Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

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DeletedUserReAsG

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 31.08.2018 19:57:55

Nöö, finde ich nicht, der Internet Anschluss unterliegt monatliche Gebühren, oder täusche ich mich da.
Du kannst dich auch gerne den ganzen Tag im Bereich freier WLANs aufhalten. Das ist kein Argument. Es geht um die Gefahr, die von unkontrollierten Internetnutzern ausgeht. Und Linuxnutzer sind ja nunmal besonders wild, wollen sich gar der MS-Telemetriedatensammlung entziehen. Man hört sogar, es gäbe welche unter ihnen, die nicht mal einen Facebook-Account haben und Google ausweichen, wo immer es geht. Wie soll man diese kontrollieren, wenn nicht mit ’nem Internetführerschein und regelmäßigen Kontrollen?

Was 32Bit angeht: es wird nunmal aussterben. Wenn das Pferd tot ist, kann man auch absteigen.

guennid

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von guennid » 31.08.2018 20:21:06

hikaru hat geschrieben:Die selbstverschuldete Unmündigkeit der meisten Menschen in IT-Fragen ist einfach nur zum Kopfschütteln.
Ich ziteir mal was zur "selbstverschuldeten Unmündigkeit" aus dem Original:
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt, u.s.w., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen.
[1]

Die Fortsetzung lass' ich mal besser "unter den Tisch" fallen, wir haben schließlich Damen an Bord! :mrgreen: ***duck und weg***

Grüße, Günther

[1] http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3505/1

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 31.08.2018 20:26:38

Was das Thema angeht: könnte ja vielleicht auch daran liegen, dass ein Mensch nunmal nicht die Kapazitäten und Ressourcen hat, in jedem Gebiet Experte zu sein. Nicht mal, sich überhaupt mit jedem Gebiet zu beschäftigen. Bleibt: komplett ausblenden (in diesem Fall: nix benutzen, das mit Rechnern oder Netz zu tun hat), oder sich an die Menschen halten, die sich mit dem betreffenden Kram beschäftigen ….

guennid

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von guennid » 31.08.2018 20:30:14

niemand hat geschrieben:Was das Thema angeht: könnte ja vielleicht auch daran liegen, dass ein Mensch nunmal nicht die Kapazitäten und Ressourcen hat, in jedem Gebiet Experte zu sein.
:THX:

Aber die anderen verlangen es doch so gerne von einem! :wink:

Grüße, Günther

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hikaru
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 31.08.2018 22:16:12

thoerb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 19:10:36
Schau mal, was es alles im Baumarkt zu kaufen gibt. Als auszubildender Schreiner musst du erst mal einen Maschinenlehrgang machen, um an einer Kreissäge oder Tischfräse arbeiten zu dürfen. Wie oft habe ich schon Leute ohne Spaltkeil schneiden sehen. Das geht schon mal eine Zeit lang ganz gut...
Von mir aus können diese Leute sich selbst alle Finger absägen und falls sie danach noch lustig sind, sich vollständig selbst zerhäckseln. Würde ich persönlich nicht so machen, hab ich aber nichts dagegen wenn das andere anders sehen.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn sie selbst Spaß daran haben, sich in ihren Blechkisten um Bäume zu wickeln oder ihre gesamte Privatsphäre auf dem Marktplatz aushängen. Jeder wie er mag.

Ich fänd's nur schick, wenn sie mich da nicht mit reinziehen. Ich will auf keine Kreissägenpartys mit "all you can saw" gehen, keine Auspuffanlage während der Fahrt inspizieren und nicht von "Big Data" zwangsbeglückt werden.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von debianuser4782 » 31.08.2018 22:33:12

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.08.2018 08:18:56
Dengo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2018 14:30:55
Hat Microsoft mit ihrem Windows aber nur Schwäche vorzuzeigen oder gibt es punktionelle Aspekte, die sie sowohl aus betriebssystemischer wie sogar - so widersprüchlich wie es klingen mag - aus gesellschaftlicher Sicht einen Vorsprung gegenüber dem GNU-Bestriebssystem darstellen? Welche Aspekte wären es?
...
- Bei der Anwendersoftware ist MS Word in vielen Aspekten sehr gut und wegbereitend. Meiner Meinung nach ist MS Word das Beste was Microsoft zu bieten hat.
...
Das gute Programm war auch tatsächlich eines der letzten großen Haken, die mich noch bis vor ein paar Wochen an MS Windows 10 gebunden haben.

