Bilder aus dem Bundesarchiv

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desputin
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Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von desputin » 09.09.2018 23:19:36

Hallo Ihr,
man kann ja aus dem Bundesarchiv Photos aus der Geschichte des Landes bekommen. Allerdings soweit ich weiß, für viel Geld.
Wikipedia hatte ja die Datenbank bekommen - aber nur in geringer Auflösung.
Meine Frage also, wißt Ihr, wo man die Bilder kostenlos herbekommt wie z.B. so eines?
http://www.bild.bundesarchiv.de/archive ... ew]=detail

Es darf doch nicht sein, daß man erstmal Steuergelder bezahlt und dann vom Staat für so etwas wie Bilder der Geschichte "abgezockt wird"....

viele Grüße desputin
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cronoik
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von cronoik » 10.09.2018 00:11:14

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.09.2018 23:19:36
man kann ja aus dem Bundesarchiv Photos aus der Geschichte des Landes bekommen. Allerdings soweit ich weiß, für viel Geld.
Hast du schon einmal nachgefragt? Eine Preisliste gibt es hier [1], aber folgendes klingt irgendwie als ob das Bundesarchiv nicht so arbeitet wie du es gern haettest:
bundesarchiv hat geschrieben: ...Bildreproduktionen werden grundsätzlich nur in einer Bildqualität überlassen, die für eine Veröffentlichung nicht geeignet ist (Elektrokopie, pdf-Dokument oder niedrig aufgelöstes digitales Image)....
desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.09.2018 23:19:36
Meine Frage also, wißt Ihr, wo man die Bilder kostenlos herbekommt wie z.B. so eines?
Probiere doch mal deine gewuenschten Bilder mit [2] zu finden vielleicht gibt es das noch woanders.
desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
09.09.2018 23:19:36
...
Es darf doch nicht sein, daß man erstmal Steuergelder bezahlt und dann vom Staat für so etwas wie Bilder der Geschichte "abgezockt wird"........
Jeder hat eine andere Auffassung von Gerechtigkeit.

[1] http://www.bild.bundesarchiv.de/files/B ... rdnung.pdf
[2] https://images.google.de/?gws_rd=ssl
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Meillo
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von Meillo » 10.09.2018 08:06:19

Ich bin auch der Meinung, dass dieses Geschaeftsmodell falsch ist, dennoch ist es bei Archiven (noch) der Normalfall.
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von desputin » 10.09.2018 08:15:04

In Deutschland ist das der Normalfall. Es gibt da aber Länder, die solche Daten der Zivilgesellschaft frei zur Verfügung stellen.
Finde ich viel besser. Das ist ja unser GEMEINSAMER historischer Schatz (und das meine ich nicht nur national, sondern durchaus auch international) und nicht das Eigentum irgendwelcher Beamten.

Ich hoffe, es finden sich bei Zeiten mal irgendwelche Hacker, die das Zeugs extrahieren und irgendwo "illegal" hochladen.
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von Meillo » 10.09.2018 08:52:29

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 08:15:04
Ich hoffe, es finden sich bei Zeiten mal irgendwelche Hacker, die das Zeugs extrahieren und irgendwo "illegal" hochladen.
... erinnert mich an Aaron Swartz.

Besser waere es doch, wenn die Daten gleich von der zustaendigen Stelle oeffentlich bereitgestellt werden wuerden. Letzlich ist genau das ja auch ihr Auftrag. ;-)


Bei den Reproduktionen ist das Schlimme, dass diese schon hochaufloesend vorliegen. (Fuer die erste Digitalisierung einer Ressource kann man Geld verlangen, das ist etwas anderes. Da braucht es moeglicherweise auch eine Schutzfunktion.) Es entsteht aber kein Mehraufwand mehr, wenn man vorhandene Reproduktionen oeffentlich bereitstellen wuerde und nicht nur die kleinen Webfassungen. Das ist also letztlich ein Geschaeftsmodell mit Kulturguetern, die gar nicht den Gedaechtniseinrichtungen gehoeren, sondern der Gesellschaft. Die Einrichtungen kommen dabei ihrem eigentlichen Auftrag nicht angemessen nach.

