Vorstellung einer Bastelei?!

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smutbert
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Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 20.03.2016 23:08:26

Was haltet ihr eigentlich davon, wenn jemand eine kleine Bastelei hier im Forum vorstellt?

Bei mir ginge es um ein musikabspielendes Etwas, das eigentlich besser in ein Raspberry Pi Forum oä passen würde, aber nachdem Debian drauf laufen wird — vorausgesetzt es wird überhaupt etwas daraus, wäre es auch hier wenigstens nicht vollkommen offtopic und im Debianforum fühle ich mich am wohlsten ☺

Fliege ich hochkant raus aus dem Forum, wenn ich so einen Thread eröffne, wird er bestenfalls geduldet oder wie seht ihr das, liebe Mitglieder und vor allem liebe Moderatoren und feltel?
Zuletzt geändert von smutbert am 21.03.2016 16:01:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Saxman
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Re: Vorstellung einer Bastelei?

Beitrag von Saxman » 20.03.2016 23:23:17

Du fliegst dafür ganz sicher nicht aus dem Forum. Wenn es debian spezifisch ist, such dir eine passende Kategorie (z.B. Notebooks und spezielle Geräte), ansonsten ab damit nach smalltalk. Das wird hier niemand so eng sehen. Gerade in Smalltalk ist so einiges erlaubt.

Just my 2ct.. :wink:
"Unix is simple. It just takes a genius to understand its simplicity." - Dennis Ritchie

Debian GNU/Linux Anwenderhandbuch | df.de Verhaltensregeln | Anleitungen zum Review und zum Verfassen von Wiki Artikeln.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.03.2016 23:48:21

Das wird hier niemand so eng sehen.
Vorurteile! Ich finde so Projekte auch immer ziemlich interessant.

NAB
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Re: Vorstellung einer Bastelei?

Beitrag von NAB » 20.03.2016 23:56:28

Zu spät, smutbert ... jetzt sind wir neugierig und du musst das Projekt vorstellen.

Danach wird dann demokratisch abgestimmt, ob du gesteinigt oder nur mit Kissen beworfen wirst ;-)
Never change a broken system. It could be worse afterwards.

"No computer system can be absolutely secure." Intel Document Number: 336983-001

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Re: Vorstellung einer Bastelei?

Beitrag von pferdefreund » 21.03.2016 07:24:32

Also, wenn es um Musik geht, bin ich immer dabei...
http://www.irishpubradio.com
und der Tag ist gerettet

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smutbert
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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 21.03.2016 21:50:57

Dann bleibt mir wohl gar nichts anderes mehr übrig und ich mache gleich in diesem Thread weiter…

der erste Prototyp

In den diesem und ein oder zwei weiteren Beiträgen geht es um meinen ersten Prototyp. Der existiert zwar gar nicht mehr, aber dafür habe ich von dem genug Fotos.

Also, angefangen hat es damit, dass ich gerne Musik hören wollte und das ohne den Geräuschen von Lüftern und Festplatten. Auf eine Netzwerkverbindung wollte ich auch nicht angewiesen sein und NAS habe (und will) ich auch keines.
Als Hardware habe ich den den Cubietruck ausgesucht, weil der zu der Zeit als einer der wenigen bereits alles an Bord hatte was ich wollte
  • einen WLAN-Controller
  • einen SATA-Anschluss für eine SSD
  • einen optischen S/PDIF-Ausgang
  • GPIO-Pins
Dass das Ding außerdem schneller ist als die damals aktuelle Raspberry Pi-Generation, war ein Vorteil.

310 311

Dazu noch ein paar Kabel, Taster, etwas Kleinzeug und ein paar Aluminiumprofile aus dem Baumarkt, in die ich gleich ein paar Löcher gebohrt habe.

312 313

Ein weiterer Teil ist auf allen Fotos zu sehen und zwar eine von zwei Holzplatten. Als Stromversorgung habe ich mir eine kleine Schaltnetzteilplatine und ein Gehäuse besorgt und zum Trennen vom Ein-/Ausschalten noch ein großes, leicht überdimensioniertes Halbleiterrelais.
Das mit dem Halbleiterrelais habe ich gemacht, damit ich das Gerät vom Stromnetz trennen kann ohne ein Kabel, das unter Netzspannung steht, quer durch das ganze Gehäuse verlegen zu müssen. Die Spannung zum Schalten des Halbleiterrelais stellen ein paar AA-Akkus zur Verfügung.

Mit einer SSD wäre die Hardware für den Prototyp damit im Großen und Ganzen komplett. Die Fotos vom Zusammenbau und vom zusammengebauten Gerät muss ich erst noch vorbereiten - das folgt in einem der nächsten Beiträge, genauso wie ein paar Bemerkungen zur Software.
Vielleicht erahnt ihr schon, dass ich diesen ersten Prototyp (von zwei) so einfach wie nur irgend möglich gehalten habe, weil es ja auch darum ging festzustellen, ob (mir) so ein selbst gebasteltes Ding überhaupt Spaß macht.
Zuletzt geändert von smutbert am 04.12.2017 11:20:58, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von whisper » 22.03.2016 09:07:20

Ein ähnliches Projekt harrt bei mir im Bastelkeller der Dinge ;-)

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 22.03.2016 15:01:48

Stell' es doch auch vor, wenn es soweit ist - ich lese so etwas immer wieder gerne… oder gib deinen Senf zu dem was ich gemacht habe. Solange es um den nicht mehr existenten Prototyp geht verkrafte ich jeden Kommentar :mrgreen:


Bei mir geht es jedenfalls mit den LEDs weiter. Hier habe ich ausprobiert welche mir am besten gefallen könnte

360

und wie groß der Vorwiderstand bei den 3,x V, die die GPIOs zu liefern im Stande sind, ungefähr sein muss, damit es angenehm leuchtet. Schöner wäre es vielleicht gewesen die LEDs nicht direkt mit der Spannung der GPIO-Pins zu betreiben, aber nachdem ich bei einem Vorwiderstand von ~10 kOhm gelandet bin, was bei den 3,x V einem Strom von weniger als einem ½ mA bedeutet, habe ich es auch über die beiden Prototypen hinaus dabei belassen die LEDs einfach mit einem Vorwiderstand direkt an die GPIO-Pins zu hängen.
Für ein paar € bekommt man übrigens mehr LEDs und Widerstände als man auf absehbare Zeit verbauen oder selbst mit meinem Talent zerstören kann 8)

Entschieden hatte ich mich eigentlich für die blauen 3 mm-LEDs, auf dem Foto die vierte von links. Allerdings habe ich dann doch zur 5 mm Variante links daneben gegriffen, weil ich mich bei dem Profil ein bißchen „verbohrt“ habe und das beim Aufbohren für die 5 mm LEDs noch korrigieren konnte.