Ich wollte es zunächst mittels einer Parallelinstallation von Libre Office Writer 6 "ausschleichen".

Dieses war aber entweder schlecht in MS Windows 10 integriert oder mein Offline-PC - "nur" ein Dual Core Celeron mit 4 GB RAM - war dafür zu schwach auf der Brust.

Meine stark untergliederten Word-Dateien ließen sich zudem problemlos im odt-Dateiformat abbilden und somit exportieren.
Auch gleicht sich das Menüsystem in Libre Office Writer sehr mit dem von MS-Word.

Zusammen mit dem Xfce-Desktop auf Debian-Stretch glänzt mein Laptop nun mit neuer unerwarteter Performance.

Der Workflow von Xfce zusammen mit Libre Office Writer gefällt mit sehr.

Bereits in der "alten" 5. Version (Debian setzt nur bereits bewährte Software ein) kommt mir der Writer sehr modern und innovativ vor und hinkt MS Word aus meiner Sicht nicht hinterher.

Zudem werde ich nicht mehr gezwungen Online zu gehen, um die Echtheit des MS Office-Bündels zu verifizieren.

Echte (starke) Systemtrennung bedeutet für mich bei einem Offline-PC, dass dieser auch möglichst lange offline bleiben kann, ohne dass einen irgendwelche Aufforderungen und Programmsperrungen dazu zwingen einen Computer Online zu schalten.

Zudem weiß ich nicht, was MS über Windows 10 alles so über den Ozean plaudert,
während ich mal kurz && brav eines seiner Produkte unfreiwillig Online verifiziere.

Dieses unschöne diffuse Unsicherheitsgefühl ist somit nun endlich auch weitgehend verschwunden.

Aus dem Plan des "Ausschleichens" der Droge MS wurde somit ein Schnellzug hin zu Debian mit Xfce und Libre Office.

ViNic

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von ViNic » 31.08.2018 23:54:29

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 20:26:38
Was das Thema angeht: könnte ja vielleicht auch daran liegen, dass ein Mensch nunmal nicht die Kapazitäten und Ressourcen hat, in jedem Gebiet Experte zu sein. Nicht mal, sich überhaupt mit jedem Gebiet zu beschäftigen. Bleibt: komplett ausblenden (in diesem Fall: nix benutzen, das mit Rechnern oder Netz zu tun hat), oder sich an die Menschen halten, die sich mit dem betreffenden Kram beschäftigen ….
Bingo :!: Genau so schaut es aus.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von VolkerK » 01.09.2018 11:28:35


Ich habe gerade nachgeschaut und kann das nicht bestätigen. Alle dort gelisteten Releases laufen mit SysV. Ich hoffe, es bleibt so. :THX:
Scrolle nach unten und gucke Dir die Peketliste genau an. :wink:
Stimmt leider. Linux geht einen schlechten Weg.

DeletedUserReAsG

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 01.09.2018 11:39:15

Möchtest du das genauer ausführen? In Devuans Repos ist das Paket jedenfalls nicht zu finden (was die Frage aufwirft, wo distrowatch die Info her hat). Auch wäre interessant, inwiefern Linux einen schlechten Weg gehen würde, wenn Devuan systemd im Repo hätte – sprich, was das Eine mit dem Anderen überhaupt zu tun hat.

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Revod
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Revod » 01.09.2018 12:11:24

VolkerK hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.09.2018 11:28:35
...
Stimmt leider. Linux geht einen schlechten Weg.
Einzelne Distributionen sind nicht Linux, sie verwenden es " nur " und doch, ohne Distributionen wäre Linux auch nicht vorhanden, oder es gäbe nur LFS.