Sie sind aber nicht alleine schuld. Sie entsprechen nur den Handlungs- und Denkweisen, die von ihnen gefordert werden. Damit sind wir bei gesellschaftlichen Werten ...
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von katzenfan » 10.09.2018 09:13:45

Es darf an eine vergleichsweise neue Entscheidung des EuGH erinnert werden, (C-161/17), wonach es im Web für jede Publikation eines Bildes einer erneuten Genehmigung des Urhebers dieses Bildes bedarf.

Der Fall war, daß auf einem Reiseportal ein Bild pupliziert war, (legal, also mit Genehmigung des Urhebers), und eine Schülerin aus D. dieses Bild im Rahmen einer Klassenarbeit für ihr Werk verwendete; dieses ist im Grunde zwar zulässig, nur wurde diese Klassenarbeit mit diesem Bild auf der Homepage der Schule veröffentlicht. Und genau dieses war in punkto Bild nicht zulässig, weil es für diese Veröffentlichung des Bildes auf der Website der Schule keine Genehmigung des Urhebers des Bildes gab.

Es wäre evtl. im Rahmen dieser Klassenarbeit auch noch erlaubt gewesen, wenn zu diesem Bild der Urheber des Bildes benannt worden wäre, war aber nicht.

Es sollte sich also jeder ganz genau überlegen, fremde Bilder erneut zu veröffentlichen, also öffentlich zu verwenden.

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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von Meillo » 10.09.2018 09:26:51

Archivalien sind allerdings in den meisten Faellen urheberrechtsfrei und in den anderen Faellen sind sie oft so alt, dass sie bereits gemeinfrei geworden sind. Darum werden dann auch Webfassungen online gestellt. Die hochaufloesenden Versionen (die auch vorhanden sind) werden aber fuer Geld verkauft.
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von frox » 10.09.2018 10:25:14

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 08:15:04
Es gibt da aber Länder, die solche Daten der Zivilgesellschaft frei zur Verfügung stellen.
Da geht auch mehr Geld in das eigentliche Projekt als in die Verwaltung des selbigen. Bei uns wird meist nur der Apparat an sich finanziert, den Rest muss man halt irgendwie selber stemmen.
Gruß, Fred

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guennid

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von guennid » 10.09.2018 10:47:42

Ist halt Freibiermentalität.

Das Bereitstellen von Archivalien kostet Arbeit, die in Geld ausgedrückt wird, das von jemandem bezahlt werden muss. Man kann's der Allgemeinheit aufdrücken, zugegeben, aber ob das sinnvoll ist, DIESES Partikularinteresse von der Allgemeinheit bezahlen zu lassen?

Grüße, Günther

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Meillo
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von Meillo » 10.09.2018 11:13:15

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 10:47:42
Das Bereitstellen von Archivalien kostet Arbeit, die in Geld ausgedrückt wird, das von jemandem bezahlt werden muss.
Es gibt Faelle, wo es zusaetzliche Arbeit ist, das stimmt, es gibt aber auch Faelle, wie den im Ursprungspost, in dem es keine Mehrarbeit erfordert (hoechstens Plattenplatz im RZ ... oder bei Wikimedia Commons ;-) ). Die hochaufloesenden Digitalisate werden aber bewusst vorenthalten, *damit* man fuer den Zugang zu ihnen kassieren kann. Tatsaechlich sorgt die dafuer noetige Verkaufsstruktur fuer einen Mehraufwand, den man nicht haette, wenn die hochaufloesenden Digitalisate gleich offentlich im Netz stehen wuerden.

Letzlich ist das eine Diskussion ueber oeffentliche Gueter ... Kirchturmuhren beispielsweise ... kostet ja auch etwas, diese intakt zu halten. Trotzdem wird nicht fuer's Draufschauen abkassiert. Heutzutage vielleicht nur deshalb nicht, weil es nicht umsetzbar ist ... ;-)
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DeletedUserReAsG

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.09.2018 11:59:28

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 10:47:42
Das Bereitstellen von Archivalien kostet Arbeit, die in Geld ausgedrückt wird, das von jemandem bezahlt werden muss.
Nachdem das Material ja nun schon da ist, muss die Erstellung bereits bezahlt worden sein. Die interessante Frage ist: von wem? Wenn das Ganze nämlich ausschließlich über den großen Steuertopf finanziert wurde, in den alle einzahlen (sollten), wär’s nur fair, wenn auch alle freien Zugriff auf das dann von ihnen schon bezahlte Material hätten.
Wie’s bei der hier genannten Stelle funktioniert, weiß ich allerdings nicht – kann ja mal jemand nachschauen.