So sieht das Netzteil samt Halbleiterrelais aus. Herausgeführt sind nur das Netzkabel auf der einen Seite des Gehäuses und auf der anderen Seite 5 V und Masse in Form eines Kabels mit Hohlstecker, außerdem der Schutzleiter und ein Kabel zum Schalten des Halbleiterrelais.

357 358

Bei dem blöden Hohlstecker habe ich mir zum ersten (von zwei) Mal gewünscht, ich hätte mir etwas anderes als den Cubietruck für meine Bastelei ausgesucht. Der hat nämlich einen außerordentlich unüblichen Innendurchmesser und ich konnte nur das dem Cubietruck beiliegende Kabel verwenden…

Weiter geht es mit den Schaltern und LEDs in den Aluprofilen und damit Netzteil, SSD und Cubietruck auf dem Holzbrett zu montieren.

359

361 362

Für das Gehäuse habe ich die untere Holzplatte, auf der Netzteil, Cubietruck,… montiert sind, mit vier Gewindestangen und Hülsenmuttern mit einer zweiten oberen Holzplatte verschraube. Als Distanzstücke habe ich die Aluminiumrohre genommen, von denen man zwei auf dem Foto vom Kleinzeug in meinem vorigen Beitrag sehen kann.
Fotos vom fertigen Prototyp gibt es im nächsten Beitrag…
Zuletzt geändert von smutbert am 04.12.2017 11:26:56, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 23.03.2016 11:56:33

Spätestens beim Anschließen der Kabel an die GPIO-Pins bemerkt man eine weitere unangenehme Besonderheit des Cubietruck. Das Rastermaß der Pinleisten ist nicht das übliche Zehntel Zoll (2,54 mm) sondern metrisch (2 mm) und dafür findet man kaum Kabel.
Also habe ich das Kunststoffgehäuse der Stecker der „Jumperkabel“ entfernt und durch ein Stück Schrumpfschlauch ersetzt. So passen die Kabel recht gut. Was bleibt ist ein fürchterliches Durcheinander, wenn man alle Kabel anschlossen hat.

363

Abgesehen von den Kabeln zu den Schaltern und LEDs habe ich auch noch den analogen Audioausgang des Cubietruck und den „Empfangspin“ des seriellen Ports an je eine Klinkenbuchse an der Rückseite herausgeführt.

Den analogen Audioausgang brauchte ich eigentlich nur zum Testen. Allerdings hat mich auch interessiert wie gut der analoge Audioausgang eines solchen Bastelboards eigentlich ist.
Man hört ja nur immer wieder, dass der Ausgang aller Generationen des Raspberry Pi für den Musikgenuss nicht zu gebrauchen ist. Nun habe ich das Glück eine sehr gute Soundkarte zu besitzen mit der man mit Hilfe von RightMark Audio Analyzer (RMAA) [1] die Qualität abschätzen kann. Freundlicherweise funktioniert der RMAA auch unter wine ganz gut.
Das Ergebnis ist, dass RMAA nach einigen Versuchen dem Audioausgang des Cubietruck eine überraschend gute Qualität bescheinigt

367

Nur hat es bei einigen Messdurchgängen Ausreißer gegeben, auf deren Ursache ich erst viel später gestossen bin:
Irgendein Controller des SoC verursacht Störungen. Woher genau das kommt weiß ich nicht, aber nachdem wie es sich verhalten hat, kommt hauptsächlich der SATA-Controller in Frage. Gemeinerweise waren die Störungen unter Wheezy viel kleiner als unter jessie, was mit ein Grund ist, dass ich es sehr spät bemerkt habe.

Ist das ganze Kabelchaos soweit gebändigt, dass man das Ding zusammensetzen kann, sieht das Ergebnis so aus

364

Die Profile sind schmäler als die Holzplatten, weil auch noch Seitenwände aus Holz geplant waren. Die habe ich aber nicht mehr in Angriff genommen, als klar geworden ist, dass die Bastelei mit diesem Prototyp noch keinesfalls abgeschlossen ist.
Auf einem Tuch steht der Prototyp, weil er zu der Zeit noch keine Füsse hat und er nur auf 4 Muttern steht. Füsse habe ich ihm allerdings noch verpasst bevor der Prototyp wieder außer Betrieb gegangen ist.

366 365

Auf der Rückseite befinden sich eine Klinkenbuchse für den analogen Ausgang und eine weitere, über die ich den seriellen Empfangspin mit einem Spannungsteiler herausgeführt habe.
Das habe ich wegen meines Verstärkers gemacht, der über eine Schnittstelle zur Fernbedienung von und über andere Hifi-Komponenten verfügt. Jemand hat sich bereits die Mühe gemacht einen Raspberry Pi über die diese Schnittstelle mit der IR-Fernbedienung desselben Verstärkers zu steuern, die Software namens denon-raspberry [2] zur Verfügung gestellt und in seinem Blog beschrieben.

Daneben gibt es noch ein Schalter, mit dem man die Masse der Gleichstromseite mit dem Schutzleiter verbinden kann, damit man gegebenenfalls Masseschleifen unterbrechen kann. Die LED zeigt lediglich die Schalterstellung an.
Unter dem Profil ist noch das TosLink-Kabel herausgeführt, das ich einfach im Inneren an den Cubietruck angesteckt habe.

zur Software

Auf dem Prototyp ist Wheezy gelaufen und zwar in Form des Debian Images von Igor Pečovnik, das es inzwischen unter dem Namen armbian [3] für einige Einplatinenrechner gibt.
Für die Musikwiedergabe ist Debianmpd verantwortlich, das einerseits über das Netzwerk, andererseits aber zumindest rudimentär auch über die Taster gesteuert werden kann.
Das Skript, das das übernimmt war das erste was ich in python geschrieben habe und es ist dementsprechend primitiv. Es besteht hauptsächlich aus einer endlosen while-Schleife, die abgesehen davon, dass sie in jedem Schleifendurchgang eine kleine Pause einlegt, nur über das sysfs den Zustand der Taster abfragt, dementsprechend mpd steuert und die LEDs abhängig vom Status von mpd steuert.