Wegen devuan und Systemd,

https://pkgmaster.devuan.org/merged/dis ... nary-i386/

dann

https://pkgmaster.devuan.org/merged/

aus " Jessie/main i396 " die Datei Packages.xz runter geladen, entpackt und mit Medit nach Systemd gesucht, und ja es ist vorhanden.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

BenutzerGa4gooPh

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 12:16:45

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 22:16:12
Ich fänd's nur schick, wenn sie mich da nicht mit reinziehen. Ich will auf keine Kreissägenpartys mit "all you can saw" gehen, keine Auspuffanlage während der Fahrt inspizieren und nicht von "Big Data" zwangsbeglückt werden.
:THX:
Nun @hikaru (stellvertretend für andere :wink: ) "rupfen":
Hast du etwa was zu verbergen?
Aus meinem Bekanntenkreis:
Ich habe nichts zu verbergen. Ich freue mich, wenn ich auf dem Campingplatz bin und mir passende Restaurants angezeigt werden. (Eigene Verwandtschaft, keine Kritik an @guennid)
Oma und Opa und Tante brauchen WhatsApp. Die junge Mutti schickt immer Bilder von dem Kleinen. (Okay, für sinnvolle Texte reichen Zeit und Intelligenz nicht.)
Ich verdiene mein Geld mit Werbung/Websites. (Mitteilung aus DF. Musste mir verkneifen: Ich verdiene mein Geld damit - sagte der SS-Mann und erschoss den Juden. Rein so wegen "Argumentation".)
Ich kann meine Kinder nicht ausgrenzen, alle nutzen WA und FB. "Medienkompetenz". Es ist ja unmöglich, Kindern auch Vor- und Nachteile von Individualität und Verweigerung von "Mainstreamunsitten" als Lebenserfahrung mitzugeben. Mobbing Andersdenkender damit inbegriffen. Juden wurden nicht nur von überzeugten Nazis ausgegrenzt. Mitschüler-Mobbing erfolgt nicht nur von einem. Sonst wäre es kein Mobbing.

Quoten-Fernsehen: Spätestens dann erkennt man die Wirkung des erfassten, analysierten Mainstreams.
"Repräsentative" Demokratie nach christlich-westlichen "Werten" - wo ist der Unterschied nach einem von Massenmedien (entweder in der Hand weniger Privateigentümer oder etablierter Parteien und religiöser Organisationen einschließlich deren Großkunden) publizierten, volksverdummenden, spätestens in einer Koalition gelogenen "Wahlkampf"-Versprechen, Lügeting von sog. "Think Tanks", PR-Agenturen?
Siehe Wahlverhalten. M. E. waren junge Menschen noch nie so karrierebewusst, opportunistisch, unpolitisch. Oder genau so resigniert wie wohlhabende, schlaumeierische Rentner und Pensionäre.

Auch ich möchte nicht in den Mist anderer hineingezogen werden. Und wenn ich mich nicht hineinziehen lassen will, werde ich blöd angemacht. Aluhut, Querulantin, streitsüchtig ... Nur wegen verbreiteter Dummheit, Unwissenheit, Bequemlichkeit mal Alternativen zu recherchieren. Gibt ja nicht nur einen (Whatsapp-) Messanger (nebst SMS, Telefon, Mail mit Attachments). Predigten sinnlos, die Masse bestimmt in einer "repräsentativen Demokratie".
Das größte Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durschschnittlichen Wähler.
Angeblich Winston Churchill.
Demokratie nach christlich-westlicher Implementierung bedeutet deshalb und wohl besser nicht Herrschaft des Volkes. Lebenslange Berufsabgeordnete und -Politiker sind offenbar nicht besser, Speichellecker der Industrie und eigennuetziger Interessen.
Lache nie über die Dummheit der anderen. Sie ist deine Chance.
Angeblich ebenfalls Churchill - jedenfalls kann man damit offenbar gut und lebenlang an den Hebeln der Macht bleiben, öffentliches und privates Geld für wenig Gegenleistung erhalten, Lobbies, Spezl-Wirtschaft und Monopole bilden. :wink:
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 01.09.2018 14:50:59, insgesamt 9-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 01.09.2018 12:20:41

und ja es ist vorhanden.
Ich gebe zu, ich sehe bei deren Paketlisten nicht durch. Ich weiß, dass es in deren Stable nicht enthalten ist, und dass es überdies in der banned.txt ist. Ich finde keine konkrete, umfassende Paketliste von deren derzeitigen Testing – und selbst, wenn es da drin wäre, heißt das noch immer nicht, dass es in deren nächsten Stable landen würde. Insofern: was hat distrowatch davon, solche Infos rauszuhauen?