guennid

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von guennid » 10.09.2018 12:37:26

Meillo hat geschrieben:es gibt aber auch Faelle, wie den im Ursprungspost, in dem es keine Mehrarbeit erfordert (hoechstens Plattenplatz im RZ ... oder bei Wikimedia Commons ;-) ).
... der ebenfalls gewartet werden muss (Plattenplatz). Nur auf die unmittelbare Arbeit, bzw. Nichtarbeit zu schauen bewirkt Milchmädchenrechnungen.

@niemand:
Zwischen der (im Interesse der Allgemeinheit liegenden) Aufbewahrung von Archivalien und deren jeweils partikularen Zur-Verfügungstellung sehe ich einen Unterschied, das Tragen der Kosten betreffend.

Auch ich kenne mich in dieser Materie wenig aus, wundere mich allerdings, dass selbst an so einer peripheren Stelle Kostenfreiheit gefordert wird. Da gäb's nach meinem Dafürhalten wichtigere Bereiche, an denen man sich reiben könnte bezüglich des angemessenen Umgangs mit Steuergeld. Für mich ist das ein Teil der verbreiteten Unsitte, Forderungen aus (uneingestandenem) Eigeninteresse an andere zu stellen.

Grüße, Günther

TuxPeter
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von TuxPeter » 10.09.2018 17:08:05

Wie mir von einem Bekannten, der in einem Archiv arbeitet, erzählt wurde, wird dort, um für die Forschung möglichst alle Datails zu erfassen, teilweise in irrsinnig hohen Auflösungen digitalisiert. Da müsste dann noch einmal eine Zwischenstufe her, wenn das sinnvoll für die Allgemeinheit bereitgestellt werden soll.

DeletedUserReAsG

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.09.2018 18:08:29

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 12:37:26
Zwischen der (im Interesse der Allgemeinheit liegenden) Aufbewahrung von Archivalien und deren jeweils partikularen Zur-Verfügungstellung sehe ich einen Unterschied, das Tragen der Kosten betreffend.
Das wäre dann, als ob ich ’ne Anlage abnehmen, das Protokoll aber nur gegen zusätzliche Gebührenzahlung rausrücken würde. Erscheint mir nicht logisch. Angenommen, das Zurverfügungstellen würde einen erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeuten, könnte man damit vielleicht argumentieren. Im Falle digitaler Bilder existiert dieser aber nicht im nennenswerten Umfang. Ich sehe hingegen nicht ein, wie mit Sachen, die u.A. ich mit meinen Steuern bezahlt habe, Profit gemacht und nicht zurückgegeben wird.

guennid

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von guennid » 10.09.2018 18:29:01

Das wäre dann, als ob ich ’ne Anlage abnehmen, das Protokoll aber nur gegen zusätzliche Gebührenzahlung rausrücken würde.
Ich versteh' die Analogie zwar nicht, aber sie erscheint mir ungeeignet.

Dass das Bundesarchiv Profit macht, wäre mir sehr neu. Mag sein, dass desputins Zahlungen geeignet wären, ihr Defizit zu reduzieren.

Grüße, Günther

DeletedUserReAsG

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.09.2018 18:35:43

… dann wär’s ja kein Problem, die Zahlen transparent zu veröffentlichen.

guennid

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von guennid » 10.09.2018 18:55:29

… dann wär’s ja kein Problem, die Zahlen transparent zu veröffentlichen.
Da fragt sich, was man da unter "transparenter Veröffentlichung" verstehen will. Nachprüfbar dürfte der Etat des Archivs in jedem Fall sein. Müsstest du dich wohl an den Bundesrechnungshof, vielleicht auch Bund der Steurzahler wenden. Angesichts der Marignalität des "Problems" dürfte bisher noch niemand keiner eine betreffende weitergehende Forderung erhoben haben. Und ob dein Wunsch da als "berechtigtes öffentliches Interesse" durchgeht, erscheint mir wenig realistisch. :wink:

Hier mal ein kleiner Auszug aus der Benutzungsordnung, wie sie wikipedia darstellt:
wikipedia hat geschrieben:Benutzungsrecht:
Auf Antrag hat jedermann das Recht, das Archivgut zu benutzen.
Benutzungsart: Archivgut wird im Original oder in Kopie vorgelegt.
Benutzungsvoraussetzung: Benutzungsantrag ist schriftlich zu stellen. Antragsteller muss z. B. auf Urheberrechte achten.
Sorgfaltspflicht des Benutzers: Archivgut muss im Benutzungsraum bleiben. Die innere Ordnung ist beizubehalten
[...]
Die Kostenverordnung umfasst sechs Paragraphen und trat am 8. Oktober 1997 in Kraft.[2] Die Benutzung von Archivgut ist im Bundesarchiv in der Regel kostenfrei. Ein der Kostenverordnung beigefügtes Kostenverzeichnis regelt die Gebühren, die in Ausnahmefällen bei der Benutzung und regulär bei der Herstellung von Kopien sowie bei der kommerziell genutzten Wiedergabe von Archivquellen anfallen. So können für Archivgut, dessen Benutzung besonderen Aufwand voraussetzt (z. B. Kinofilme, Tonträger und Karten), Kosten entstehen. Für mündliche und einfache schriftliche Anfragen werden jedoch keine Gebühren erhoben. Die Veröffentlichung von digitalisierten Bildern kostet beispielsweise auf kommerziellen Webseiten für den Zeitraum eines Jahres laut Ziffer 4.35 des Kostenverzeichnisses 191,73 Euro pro Bild (aktueller Stand vom 7. November 2000). Auf nichtkommerziellen Webseiten ist die Nutzung von niedrig aufgelösten Fotos (wie denjenigen, die das Bundesarchiv auf Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt hat) unter Angabe der kompletten „Credits“ (Quelle Bundesarchiv, Bildsignatur / Urheber / ggfs. CC-BY-SA) gebührenfrei.
[1]

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesarc ... schland%29

schwedenmann
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von schwedenmann » 10.09.2018 19:03:21

Hallo

@niemand
Ich sehe hingegen nicht ein, wie mit Sachen, die u.A. ich mit meinen Steuern bezahlt habe, Profit gemacht und nicht zurückgegeben wird.
Also der war jetzt echt gut der Witz.

Sag einen kulturellen Betrieb;Museum, Archiv die Gewinn machen. das ist ein Zuschußgeschäft (deshalb vom Steuerzahler subventioniert) und gerade deshalb sind viele dieser Einrichtungen per se dazu "gezwungen" Honorare zu nehmen. Zum anderen sind diese "Betriebe" meist Forschungseinrichtungen. Also nur einscannen und auf HDD kopieren, dürfte pro "Artefakt" das so ziemlich einfachste und zeitsparenste der ganzen Angelegenheit sein. So wie ich hier einige Kommentare verstehen, ist dort nicht die mindeste Ahnung von historischer Arbeit, Verfahren und Methoden, und dessen Aufwand (Zeit + Geld) auch nur ansatzweise Vorhanden.
Man könnte ja Geld im Haushalt umschichten (HartzIV ist ein dicker Brocken, da kann man was abnehmen, schließlich muß die Allgemeinheit ja keinen Alkohol- + Zigarettenkonsum bezahlen, da kann sehr vel eingespart werden :wink: ).

der TE könnte ja auch in anderen Archiven (auch online-archiven) nachschauen, ob es das Bils (Plakat) woanders archiviert wurde und dort günstiger zu bekommen ist.


mfg
schwedenmann

P.S.
Es ja nicht so, das alle was kostet, gerade im historischen Bereich sind eine Menge hist. Quellen digitalisiert und online zugänglich, auch downloadbar. Ähnliches geht auch in Biologie und anderen naturwaiss. Fächern. Man bekommt schon eine Menge an wiss. Arbeiten "umsonst", aber bei den riichtigen Wissenschaften, im Gegensatz zur IT, wird vieles über "propietäre" Fachzeitschriften publiziert und die müssen Ihre Kosten ja leider irgendwie kompensieren. Man könnte natürlich die Wissenschaftler zwingen, ihre Arbeiten auch als "public domain" oder unter GPL zu veröffentlichen, quasi neben dem Zeitschriftenartikel, oder 2-3 jahre später, da sehe ich aber durchaus jurustscihe Probleme, Stichwort Urheber oder Enteignung.

