niemand hat geschrieben: 11.09.2018 17:41:49
...Es wird überaus großzügig (⸮ [← Ironiezeichen]) eine stark verkleinerte Vorschau für den Pöbel zur Verfügung gestellt, während höher aufgelöste Versionen nur einem erlauchten Kundenkreis zur Verfügung stehen. Obwohls bereits von jedem mitbezahlt worden ist....
Ich denke das du in der Rechnung den Mehrwert der durch die Einnahmen entsteht aussen vor laesst. Im Bundeshaushalt von 2017 werden Gebuehreneinnahmen von 500000 Euro aufgefuehrt. Das faellt bei Ausgaben von 68,16 Millionen nicht gross ins Gewicht, aber von einem Abzocken, wie desputin schrieb, kann man nun auch nicht sprechen. Ein Verzicht auf die Gebuehren fuehrt aber auch dazu, dass die 500000 noch vom Staat gedeckt werden muessen. Angenommen die BRD haette die 500000 nicht aufbringen koennen in der Vergangenheit, dann muesste man doch davon ausgehen dass nicht der heutige Bestand archiviert worden ist, sondern ein paar Stuecke wegen Nichtfinanzierbarkeit fehlen wuerden. Da der jetzige Bestand durch die Gebuehren mitfinanziert worden ist eine Gebuehrenfreiheit nur moeglich wenn ich Zukunft weniger gemacht wird oder die 500000 zusaetzlich durch den Staat ausgegelichen wird. Hinzukommen dann natuerlich noch moegliche zusaetzliche Arbeitslose die durch diesen Service ihren bisherigen Job verloren haben, weil niemand mehr fuer Bilder bezahlt die auch durch das Bundesarchiv zur Verfuegung gestellt werden (keine Ahnung ob es die tatsaechlich gibt). Unter der weiteren Annahme dass die BRD lediglich ausreichend Steuereinnahmen hat, stellt sich also fuer die Gemeinsschaft die Frage ob sie mehr Steuern zahlen moechte oder weniger archiviert werden soll. Ich fuer meinen Teil moechte beides verneinen.
Huo hat geschrieben: 12.09.2018 21:45:36
...(1) Dass seit ca. 1990 praktisch alle öffentlichen Büchereien Jahresgebühren eingeführt haben, konterkariert sämtliche Bemühungen um Leseförderung. Vielerorts werden auch Kinder und Jugendliche zur Kasse gebeten....
Ich kenne die Buechereien von vor 1990 nicht, aber ich mag dir da nicht wirklich zustimmen. Wuerde wirklich mehr gelesen werden wenn die Buechereien kostenlos waeren oder gibt es dort andere Einfluesse (Ein hoher Bildungsstand gehoert wahrscheinlich nicht zu den Dingen die als erstes genannt werden wenn Menschen nach persoenlichen Zielen befragt werden)? In unserer Bibliothek gibt es eine Gebuehr von 20 Euro fuer 12 Monate fuer Familien. Das halte ich fuer kein Hindernis, auch nicht bei Arbeitslosengeld II, und ich finde das die Gebuehr sogar einen positven Effekt hat. Die Leute gehen sorgsam mit der Buecherei um und Missstaende werden aufgrund der Erwartungshaltung der Kunden sofort behoben. Angenommen diese Effekte ergeben sich aus der Gebuehr, dann wuerde ich aufgrund des Renovierungsbedarfs einiger Schulen auch an allen Schularten eine Gebuehr einfuehren. Das war sehr ueberspitzt formuliert, aber ich denke es laesst sich vergleichen. Bildung wird von vielen Politikern nicht nur klein, sondern auch falsch geschrieben. Wenn man Abrissgebaeude und Bildungseinrichtung nicht unterscheiden kann, weil sie vollstaendig steuerfinanziert ist, dann komme ich zu dem Schluss, dass Bildung zu wichtig ist um sie Politikern anzuvertrauen (noch eine Uebertreibung
).
Huo hat geschrieben: 12.09.2018 21:45:36
(2) Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (zumindest im Nahverkehrsbereich) sollte prinzipiell kostenlos sein, um den Verzicht auf umweltschädliche Autofahrten attraktiver zu machen und eine Verkehrswende anzustoßen.
Auch hier sehe ich nicht die Ursache. Viele Autofahrer fahren eher mit dem Auto weil das Angebot nicht in der Frequenz zur Verfuegung steht in der sie es benoetigen (wahrscheinlich insbesondere in laendlichen Gegenden) oder es Ihnen zu umstaendlich ist (Stadt). Zumindest in meiner Gegend ist das Auto immer noch Statussymbol oder der SUV wurde fuer die Uebersicht im Verkehr angeschafft (...). Die Modelle die ich hier herumfahren sehe, legen fuer mich eher den Schluss nahe dass die Menschen bequem sind und die Kosten der Folgen durch den Individualverkehr noch staerker beim Verursacher (dem Fahrzeughalter) veranschlagt werden sollten.
[1]
https://www.bundeshaushalt.de/fileadmin ... /epl04.pdf Seite 94