BenutzerGa4gooPh

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 12:28:06

thoerb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 19:10:36
...
Schau mal, was es alles im Baumarkt zu kaufen gibt. Als auszubildender Schreiner musst du erst mal einen Maschinenlehrgang machen, um an einer Kreissäge oder Tischfräse arbeiten zu dürfen. Wie oft habe ich schon Leute ohne Spaltkeil schneiden sehen. Das geht schon mal eine Zeit lang ganz gut...
Ist zwar OT:
In DDR-Zeiten wurden Kreissägen oft selbst gebaut, Spaltkeil (?) oder Schutz aus Blech deckte das Blatt oben ab. Somit konnte man auch "auf Zweimal" dickes Holz (Rundholz, Balken) sägen.
Heute erhältlich: Blech + dicker Schutz, aus Plastik, nur Bretter (etwa 4 cm) passen drunter: Um dickeres Holz (Feuerholz, verwundene Äste) zu sägen, muss das Plastik abgenommen werden. Leicht möglich. Das verbleibende Blech überdeckt das Sägeblatz kaum, jedenfalls nicht oben. Außerdem ist der Plastikschutz so primitiv hergestellt, dass er nicht lange halten kann bzw. soll. GS- und weitere Schlangenöl-Kennzeichen vorhanden - nebst einer EU-Bedienungsanleitung, die so lang ist, dass niemand das Wichtige liest.
(Zum Vergleich habe ich noch alte Gebrauchsanweisungen von Nähmaschine, mechanischer 4-Spezies-Rechenmaschine, Fernglas, analoger Spiegelreflex-Kamera. Irgendwie scheinen jüngere Nutzer trotz oder wegen neuerer Schulbildung zu verblöden. Oder die EU-Buerokratie.)

Meinen Mann habe ich beim Sägen von dickem Holz ohne Schutz beobachtet - und auch mal selber gesägt. Ich werde das verbliebene Blech ohne primitiver Plastikabdeckung ("Spaltkeil"?) vom Dorf-Schmied "anschweisserisch" verlängern lassen, so dass ohne Plastikschutz das Sägeblatt oben abdeckt und dickes Holz trotzdem "auf Zweimal" gesägt werden kann. Manchmal frage ich mich, was sich Jungkonstrukteure oder EU-Richtlinier vs. Ingenieuren und praktisch wirkenden Handwerkern (DDR-Schlossern) so denken.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von RobertDebiannutzer » 01.09.2018 14:09:05

Selbst wenn systemd für Devuan verfügbar wäre - zu welcher Erkenntnis würde das führen?
So wie ich es verstehe, ist Devuan keine Distribution im klassischen Sinne. Alle Pakete werden von Debian unverändert übernommen, lediglich die Pakete, die aufgrund systemd-Abhängigkeit verändert werden müssen, werden eben verändert oder durch Alternativen ausgetauscht.
Devuan wirbt mit "init freedom". Demnach wäre es gar nicht mal abwegig, auch systemd als ein "init-System"* unter vielen anzubieten, denn es ist ja aufgrund der Übernahme der Debian-Pakete sowieso da. Es kommt für Devuan ja nur darauf an, Abhängigkeiten zu entfernen, die systemd erzwingen.