Nach ein paar anfänglichen Problemen [4] hat dieses Schreckgespenst von python-Skript verlässlich funktioniert, wenn auch mit unnötig hoher Belastung der CPU. Wer einen Blick darauf werfen will kann das hier tun NoPaste-Eintrag39221


Das war es im Großen und Ganzen mit dem ersten Prototyp.
Fragen, Kommentare?
Habe ich euch bereits vergrault? (Andernfalls geht es mit dem zweiten Prototyp weiter)


[1] http://audio.rightmark.org/products/rmaa.shtml
[2] https://github.com/kfigiela/denon-raspberry
[3] http://www.armbian.com/
[4] http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=34&t=150016
Zuletzt geändert von smutbert am 04.12.2017 12:03:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von whisper » 23.03.2016 12:08:03

mpd, die eierlegende mp3milchsau
Der 5Volt Junkie hat dazu ein schönes Interface gemacht.
http://5volt-junkie.net/raspberry-pi-internetradio/

BenutzerGa4gooPh

Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 25.03.2016 16:42:50

Hi smutbert, vielen Dank für den interessanten Beitrag und von mir aus kann es weitergehen. :THX:
Ein Vorschlag: Mache am Anfang mal so eine Art Blockschaltbild für dein Vorhaben, dann versteht man besser oder schneller, was du im Text beschreibst. Kann durchaus eine einfache, gescannte Handskizze sein. :D

Schlechtes Audio mit Einplatinencomputern beschreibst Du. Da gibt es das Shannonsche Abtasttheorem: Abtastfrequenz >= 2 x Grenzfrequenz oder hoechste (tiefpassgefilterte) Signalfrequenz. Es müsste mit mind. 30 kHz A/D und D/A quantifiziert und gewandelt werden, um 15 kHz zu hören. Deine RMAA summary entspricht dem, daran kann es nicht liegen.

Tastaturabfrage mittels Schleife, waere das mittels Interruptauswertung nicht besser?
Weisst Du oder jemand anders, wie/womit man so einfach als möglich (preiswerte Fertigbaugruppe) von einem Einplatinencomputer auf potentialfreie Ausgänge (Relais, Thyristor für 230V/~10A) kommt? Die frei belegbaren GPIOs sollten ja wohl dafür nutzbar sein. Und gibt es A/D-Wandler-Baugruppen für Messzwecke zu den Einplatinencomputern oder ist sowas schon auf dem Board enthalten? Vielleicht doofe Fragen, ich habe mich bisher nur mit SPS beschäftigt - aber dein Beitrag bringt mich so auf Ideen ... :facepalm:

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 25.03.2016 18:50:49

Das Abtasttheorem ist mir durchaus bekannt, aber das ist nicht das Problem - jede mir bekannte aktuelle Audiohardware inklusive der Einplatinencomputer kann zumindest die abseits der Audio-CD und vielen Audio-/Musikdateien, die davon abstammen, üblichen 48 kHz.
Beim analogen Ausgang des Cubietruck sind deutlich hörbare Störungen (Zirp, Quietsch- und Zischgeräusche) vom SATA- und oder WLAN-Controller das Problem, ansonsten wäre der Audioausgang sogar recht gut. Beim Raspberry Pi dagegen ist die Audioqualität schlecht, also etwa der Klirrfaktor und wenn ich mich recht an die Messung mit RMAA erinnere, war der Fequenzgang auch nicht gerade sehr gerade.
Solange man, wie ich mit dem Prototyp, nur den digitalen Ausgang nutzen will ist das natürlich kein Problem.

Potentialfreie Ausgänge kann man ganz einfach mit "Relaiskarten" bekommen. Bis hierher (im Thread meine ich, der Thread hinkt der Wirklichkeit bis jetzt etwas hinterher) verwende ich zum Schalten der Netzspannung AA-Akkus und ein Halbleiterrelais. Ursprünglich wollte ich das Halbleiterrelais direkt mit den GPIOs des Cubietruck schalten, aber so wie es aussieht liefern die dafür zu wenig Strom.
Ich greife deswegen bei meinem Projekt auf einen Bausatz mit 8 Kanälen/Relais zurück (damit ich ein bißchen zum Löten komme ☺) und verwende dann die Relaiskarte um das Halbleiterrelais zu schalten.
Wenn es soweit ist poste ich vielleicht auch die eine oder andere Skizze, bis hierher zahlt es sich meiner Meinung nach eigentlich kaum aus. Es ist zwar viel Kabelgewirr aber nichts dahinter :wink:

Jedenfalls hat der Cubietruck (zusätzlich zum Stereo-Audioeingang) zumindest einen analogen Eingang, aber damit habe ich mich nicht auseinandergesetzt. Es ist soweit ich weiß ein "Low-Resolution"-ADC mit 8 oder 6 Bit oder so ähnlich - zum Messen wohl eher ungeeignet.


@Whisper
Die diversen "Tron-Radio"-Varianten kenne ich natürlich (ich habe mir viele ähnliche Projekte angesehen) und ein Display ist die nächste logische Ergänzung:


Das ist auch genau das, was ich noch am Prototyp verändert habe.
Dabei habe ich mich für ein günstiges hd44780-kompatibles Dot-Matrix-Display entschieden. Das benötigt wegen der parallelen Übertragung von 8 bzw. 4 Bit normalerweise immerhin 10 bzw. 6 GPIO-Pins, so wie hier beim Testen mit einem Raspberry…

368

…aber mit I²C-Adapter lässt sich das auf zwei reduzieren, was ich dann auch gemacht habe. Auch für so einen I²C-Adapter habe ich einen Bausatz zum selbst löten gefunden.

Von der Software her habe ich dafür so gut wie nichts ändern müssen. Wie man bereits auf dem Foto sieht, überlasse ich LCDd aus Debianlcdproc die Ansteuerung des Displays. Das bringt bereits von sich aus Programme mit, die die Auslastung des Rechners, die Uhrzeit und ähnliche Dinge auf dem Display darstellen.
Ich lasse dagegen mit Hilfe von mpdlcd [1] Informationen über das momentan gespielte Stück anzeigen.