DeletedUserReAsG

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.09.2018 19:13:43

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 18:55:29
Und ob dein Wunsch da als "berechtigtes öffentliches Interesse" durchgeht, erscheint mir wenig realistisch.
Selbstverständlich nicht. Wäre ja auch noch schöner, wenn man diejenigen, die’s mitfinanzieren, das gesamte Zeugs einfach so nutzen lassen würde.

Aber ich befürchte, das bewegt sich zu sehr in Richtung OT. Zumal ich zugegebenermaßen selbst nicht recherchiert habe, wie sich der Laden finanziert und ob die Zahlen tatsächlich nicht in irgendeinem Rechenschaftsbericht stehen (wie’s z.B. auch für jeden popeligen e.V. vorgeschrieben ist).
schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 19:03:21
Also nur einscannen und auf HDD kopieren, dürfte pro "Artefakt" das so ziemlich einfachste und zeitsparenste der ganzen Angelegenheit sein. So wie ich hier einige Kommentare verstehen, ist dort nicht die mindeste Ahnung von historischer Arbeit, Verfahren und Methoden, und dessen Aufwand (Zeit + Geld) auch nur ansatzweise Vorhanden.
Ach, doch – die Relationen sind schon bekannt. Nur geht’s hier nicht um einen Auftrag zur Erfassung einer Sache, welche ja der teure Teil wäre, sondern um die Herausgabe bereits erfasster Sachen, die, wie du ja selbst schreibst, der billige Teil wäre. Und niemand hätte nix dagegen, da den Selbstkostenpreis für die Erstellung der Kopie zu zahlen, aber die gelisteten Preise deuten nunmal eher auf Gewinnerzielungsabsicht hin.

Wo du gerade Forschung ins Spiel bringst: warum ist’s denn in Deutschland nicht so, dass Ergebnisse von durch Steuern finanzierter Forschung frei verfügbar sind (wie in anderen Ländern – selbst in so sozialen Entwicklungsländern wie den USA muss so Kram afaik veröffentlicht werden)? So bleibt halt der schale Geschmack des „wir bezahlen den Kram, mit dem andere dann stinkreich werden …“.

schwedenmann
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Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von schwedenmann » 10.09.2018 19:19:42

Hallo


@niemand
wir bezahlen den Kram, mit dem andere dann stinkreich werden …“.
Wenn du damit den Autor eine Artikels oder Buches meinst, da mußt du mir aber est die Professoren, Junior-.Professoren oder Dr.phil in einem Museuzm zeigen, die reich sind, allein was ein Prof verdient und was der alles leisten muß, der ist total unterbezahlt.

@niemand
Nur geht’s hier nicht um einen Auftrag zur Erfassung einer Sache, welche ja der teure Teil wäre, sondern um die Herausgabe bereits erfasster Sachen
Das gehört aber m.M. als Kostenstelle zusammen.

Auch in den USA sind sehr viele Arbeiten auch in den Geisteswissenschaften, nur hinter einer paywall zu bekommen, in GB dasselbe. Zumindest afaik, wenn du die Arbeiten zeitnah benötigst, was ja in der Forschung der Fall ist.

mfg
schwedenmann

guennid

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von guennid » 10.09.2018 19:29:35

niemand hat geschrieben:Wäre ja auch noch schöner, wenn man diejenigen, die’s mitfinanzieren, das gesamte Zeugs einfach so nutzen lassen würde.
Ich bin wie du ein Fan von Ironie. Leider ist sie hier fehl am Platze: Nimm bitte zur Kenntnis, dass "diejenigen, die’s mitfinanzieren, das gesamte Zeugs" tatsächlich "einfach so nutzen" dürfen. :wink: Es gibt Einschränkungen, berechtigte wie ich meine, einige hat schwedenmann angedeutet. Mit Gewinninteressen haben haben die aber nichts zu tun.
niemand hat geschrieben:Wo du gerade Forschung ins Spiel bringst: warum ist’s denn in Deutschland nicht so, dass Ergebnisse von durch Steuern finanzierter Forschung frei verfügbar sind
Jetzt wird's OT, durch dich niemand, siehe Titel. :wink:
Grüße, Günther