*hier sei mal auf Differenzierung verzichtet

thoerb
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von thoerb » 01.09.2018 15:31:19

OT:
Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.09.2018 12:28:06
Meinen Mann habe ich beim Sägen von dickem Holz ohne Schutz beobachtet - und auch mal selber gesägt. Ich werde das verbliebene Blech ohne primitiver Plastikabdeckung ("Spaltkeil"?) vom Dorf-Schmied "anschweisserisch" verlängern lassen, so dass ohne Plastikschutz das Sägeblatt oben abdeckt und dickes Holz trotzdem "auf Zweimal" gesägt werden kann. Manchmal frage ich mich, was sich Jungkonstrukteure oder EU-Richtlinier vs. Ingenieuren und praktisch wirkenden Handwerkern (DDR-Schlossern) so denken.
Die Abdeckung über dem Sägeblatt verhindert eigentlich nur, dass man nicht so viele Späne ins Gesicht bekommt, aber man sollte auch auf jeden Fall eine Schutzbrille tragen. Der Spaltkeil ist wichtig! Der Spaltkeil verhindert, dass Holz mit Spannungen (z.B. drehwüchsiges Holz) sich hinter dem Sägeblatt im Schnitt zusammenzieht. Das hätte zur Folge, dass sich das Werkstück im Sägeblatt verklemmt und dir dann um die Ohren fliegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht jeder weiß, der damit arbeitet.

BenutzerGa4gooPh

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 16:13:20

thoerb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.09.2018 15:31:19
Die Abdeckung über dem Sägeblatt verhindert eigentlich nur, dass man nicht so viele Späne ins Gesicht bekommt ...
Und eigene Finger. :wink: Oben ist das Blatt ohne Schutz offen, frei, Zähne durch schnelle Drehung dem Auge "verschwunden". Okay, das mit der Verklemmumung habe ich verstanden. Nach deiner Erklärung müsste der Spaltkeil gleichzeitig Halter vom Schutz sein. Und das Teil bleibt ohne Schutz immer vorhanden. Glaube nicht, dass das ein Laie entfernt. Also ich werde demzufolge den Spaltkeil in vorhandener Blechstärke über das Blatt anstelle des Schutzes verlängern lassen. Damit ist dickes Holz sägbar und Fingerschutz gewährleistet. Den breiten Schutz hat wohl jeder schon oft entfernt - spätestens nach Defekt dauerhaft.

Bildbeispiel: https://www.westfalia.de/shops/werkzeug ... litten.htm
Absaugrohr und -stutzen bei Hobbykreissägen sind auch ein (EU?) Witz. Kein Heimwerker hat eine Absaugung in seinem Hobbyraum oder nimmt den einzig vorhandenen Klein-Staubsauger (5 Liter?). Dann im Freien sägen, eventuell Schutzbrille. Ohne Absaugung funktioniert das Geraffel übrigens nicht, selber getestet, entfernt, neuwertig entsorgt.

Möchte wirklich wissen, wer diese Unfallquellen geplant (Hersteller gezwungen) hat. Idiotischer Schutz weil unpraktikabel und deshalb meist entfernt, dazu leicht entfernbar, minderwertige Qualität, Defekt bei Verklemmen - und dann bleibt das Blatt prinzipiell oben offen. Und mehrere Staubsauger sind sinnlos - wenn Mann im Garten sägt. Meiner würde mitsamt Säge aus dem Haus fliegen lernen. :mrgreen: (Während Bauphasen mag das anders sein.)
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 01.09.2018 16:39:25, insgesamt 1-mal geändert.

thoerb
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von thoerb » 01.09.2018 16:37:46

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.09.2018 16:13:20
Und eigene Finger. :wink:
Man sollte immer einen sicheren Abstand zum Sägeblatt einhalten. Und mit den Fingern macht man nichts in der Nähe des Sägeblattes, dafür gibt es Schiebestöcke!.

Hier kannst du dir mal anschauen, wofür so ein Spaltkeil gut ist. ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=foL5SJZFrPc

BenutzerGa4gooPh

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 16:42:50

Genau. Spaltkeil über Blatt verlängert = Spaltkeil + Fingerschutz + dickes Feuerholz (Rundholz). :wink:
(Im Wikipedia-Bild ist der extra montierte Schutz wenigstens qualitativ vernünftig. Schiebestock benötigt man eher nicht für Feuerholz, nur für feine, kleine Brettlein. Und bei groben Feuerholz, Ästen fasst man weit vom Blatt entfernt - aber doch schnell mal drüber, zumal wenn man nur ab und an sägt, ein langer Ast oder Brett "unvorhersehbar" reagiert.)