[1] https://github.com/rbarrois/mpdlcd
Zuletzt geändert von smutbert am 04.12.2017 12:04:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 01.04.2016 22:54:50

Das mit dem Display war das letzte Entwicklungsstadium des Prototyps. Fotos davon habe ich keine gemacht.


Im nächsten Schritt habe ich mich der Bedienung gewidmet. Dabei habe ich mir als erstes vorgenommen einen Drehregler zur Bedienung zu verwenden, mit dem man dann zB sowohl die Lautstärke regeln, wie auch zum vorigen oder nächsten Stück springen kann und in Zukunft möglicherweise noch einiges mehr.

Als Drehregler kommt ein Drehimpulsgeber zum Einsatz. Der hat drei Anschlüsse A, B und C. Dabei verhält sich das ganze so als wären
  • A und C
  • B und C
jeweils mit einem Schalter verbunden und beim Drehen werden die Schalter laufend geschlossen und wieder geöffnet. Der Trick ist nun, dass sie das nicht gleichzeitig tun sondern leicht versetzt. Dreht man zB im Uhrzeigersinn durchlaufen die Schalterstellungen diese Zustände

Code: Alles auswählen

A: _|⎺⎺⎺|___|⎺⎺⎺|___|⎺⎺⎺

B: ___|⎺⎺⎺|___|⎺⎺⎺|___|⎺
Ordnet man allen möglichen Zuständen eine Zahl zu landet man bei
  • 0: A aus, B aus
  • 1: A ein, B aus
  • 2: A ein, B ein
  • 3: A aus, B ein
Im Uhrzeigersinn wiederholt sich also die Sequenz 0 → 1 → 2 → 3 und entgegen dem Uhrzeigersinn 3 → 2 → 1 → 0.
Der Drehimpulsgeber, den ich verwende ist gerastert und durchläuft zwischen zwei Rastpunkten die komplette Sequenz.

Nach einigem Suchen habe ich dann ein leicht durchschaubares python-Paket gefunden, das so einen Drehimpulsgeber abfragt und zwar py-gaugette von einem gewissen Guy Carpenter.


Damit etwas ähnliches überhaupt laufen kann ist aber eine etwas intelligentere Software nötig als eine endlose Schleife in python, die die GPIO-Pins abfragt und setzt.
Wenn ihr mein Schreckgespenst von python-Skript angesehen habt (noch einmal werde ich es nicht verlinken :wink: ) werdet ihr erkennen, dass die Abfrage der Tasterzustände unterbrochen ist solange auf irgendeine Tastenbetätigung reagiert wird. Bei ein paar simplen Tastern ist auch das kein Problem, aber einen Drehimpulsgeber, mit man zB mit einer Reihe Klicks schnell 7 Stücke überspringen will ist das keine Option mehr.

Es hat mich wieder ein bißchen Zeit gekostet herauszufinden wie man es anstellt, dass gleichzeitig
  • ein Thread läuft, der die Arbeit macht, also Stücke überspringt, die Lautstärke ändert, usw. und
  • ein weiterer, der den Zustand der Taster und des Drehimpulsgebers überwacht.
Dieses verbesserte python-Skript werde ich bestimmt auch noch herzeigen - allein schon in der Hoffnung auf Verbesserungsvorschläge, aber davor muss ich es noch etwas aufräumen und das kann dauern…

BenutzerGa4gooPh

Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 07.04.2016 20:58:53

Guten Abend, smutbert!

Das finde ich ja schön, dass endlich (wieder) mal mein digitales Lieblings-Bedienelement eingesetzt wird: Der Drehimpulsgeber. Mal nicht diese blöden +/- oder </> Tasten, die entweder erst langsam und dann zu schnell und zu weit hoch-/runter zählen, regt mich jedesmal auf. Fuer kleine Änderungen ist ja der Drehimpulsgeber viel schneller, praktischer. Die Funktion erinnert mich an die guten alten "Kugelmaeuse" mit 2-Kreis-Lochscheibe und 2 Gabellichtschranken als Entfernungs-/Richtungsmelder. Na, so gut waren sie auch nicht, musste regelmäßig Bauch eröffnen und putzen.

Finde ich prima, Dir beim Basteln "zusehen" zu dürfen. Kriege auch (wieder) Lust, habe mit der SMD-Aera / bezahlbarer-Computer-Aera aufgehört mit Löten. Ein Einplatinencomputer-Projekt habe ich mir mittelfristig vorgenommen.

Liebe Grüße von Jana

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 07.04.2016 22:04:20

Du verblüffst mich. Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass sich jemand als Drehimpulsgeber-Liebhaber outet. Außerdem ist lustigerweise
Jana66 hat geschrieben:…blöden +/- oder </> Tasten…
fast ganz genau die Beschriftung zu einem der beiden Drehimpulsgeber, die ich verbaut habe. Das erste Gerät, das ich nicht nur als Prototyp betrachte sieht nämlich so aus (Front, Hinterseite und Unterseite)

376

377 378

Falls es noch Fragen gibt, beantworte ich die gerne und ich finde bestimmt auch noch Fotos im Innenleben, wenn Interesse besteht.
Zuletzt geändert von smutbert am 04.12.2017 12:04:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von Cae » 08.04.2016 05:54:25

smutbert hat geschrieben:sich jemand als Drehimpulsgeber-Liebhaber outet.
Iwo, ich finde die auch toll. Drehimpulsgeber sind einfach ein gescheites Bedieninterface. Je nach Anwendungsfall mit Rasten oder auch ohne.

Ansonsten moechte ich ein Lob loswerden: Du arbeitest sehr sauber, es hat mich etwas verbluefft, "hier" so etwas zu sehen.

Deinen Code habe ich mal spasseshalber angeschaut und etwas daran herumgepatcht: NoPaste-Eintrag39244. Die einzelnen Patches sollten fuer sich funktionieren, ggf. reicht es auch aus, die Idee dahinter zu erkennen. Z.B. bei der Stringliste fuer die GPIOs: Anstatt a = []; a.append('foo'); a.append('bar') kann man die list direkt als a = ['foo', 'bar'] schreiben. Und weil in deinem Fall die Strings nie veraendert werden, tut stattdessen ein tuple in der Form a = ('foo', 'bar') den besseren Dienst, da es schlanker und gegen versehentliches Ueberschreiben geschuetzt ist.

