelversionen abstammen. Da die auf den Geräten verfügbaren Androidversionen aber nicht im gleichen Maß gepflegt werden wie Debian ist das kein Dauerzustand. In 10 Jahren wirst du auf so einem Gerät kein dann aktuelles Debian mehr betreiben können. Auf einem 10 Jahre alten PC geht das weil du hier den Debiankernel verwenden kannst.
2. Das GUI:
Die meisten Programme lassen sich nur mäßig gut auf einem Touchbildschirm und ohne Tastatur bedienen. Die Hauptprobleme sind der unpräzise Cursor (ein Wurstfinger mit - je nach Auflösung - 50-200 Pixeln Durchmesser), das Fehlen einer rechten Maustaste und die fehlende Tastatur (die in Debian verfügbaren Bildschirmtastaturen sind eher Notbehelf als wirklicher Ersatz, was sowohl an den Tastaturen als auch an den Anwendungen liegt).
Ganz allgemein gibt es bei Tablets und Smartphones noch das Problem, dass arm als Plattform längst nicht so standardisiert ist wie x86. Es gibt unter arm kein BIOS. Jedes Arm-Gerät muss auf unterster Ebene individuell angesprochen werden.
Das macht insbesondere Freie-Software-Projekten die Entwicklung schwer, weil die Hersteller für gewöhnlich wenig Interesse an einer wirklichen Zusammenarbeit haben sondern sich bestenfalls notgedrungen mit plakativen Open-Source-Werbesprüchen für einzelne Komponenten schmücken. Und im Gegensatz zu x86 fängt man eben auf arm bei jedem Gerät bei Null an.
1. Die Hardware bzw. Treiberverfügbarkeit:
Soweit mir bekannt ist haben alle Tablets Komponenten für die es keine keine freien Treiber gibt und die unfreien Treiber haben teils androidspezifische Eigenheiten.
Bei dieser Debian-Tablet-Lösung handelt es sich ja um einen Android/Debian-Hybriden. Der Kernel ist nach wie vor von Android und nicht von Debian. Dass das überhaupt funktioniert ist mehr oder weniger Zufall weil beide Distributionskernel von ähnlichen Upstream-Kernelversionen abstammen. Da die auf den Geräten verfügbaren Androidversionen aber nicht im gleichen Maß gepflegt werden wie Debian ist das kein Dauerzustand. In 10 Jahren wirst du auf so einem Gerät kein dann aktuelles Debian mehr betreiben können. Auf einem 10 Jahre alten PC geht das weil du hier den Debiankernel verwenden kannst.
2. Das GUI:
Die meisten Programme lassen sich nur mäßig gut auf einem Touchbildschirm und ohne Tastatur bedienen. Die Hauptprobleme sind der unpräzise Cursor (ein Wurstfinger mit - je nach Auflösung - 50-200 Pixeln Durchmesser), das Fehlen einer rechten Maustaste und die fehlende Tastatur (die in Debian verfügbaren Bildschirmtastaturen sind eher Notbehelf als wirklicher Ersatz, was sowohl an den Tastaturen als auch an den Anwendungen liegt).
Ganz allgemein gibt es bei Tablets und Smartphones noch das Problem, dass arm als Plattform längst nicht so standardisiert ist wie x86. Es gibt unter arm kein BIOS. Jedes Arm-Gerät muss auf unterster Ebene individuell angesprochen werden.
Das macht insbesondere Freie-Software-Projekten die Entwicklung schwer, weil die Hersteller für gewöhnlich wenig Interesse an einer wirklichen Zusammenarbeit haben sondern sich bestenfalls notgedrungen mit plakativen Open-Source-Werbesprüchen für einzelne Komponenten schmücken. Und im Gegensatz zu x86 fängt man eben auf arm bei jedem Gerät bei Null an.
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Re: Debian auf dem Tablet
Hallo,
vielen Dank für Deine ausführliche & verständliche Antwort.
Leider bin ich nun ein bisserl gefrustet .....
Das ist also keine akzeptable Lösung, wenn man ein relativ sicheres System als längerfristige Lösung sucht.
Aber naja - die Hoffnung stirbt zum Schluss
Gruß
Rawbit
vielen Dank für Deine ausführliche & verständliche Antwort.
Leider bin ich nun ein bisserl gefrustet .....
Das ist also keine akzeptable Lösung, wenn man ein relativ sicheres System als längerfristige Lösung sucht.
Aber naja - die Hoffnung stirbt zum Schluss
Gruß
Rawbit
Re: Debian auf dem Tablet
Android ist nicht GNU. Die Jugend fest in Googles Hand.
Bitte um eine Debian Tablet Möglichkeit !!
Meine Recherchen jedenfalls führten zu keinem akzeptablen Ergebnis.
Bitte um eine Debian Tablet Möglichkeit !!
Meine Recherchen jedenfalls führten zu keinem akzeptablen Ergebnis.