Buerste
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Buerste » 02.09.2018 10:20:08

Und bei groben Feuerholz, Ästen...
Hier würde ich dann doch eine Kettensäge bzw. eine Wippsäge empfehlen :roll:

Ist doch wirklich interessant wie man von Win vs Linux zu Brennholz kommt :mrgreen:

ViNic

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von ViNic » 02.09.2018 21:31:39

Buerste hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.09.2018 10:20:08
Ist doch wirklich interessant wie man von Win vs Linux zu Brennholz kommt :mrgreen:
Ist doch ein netter Übergang von einem sinnlosem Thema, zu einem sinnvollem Thema :)

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Meillo » 05.09.2018 10:28:21

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 22:16:12
Von mir aus können diese Leute sich selbst alle Finger absägen und falls sie danach noch lustig sind, sich vollständig selbst zerhäckseln. Würde ich persönlich nicht so machen, hab ich aber nichts dagegen wenn das andere anders sehen.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn sie selbst Spaß daran haben, sich in ihren Blechkisten um Bäume zu wickeln oder ihre gesamte Privatsphäre auf dem Marktplatz aushängen. Jeder wie er mag.

Ich fänd's nur schick, wenn sie mich da nicht mit reinziehen. Ich will auf keine Kreissägenpartys mit "all you can saw" gehen, keine Auspuffanlage während der Fahrt inspizieren und nicht von "Big Data" zwangsbeglückt werden.
... und du willst sicherlich auch nicht mit deinen Krankenkassenbeitraegen deren abgesaegte Finger behandeln lassen. Insofern kann es dir nicht egal sein, ob die sich ihre Finger absaegen. Auch die Umweltbelastung durch das auslaufende Oel aus den an Baeumen klebenden Autos willst du bestimmt nicht tragen muessen. Und letztlich willst du auch keine der gesellschaftlichen Veraenderungen, die solche Verhaltensweisen im groesseren Stil zwangslaeufig mit sich bringen. Dir kann das alles also nicht egal sein. Du hast schon eine starke Meinung zum Verhalten der anderen, denn der in deinem Post formulierte nette Wunsch einer eigenen, abgeschotteten Welt ist realitaetsfern.
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 05.09.2018 11:18:30

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 10:28:21
Du hast schon eine starke Meinung zum Verhalten der anderen, denn der in deinem Post formulierte nette Wunsch einer eigenen, abgeschotteten Welt ist realitaetsfern.
Natürlich war das extrem vereinfacht dargestellt und mir ist völlig bewusst, dass es realitätsfern wäre, das so umsetzen zu wollen.

Worauf ich hinaus will ist, dass viele Leute IT in einem Rahmen benutzen, der jenseits ihrer eigenen Fähigkeit zur Risikobewertung liegt. Aber anstatt nun dieses Defizit bei sich abzustellen bevor sie die IT benutzen, nutzen sie sie gedankenlos "einfach so", "weil es alle machen". Oder sie tun es in dem vollen Bewusstsein, dass sie eigentlich nicht Herr der Lage sind, hoffen auf das Beste, vergesellschaften das von ihnen ausgehende Risiko und stecken den Kopf in den Sand, wenn sie auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden.
Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, welche Variante mir mehr missfällt.

theorb kam dann mit seinem Kreissägenvergleich, den ich insofern unpassend finde, als dass er nur das Eigenrisiko betrachtet, das für andere entstehende Risiko durch unsachgemäßen Kreissägengebrauch aber ausblendet.
Darauf zielten dann meine blumigen (und natürlich grob vereinfachenden) Ausführungen zu Kreissägen, Autos und IT ab, denn es ist mir wirklich egal, was jeder mit seinem eigenen Zeug macht, so lange er nicht andere damit belästigt.
Natürlich kann immer etwas schiefgehen, auch nach sorgfältiger Risikoabwägung. Und solche Ausnahmefälle sollte die Gesellschaft dann auch abfangen (Krankenkasse für versehentlich abgesägte Finger, Rettungsdienste für unglücklich Verunfallte, solide IT-Sicherheit falls sich doch mal jemand etwas einfängt). Dazu leiste ich gern meinen Beitrag. Aber ich finde, gerade in der IT ist dieses Gleichgewicht von Eigenverantwortung zu gesellschaftlicher Absicherung völlig aus dem Ruder gelaufen. Keiner kann mir ernsthaft erzählen, dass er eine solide Risikoabwägung bei MS, Google, Facebook oder Apple machen kann. An die dafür nötigen Daten kommt er gar nicht ran. Alle hoffen nur darauf, dass die Anbieter schon nicht zu viel Schindluder treiben. Wenn dann mal etwas an's Licht kommt, dann schreien alle kurz auf, gehen aber gleich wieder zur Tagesordnung über. Kaum einer zieht wirklich Kosequenzen, weil die meisten einfach zu bequem sind.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Meillo » 05.09.2018 11:32:07