Gruss Cae
If universal surveillance were the answer, lots of us would have moved to the former East Germany. If surveillance cameras were the answer, camera-happy London, with something like 500,000 of them at a cost of $700 million, would be the safest city on the planet.

—Bruce Schneier

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 09.04.2016 22:42:36

Danke für das Lob und die sehr zurückhaltende Kritik am Schreckgespenst.

Wenn du dich schon mit meinem ersten Python-Skript auseinandersetzt, dann zwingst du mich ja schon fast die aktuelle Version zu posten, egal in welchem Zustand sie ist. Da verwende ich nicht mehr die gpio-Treiber von linux und das sysfs sondern den direkten Zugriff auf die Hardware über ein an den Cubietruck angepasstes WiringPi, das dem "wiring"-System des Arduino nachempfunden ist.

Diese Anpassung für den Cubietruck stammt von einem sehr hilfbereiten Mitglied (gkoala) des Cubietruck-Forums [1]. Das Cubietruck-Forum macht wohl leider sehr bald zu, aber die Links dort zu dem WiringCT(3) sind sowieso schon alle tot.
Immerhin sollte sich der Code so mit minimalen Anpassungen auch auf dem Pi und einigen anderen Einplatinencomputern laufen, für die es WiringPi-Ports gibt. Wenn es Bedarf gibt, ich weiß wie ich es am geschicktesten anstelle und der Autor gkoala keine Einwände hat, dann werde ich dieses WiringCT3 irgendwie online zur Verfügung stellen.


Hier also nun Schreckgespenst Version 0.09:
NoPaste-Eintrag39247
und der Code zur Ausgabe von den Befehlen am Display (zur Rückmeldung), den ein Freund geschrieben hat:
NoPaste-Eintrag39248


[1] http://www.forum-cubieboard.de/Thread-w ... cubietruck

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 10.04.2016 21:03:07

:lol:

Ich habe gerade mein erstes Python-Schreckgespenst vor mir und zerfranse mich über das, was ich da so alles reingeschrieben habe. Vielleicht hätte ich das nicht posten sollen, aber es war das erste, was ich in python geschrieben habe und es hat sogar funktioniert 8)

Beim Ansehen Deines Patches und den ersten vergeblichen Versuchen ihn anzuwenden — ich sollte mich wirklich einmal mit so grundlegenden Tools wie patch auseinandersetzen — ist mir außerdem der Verdacht gekommen, dass Du mein Skript schneller durchschaut hast, als ich selbst (ich hatte es mir schon eine Zeit lang nicht mehr richtig angesehen).

Und noch einmal vielen Dank :THX: auch wenn ich mich in python inzwischen (hoffentlich) einen Hauch geschickter anstelle war Dein Patch sehr lehrreich.

Nur einen Kommentar zu

Code: Alles auswählen

…
		# FIXME: this check seems pointless
		if buttons_prv[button] > buttons_now[button]:
…
das Du dann komplett entfernt hast.
In der Abfrage davor mit != ging es mir nur darum zu erkennen ob sich an den Tastern seit dem letzten Durchlauf überhaupt etwas geändert hat.
Diese zweite Abfrage dagegen ist gar nicht so pointless. Damit habe ich verhindert, dass auf neu gedrückte und gerade losgelassene Taster gleichermaßen, also insgesamt doppelt reagiert wird, was bei deinen Anpassungen passiert, wenn ich es recht verstehe.

Ironischerweise kann ich es momentan gar nicht ausprobieren, weil ich den OrpheuZ, so habe das Gerät getauft, das auf den letzten Fotos zu sehen ist, verschenkt habe, was mir allerdings auch Gelegenheit gibt mit dem Basteln noch einmal von vorne zu beginnen ☺
Natürlich mit einigen Verbesserungen und Neuigkeiten - Ideen und Pläne gibt es so einige... davor werde ich aber wohl noch ein paar Details zum OrpheuZ posten.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 15.04.2016 10:29:10

Die Stromversorgung

Nun will ich ein bisschen was über die Stromversorgung schreiben. Ich wollte es vermeiden irgendwelche Platinen, Kabel oder Schalter, die mit der Netzspannung in Berührung kommen, im Holzgehäuse zu verbauen.
Also habe ich das Netzteil in ein geschlossenes, geerdetes Gehäuse gepackt.

Das nächste Problem ist der Netzschalter, für den man ein Netzkabel zum Schalter führen müsste. Obendrein wollte ich keinen normalen Schalter sondern einen Taster.
Zu dem Zweck gibt es Stromstoßschalter, im Grunde bistabile Relais, die zum Schalten eine niedrige Spannung (zB 12 V) verwenden, aber es bleibt das Problem, dass man zum Einschalten eine Spannung benötigt, obwohl das Netzteil zu diesem Zeitpunkt noch vom Netz getrennt ist, also gar keine Spannung liefert.
Außerdem hatte ich mit den mechanischen Schaltern von Steckdosenleisten schon so meine Schwierigkeiten und wollte sie vermeiden.

Gelöst habe ich diese beiden Probleme mit einem Halbleiterrelais zum Trennen von der Netzspannung und einem 9V-Block als Spannungsquelle zum Einschalten. Der Einschaltvorgang läuft so ab
  • Mit dem Taster schließt man einen Stromkreis, der das Halbleiterrelais einschaltet - es bleibt allerdings nur eingeschaltet so lange man den Taster drückt.
  • Durch das geschaltete Halbleiterrelais wird das Netzteil mit Strom versorgt, „gestartet“ und versorgt von da an das Halbleiterrelais weiter mit der Steuerspannung (damit man den Taster wieder loslassen kann)
Ein kleine Schwäche ist dabei noch das Ausschalten, denn auf diese Weise würde das Werkl laufen bis der Strom ausfällt oder man den Netzstecker zieht.