DeletedUserReAsG

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.09.2018 19:34:01

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 19:19:42
Wenn du damit den Autor eine Artikels oder Buches meinst, da mußt du mir aber est die Professoren, Junior-.Professoren oder Dr.phil in einem Museuzm zeigen, die reich sind, allein was ein Prof verdient und was der alles leisten muß, der ist total unterbezahlt.
Nein, ich meine damit die Erkenntnisse, die patentiert werden und auf deren Grundlage dann Produkte auf den Markt geworfen werden, ohne dass jemand, der’s mit seinen Steuern mitfinanziert hat, da eine Chance hätte, sich seinen Teil vom Kuchen abzuschneiden.
schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 19:19:42
Das gehört aber m.M. als Kostenstelle zusammen.
Meiner Meinung nach eben nicht. Die Erfassung wurde ja nun schon bezahlt, sonst hätte sie nicht vorgenommen werden können.

Was die USA angeht: was von einer öffentlichen Hochschule (bzw. des dortigen Äquivalents) kommt, muss da, soweit ich weiß, frei veröffentlicht werden. Wenn z.B. ein privater Think Tank die Forschung finanziert, kann er damit machen, was er will. Aber ich mag da auch falsch informiert sein, hab mich mangels Interesse nur mal oberflächlich damit befasst.

Edit, an Günther: meine Ansicht ist einfach auf den Punkt zu bringen: ich hab’s mitfinanziert, ich will’s mitnutzen. Egal was. Dass das utopisch ist, ist mir selbst klar. Aber wenn’s keiner erwähnt, kommt halt auch keiner auf die Idee, mal drüber nachzudenken ;)

guennid

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von guennid » 10.09.2018 19:43:30

Die Erfassung wurde ja nun schon bezahlt
Was das Bundesarchiv angeht, nur in Ausnahmefällen, wenn anders ein "Artefakt", deren "Sicherung" die
Behörden
leitung für "im öffentlichen Interesse" hält, nicht beschafft werden kann, und selbst dabei ist sie an ihre Etatvorgaben gebunden.

Ich zitier' noch mal wikipedia:
Abgabepflichtig an das Bundesarchiv sind gemäß § 2 des Bundesarchivgesetzes alle „Verfassungsorgane, Behörden und Gerichte des Bundes, die bundesunmittelbaren Stiftungen des öffentlichen Rechts und die sonstigen Stellen des Bundes“.
Abgabepflichtig: da wird nichts gekauft. Ein behördliches Archiv ist nun mal kein "Laden". Eine solche Analogie hinkt hinten und vorne.

DeletedUserReAsG

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.09.2018 19:50:55

Ging es hier nicht um bereits vorhandene Daten? Die also schon erfasst worden sind? Deren Erfassung also schon bezahlt worden ist, weil sie sonst nicht möglich gewesen wäre? Und wenn’s kein Laden ist, wieso kann man sich dann nicht frei bedienen?

guennid

Re: Bilder aus dem Bundesarchiv

Beitrag von guennid » 10.09.2018 20:05:19

Ging es hier nicht um bereits vorhandene Daten? Die also schon erfasst worden sind? Deren Erfassung also schon bezahlt worden ist, weil sie sonst nicht möglich gewesen wäre?
Hmm niemand, ich muss schon fragen: Liest du nicht? Für die Erfassung der Daten wird nichts bezahlt, jedenfalls nicht in der Regel. Jetzt müsste man wissen, wie desputins Bild ins Archiv gekommen ist.

Fest steht: Sollte es sich um ein Bild von Marylin Monroe vor'm Budestag handeln und es wurde von Norman Mailer angekauft, dann kann desputin oder niemand einen Antrag stellen, das Bild anschauen zu dürfen, und wenn das Archiv keinen Nachweis führen kann, dass jemand mit dem Betrachten der Marylin vor dem Deutschen Bundestag durch desputin und niemand in seinen Rechten verletzt wird, dann wird ein Termin vereinbart, zu dem niemand und desputin sich das Bild kostenlos anschauen können. Für's Abmalen dürften wieder andere Regeln gelten.

Könnten wir uns vielleicht darauf einigen: Für eine Diskussion über die Ver(sch)wendung von Steuergeldern, die angemessene Kostenfreiheit staatlicher Leistungen dürfte das Bundesarchiv ein ziemlich ungeeignetes Objekt sein.

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