novalix hat geschrieben: 17.10.2017 10:57:16
Weniger toll:
Zwar nur wenige aber entscheidende Teile der UI und zentrale Anwendungen sind closed.
Was ich noch weniger toll finde, ist, daß sie schon seit Jahren davon reden, weitere Teile zu öffnen, sich aber irgendwie nichts konkretes tut. Das neuste Statement, was ich auf
https://techcrunch.com/2016/11/29/jolla ... ternative/ gefunden habe:
While Jolla describes Sailfish as ‘open source’ certain elements of the platform do remain propriety closed source. It does still intend to open source as much of these closed components as it can — but says a lack of resources continues to slow that process down.
“We are working on that,” says Pienimäki. “We are currently looking for a step-wise model that we would be opening further in the application and the UI layer. We will share that plan in more concrete detail once we have it more fully available to be implemented. But that’s something we remain committed to.
Es hört sich genauso an wie die Statements vor 4 Jahren
Wenn man sich das System insgesamt anschaut, ist es absolut unfassbar wie sich Nokia damals mit einem Schnellfeuergewehr beide Füße durchlöchert hat, indem sie die Entwicklung abgebrochen haben.
Ich bin ja schon seit dem "770 Internet Tablet" dabei und es ist viel unglaublicher, wie Nokia eigentlich alles falsch gemacht hat, schon damals. Das Marketing hat wohl selber nicht an einen Erfolg geglaubt, das Gerät mußte man auf der Nokia-Homepage suchen und jeder, den ich das Ding gezeigt hatte, wußte nichts von seiner Existenz. Alle Entwickler-Dokumentation war fragmentiert, inkonsistent und widersprüchlich. Das fing schon ganz vorne an, man mußte zum Beispiel eine GUI-Anmeldung bei Hildon anmelden, ansonsten wurde sie als "dead" gleich wieder abgeschossen. Der dazugehörige Teil des (völlig ungenügenden) Tutorials passte nicht zur "Dokumentation" (=Kommentare in der Header-Datei) und das passte alles nicht zu dem Beispielcode. Was zur Folge hatte, daß sich einfach alle Fremd-Anwendungen als "Nokia"-Anwendungen registrierten, was sie aber laut Tutorial nicht machen sollten, aber das Tutorial hatte leider eben nicht verraten, wie man sich als Nicht-Nokia-Anwendung anmeldet. Es gab einen "App Store" im Web, aber anscheinend war diese Seite Nokia ebenfalls nicht wichtig genug, denn entweder war die Seite down oder schnarchlangsam. Schnarchlangsam schien auch die Weiterentwicklung, denn die Folgegeräte N800 und N810 hatten zwar mehr RAM, waren aber nur unwesentlich schneller/besser. Und Kunden der ersten Stunde wurden verprellt, da es für das 770 schon bald keine Updates mehr gab. Es gab wohl eine Abteilung, die Business-Anwendungen für das N8x0 entwickelt hat, aber diese Abteilung wurde geschlossen. Usw. Erst mit dem iPhone ist Nokia aufgewacht und hat wild mit den Armen gerudert. Das Ergebnis war das N900, endlich eine Weiterentwicklung, endlich hatte Nokia Entwicklerdokumentation veröffentlicht, die den Namen "Dokumentation" auch verdient, endlich mit integriertem Telefon (was die Fans schon lautstark seit dem 770 gefordert hatten, BTW), aber eben nicht weit genug, um noch eine ernsthafte Konkurrenz zu werden. Erschwerend kam wohl hinzu, daß das N900 von vielen neuen Entwicklern gestemmt werden mußte, da die alten schon alle entlassen worden oder in andere Abteilungen versetzt worden waren -- ohne das iPhone hätte es das N900 nie gegeben, das ist die traurige Wahrheit.
Haben sich halt von Microsoft umarmen lassen.
Das war lediglich der letzte Sargnagel.