Die Einplatinencomputer bieten freundlicherweise genug Pins, die bei der Lösung des Problems helfen. Beim Cubietruck sind es die 3,x V der gpio-Pins, die nach dem Herunterfahren des Cubietruck nicht mehr zu Verfügung stehen. Es genügt also das Halbleiterrelais nur so lange eingeschaltet zu halten wie die 3,x V anliegen.
Der Strombedarf des Halbleiterrelais ist aber zu groß als dass sich das Halbleiterrelais direkt (dauerhaft und verlässlich) mit den 3,x V schalten ließe.
Deswegen habe ich mir eine kleine Schaltung einfallen lassen, die ich mit minimalen Anpassungen auch auf dem Raspberry Pi bereits erfolgreich genutzt habe:

380
D1, D2 ... Dioden
S1 ....... Relaiskarte
S2 ....... Taster (Umschalter)
SSR ...... Halbleiterrelais (solid-state relais)
NT ....... Netzteil


Was nun passiert, angefangen vom ausgeschalteten Gerät ist folgendes.
  • Mit dem Taster schließt man den Stromkreis, den der Taster S2 selbst, der 9V-Block, die Diode D1² und der Eingang des Halbleiterrelais bilden
  • dadurch schaltet das Halbleiterrelais. Das Netzteil erhält die Netzspannung, startet und stellt die 5 V zur Verfügung.
  • Der Cubietruck stellt die 3,x V zur Verfügung und startet.
  • Mit den 3,x V wird der Schalter S1 geschaltet. Der Schalter ist in Wirklichkeit ein Relais auf einer Relaiskarte³.
  • Dadurch wird das Halbleiterrelais von nun an auch durch den nun geschlossenen Stromkreis bestehend aus Gleichstromausgang Netzteils, Diode D2², Eingang des Halbleiterrelais und Schalter/Relais S1³ eingeschalten gehalten, auch wenn man den Taster S2 loslässt.
Sorgen, dass man deswegen den Taster zum Einschalten besonders lange drücken müsste sind übrigens unbegründet. Man muss den Taster S2 schon richtig bemüht möglichst kurz betätigen und als akustische Rückmeldung hat man das Klicken vom Schalter/Relais S1³ (was ich als sehr angenehm empfinde).

Das Ausschalten geht noch einfacher
  • Man führt den Cubietruck herunter. Ausgelöst wird das durch denselben Taster S2 wie das Einschalten ¹.
  • Der Cubietruck dreht die 3,x V ab.
  • Der Schalter/das Relais S1³ geht in den Ruhezustand, dh öffnet sich.
  • Dadurch liegt am Eingang des Halbleiterrelais keine Spannung mehr an und es schaltet aus.
¹ Zum Herunterfahren verwende ich die Tatsache, dass der verbaute (wie die meisten) Taster S2 nicht nur einen Kontakt hat der beim Betätigen geschlossen wird sondern einen zweiten der geöffnet wird. Es ist also tatsächlich ein Umschalter.
Im eingeschalteten Zustand, wenn der Schalter/das Relais S1³ geschlossen ist, verbindet also dieser zweite Kontakt Tasters S2 einen angeschlossenen GPIO-Pin mit der Masse (dem Minuspol des Netzteilausgangs). Das Öffnen dieses Kontakts kann man mit dem gpio-Pin abfragen und so einen Shutdown starten. Das lasse ich der Zuverlässigkeit wegen von einem weitere python-Skript abfragen - nicht dass sich das Ding ohne Tastatur, Maus, Bildschirm,… nicht mehr geordnet herunterfahren lässt nur weil mein eigentliches Bedienprogramm abgestürzt ist oder aus anderen Gründen den Dienst verweigert…

² Die beiden Dioden D1 und D2 verhindern einerseits, dass die 9 V des 9V-Blocks in die 3,x V-Anschlüsse des Cubietruck eingespeist werden, wenn man den Taster betätigt und S1³ geschlossen ist und andererseits, dass der Cubietruck versucht einen (fast leeren) 9V-Block mit seinen 3,x V zu laden.

³ Zu S1. Das ist wie gesagt ein Relais, genauer gesagt ein Relais auf einer Relaiskarte. Voraussetzung ist allerdings, dass das Relais im Ruhezustand ist, wenn man Eingang 0 V/Masse/low anliegt, wie auch immer man das nennen mag und dass es schaltet, wenn man eine Spannung von 3,x V anlegt. Wie ich festgestellt habe ist verhalten sich viele übliche Relaiskarten genau andersherum, aber ich habe auch einen Bausatz gefunden, der sich wie gewünscht verhält

Bild
(Achtung, „hinter“ dem Bild verbirgt sich ein relativ großes animiertes gif über die Bestückung der Platine mit den Bauteilen)

Bei meinem ersten Versuch habe ich übrigens eine Relaiskarte verwendet, die sich genau falsch herum verhält (schaltet bei low statt high).

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Die Relaisplatine ist die kleine Platine mit dem hell rot leuchtenden LEDs, im Vordergrund leicht zu erkennen der Cubietruck samt SSD und im Hintergrund das Metallgehäuse mit Netzteil und Halbleiterrelais. Im Unscharfen, rechts oben, ist neben einem 9V-Block bereits die richtige Relaiskarte zu sehen.


Die Netzspannungsseite der Verkabelung habe ich absichtlich weggelassen, denn ich möchte niemanden, der sich der damit verbundenen Gefahren nicht bewußt ist zum Basteln animieren.
Zuletzt geändert von smutbert am 04.12.2017 12:13:56, insgesamt 1-mal geändert.

BenutzerGa4gooPh

Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 16.04.2016 11:18:36

Auch auf die Gefahr hin, mich zum Obst zu machen, warum nicht eine der folgenden Möglichkeiten vor Netzteil:
(Vorteil jeder Möglichkeit: kein Bereitschaftsstrom, keine Batterie/Akku)

1. handelsüblicher Stromstoßschalter mit 230V Steuerspannung (wie für Flurbeleuchtung mit vielen Tastern, gibt es nicht nur für Schutzkleinspannung im Steuerstromkreis)
Nachteil: 1 Stück 230V-Taster (Größe) und Schaltvorgang recht laut, Schallisolierung möglich
2. Selbsthalteschaltung eines 230V-Relais (Steuerspannung)
Nachteile: 2 Taster 230 V, geringer Haltestrom (unwesentlich gegenüber anderen Verlusten)
3. Doppelspulenrelais mit Endabschaltung und z. B. Spannungsteiler 230V auf Steuerspannung, Spannungsteiler zwingend schutzisoliert, da Netz-Potential erhalten bleibt - Alles vor dem NT ist sowieso zu isolieren, also kaum Mehraufwand dadurch.
Nachteile: 2 Taster 230V (Größe) und o. g. Umstände (weiss nicht, ob es diese Relais auch für 230V Steuerspannung gibt.
Wenn Niederspannungsrelais keine zulässige 230V Kontaktspannung besitzen, fällt das sowieso aus

Die 230V-Taster müssen ja nur entsprechende Isolation besitzen, die Ströme sind gering. Weiss nicht, was es da so an akzeptablen Größen gibt. Ich hätte Möglichkeit 1 oder 2 genommen und mir die Stuetzbatterie gespart.

