TRex hat geschrieben: 14.06.2018 22:17:49
novalix hat geschrieben: 29.05.2018 11:43:55
Meillo hat geschrieben: 29.05.2018 10:22:37
Ich sehe keinen Layer ... und dabei laesst sich die Website erstaunlich gut ohne JS verwenden ... Werde ich nun getrackt, etc. oder nicht?
Die Tracking-Logik wird heuer vor allem in Javascript implementiert. Das ist bei weitem dynamischer, als die Old-School-Variante. Aber auch fehleranfälliger. Deshalb werden häufig auch parallel die guten alten Zählpixel mit den entsprechenden Redirects über Ad-Server inklusive Cookie-Dropping implementiert. Man kann halt gar nicht genug Daten haben.
Computer (bzw uMatrix) sagt nein.
https://i.imgur.com/WwtSM4R.png
Ich hatte bei meinem Einwurf eher den allgemeinen Fall im Blick.
Zählpixel waren in der Anfangszeit des Online-Marketings das Killer-Feature des Trackings. Das hat sich halt einigermaßen raus gewachsen, wird aber aus unterschiedlichen Gründen noch bzw. wieder verwendet.
Die Leute, die mit den Daten des Trackings in erster Linie arbeiten - die Online-Marketeers - haben ja grundsätzlich auch die Aufgabe die Solidität ihrer Datensätze auf Glaubwürdigkeit und Genauigkeit hin zu überprüfen.
Wie vernünftig diese Aufgabe im Einzelfall wahrgenommen wird, sei mal dahin gestellt. Sie erhalten aber im Zweifelsfall Unterstützung bei dieser Aufgabe durch beratende und/oder ausführende Dienstleister.
Die Entwicklungsdynamik im Bereich der Netztechnologien ist, je nach dem wie man darauf guckt, ja auch unheimlich rasant.
In diesem Umfeld ist es in den letzten Jahren immer wieder dazu gekommen, dass ein zusätzliches Tracking über Zählpixel wieder eingeführt wurde, um bestimmte Corner Cases oder allgemeinere Ungenauigkeiten des js-basierten Trackings abzufangen (z.B. die deutsche Firma Webtrekk berät ihre Kunden dahingehend).
Die Aussage von oben ist also: Durch blocken bzw. grundsätzliches Nicht-Ausführen von Javascript hat man nicht in jedem Fall ein mögliches Tracking verhindert.
Wo ich aber schon mal den Situationsaufriss zur Hand habe, möchte ich noch mal kurz darauf eingehen, was ich an der DSGVO momentan richtiggehend geil finde.
Die Tracking-Industrie (Anbieter und Nutzer) wird häufig als konsistenter technologischer Block wahrgenommen. Das schließt vor allen Dingen die Selbstwahrnehmung der Akteure mit ein.
Wenn man sich konkret anschaut, wie Trackingsysteme umgesetzt, administriert und genutzt werden, kommt man allerdings nicht umhin gewisse Schwächen und Fehler zu beobachten. Das betrifft sowohl die Erstellung der Grundgesamtheiten des Datenpools als auch die darauf angewendeten Verfahren und Prozesse.
Die DSGVO erzwingt in dieser Szene der Wir-gestalten-die-Zukunft-Buzz-Bubble Problemlöser (in Wahrheit aber Getriebenen des formulierten Anspruchs und den faktischen Anforderungen) einen Druck die eigenen Probleme zu sortieren und zu benennen.
Die Schlaueren aus dem Haufen[*] begrüßen das auch ausdrücklich.
Kurzfristig erzeugt dieser Druck eine zusätzliche Unsicherheit. Man nennt es dann Rechtsunsicherheit, damit die Anderen (EU-Bürokraten) Schuld sind.
Man könnte argumentieren, dass meine Perspektive auf die DSGVO in diesem Thread Off-Topic ist.
Ich finde, es könnte auch dem verunsicherten "kleinen" Webseitenbetreiber helfen, wenn er die Verordnung als eine Forderung nach sachgemäßen Betriebs eines Online-Angebots begreift.
Diese Forderung ist meines Erachtens nach klar erkennbar zuallererst an die großen Datenbroker gerichtet.
[*] Nicht dass ich die Hoffnung hege, diese würden sich langfristig durchsetzen.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.