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 11:18:30
Natürlich kann immer etwas schiefgehen, auch nach sorgfältiger Risikoabwägung. Und solche Ausnahmefälle sollte die Gesellschaft dann auch abfangen (Krankenkasse für versehentlich abgesägte Finger, Rettungsdienste für unglücklich Verunfallte, solide IT-Sicherheit falls sich doch mal jemand etwas einfängt). Dazu leiste ich gern meinen Beitrag. Aber ich finde, gerade in der IT ist dieses Gleichgewicht von Eigenverantwortung zu gesellschaftlicher Absicherung völlig aus dem Ruder gelaufen. Keiner kann mir ernsthaft erzählen, dass er eine solide Risikoabwägung bei MS, Google, Facebook oder Apple machen kann. An die dafür nötigen Daten kommt er gar nicht ran. Alle hoffen nur darauf, dass die Anbieter schon nicht zu viel Schindluder treiben. Wenn dann mal etwas an's Licht kommt, dann schreien alle kurz auf, gehen aber gleich wieder zur Tagesordnung über. Kaum einer zieht wirklich Kosequenzen, weil die meisten einfach zu bequem sind.
Deinen Einschaetzungen stimme ich zu.

Ein Grossteil des Problems sehe ich darin, dass die Entwicklungen zu schnell passieren. Gesellschaften und ihre Wertemodelle und die daraus resultierenden Rechtslagen brauchen Zeit um sich anzupassen. Sie kommen mit den derzeitigen Entwicklungen nicht mit. Daher ruehren einige Probleme. Bei langsamerer Entwicklung haetten wir zwar auch Uebergangszeiten, in denen die Dinge nicht recht passen, aber man kaeme zu Loesungen im gesellschaftlichen Umgang, bevor die naechsten zwei Entwicklungsstufen des Sachverhalts ueber einem hereinbrechen. Derzeit befinden wir uns aber konstant in einer Uebergangszeit, in der die Dinge nicht recht passen. Bevor man eine Sache durchgearbeitet hat, ist man schon mit zwei neuen konfrontiert.


Btw: Deine Wortschoepfung ``Kosequenzen'' finde ich niedlich! Das werde ich zukuenftig verwenden. Es macht die Welt ein bisschen freundlicher. :THX:
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 05.09.2018 13:23:47

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 11:32:07
Ein Grossteil des Problems sehe ich darin, dass die Entwicklungen zu schnell passieren. Gesellschaften und ihre Wertemodelle und die daraus resultierenden Rechtslagen brauchen Zeit um sich anzupassen.
Das sehe ich auch so. Näher betrachtet komme ich dann zu einer von zwei Schlussfolgerungen, und ich weiß nicht welche zutrifft:

1. Das aktuelle, durch die Technik getriebene Entwicklungstempo ist tatsächlich historisch so außergewöhnlich, dass die gesellschaftliche Entwicklung damit nicht mithalten kann. Sie hinkt nicht nur hinterher, sondern fällt ohne Aussicht auf ein Aufholen auch immer weiter zurück. In dem Fall würde ich behaupten, wir sind schon mitten drin in der technologischen Singularität und keiner hat es gemerkt, weil die Singularität nicht in der prognostizierten Form einer gut sichtbaren Revolution kam, sondern in der unsichtbaren Form einer Evolution.