Das geordnete Runterfahren ist wirklich Kunst: zeitlich konstante Abfallverzoegerung (noch dazu bei Wechselspannung mit zusätzlicher Gleichrichtung für Zeitglied?!) auf Tastendruck oder deine bessere Loesung mit Abfrage des Zustandes?! :THX:
Ich wollte es vermeiden irgendwelche Platinen, Kabel oder Schalter, die mit der Netzspannung in Berührung kommen, im Holzgehäuse zu verbauen.
Holz hat zwar den Nachteil, einen nicht eindeutigen und bei Nässe verringerten Isolationswiderstand zu besitzen, jedoch schützt eine (fast) immer notwendige Feinsicherung flink/mitelltraege/traege gegen Brände. Gegen einen privaten Einsatz von lackierten Holzgehäusen in trockenen Räumen habe ich nichts. Früher nutzte ich gern Sperrholz fuer Eigenbauten - heutzutage bauen alle professionellen Hersteller schutzisoliert in Plastik. Die wenigsten Menschen verbrennen - sondern sterben an (Plastik-)Rauchgasen - neben CO. Und Lüftungsanlagen fördern Gase dorthin, wo es gar nicht brennt. Es gab auch mal wohlklingende Röhrenradios mit grünen Feldstärke-Anzeigeroehren (Katzenaugen) und gar Roehren-Fernseher mit Zeilentrafos (Hochspannung) in hübsch furniertem Sperrholz. Sorry für Schlaumeierei und Relais-Holz-Radio-Nostalgie, du gabst mir den netten Anlass zum Erinnern. :mrgreen:

LG Jana
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 16.04.2016 17:18:48, insgesamt 21-mal geändert.

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von whisper » 16.04.2016 13:20:31

Ich finde die Animation der Bestückung ganz witzig, mal was anderes, als das 100.000ste BestückungsVideo und wesentlich Bandbreitenschonender

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von TuxPeter » 16.04.2016 14:27:02

Ein feines Projekt, gefällt mir sehr!
Habe selber leider nie die Bereiche Software + Elektronikbastelei zusammenbekommen.
Und: gut, dass eben nochmal der Hinweis auf das aGif kam - hatte ich glatt übersehen, und das wäre schade gewesen!

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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 17.04.2016 10:54:02

@TuxPeter
und seitdem du ihn hergezeigt hast, schiele ich neidisch auf deinen 3-Kanal-Verstärker. Nach meiner Auffassung ist der wesentlich anspruchsvoller als das, was ich da mache.
Der Grund aus dem ich auf deinen Verstärker aufmerksam geworden bin (schon als du ihn vorgestellt hast) hat übrigens auch etwas mit meiner Bastelei zu tun (letzter Punkt unten)…

@Jana
Wegen des Ein-/Ausschaltens habe ich eh lange überlegt. Anfangs wollte ich einfach einen normalen Schalter verbauen, aber bei den Schaltern, die mir gefallen haben, wäre eine sichere Isolierung nicht ganz so einfach gewesen und ich habe schon die Kontakte einiger schaltbarer Steckdosen und anderer Netzschalter verschlissen.
Das Halbleiterrelais war also eine willkommene Alternative, besonders aufwändig ist meine Lösung nicht finde ich und auch sonst kann ich keine Nachteile erkennen. Die anderen Relais der Relaiskarte kann ich eventuell für weitere Funktionen brauchen. Auch die Stützbatterie stört mich nicht weiter — die wird glaube ich ewig und drei Tage nicht leer.
(Weitere Ideen waren eine Kurbel und ein kleiner Generatur oder eine Kerze und ein Peltier-Element zum Einschalten statt der Batterie :wink: )
Jana66 hat geschrieben:[…]Es gab auch mal wohlklingende Röhrenradios mit grünen Feldstärke-Anzeigeroehren (Katzenaugen)[…]
Das kenn ich als magisches Auge, so ein Radio mit Holzgehäuse steht (funktionsuntüchtig :( ) auch noch im Keller.


