CH777 hat geschrieben: 09.09.2018 20:29:10
wikipedia hat geschrieben:Das NBL gilt für reale Datensätze (damit sind hier solche gemeint, die keinen Manipulationen unterlagen), die genügend umfangreich sind und Zahlen in der Größenordnung von x bis mindestens 10000 x aufweisen, Daten also, die einigermaßen weit verteilt (dispergiert) sind.
Ich weiß nicht, ob es eine Definition für "genügend umfangreich" gibt, aber wenn ich die Zahlen zur Grundgesamtheit aus den Beispielen im Wikipediaartikel mit der gesamten dfde-Spendenhistorie vergleiche, dann würde ich meinen, das Kriterium des ausreichenden Umfangs wäre hier erfüllt.
Auch das Kriterium der Größenordnung lässt sich erfüllen, wenn man als Grundlage nicht den Betrag in Euro sondern in Cent betrachet. (Ich würde daher vermuten, dass dieses Kriterium insgesamt zumindest unglücklich formuliert ist. Entscheidend ist nicht die absolute Größe, sondern die Granularität.)
Ich würde meinen, dass das Problem woanders liegt, nämlich in der Forderung nach Fehlen von Manipulation, denn die Spendenbeträge sind durch die Spender (unabsichtlich) manipuliert.
Die meisten Spendenbeiträge sind runde Euro-Zahlen, weil sich das am einfachsten handhaben lässt. Darunter leidet indirekt auch die Granularität, denn obwohl es durchaus möglich wäre, z.B. einen Betrag von 1337 Cent zu spenden, passiert das so selten, dass wir schon gar nicht mehr die Möglichkeit einer solchen Spende in Betracht ziehen.
Ein zusätzlicher Manipulationsfaktor liegt in der Spendenmotivation. Für gewöhnlich werden für Spenden Beträge gewählt, die dem Spender nicht weh tun. Genau deshalb sehen wir z.B. keine 10000-Euro-Spenden, weil wir hier offenbar keine Mitglieder haben, die solche Beträge aus der Portokasse zahlen, bzw. falls doch, mit so einer Spende eine gewisse soziale Exponierung stattfinden würde, die vielleicht nicht gewünscht ist. Dem einen oder anderen wäre es aber sicher möglich, so eine Spende zu leisten, wenn er wirklich wollte.