2. Das technische Entwicklungstempo mag zwar hoch sein, ist aber nicht die eigentliche Ursache für das Hinterherhinken der Gesellschaft. Das Hinterherhinken gesellschaftlicher Rahmenbedingungen hinter der Realität (technisch oder anderweitig) ist viel mehr der Normalzustand, weil die Veränderung der Gesellschaft rein reaktionär ist. Und sämtliche Bemühungen den Rückstand aufzuholen waren immer wie der Versuch des Esels, die Karotte an der Angel zu kriegen.

Auf einen grünen Zweig kommen wir mit keinem der Szenarien.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von novalix » 05.09.2018 16:07:45

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 13:23:47
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 11:32:07
Ein Grossteil des Problems sehe ich darin, dass die Entwicklungen zu schnell passieren. Gesellschaften und ihre Wertemodelle und die daraus resultierenden Rechtslagen brauchen Zeit um sich anzupassen.
Das sehe ich auch so. Näher betrachtet komme ich dann zu einer von zwei Schlussfolgerungen, und ich weiß nicht welche zutrifft:

1. Das aktuelle, durch die Technik getriebene Entwicklungstempo ist tatsächlich historisch so außergewöhnlich, dass die gesellschaftliche Entwicklung damit nicht mithalten kann. Sie hinkt nicht nur hinterher, sondern fällt ohne Aussicht auf ein Aufholen auch immer weiter zurück. In dem Fall würde ich behaupten, wir sind schon mitten drin in der technologischen Singularität und keiner hat es gemerkt, weil die Singularität nicht in der prognostizierten Form einer gut sichtbaren Revolution kam, sondern in der unsichtbaren Form einer Evolution.
Die Sache mit der Singularität halte ich für eine (post-)moderne Chimäre. So etwas lassen sich Leute einfallen, die zu viel fernsehen oder Internet gucken; reine Literatur.
Wenn ich auch mal Augur spielen darf, dann würde ich sagen, in Zukunft kann so einiges passieren, außer irgendeiner Singularität. Falls sie doch passieren sollte, wird sie nicht erfahrbar sein.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 13:23:47
2. Das technische Entwicklungstempo mag zwar hoch sein, ist aber nicht die eigentliche Ursache für das Hinterherhinken der Gesellschaft. Das Hinterherhinken gesellschaftlicher Rahmenbedingungen hinter der Realität (technisch oder anderweitig) ist viel mehr der Normalzustand, weil die Veränderung der Gesellschaft rein reaktionär ist. Und sämtliche Bemühungen den Rückstand aufzuholen waren immer wie der Versuch des Esels, die Karotte an der Angel zu kriegen.
Die Sache wird möglicherweise dadurch kniffeliger, dass die Technologie tatsächlich nicht vom Himmel fällt, sondern ein Produkt ebenjener Gesellschaft ist.
Es gibt ja sogar Leute (ich), die behaupten, dass "Realität" durchaus auch ein gesellschaftliches Produkt ist, zumindest der Teil, den wir davon verstehen.
Dass der Urheber seinem Werk hinterherhinkt, muss nicht falsch sein, wird normalerweise aber eher selten unterstellt.
Im Bereich der Computertechnologie wird allerdings seit eh und je gerne mit (pseudo-)magischen Analogien gearbeitet.
Es ist ja auch nicht ganz einfach, auch nur Teilaspekte in voller Tiefe zu durchblicken.
Das ist allerdings, wenn man genau hinguckt, bei vielen Sachen so.
Wenn man bis ins Detail beschreiben wollte, was passiert und was alles mit reinspielt, wenn Du Dir eine Tasse Tee zubereitest und verköstigst, dann kommen da so viele zu erklärende Aspekte in diesen Versuchsaufbau hinein, dass die tragfähigste Erklärung letztlich die wäre, dass so etwas schlicht unmöglich ist. Eine Tasse Tee zubereiten und verköstigen. Viel zu kompliziert.
Jetzt würde wohl keiner so ohne weiteres sagen, die Gesellschaft hinke der Teestunde hinterher, obwohl da durchaus was dran sein könnte.
Sechzehn Uhr. Ich mache mir jetzt einen Kaffee.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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