______


Vorläufig weiß ich gar nicht mehr was ich noch zu dem schreiben soll was ich bis jetzt gebastelt habe, also geht es damit weiter was ich noch gerne machen würde
  • Eine etwas vollständigere Bedienung direkt am Gerät
    Bis jetzt gibt es relativ wenig Möglichkeiten direkt am Gerät auszuwählen was gespielt werden soll. Es gibt nur einen Taster, der die Playlist mit den Internetradiosendern aufruft, einen zum Leeren der Playlist und wenn man den Play-Taster drückt, die Playlist aber leer ist, wird ein zufällig ausgewähltes Album gespielt.
    Darüber hinaus kann man nur noch den Random-Mode von mpd aktivieren und mit den Drehreglern in der Playlist vor und zurück springen und die Lautstärke regeln.
    Geplant ist aber, dass man sich mit den Drehreglern durch Genres Interpreten, Komponisten, Alben,… scrollen und so bestimmte Titel oder Alben in die Playlist einreihen oder gleich abspielen kann.
  • Eine vollständigere Bedienung über mpd-Clients von anderen Geräten aus
    Mit mpd-Clients kann man zwar was die Wiedergabe angeht so ziemlich alles machen, aber ein paar andere Funktionen fehlen dabei, wie zB das Herunterfahren. Nachdem ich keinen eigenen mpd-Client für Android oä programmieren kann und will, habe ich mir vorgestellt, dass ich mir ein eigenes Album mit ein paar kurzen stillen flac-Dateien anlege. Das Album könnte »OrpheuZ Control« heißen und einer der Titel darin »Shutdown«.
    Wenn ich es also in meinem Programm zuverlässig schaffe das Abspielen dieser Titel zu erkennen, dann bekäme ich in Verbindung mit der nächsten Idee durch Einreihen des Titels »Shutdown« in die Playlist eine meiner Meinung nach perfekte Sleep-Funktion…
  • Schaltbare Steckdosen bzw. Kaltgerätebuchsen
    Wenn ich aktive Lautsprecher verwende oder mein Gerät die einzige Musikquelle ist, könnte ich so automatisch Lautsprecher oder Verstärker mit einschalten. Vielleicht fallen einem sogar irgendwelche Gründe, aus denen man mit den gerade erwähnten "Playlisten-Befehlen" andere Geräte ein- und ausschalten will.
    Damit einher geht nach meiner Auffassung die Notwendigkeit eines Metallgehäuses und das wiederum bedeutet, dass ich das Onboard-WLAN des Cubietruck nicht mehr ohne weiteres nutzen kann…
  • Manipulation (zB Faltung) von Audiosignalen
    Als ich diesen Thread hier eröffnet habe, habe ich bereits an dieses Bastelprojekt gedacht. Besonders interessant finde ich dabei 2 Möglichkeiten
    • Bei der Wiedergabe mit Kopfhörern den Eindruck der IKL (In-Kopf-Lokalisation), wie es gerne genannt wird, zu vermeiden. Das habe ich wie in diesem Thread anhand von Debianbrutefir beschrieben auf meinem Notebook bereits bei Bedarf laufen und ich muss sagen, dass es mir sehr gut gefällt.
      Ich glaube, dass das auch auf dem Cubietruck ganz gut laufen soll, schließlich haben es einige sogar auf dem Raspberry Pi hinbekommen, wenn auch mit Schwierigkeiten, aber probiert habe ich dort noch nicht.
    • Für die Wiedergabe von Stereomaterial mit 3 Lautsprechern (trinaural)
      Das ist etwas was mich fasziniert seitdem ich zum ersten Mal davon gehört habe. Man berechnet mit recht einfachen Formeln aus den beiden Stereokanälen drei Kanäle. Natürlich benötigt man neben einem 3-Kanal-Verstärker auch drei Lautsprecher und einen Audioausgang mit mindestens 3 Kanälen um das ausprobieren zu können.
      Daher weiß ich nicht wie es klingt und inwieweit man den Schwärmereien und zT der Kritik daran, die man in Hifi-Foren finden, glauben schenken darf, weiß ich auch nicht. Immerhin habe ich mittels der vorhin erwähnten Faltung mit brutefir versucht den Klang drei Lautsprechern im Raum nachzubilden (ich glaube ich habe es theoretisch einigermaßen richtig gemacht) und habe mit Kopfhörern keinen großen Unterschied zu einem nachgebildeten Stereo-Setup mit zwei virtuellen Lautsprechern gehört, was ich als gutes Zeichen deute, weil sich beim Hören über Kopfhörer allerhöchstens die Schwächen von der trinauralen Wiedergabe, aber wohl keinesfalls die Vorteile offenbaren können.

BenutzerGa4gooPh

Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 17.04.2016 17:50:38

Was hast Du mit Faltung bei Audiosignalen vor? Kenne das nur aus der Radartechnik zur Verbesserung verrauschter Echos.(Sendesignal wird mit verrauschtem Empfangssignal gefaltet.)

Vorschlag: Digitale oder Schnelle Fourier-Transformation DFT/FFT sieht optisch im Display bestimmt gut aus und wenn man sie noch auswertet, hat man auch Erkenntnisgewinn. :mrgreen:
War jetzt nicht ganz ernst gemeint, aber es gibt dafür bestimmt ein .deb Paket, muss direkt mal schauen ...

Danke für die Vorstellung deines Projektes, kannst ruhig weitermachen, wenn Du Zeit hast. Hast mich indirekt auch von Blechgehaeusen überzeugt, wegen Schirm/EMV. Trotzdem schade um dein Röhrenradio im Keller. :hail:

LG Jana

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smutbert
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Re: Vorstellung einer Bastelei?!

Beitrag von smutbert » 17.04.2016 19:09:44

Mir geht es in erster Linie, wie beschrieben, um das Hören mit Kopfhörern.
Es gibt mit Kunstkopf aufgezeichnete Impulsantworten von Lautsprechern von unterschiedlichen Räumen. Da sucht man sich die passenden heraus und faltet das Audiosignal damit und schwupps sollte es sich mit Kopfhörern ungefähr so anhören wie sich die Lautsprecher in diesem Raum angehört haben.

Ähnlich wie mit den einfachen Crossfeed-Filtern, mit denen man (optimalerweise leicht frequenzabhängig verzögert) einen kleinen Teil des linken Signals zum rechten Ohr hinzufügt und umgekehrt, mildert man damit den Eindruck die Musik würde zwischen den beiden eigenen Ohren spielen oder wird ihn sogar ganz los. Gerade wenn die „Stereobühne“ sehr breit ist, empfinde ich das Hören mit Kopfhörern ohne solche Maßnahmen gelegentlich unangenehm.
Mit der Faltung mit solchen Impulsantworten geht man einen Schritt weiter. Zu Perfektionierung findet man gelegentlich sogar für bestimmte Kopfhörer erstellte Impulsantworten (ich habe das Glück einen in dieser Hinsicht recht beliebten Kopfhörer zu besitzen).

Das was dabei herauskommt ist zwar nicht so gut wie das hier (Augen zu, mit Kopfhörern anhören und Kopf möglichst wenig bewegen!)
https://www.youtube.com/watch?v=IUDTlvagjJA
aber es ist durchaus auch beeindruckend.


Darüber hinaus kann man auch noch ganz andere Dinge machen. So habe ich in Foren auch schon Impulsantworten von Röhrenverstärkern gesehen, mit denen man den Klang eines Röhrenverstärkers nachbilden kann.
Ein weiteres Einsatzgebiet wäre die "digitale Raumkorrektur" für die man die Impulsantwort des eigenen Hörraumes misst und sie dazu verwendet einige lautsprecher- und hörraumbedingte Schwächen der Wiedergabe abzumildern. Das ist mir aber eindeutig zu aufwändig und es zahlt sich glaube ich auch erst aus, wenn man den Raum akustisch bereits optimiert hat.


In dem verlinkten Thread (http://debianforum.de/forum/viewtopic.p ... it=faltung) habe ich mein Vorgehen etwas genauer beschrieben — bis jetzt aber nur auf ausgewachsenen Computern getestet.

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